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Bewertungen
Insgesamt 39 BewertungenBewertung vom 30.03.2020 | ||
Ich erwarte die Ankunft des Teufels Die Inhaltsangabe hatte mich sehr angesprochen, denn das von Reclam neu aufgelegte Buch schien sehr ungewöhnlich. Der Name Mary MacLane sagte mir bisher nichts, deshalb überrascht es, dass ihr Tagebuch laut Klappentext schon 1902 ein "Welterfolg" (und Skandal) gewesen sein sollte. Auch im Zusammenhang von feministischer Frauenliteratur hatte ich nie von der Autorin gehört, denn sie wäre sicher in Erinnerung geblieben. |
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Bewertung vom 23.05.2016 | ||
"Endgültig" handelt von der ehrgeizigen, fast schon besessenen Polizistin Jenny Aaron, die es durch ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten schon früh in eine Eliteeinheit geschafft hat. Nach einem missglücklichen Einsatz ist sie blind, was sie aber nur kurz deprimiert. Willensstark versucht sie nicht nur das Beste aus der Situation zu machen, sondern nutzt alle ihre verbliebenen Sinne perfekt dazu, um das fehlende Sehen wettzumachen. Die blinde Protagonistin zeigt den Lesern hier eine für sie ungewohnte Welt, was das Besondere an diesem Thriller ausmacht. Man merkt, wie viel Recherche der Autor (nicht nur zu dem Thema Blindheit) betrieben haben muss, um die Details rüberzubringen. Dass ausgerechnet Aaron von einem berüchtigten Mörder, der gerade im Gefängnis eine weitere Tat gegangen hat, zum Gespräch bestellt wird, ist der Beginn eines Psychoduells zwischen zwei sich Ähnlichen auf verschiedenen Seiten, das sich durch das ganze Buch zieht. Es ist nicht nur viel Action à la James Bond enthalten, sondern auch viel Unterschwelliges, wo man als Leser sehr konzentriert sein muss. Erinnerungen, Gedanken, Träume und Fantasien vermischen sich immer wieder mit dem reinen Geschehen. Es hat etwas gedauert, bis ich ungefähr den Durchblick fand. Manches blieb in der Schwebe, auch da ich die Beweggründe Aarons nicht immer nachvollziehen konnte, was allerdings nicht an ihrer Blindheit lag. Sie (und auch andere) überlebt außerdem Situationen, die mehr als brenzlig sind, wo ich dann manchmal den Kopf schütteln musste. Möglicherweise würde sich sowas im Film besser machen. Eine unbesiegbare blinde Superheldin wäre sicher was! |
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Bewertung vom 23.05.2016 | ||
Thriller, in denen sich die Hauptperson nicht erinnern kann, obwohl sie etwas Schlimmes getan haben könnte, liegen wohl gerade im Trend. Das kann spannend sein oder auch nicht - vor allem der Aufbau der Geschichte entscheidet darüber. In "Remember Mia" geht es nun um eine junge Mutter, die plötzlich ein leeres Kinderbett vorfindet, auch sämtliche Babyutensilien sind verschwunden. Spuren auf Eindringlinge in das Haus gibt es nicht, nur eine gänzlich verwirrte Mutter, deren Kind Aussagen zufolge viel geschrien hat. Dass sich die Mutter überfordert fühlte und beunruhigende Fantasien hegte, wird außerdem nicht verschwiegen. Aber hat sie ihrem Kind tatsächlich etwas angetan? Anfangs hat der Leser - genauso wie Estelle Paradis, die Mutter des verschwundenen Kindes - keinerlei Durchblick. Sie erwacht nach einem schweren Autounfall in einem Krankenhaus. Sind die erschreckenden, immer wieder auftauchenden Bilder in ihrem Kopf verletzungsbedingt, wahnhaft oder Erinnerungsfetzen? |
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Bewertung vom 23.05.2016 | ||
Der letzte Pilger / Kommissar Tommy Bergmann Bd.1 Als Liebhaberin skandinavischer Krimis war ich natürlich auf dieses Debüt sehr gespannt. Wenn jemand mit Jo Nesbo verglichen wird, muss es wohl einen guten Grund haben, dachte ich. Es stellte sich aber bald heraus, dass ein paar übliche Zutaten noch lange kein gutes und vor allem spannendes Ganzes machen. Das Einzigartige, das zum Immer-Weiter-Lesen-Wollen führt, fehlt hier einfach. Das Buch fängt mit dem Fund des ehemaligen Widerstandskämpfers Carl Oscar Krogh an, einem älteren Herrn, dem man sicher nichts aufgrund seiner Gegenwart angetan hat, so viel ist klar. Bevor dazu ermittelt wird, taucht der Leser aber erstmal in die Kriegszeit bzw. das Ende des Krieges ein, wo der Offizier Kaj Holt mit sich ringt. Wer er eigentlich ist und auf welcher Seite er steht, wird erst spät deutlich. Das Gleiche gilt für diverse andere Personen der Vergangenheit, was mir zu undurchschaubar war, um Spannung oder Interesse aufkommen zu lassen. Die Agentin Agnes Gerner hätte eine interessante Frau sein können, aber ihre Gefühle und Beweggründe sind mir irgendwie ebenso wenig nahegegangen wie die anderen. Einzig der damalige Kommissar zwischen den Stühlen war eindeutig und sympathisch. Da das Buch ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springt und vor allem die Kriegszeit viele Rätsel aufgab, gestaltete sich das Lesen zunächst schwierig. Nach dem ersten Drittel durchschaut man mehr, trotzdem habe ich mich ab der Hälfte mehr oder weniger durchgequält. |
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Bewertung vom 20.05.2016 | ||
Wiener Totenlieder / Carlotta Fiore Bd.1 An der Wiener Oper sterben die Künstler und sonstige Mitarbeiter wie die Fliegen - und das sogar während der Vorstellungen. Carlotta Fiore, Tochter einer berühmten Opernsängerin, selbst nach einigen Widrigkeiten des Lebens als Kaufhausdetektivin tätig, wird dazu auserkoren, undercover als Statistin zu ermitteln, gemeinsam mit dem ehemaligen Kommissar Konrad Fürst, der wiederum zwischenzeitlich als Clown seinen Lebensunterhalt verdient. Die beiden müssen sich immer wieder zusammenraufen, denn sie tragen jeweils eine zunächst sehr geheimnisvolle Vergangenheit mit sich herum. Fiore fällt durch ihre unkonventionelle Lebensart, eine gewisse Streitsucht und den ständigen Hang, in schwarze Löcher zu fallen, obwohl sie nach außen tapfer die Freche spielt, zwar aus dem Rahmen und könnte sympathisch sein, bin mit ihr jedoch überhaupt nicht warm geworden. Sie lässt keinen One-Night-Stand aus und ist zudem dem Alkohol verfallen, während Fürst noch immer Hoffnung hat, seine seit Langem vermisste Tochter zu finden und der Sympathieträger ist. |
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Bewertung vom 30.09.2015 | ||
Troll, das große blaue Monster, hat immer Hunger, deshalb möchte es gerne Oliver essen. Der Junge ist jedoch schlauer als angenommen, denn er kommt ihm immer wieder davon. Zum Schluss entwickelt sich sogar eine Freundschaft. Das Buch ist ab 5 Jahren zum Vorlesen und dann für Anfänger-Selbstleser geeignet, die großen Bilder sind ansprechend für Kinder wie Eltern. Da die Seiten wenig Text beinhalten, bleiben Kinder bei der Sache. Alles in einem eine nette Geschichte, aber auch nicht herausragend. |
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Bewertung vom 30.09.2015 | ||
Bei den vielen Fitness-Büchern auf dem Markt ist es gar nicht so einfach, das Passende zu finden. "Ich mach dich fit!" sieht bereits von außen ziemlich überzeugend aus, denn hier schreibt die Sportlerin Dr. Christine Theiss (zugleich Kickbox-Meisterin und Ärztin) selbst. Sie kommt sehr sympathisch und motivierend rüber. Die Erzählungen aus ihrem Leben sind genauso interessant wie die Hintergrunderklärungen, die vor den eigentlichen Übungen kommen. Das Beste ist natürlich, dass das Buch anpreist, dass es möglich ist, in nur 15 Minuten täglich fit zu werden. Wer kann da schon nein sagen? Den Schweinehund muss man natürlich trotzdem erst einmal überwinden und dann dran bleiben. Durch den Fitnesstest und die individuellen Übungen danach kommt ein persönliches Trainingsprogramm zustande. Insgesamt fühlt man sich fundiert beraten und traut der Autorin. Ob man nun wirklich fit wird und bleibt, wird die Zeit zeigen - wenn nicht, ist sicher nicht Dr. Theiss schuld. Das Buch ist zwar nicht günstig, ist aber ziemlich hochwertig gemacht, mit viel Inhalt und ansprechenden Fotos. |
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Bewertung vom 30.09.2015 | ||
Treuetat / Verena Irlenbusch Bd.2 Das Cover wirkt etwas geheimnisvoll und ich hatte mich gefragt, das der Titel wohl bedeuten mag. Dies ist mir nach dem Lesen nun mehr als klar. Das Buch verbindet geschickt Gegenwart und Vergangenheit und wirft hier und da ernsthafte Fragen nicht nur rund um das Thema "Schuld" auf, ohne den durchdachten Plot zu stören. Wer so etwas mag, ist hier genau richtig, denn ein oberflächlicher Pageturner ist das Buch nicht. |
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