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bina_liest

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2023
Teds und Nancys total verrücktes Abenteuer / Grimmwald Bd.1
Shireen, Nadia

Teds und Nancys total verrücktes Abenteuer / Grimmwald Bd.1


gut

Lustig, originell, aber nicht für alle Kinder!

Ich persönlich finde dieses Buch wunderbar! Es ist eine große Lesefreude. Das Cover ist cool und zeitgemäß und macht sofort Lust loszulesen.
Für sprachgewandte Selberleser, etwa ab der 3. Klasse bestimmt ein großer Spaß. Aber selbst da finde ich einige Stellen echt makaber. Beispielsweise als Pamela der Adler dem Käfer den Kopf abbeißt und das dann noch mit "Ach, Blinky" [...] "Du schmeckst genauso gut, wie ich gehofft hatte." kommentiert.
Als Vorlesebuch für die angegebene Altersklasse finde ich es aber gänzlich ungeeignet. In meiner Klasse merkte ich bereits nach einem Kapitel, dass viele Kinder einfach nicht mehr zuhörten. Sie verstanden den Wortschatz und teilweise auch den Witz nicht. Manchmal fällt es auch einfach schwer all die Namen auseinander zu halten.
Alles in Allem würde ich sagen: Ein Kinderbuch, an dem auch die Erwachsenen große Freude haben können und das vielleicht bei dem ein oder anderen Erwachsenen besser aufgehoben ist, als bei seinem Kind. Vielleicht aber auch etwas als etwas andere Klassenlektüre für die Klassen 5 und 6?

Bewertung vom 22.01.2023
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


sehr gut

Das geteilte Geheimnis - unser Leseglück

Inhalt:

In dieser etwas anderen Autobiografie berichtet Arno Geiger von seinem Leben. Das Motiv, dass die ganze Handlung trägt, das glückliche Geheimnis, sind seine Streifzüge durch Wiens Altpapiercontainer. Anhand dieser Tätigkeit erzählt Geiger von seinem Leben, manchmal fast etwas knapp und oberflächlich. (Daher nur 4 von 5 Sternen)

Meinung:

Dieses Buch stellt so viele kluge Fragen, lässt uns auch über uns selbst nachdenken. Vielleicht wünscht sich auch der ein oder andere hinterher einen Aktenvernichter oder wenigstens ein schönes Geheimnis.
Es ist ein perfektes erstes Buch für den Beginn des Jahres. Es stellt die Frage nach dem, was uns wirklich glücklich macht. Interessanterweise spornt es uns auch an, Dinge loszulassen. "Das Nichts ist erstrebenswerter als Berge von unnützem Kram.[...] Lebe ich ein erfülltes oder ein angefülltes Leben?"
Außerdem treibt es uns nach draußen ins echte Leben. "Der Schreibtisch, wenn man vom Schreibtisch nicht mehr wegkommt, nimmt einem schleichend die Lebensgeister, davon bin ich fest überzeugt." Sitzen wir nicht alle viel zu oft vor einem Schreibtisch oder einem anderen Bildschirm? Lasst uns einfach ein bisschen mehr echtes Leben leben, mehr echte, glückliche Geheimnisse haben!
Und falls das an einem Tag nicht mehr geht, lasst uns lesen! "Durch Lesen verkürzen wir unsere Lebenszeit nicht, wir verlängern sie. In wenigen Stunden können wir die Erfahrungen nachvollziehen, die ein anderer Mensch in Jahren oder Jahrzehnten gemacht hat."

Also: Für alle, die ein bisschen glücklicher Leben wollen, unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 12.12.2022
Wintersterben
Krüger, Martin

Wintersterben


gut

Kälte zieht auf...
In nicht nur einer Szene dieses Buches möchte man sich noch tiefer in seine Decke kuscheln. Der klare Schreibstil, die Landschaftsbeschreibungen, das Cover und auch die Geschichte selbst lassen einen immer wieder erschauern.
Die erste Hälfte hat mich auch wirklich überzeugt. Das Bergdorf in dem die Ermittlerin ermittelt, wirkte real und viele Szenen hatte ich bildlich vor Augen. Etwa ab der Mitte nahm meine Lesefreude leider etwas ab. Das Ende war zu vorhersehbar. Außerdem wirkte es doch etwas sehr konstruiert. Schade fand ich auch, dass Personen im Buch auftauchten, scheinbar vielschichtig und interessant, nur um dann am Ende komplett verloren zu gehen. Irgendwie wirkte die zweite Hälfte auf mich, als hätte man das Buch noch schnell zu Ende bringen müssen.
ABER: Insgesamt ein durchaus empfehlenswertes und unterhaltsames Buch für einen kalten Wintertag auf dem Sofa!

Bewertung vom 03.10.2022
Carrie Soto is Back
Reid, Taylor Jenkins

Carrie Soto is Back


sehr gut

Tennisliebe

Dieses Buch kann einen zu Beginn tatsächlich ziemlich verwirren. Man möchte Carrie Soto googeln, ihre Matches einmal tatsächlich anschauen. So nah dran an der Realität schreibt Taylor Jenkins Reid. Vieles was sie schreibt kommt mir aus der Praxis sehr bekannt vor. Jeder Tennisspieler findet sich im Buch wieder.

Dies ist aber auch in Teilen des Buches etwas mühsam. Denn der Trainingsalltag eines Tennisspielers ist tatsächlich harte Arbeit und relativ eintönig. Außerdem konnte ich lange selbst keine "Beziehung" zur Hauptperson aufbauen. Sie war mir lange Zeit ziemlich fremd. Erst gegen Ende des Buches hat sich dies geändert. Und tatsächlich musste ich auf den letzten 100 Seiten gleich mehrfach ein paar Tränchen verdrücken.

Dieses Buch ist in meinen Augen ein Muss für Tennis-Fans! Wer den Sport liebt wird auf seine Kosten kommen. Aber natürlich auch jeder, der starke Frauen und Sport mag.

Bewertung vom 27.08.2022
Tintoretto und seine Freunde
Rossmann, Dirk

Tintoretto und seine Freunde


sehr gut

Ein super Vorlesebuch!
Dieses Buch ist das optimale Vorlesebuch für meine erste Klasse! Das Cover ist bunt und ansprechend, wie alle Bilder im Buch. Sie sind sehr einfach gehalten, wirken selbst wie Kinderzeichnungen. Daher sind sie super zum Herumzeigen.

Die Geschichten haben eine angenehme Länge und lassen sich super in ein bis zwei Brotzeitpausen vorlesen. Anschließend bietet es sich an über die Themen zu sprechen. Hierbei geht es um Freundschaft, Lügen, Neid, Umweltschutz und Vieles mehr. Manche der Geschichten würden sich auch als Unterrichtseinstiege in bestimmte Themen eigenen.

Was mir persönlich nicht so gut gefällt sind die Namen der Hauptpersonen. Ich empfand sie beim Lesen einfach irgendwann als zu lang. Auch der Satzbau bzw. die Wortwahl fand ich an einigen Stellen sehr anspruchsvoll. Hier sollte man beim Vorlesen unbedingt darauf achten und die entsprechenden Stellen klären.

Zum Selberlesen finde ich das Buch für gute Leser ab Mitte zweiter Klasse geeignet.

Bewertung vom 17.07.2022
Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1
Joshi, Alka

Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1


ausgezeichnet

Eine indische Lebensgeschichte die bewegt

Ein starker Roman über eine starke Frau. Dieses Buch hat mich wirklich ergriffen. Die Autorin führt den Leser ins Indien der 50er Jahre. Dennoch wirkt dieses Buch sehr aktuell. Es erzählt von Lakshimi, die sich als Frau alleine in einer indischen Großstadt behauptet. Sie ist nicht nur Hennakünstlerin, wie der Titel verrät, sondern auch eine "Kräuterheilerin".

Lakshimi kommt scheinbar gut zurecht. Behauptet sich in einer Welt, die behaftet ist von Traditionen und dem Kastenwesen. Eines Tages aber erscheint ihr Ehemann, vor dem sie geflohen war, im Schlepptau ein Mädchen. Dieses Mädchen ist Lakshimis kleine Schwester. Sie stellt fortan ihr Leben auf den Kopf.

Dieses Buch lässt uns aber nicht nur Einblicke gewähren in den Kampf, den indische Frauen dieser Zeit für Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit kämpfen mussten, sondern es macht auch sehr nachdenklich.

Insbesondere die Themen Kinderwunsch und Schwangerschaftsabbrüche spielen eine große Rolle. Aber auch die Frage, ob man manchmal loslassen muss, um sein Glück zu finden, wird aufgeworfen.

Dieses Buch bietet eine so umfangreiche Thematik, dass es eigentlich eine Pflichtlektüre in Schulklassen werden sollte. Absolute, große Empfehlung!

Bewertung vom 03.04.2022
Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


gut

Ein solider Krimi

Vor dem Lesen hatten mich die Rezensionen zu Band 1 und das Cover Einiges erwarten lassen. Diese Erwartungen wurden in meinen Augen aber nur teilweise erfüllt.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Geschichte fließt dahin. Die Story selbst aber wirkte auf mich an einigen Stellen zu sehr konstruiert und gewollt.

Leider wurde ich auch mit den beiden Hauptfiguren, John und Alicia nicht warm, teilweise finde ich sie sogar äußerst unsympatisch. John, der Ermittler, ist sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Die Ermittlungen laufen bei ihm nebenher. Alicia, die Schwester des ermordeten Opfers, ist in der Geschichte selten nüchtern und handelt auch dementsprechend.

Zwischendurch gab es aber auch immer wieder spannende Passagen, die man gerne weiterliest. Alles in Allem aber kein Buch, dass man nicht mehr weglegen kann, dennoch eine gelungene Unterhaltung. Das perfekte Buch, wenn man nach einem Krimi sucht, den man auch in unterschiedlichen Etappen lesen kann.

Bewertung vom 05.03.2022
Chopinhof-Blues
Silber, Anna

Chopinhof-Blues


sehr gut

Anna Silber gelingt ein Erstlingswerk, dass einen zum Nachdenken bringt. Ihre klare, direkte Sprache lässt einen sofort in die Geschichte der drei Hauptfiguren eintauchen. Wobei das bildliche nicht verloren geht.
Die Autorin zeigt aber immer wieder auch Mut zur Lücke. Nicht alles wird direkt und ausführlich beschrieben, dennoch schafft sie es, die wesentlichen Gefühle der jeweiligen Personen herauszuarbeiten.

Das ist das Besondere an diesem Werk: Ohne viele Worte empfindet man mit allen drei, extrem verschiedenen Hauptfiguren, mit.
Adam, der Ungar, der jetzt in Wien lebt und sich ein eigenes Kind wünscht, dessen Frau ihm aber immer mehr entgleitet.
Esra, die Kriesenjournalisten, die einfach zu viel Leid miterlebt hat.
Und Katja, die ihre Kindheit nicht verarbeiten kann, denn schließlich ist da ja noch Tilo, ihr Bruder, der Alles ein wenig anders sieht.

Ein lesenswerter Roman, auch wenn das Ende zu knapp, zu offen und irgendwie unfertig wirkt. Es lässt einen nachdenklich, mit einem kleinen Lese-Blues zurück.