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MirjS
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Essen

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2025
Der Maulwurf
Spörrle, Mark

Der Maulwurf


sehr gut

Wie kann es sein, dass ein kleiner, kuscheliger Maulwurf es schafft, sowohl Job, als auch Vater-Tochter-Beziehung, Ehe, ja sogar ein komplettes Privatleben auf den Kopf zu stellen und einen erwachsenen Mann nahezu an den Rand des Wahnsinns zu treiben? Diese herrlich humorvolle und zugleich skurrile Geschichte erzählt Mark Spörrle in seinem neuen Roman „Der Maulwurf“.

Familie Paulmann, also Vater Sascha (Nachhaltigkeitsbeauftragter), Mutter Anna (Psychologin) und Tochter Marie (Umweltaktivistin), erfüllt sich endlich ihren Traum und zieht von der Großstadt aufs Land. Die Idylle scheint zunächst perfekt, die Dorfbewohner freundlich und ein Maulwurf im Garten, ein klares Zeichen dafür zu sein, dass die Welt hier noch in Ordnung ist. Als der kleine, süße Gartenbewohner nach dem ersten Erdhügel, jedoch noch einen Zweiten und Dritten ins Blickfeld des pedantisch ordnungsliebenden Familienvaters rückt, beginnt der Wahnsinn allmählich seinen Lauf zu nehmen.

Da ich in letzter Zeit viel mit ernsten Themen konfrontiert war, habe ich konkret nach etwas humorvollem Ausschau gehalten, um mich mit etwas Leichtigkeit im Alltag abzulenken. Das wunderschöne Cover mit einem Maulwurf im Hawaiihemd kam mir da nur gelegen :-) Da ich normalerweise andere Genres bevorzuge, musste ich mich erst einmal auf die Geschichte einlassen, wurde dann aber mit wundervollem Slapstick-Humor und zahlreichen Schmunzlern belohnt. Mark Spörrle schreibt nicht nur richtig schön locker-flockig, sondern erzählt die Geschichte auch noch in einem ständigen Perspektivwechsel, sprich einmal aus Saschas Sicht und einmal aus Annas Sicht. Allein schon diese unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung von Dingen ist urkomisch und hat dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum noch aus den Händen legen konnte. Einzig und Allein der Schluss hat mir nicht so gut gefallen, da ich mir für die ein oder anderen Geschehnisse und Situationen einfach am Ende eine Auf- bzw. Erklärung gewünscht hätte, was jedoch vermutlich nur ein Problem meiner blühenden Fantasie ist.

Fazit: Zum Abschalten und Auftanken, kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen! Ich habe ständig zwischen Ungläubigkeit, Schmunzlern, Mitleid und Spekulationen gewechselt, so dass es einfach nie langweilig wurde und mir wirklich schöne, leichte Stunden beschert hat.

Bewertung vom 26.03.2025
Hol dein Schattenkind ins Licht
Körber, Stefanie

Hol dein Schattenkind ins Licht


sehr gut

„Hol Dein Schattenkind ans Licht“ von Stefanie Körber würde ich weniger als Ratgeber, sondern vielmehr als Wegweiser beschreiben. Ein Wegweiser heraus aus unseren immer wiederkehrenden Dramen, Blockaden und ungesunden Verhaltensmustern, hin zu mehr Verständnis, Akzeptanz und Selbstliebe und dadurch schließlich zu mehr Zufriedenheit, Glück und Freude im Leben. Dem zugrunde liegt die sogenannte Schattenarbeit, welche sich mit unseren unerwünschten und dadurch im Schatten verborgenen Persönlichkeitsanteilen befasst, die unbewusst und unerkannt in unserem Leben mitmischen. In ihrem Buch erklärt Frau Körber gut strukturiert und leicht verständlich wie es überhaupt zur Schattenbildung im Kindesalter kommt und was es mit den sogenannten Schattenkonzepte auf sich hat. Sie schreibt über die daraus resultierenden, immer wiederkehrenden Dramen und Themen, die unser Leben, aus dem Unterbewusstsein heraus, negativ beeinflussen und wie es uns schlussendlich gelingt diese aufzulösen und „unser Schattenkind ans Licht zu holen“.

Ich für meinen Teil, kann in meinem Leben mit jeder Menge Dramen - bunt verteilt in allen Lebensbereichen - dienen, daher habe ich mich in diesem Buch auch sehr oft wiedergefunden. Während die Beispiele für mich sehr einleuchtend und hilfreich waren, habe ich mich bei der konkreten Zuordnung z.B. in die Kategorie „enttäuscht“ oder „fassungslos“ schon sehr schwer getan. Auf eine Mischung aus Beidem, wurde leider nicht eingegangen. Nichts desto trotz hat mir das Buch des Öfteren einen „Aha-Effekt“ beschert und mir geholfen grundsätzliche, sowie psychologische Dinge besser zu verstehen. Vor allem aber hat es mich extrem motiviert, mich mit meinem Schattenkind intensiv auseinander zu setzen und mir dabei auch die verborgene Angst vor Veränderung genommen. Durch ihren eineinfühlsamen und sympathischen Schreibstil, aber auch ihr einfließen lassen persönlicher Erfahrungen, hatte ich durchweg das Gefühl bei der Autorin gut aufgehoben zu sein. Genau deshalb werde ich das Buch, nachdem ich erst einmal Alles habe sacken lassen, noch ein weiteres Mal lesen. Dann allerdings mit Stift und Zettel bewaffnet, um Schritt für Schritt alle Punkte abzuarbeiten und werde versuchen Drama um Drama aufzulösen. Ob mir dies allerdings ohne professionelle Hilfe gelingt, dessen bin ich mir noch nicht zu einhundert Prozent sicher, aber zumindest guter Dinge!

Schade finde ich die fehlenden Hinweise bzw. Empfehlungen bezüglich weiterführender Literatur, Studien etc. um tiefer in das Thema eintauchen zu können. Diese finde ich, insbesondere von Profis ausgesprochen, im Literaturdschungel absolut hilfreich und nötig, um bei dem Thema nicht nur an der Oberfläche zu kratzen. Daher vergebe ich auch nur 4 von 5 Sternchen.

Fazit: Ein hervorragender Wegweiser! Die Autorin und Dipl.-Psychologin/Psychotherapeutin Stefanie Körber gibt uns mit ihrem Buch einen lehrreichen Leitfaden und zudem jede Menge Motivation mit an die Hand, um an uns selbst zu ARBEITEN.Denn ganz genau das ist der Knackpunkt - Verbesserung, gerade in psychotherapeutischen Dingen bedeutet IMMER auch Arbeit. Von nichts, kommt Nichts! Wer also meint, er brauche nur einmal kurz dieses Buch durchlesen und sei „geheilt“ bzw. werde zukünftig automatisch mit Selbstliebe überschüttet, der liegt leider auch mit diesem Psychologiebuch falsch. All jenen, die den Willen haben und bereit sind ernsthaft an sich zu arbeiten, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 23.03.2025
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


ausgezeichnet

Dann, wenn alle Anderen versagen, ist die Geheimorganisation „Last Line of Defense“ die letzte Hoffnung und Waffe der englischen Regierung. Zudem ist die Last Line of Defense ein ebenso strenges Ausbildungsprogramm von dessen Existenz nicht einmal der MI6 weiß, Im ersten Teil „Der Angriff“ der gleichnamigen, neuen Jugendbuch-Action-Thriller-Reihe von Andreas Gruber machen sich die jüngsten Rekruten Jayden, Lenny und Erik - das Team Omega - auf zu ihren ersten Auslandseinsätzen. Jayden verschlägt es hierbei in die englische Botschaft nach Buenos Aires um interne Schwachstellen ausfindig zu machen. Als sich schließlich die junge Journalistin Sofia in die Botschaft flüchtet, gerät Jayden nicht nur in einen drohnengesteuerten Raketenangriff, sondern anschließend, in eine ebenso rasante Verfolgungsjagd mit jeder Menge Action und Gefahren. Doch das Team-Omega ist schon zur Stelle,,,

Dank seiner grandiosen Thriller Reihe um den Profiler Maarten S. Sneijder bin ich seit vielen Jahren großer Fan, sowohl von Andreas Gruber, als auch Achim Buch, dem Hörbuchsprecher. Da ich bisher all seine Bücher gelesen und gehört habe, konnte ich den neuen Reihenauftakt natürlich kaum erwarten. Und auch diesmal haben mich sowohl Herr Gruber, als auch Herr Buch nicht enttäuscht (erstmal vielen Dank dafür!), obwohl die Reihe diesmal in eine ganz andere, ungewohnte Richtung geht - weg vom Psychothriller, hin zum Jugend-Action-Thriller, worauf ja auch die Aufmachung des Covers schon schließen lässt. Der lockere, jedoch eindringliche Schreibstil erlaubt sowohl flüssiges lesen, als auch einen schnellen Einstieg in die Geschichte. Ehe man sich versieht ist man Mitten im Geschehen und erfährt durch Rückblicke immer wieder Neues zur Vorgeschichte und den Hauptcharakteren, die im Übrigen wieder ganz hervorragend gelungen sind. Neben dem toughen, sympathischen und vielschichtigen Jayden, habe ich natürlich ganz besonders Erik - in schriftlicher und akustischer Form - in mein Herz geschossen :-) Neben all den atemlosen, spannenden Szenen musste ich dank ihm immer wieder ganz gehörig schmunzeln.

Ein absolut spannendes und actiongeladenes Buch - nicht nur für die Jugend! Das Tempo der vielseitigen Geschehnisse hat mich kaum verschnaufen lassen und zudem total mitgerissen. Jedenfalls konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen bzw. die Kopfhörer vom Kopf nehmen. Bin gesandt wie es mit Jayden, Sofia und dem Team Omega weitergeht!

Bewertung vom 21.03.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

Buenos Aires im Jahr 1884. Ein Unheil verkündender Brief aus Ägypten. Die 19 jährige Inez, die ihre Eltern auf deren Reisen nach Ägypten nicht begleiten durfte, erhält von ihrem Onkel Ricardo die Nachricht vom Tod ihrer Eltern. Kurzerhand beschließt sie auf eigene Faust nach Ägypten zu reisen, um mehr über das mysteriöse Verschwinden ihrer Eltern herauszufinden. Für Inez der Beginn eines spannenden Abenteuers voller Herausforderungen. Nicht nur, dass Inez im Land der Pharaonen nicht erwünscht ist, so ist sie plötzlich auch unerwarteten Gefahren ausgesetzt und mit einer aufflammenden alten Magie konfrontiert, die ihr zeitweise geradezu den Atem raubt. Ihr Ziel jedoch verliert sie dabei nie aus den Augen - sie muss herausfinden was genau mit ihren Eltern geschehen ist und was es mit ihrem Tod auf sich hat. Dazu jedoch, gilt es zunächst das Geheimnis um ihren kuriosen, vielleicht sogar gefährlichen, Onkel Ricardo zu lüften und natürlich das Rätsel um seinen überaus gutaussehenden und charismatischen Gehilfen Whit zu lösen.

Hätte mich nicht schon die interessante, im historischen Ägypten spielende Story zum Kauf des Buches „What the River knows - Geheimnisse des Nil“ von Isabel Ibañez bewogen, so hätte das wunderschöne, hochwertig mattschwarz-gummierte Cover samt Farbschnitt sein Übriges getan. Gleich auf den ersten Seiten habe ich die Chronik Ägyptens inkl. Zeichnung positiv zur Kenntnis genommen, erst einmal studiert und gegoogelt - man möchte ja schließlich vorbereitet sein auf das was da kommt :-) Allerdings muss ich zugeben, dass ich wegen der spanischen Elemente im Text (Begriffe, Kapitel-Überschriften etc.), dann doch erst einmal etwas skeptisch war. Auch konnte ich mich zu Anfang nicht recht entscheiden, ob ich Inez und das Ganze drum herum nun mochte oder nicht. Doch dann ging alles ganz schnell. Plötzlich war ich mittendrin. Die wundervolle Schreibweise von Isabel Ibañez hat mich einfach überrumpelt, gecatcht und in ihren Bann gezogen. Sowohl Text, als auch Dialoge sind nicht nur sehr angenehm und flüssig zu lesen, sondern machen einfach Freude, weil sie so erfrischend und lebendig sind. Ebenso die stimmungsvollen und bildgewaltigen Beschreibungen der Schauplätze und natürlich der außergewöhnlichen Charaktere, von denen man nie weiß, was man denn nun eigentlich von ihnen halten soll. Nahm ich also fortan das Buch zur Hand, so fühlte, zitterte und ärgerte ich mich mit Inez und konnte mir das historische Ägypten nicht nur lebendig vorstellen, sondern sogar riechen!

Und dann das Ende. Was soll ich sagen, ich MUSS einfach wissen wie es weitergeht, daher wurde die Fortsetzung, zeitgleich mit der Beendigung der letzten Seite sofort vorbestellt :-)

Alles in Allem eine wundervoll geschriebene, spannende und mitreißende Geschichte mit einer starken Hauptprotagonistin. Sowohl die Figuren, als auch die Schauplätze sind einzigartig und von der Autorin ebenso beschrieben. Von unerwarteten Wendungen bis hin zu einer zarten Liebesgeschichte, die mich sehr unterhalten und gerührt hat, ist alles mit dabei und sorgt durchweg für Spannung und Lesespaß. Für mich nicht nur lesenswert, sondern ein absolutes Highlight!

Bewertung vom 19.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

Vielen Dank für dieses Buch!

Demenz und Pflegebedürftigkeit betreffen immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft, Doch scheinen die Berührungsängste hier so groß zu sein, dass nicht nur nach wie vor viel zu wenig über diese Themen gesprochen wird, sondern viel schlimmer noch, unsere Ältesten dadurch an den Rand unserer Gesellschaft verbannt werden. Wie kann das sein, wo uns doch ALLEN klar sein dürfte, dass auch wir auf kurz oder lang und in irgendeiner Weise betroffen sein werden! Von herrschendem Mangel, Versäumnissen und fehlender Transparenz einmal ganz abgesehen.

In seinem Buch „Das Herz kennt keine Demenz“ nähert sich der passionierte Altenpfleger Jim Ayag genau diesen Themen mit sehr viel Einfühlungsvermögen, noch mehr Begeisterung und ebenso viel Respekt. In seinem persönlichen und locker geschriebenem Erfahrungsbericht beschreibt er nicht nur seinen bemerkenswerten Werdegang - vom Alltagshelfer zum Altenpfleger und den weiteren Weg die Karriereleiter hinauf - sondern klärt nebenbei auch über einzelne Abläufe und Zuständigkeiten in Pflegeheimen auf, die vielen gar nicht so bekannt sein dürften. Immer wieder aufgelockert wird sein Bericht durch Passagen mit beispielhaften Alltagssituationen, für die er Frau Tippelkamp, stellvertretend für demenzkranke Heimbewohner, erfindet. Hier beschreibt er einerseits humorvoll, andererseits ebenso lehrreich und nachdenklich stimmend, seine persönlichen Erlebnisse mit Demenzkranken und sensibilisiert den Leser, auf absolut sympathische Art und Weise, für derenÄngste und Nöte,

Mir persönlich ist dieses Buch genau zur richtigen Zeit und wie ein Geschenk in die Hände gefallen, da sich vor Kurzem der Gesundheitszustand und insbesondere die Demenz meiner Großeltern so rapide und schlagartig verschlechtert hat, dass ich sie auch kurzfristig in einem Pflegeheim unterbringen musste. Ich war total überfordert und in meinem Inneren wütete eine Mischung aus Kummer, Angst, Unwissenheit, den üblichen Vorurteilen und ein wahnsinnig schlechtes Gewissen - ja sogar schlimme Schuldgefühle, hatte ich die Beiden doch die letzten Jahre gepflegt und nun, meinem Empfinden nach, „abgeschoben“. Ich hatte von den Zuständigkeiten und Abläufen in einem Pflegeheim nicht die leiseste Ahnung! Doch zeitgleich hatte ich eben dieses Buch gelesen, was mir ein wenig aus meiner Unsicherheit hinaus half - denn so wusste ich z.B. schon einmal, dass ich mich mit Omas Biografie an den Sozialen Dienst wenden musste und konnte da gezielt die Alltagshelfer ansprechen. Darüber hinaus wurden mir auch, die Demenz betreffend, viele Dinge einfach klarer - ich wusste dass „spiegeln“ in manchen Situationen das A und O ist und warum bunte Waldmeistergetränke im Aufenthaltsraum standen. Kurz: Ich konnte so einige Parallelen ziehen und fühlte mich nicht mehr ganz so hilflos.

Ein wundervolles und absolut lesenswertes Buch, welches sich einem ernsten Thema mit sehr viel Leichtigkeit nähert. Jim Ayag schreibt so liebevoll und mit solch einer greifbaren Begeisterung, dass diese geradezu auf mich übergesprungen ist und mich motiviert hat, nicht nur meine Scheu abzulegen und mich ausführlicher mit dem Thema Demenz auseinandersetzen, sondern auch über einen Betreuungsschein nachzudenken. Vielen Dank!

Bewertung vom 17.03.2025
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


gut

Im Mittelpunkt: Das neueröffnete, extravagante Luxushotel Le Sommet in den verschneiten Schweizer Alpen, welches durch seine Abgeschiedenheit einst als Tuberculose-Sanatorium diente. Erbaut zur Gesundung lungenkranken Patienten. Eigentlich. Doch dieser Ort hat eine ebenso düstere, wie geheimnisvolle Vergangenheit die sich nun durch jüngste, mörderische Ereignisse und mithilfe der traumatisierten Kommissarin Elin, ihren Weg in die Gegenwart bahnt.

Spannender Klappentext, großer Hype in den Medien, also landete Das Sanatorium von Sarah Pearse natürlich auch in meinem Warenkorb. Ich würde schon sagen, dass Thriller zu meinen meist gelesenen Genres gehören und ich dahingehend auch schon einiges gelesen habe. Um nicht durcheinander zu kommen, lese ich dazwischen jedoch jedes Mal auch Fantasy, Belletristik, Fach- und Sachbücher etc., meine Interessen sind da ziemlich weit gefächert.

Jedenfalls war ich sowohl vom Schreibstil, als auch vom Setting, mit der düsteren und gut beschriebenen Atmosphäre, zunächst echt angetan. Ich fand schnell in die Story hinein… doch wollte bei mir nie so richtig das Gefühl von Spannung aufkommen. Falsch, es kam schon Spannung auf, jedoch wurde sie irgendwie jedes Mal, durch viel zu langatmige Passagen, direkt wieder im Keim erstickt, sie wurde quasi todgeredet bzw. geschrieben. Zudem haben mich die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler auch immer wieder aus dem Lesefluss und der Spannung gerissen. Es war so, als wenn jemand immer wieder und in jedem Satz ein Wort wiederholt und man sich irgendwann nur noch darauf konzentrieren kann. Was die traumatisierte Hauptprotagonistin „Kommissarin Elin Warner“ angeht, ging sie mir zeitweise, mit ihrer unentschlossenen und weinerlichen Art, auch echt auf die Nerven, obwohl sie mir dennoch nicht gänzlich unsympathisch war, ich vielmehr sogar mit ihr mitfühlen konnte, da ich selbst auch unter den beschriebenen Panikattacken leide. Sowohl die Akteure, als auch die Story fand ich eigentlich recht gut, auch die Idee mit dem zweifachen Bruder-Schwester-Konflikt fand ich nicht schlecht… und doch hat mir während des Lesens die ganze Zeit irgendetwas gefehlt.

Fazit: Alles in Allem fand ich das Buch jetzt weder wirklich schlecht, noch wirklich gut. Kann man lesen, muss man aber nicht. Wenn sie für mich auch nicht wirklich mitreißend war, so hat mir die Geschichte trotzdem gefallen, nicht zuletzt weil die Atmosphäre durch den lebendigen und bildhaften Schreibstil gut rübergebracht wurde… und doch konnte es mich nicht wirklich packen. An keiner Stelle hatte ich dieses „oh man, ich muss wissen wie es weitergeht“ Gefühl, weshalb ich auch ziemlich lange an dem Buch herumgelegen habe. Ich glaube, mir persönlich wird das Buch in erster Linie als „das Buch mit den meisten Rechtschreib- bzw. Grammatikfehlern“ dass ich je gelesen habe, in Erinnerung bleiben ( und nein, ich bin wirklich keine Nörglerin und weiß, dass Rechtschreibfehler passieren).