Wassermanns Paradies

ausgezeichnet

Vom Titelbild und dem Covertext her hatte ich einfach ein weiteres Musikbuch erwartet. Was ich dann aber zu lesen bekam, hat mich doch ein bisschen umgehauen. Dieser Roman erzählt nicht nur eine geheimnisvolle und spannende Geschichte, er behandelt auch auf völlig unkonventionelle Art ganz tiefgreifende Fragen der Philosophie, Psychologie und Religion. Und natürlich Rockmusik! Er ist dabei zwar auch ein bisschen "esoterisch", aber das auf eine gut erträgliche Weise, nicht kitschig wie sonst meist.

Die Story beginnt mit einer Szene, in der eine Frau anfängt, ihren ersten Roman zu schreiben. Darin erzählt sie eine weitgehend selbst erlebte Geschichte. Sie spielt im Millenium-Jahr 2000 in einem Flieger auf dem Weg von Los Angeles nach Frankfurt. Dort sitzt ein Mann neben ihr, der ein seltsames Gepäckstück dabei hat: eine afrikanische Trommel. Sie beginnt ein Gespräch mit ihm, das sich immer mehr zu einem Monolog, einem "Live-Hörbuch" entwickelt und in dem sie eine schlicht atemberaubende Story erfährt. Hendrik, ihr Sitznachbar, kommt gerade von einen Konzert: der Wiedervereinigung der Rockband "The Doors" (die wirklich stattgefunden hat). Wieso er dazu persönlich eingeladen wurde, als einer von nur 100 Gästen, und was dort im Konzertsaal geschah, soll aber hier nicht verraten werden. Es ist schlicht atemberaubend und sprengt alles, was ich mir vorher vorgestellt hätte. Für mich gehört das Buch eigentlich auf die Bestsellerliste. Deshalb: unbedingt zu empfehlen!