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Alesia

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2024
Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt - Kinderbuch ab 3 Jahre, Bilderbuch, Vorlesebuch
Schmidt, Nicola

Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt - Kinderbuch ab 3 Jahre, Bilderbuch, Vorlesebuch


sehr gut

Streit und Konfliktlösung

Der kleine Vogel, die kleine Schlange, die kleine Maus und der kleine Hirsch spielen gemeinsam auf dem Spielplatz. Immer wieder kommt es zu Streit: Wer als erstes rutscht, wer schaukeln darf, wer die Schaufel benutzt, oder darüber was gespielt wird. Ältere Tiere geben Denkanstöße, so dass die Tierkinder sich unterhalten, Vorschläge machen und eine Lösung finden, die für alle passt.


Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt ist ein wunderschön illustriertes Kinderbuch, ab 3 Jahren zum Thema Konfliktlösung. Die Probleme und Streitgründe, welche die vier kleinen Freunde auf dem Spielplatz haben, dürften den meisten Eltern und Kindern sehr bekannt vorkommen. Ziel ist nicht die Vermeidung von Streit, sondern das Finden von Lösungen, die alle gutfinden. Diese Thematik finde ich sehr gut und altersgerecht dargestellt. Bei zwei der Streitthemen ist mir jedoch aufgefallen, dass die kleinen Tiere ihr Problem nicht wirklich lösen und somit Streitpotentzial bestehen bleibt. Im Nachwort spricht sich die Autorin gegen "demokratische Abstimmungen" aus und bevorzugt Lösungen, die für alle passt. Diese Vorstellung mit jüngeren Kindern oder einer größeren Kindergruppe umzusetzen, dürfte meines Erachtens schwierig sein. Das Buch zeigt für mich daher eine schöne, wirklich bezaubernd gezeichnete und umgesetzte Idealvorstellung zum Thema Streitlösung. Für Eltern durchaus eine Anregung nicht direkt einzugreifen und eine Lösung vorzuzeigen, sondern die Kinder zur Entwicklung von eigenen Ideen anzuleiten.

Bewertung vom 09.12.2024
Carmilla
Le Fanu, Sheridan

Carmilla


sehr gut

Leicht schauriger Klassiker

Wenn man an alte Vampirklassiker denkt, fällt den meisten wahrscheinlich zuerst Dracula ein. Doch Carmilla erschien bereits 20 Jahre früher und war zumindest mir bisher noch unbekannt.

Carmilla -Der weibliche Vampir- von Joseph Sheridan Le Fanu ist eine knapp 140 Seiten lange, in Briefform geschriebene Novel, aus dem Jahre 1872. Laura schildert darin rückblickend ihre Begegnung mit der Vampirin Carmilla. Laura lebt gemeinsam mit ihrem Vater und zwei Governanten auf einem abgeschiedenen Schloss in der Steiermark. Sonstige sozialen Kontakte bestehen fast nicht. Nach einem Kutschunfall nimmt die Familie die junge Carmilla als Gast auf. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine Freundschaft. Mit Carmillas teilweise obsessiven Verhalten kann Laura jedoch nur schwer ungehen. Auch häufen sich um Carmilla einige weitere Ungereimtheiten. Im nahegelegenen Dorf sterben plötzlich Frauen und auch Laura fühlt sich immer schwächer.

Die Schreibweise des Buches wirkt aus heutiger Sicht antiquiert. Ich denke es ist, wenn man sich darauf einlässt, dennoch gut lesbar. Der Handlungsort, das einsame Schloss, die abgeschiedene Umgebung, gibt der Erzählung die nötige unheilvolle Atmosphäre. Eine Liebesbeziehung zwischen Laura und Carmilla wird nicht offensichtlich angesprochen, was dem damaligen Zeitgeist geschuldet sein dürfte. Man kann sie jedoch in die Darstellung der Freundschaft hineininterpretieren. Interessant ist auch Carmillas Charakter. Beim Lesen wirkt sie fast etwas kapriziös auf mich. Im Gegensatz zu später dargestellten Vampiren hat sie kein Problem mit Sonnenlicht. Die Handlung selbst verläuft ohne große Überraschungen, vielleicht weil Titel und Inhaltsangabe bereits viel verraten. Der Gruselfaktor ist aus heutiger Sicht eher gering. Trotzdem war es für mich sehr interessant in diesen Klassiker einzutauchen.

Bewertung vom 09.12.2024
Die Tochter der Drachenkrone
Qunaj, Sabrina

Die Tochter der Drachenkrone


ausgezeichnet

Gwenllian ferch Rhys

Gwenllian ist die jüngste Tochter eines großen walisischen Fürsten. Sie ist dreizehn, als dieser stirbt und zwischen ihren älteren Brüdern Maelgwn und Gruffydd ein Kampf um die Nachfolge entbrennt. Unverbrüchlich steht sie an Seite ihres Bruders Gruffydd, bis dieser sie aus politischen Gründen mit einem adeligen Normannen verheiraten will. Gwenllian entschließt sich zur Flucht, denn für sie steht fest, dass sie einen Briten heiraten wird um für die Unabhängigkeit von Wales zu kämpfen.

Die Tochter der Drachenkrone von Sabrina Qunaj ist ein historischer Roman, der mich sehr begeistert und in seinen Bann gezogen hat. Das Buch wird als Reihenauftakt beworben, ist aber in sich abgeschlossen. Über England zu dieser Zeit ( König Richard, König John), habe ich bereits ein paar Bücher gelesen. Die walisische Geschichte war mir bisher nur ganz am Rande bekannt. Auf keinen Fall sollte man sich von den ungewöhnlichen walisischen Namen abschrecken lassen, sonst verpasst man ein wirklich großartiges Buch. Die Geschichte wird aus Sicht von Gwenllian ferch Rhys, einer walisischen Fürstentochter, deren Leben historisch belegt ist, erzählt. Gwenllian ist auf jeden Fall eine Figur, mit der ich mitfiebern und zum Teil auch etwas mitleiden konnte. Sie ist stolz auf ihre Herkunft, mutig und etwas eigensinnig, sieht aber auch ihre Fehler. Vorallem möchte sie für ein unabhängiges Wales kämpfen. Beim Lesen des Buches habe ich mir gewünscht, dass auch die echte Gwenllian mit ihrem Ehemann glücklich wurde. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Ich habe mich direkt nach Wales um das Jahr 1200 versetzt gefühlt. Gwenllians Geschichte, eingebettet in die Machtkämpfe der walisischen Fürstenhäuser, die sich gegenseitig und/oder die normanischen Besatzer bekämpfen, wurde sehr mitreißend erzählt. Hierbei vereinfacht die Autorin allerdings Sachverhalte, da die Größe der jeweiligen Familien und die Komplexität der Fehden sonst wohl den Rahmen gesprengt hätten. Interessant ist daher auch das Nachwort, aus dem hervorgeht, was belegte Tatsachen und welche Aspekte Fiktion sind. Für mich war dieses Buch ein unerwartetes Jahreshighlight.

Bewertung vom 29.11.2024
Suche liebevollen Menschen
Borger, Julian

Suche liebevollen Menschen


sehr gut

Flucht um zu Überleben

In seinem Buch "Suche liebevollen Menschen" schildert Julian Borger das Schicksal seines Vaters und anderer jüdischer Kindern, deren Eltern im Manchester Guardian Kleinanzeigen schalteten, um den Kindern im Jahre 1938 die Flucht aus Wien zu ermöglichen. Eine schwierige, aber vorausschauende Entscheidung, die Leben rettete.

Suche liebevollen Mensch ist kein einfaches Buch. Weder von der schrecklichen und bedrückenden Thematik her, noch von der Schreibweise. Inhaltlich hochinteressant, emotional kaum zu ertragen. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie sich die Eltern der Kinder gefühlt haben, als sie diese in ein fremdes Land zu unbekannten Menschen schickten, in der Ungewissheit sie jemals wiederzusehen. Der Autor ist im Hauptberuf Journalist, vielleicht hat das Sachbuch daher etwas Reportagenhaftes. Gleichzeitig ist es aber auch sehr persönlich, da Julian Borger Teile seiner Familiengeschichte erzählt, die er zuvor erst recherchieren musste. Die Erzählung ist im Wesentlichen zeitlich chronologisch aufgebaut. Im Verlauf der knapp 300 Seiten werden die Schicksalsreisen der Kinder bzw. Jugendlichen ergänzt. Diese haben, trotz unterschiedlicher Ankunftsorte, oft viele Gemeinsamkeiten. Durch den Aufbau, und die eingestreuten Berichte zu seiner eigenen Familie, war es nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Die im Buch enthaltenen Fotos machen das Ganze noch eindrücklicher. Ein berührendes Buch gegen das Vergessen.

Bewertung vom 29.11.2024
Die dunkle Hochzeit / Ever & After Bd.2
Tack, Stella

Die dunkle Hochzeit / Ever & After Bd.2


sehr gut

Kein märchenhaftes Happy End

Nachdem Rain den dunklen Prinzen geküsst und dadurch erweckt hat, steht die Welt vor dem Untergang. Prinz Black hält Rain im Carneval gefangen und bereitet ihre Hochzeit vor. Um zu entkommen, geht Rain einen Pakt mit Rumpelstilzchen ein. Ihre letzte Möglichkeit, die vom Prinzen beabsichtigte Apokalypse zu verhindern, ist die Erfüllung einer Prüfung.

Das Cover des Buches ist in Rot gehalten und zeigt eine goldene Rose, umgeben von Blut. Ich finde, es passt zur Geschichte und sieht zusammen mit dem Farbschnitt sehr schön aus.

Ever & After: Die dunkle Hochzeit von Stella Tack ist der zweite Teil der Ever&After Reihe und bietet sehr düstere Märchenfantasy. Es ist absolut empfehlenswert und zum besseren Verständnis notwendig, den ersten Teil der Reihe gelesen zu haben. Ich persönlich lese ja sehr gerne Märchenadaptionen, auch etwas düstere. Hier war es mir teilweise aber schon fast etwas zu blutig und brutal. Am Anfang jedes Kapitels findet sich ein Märchenzitat. Schön finde ich hierbei,
dass auch unbekanntere Märchen der Gebrüder Grimm zitiert werden. Die Autorin erzählt auch innerhalb der Handlung einige Märchen nach. Dabei lässt sie die ohnehin schon etwas grausamen Märchen zu wahren Albträumen werden. Die Geschichte selbst, wird aus Rains-Ich Perspektive erzählt und ist durchweg actionreich und spannend. Humor blitzt immer mal wieder, meist trocken oder sarkastisch, durch. Bei knapp 700 Seite, gib es allerdings auch die eine oder andere Stelle, an der man die Handlung etwas straffen könnte. Die Autorin spart nicht an Wendungen und Überraschungen. Besonders Rains Charakterentwicklung im Laufe des Buches ist sehr ungewöhnlich. Nach dem Ende bin ich auf jeden Fall gespannt, was sich Stella Tack für den dritten Teil ausgedacht hat.

Bewertung vom 27.11.2024
Ein Inne halten
Degenhardt, Jutta

Ein Inne halten


sehr gut

Einfach mal Innehalten

Joni kommt nach einem anstrengenden Einkaufstag mit der Familie nachhause und findet dort ein Paket mit Luftlöchern. Darin befindet sich ein kleines Inne. Doch der Rest der Familie ist zu beschäftigt, um es zu bemerken. Joni baut dem Inne ein Gehege, füttert es und entwirft einen Spielparcours. Allerdings ist das Inne erst glücklich, als es einfach im Arm gehalten wird. Auch der Rest der Familie findet Zeit und hält Inne.

Das Thema Innehalten, Achtsamkeit, sich Zeit füreinander nehmen, ist eines, das man in Kinderbüchern nicht allzu oft findet. Bei Ein Inne halten- Das Bilderbuch über Achtsamkeit im Alltag- von Jutta Degenhardt und Carola Sieverding wurde es sehr schön umgesetzt. Gerade das Wortspiel mit Inne halten, finde ich sehr charmant.
Die Bilder im Buch sind wunderschön illustriert und farbenfroh. Ganz bezaubernd ist natürlich das kleine Inne. Für mich ist es vom Aussehen her, eine besonders niedliche Mischung aus Eichhörnchen und Kaninchen. Das Inne kann man übrigens als Kuscheltier/Schlüsselanhänger kaufen. Ich finde allerdings die Zeichnungen im Buch hübscher. Der Text ist für Kindergartenkinder gut geeignet und altersgerecht. Irritiert hat mich, dass Joni zu Beginn von Eltern und Großeltern fast ignoriert wird. Das ändert sich erst beim "Inne halten". Trotzdem habe ich Zweifel, dass kleine Kinder das Konzept der Achtsamkeit verstehen können bzw. verstehen müssen. Für diese dürfte es eher eine Geschichte über ein neues Haustiere, das geknuddelt werden möchte, sein. Als Erwachsener findet man sich in der Situation der Eltern bzw. Großeltern wieder. Man verbringt zu viel Zeit mit vermeintlich wichtigen Dingen und achtet zu wenig aufeinander. Auf jeden Fall sollten wir alle mehr Inne halten, (vorallem, wenn es so süß ist).

Bewertung vom 24.11.2024
Mein Sachen suchen Lieblingsbuch
Gernhäuser, Susanne

Mein Sachen suchen Lieblingsbuch


ausgezeichnet

Wimmeljubiläum

Die Kinderbuchreihe " Sachen suchen" von Ravensburger wird zwanzig Jahre alt. Grund genug für den Verlag eine Sonderausgabe mit den "schönsten" Wimmelbildern herauszugeben.

Ich finde dieses Wimmelbuch sehr gut gelungen. Zuerst hat mich die Größe der Seiten überrascht. Die Pappseiten haben DinA4 Format und wirken strapazierfähig. Mit 11 Suchbildern, pro Bild jeweils eine Doppelseite, ist auch Abwechslung garantiert. Egal ob Bahnhof, Hafen, Ferienbauernhof, Waldkindergarten im Herbst, Zoo, Unfall auf der Kreuzung, Wintertag oder Abenteuerspielplatz, hier wird bestimmt jeder ein Lieblingsbild zum Entdecken finden. Viele Situationen, wie zum Beispiel ein Zoobesuch, eine Zufahrt oder ein Spielplatzbesuch können Kinder aus ihrem Alltag kennen. Zu jedem Bild gibt es noch einen kleinen, altersgerechten Text, zum Teil auch mit Suchaufforderung. Ausserdem sind am Bildrand Gegenstände und Tiere aufgezeichnet, die man auf dem jeweiligen Bild finden kann. Daneben gibt es auf den Bildern natürlich auch ganz viel anderes zu entdecken. Die Bildgestaltung gefällt mir dabei sehr gut. Die Bilder sind schön bunt und ansprechend, ohne überladen zu wirken. Ich finde Bücher bereits im Kleinkindalter sehr wichtig und dieses Buch eignet sich perfekt zum Vorlesen, gemeinsam anschauen und entdecken. Daher eine Vorleseempfehlung für Kinder ab 2 Jahren.

Bewertung vom 22.11.2024
Wallis Simpson
Lindinger, Michaela

Wallis Simpson


sehr gut

Royale Historie

Wallis Simpson, Verhinderte Queen – Aufsteigerin – Meistgehasste Frau der Welt von Michaela Lindinger ist eine sehr interessante Biographie für alle, die sich für die Historie des englischen Königshauses interessieren.

Das Buch beginnt kurz nach Edwards Abdankung im Jahre 1936. Eine ungewisse und schwierige Situation für den ehemaligen König. Während Wallis bei Freunden in Südfrankreich auf ihr Scheidungurteil wartet, hadert Edward mit einer finanziell ungewissen Zukunft. Es folgt eine kleine Hochzeit in Frankreich, auf die in einem späteren Kapitel nochmal eingegangen wird, und eine Hochzeitsreise. Dann beginnt die Autorin, Wallis Leben von Geburt bis zum Tod chronologisch nachzuzeichnen. Sowohl Edward, als auch Wallis werden in dem Buch als schwierige Menschen mit deutlichen Schwächen beschrieben. Edward ist naiv, egozentrisch, verwöhnt und schnell gelangweilt. Er hat Schwierigkeiten sich in einem Leben zurechtzufinden, in dem nicht alles für ihn geregelt wird. Vorallem aber ist der aber Wallis verfallen. Wallis ist in ihrer Jugend auf die finanzielle Hilfe von Verwandten angewiesen. Sie weiß, was sie will und setzt ihre Pläne auch durch. Ob es der Besuch der Schule für höhere Töchter oder als Jahrgangserste zu heiraten ist. Vorrangig strebt sie nach finanziellem Wohlstand. Während ihrer zweiten Ehe sucht sie gezielt die Bekanntschaft des zukünftigen Königs. Ob Wallis je einen ihrer drei Ehemänner geliebt hat, bleibt für die Autorin fraglich. Die Abdankung des Königs hat beide auf jeden Fall nicht glücklich gemacht.

Ich fand das Buch insgesamt sehr interessant geschrieben. Einige Fotos lockern den Text auf. Gestört hat mich, die Aussage der Autorin, dass Wallis intersexuell war. Eine Vermutung, die sich heute nachträglich nicht mehr belegen lässt, der die Autorin aber im Laufe des Buches immer wieder verschiedene Verhaltensmuster und Charaktereigenschaften zuschreibt. Fazit: Eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit einer der "größten Liebesgeschichten des 20. Jahrhunderts".

Bewertung vom 20.11.2024
We hunt the Flame / Die Reiche von Arawiya Bd.1
Faizal, Hafsah

We hunt the Flame / Die Reiche von Arawiya Bd.1


ausgezeichnet

Wüstensand und verlorene Magie

"Menschen lebten, weil sie tötete. Menschen starben, weil er lebte."

Zafira ist Jägerin und hat eine ganz besondere Fähigkeit. Nur sie kann im verfluchten Wald, dem Arz, jagen. Damit ernährt sie ihr Dorf und die Umgebung. Nasir ist der Prinz des Todes. Eine Assassine im Auftrag seines Vaters, des Sultans. Die Magie hat das Sultanat Arawiya vor vielen Jahrzehnten verlassen, gemeinsam mit den Sechs Schwestern von Einst. Zafira erhält, von einer undurchsichtigen Hexe, den Auftrag die Magie mit Hilfe eines Artefaktes/Buches zurückzuholen, das sich auf einer Insel inmitten Arawiyas befindet. Auch Nasir ist im Auftrag des Sultan auf der Suche nach diesem Buch. Und er soll dabei keine Überlebenden zurücklassen.

Mir persönlich hat der Auftaktband dieser Romantasy-Dilogie sehr gut gefallen. Die Welt in der die Geschichte spielt wirkt orientalisch, erinnert an Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Ich finde sie gut durchdacht und beschrieben. Ein Glossar am Ende des Buches hilft bei unbekannten Begriffen. Ich fand die Handlung auch sehr interessant. Kleinere Längen, insbesondere bei der Suche nach dem Artfakt, haben mich nicht gestört. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Der Romantasy-Anteil ist tatsächlich slow-burn und kommt erst in der zweiten Hälfte des Buches auf. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Zafira und Nasir erzählt. Zafira mochte ich als Charakter etwas lieber. Bei Nasir erhoffe ich mir, dass er im zweiten Band stärker und eigenständiger wird und weniger auf den Mitleidsfaktor gesetzt wird. Das Buch ist im Übrigen nicht in sich abgeschlossen und endet mit einem Cliffhanger. Da der erste Teil schon mit der ein oder anderen Überraschungen aufwartet, bin ich auf jeden Fall auf Teil zwei gespannt.

Bewertung vom 17.11.2024
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


sehr gut

Perfektionistin trifft auf Weltenbummler

Kaira hat eindeutig ein Helfersyndrom und kann nicht Nein sagen. Zwischen Studium, Nebenjob, gemeinnütziger Arbeit und Familie reibt sie sich auf und bekommt deshalb ihren Alltag kaum geregelt. Vorallem verliert sie sich und ihre eigenen Wünsche dabei. Eigentlich ist sich nicht darüber glücklich, als ihr Bruder seinen Studienfreund Cooper in ihr kleines Appartement einquartiert. Cooper ist so ziemlich genau das Gegenteil von Kaira. Er lebt in den Tag hinein, geht keine geregelten Arbeit nach, bleibt nirgendwo länger als 3 Monate und geht vorallem keine festen Bindungen ein. Trotzdem können beide die Anziehungskraft die zwischen ihnen besteht nicht leugnen. Mit einer Challange versuchen sie das Leben des jeweils anderen zu verändern.

Das Cover und der Farbschnitt des Buche, rosa- lila Pastellmuster mit goldenen Akzenten, gefallen mir unglaublich gut.

Be My Shelter von Lana Rotaru ist eine Liebesgeschichte deren Fokus auf Mental Healthing liegt. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Geschichte wird parallel aus der Ich-Perspektive beider Protagonisten erzählt. Zwischen ihnen besteht auch direkt eine starke Anziehungskraft, der vorallem Cooper aufgrund seines aktuellen Lebenskonzept nicht nachgibt. Die Charaktere, insbesondere die Nebencharaktere, waren mir etwas zu überzeichnet. Bei Kaira wünscht man sich förmlich, dass sie Familie, Vermieterin, Arbeitskollegen, usw. Grenzen aufzeigt und Nein sagt. Trotzdem war sie mir sehr sympathisch. Bei Cooper hatte ich immer das Gefühl, dass er sich einmischt ohne sein eigenes Leben bzw. seine eigenen Problemen in den Griff zu bekommen. Vielleicht hat mich deshalb die Liebesgeschichte auch nicht ganz mitgenommen. Die im Klappentext erwähnten Challange kam etwas kurz. Hier hätte ich mir mehr Aufgaben mit höherem Herausforderungscharakter gewünscht. Alles in allem eine schöne Lovestory mit vielen Aspekten über psychische Gesundheit.