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Benutzername: 
Meggie
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Mertesheim
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Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2025
Magic Island - Ruf der Seelentiere. Eine magische Insel und sprechende Seelentiere: Fantasy-Buchreihe ab 11 Jahren (Magic Island, Bd. 1)
Suchanek, Andreas

Magic Island - Ruf der Seelentiere. Eine magische Insel und sprechende Seelentiere: Fantasy-Buchreihe ab 11 Jahren (Magic Island, Bd. 1)


sehr gut

Julian ist überrascht, als er plötzlich in einem Portal verschwindet und auf einer Insel wieder aufwacht. Bei ihm befindet sich ein mysteriöser Anhänger und dann taucht auch noch ein sprechender Husky auf. Julian findet bald heraus, dass er nicht der Einzige auf der Insel ist, Aiko aus Japan wurde ebenfalls auf die Insel teleportiert. Bei ihr befindet sich ein sprechender Drache. Beide Jugendliche treffen auf Aliera, die Inselhüterin, die ihnen mitteilt, dass vier Held:innen und ihre Seelentiere den Kampf gegen das Böse aufnehmen und die Insel befreien müssen. Können Julian und Aiko die Geheimnisse entschlüsseln, das Böse vernichten und wieder nach Hause zurückkehren?
Die Reihe "Flüsterwald", die der Autor schon seit Jahren erfolgreich schreibt, hat mich schon begeistern können. Nun überrascht er mit einem neuen Buch für Kinder und Jugendliche. Diesmal geht es nicht in den Wald, sondern auf eine magische Insel, die jedoch kurz davor steht, unterzugehen.

Julian, Aiko und zwei weitere Jugendliche haben die Aufgabe, die Insel zu retten. Ihnen zur Seite stehen ihre sog. Seelentiere. Bei Julian ist es ein sprechender Husky, zu dem er sofort eine tiefe Verbindung aufbaut. Aiko, aus Japan stammend, kommt standesgemäß mit einem Drachen daher. Dieser plappert gerne und hat mich ein bisschen an den Drachen Mushu aus dem Disney-Film "Mulan" erinnert.

Die Story ist wirklich packend. Julian und seine Mitstreiter haben fast keine Erholungspause und müssen sich kurzfristig mit ihrer neuen Situation arrangieren. Das ist gar nicht so einfach, denn auch die Seelentiere wissen nicht genau, was los ist.

Und so werden einfach alle ins kalte Wasser geworfen. Erst nach und nach ergibt sich ein Bild und Julian weiß dann sehr schnell, dass gehandelt werden muss. Und dass es Verluste geben kann. Denn das Böse lässt ihnen keine Ruhe und greift mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln an.

Durch die Flüsterwald-Reihe kenne ich ja den Schreibstil des Autors und war deshalb von Anfang an überzeugt, dass dieses Buch auch wunderbar, informativ, lesenswert und vor allem spannend wird. Und ich wurde nicht enttäuscht.Das Cover ist auch absolut sehenswert und die Illustrationen sind auch wieder ein echter Hingucker.

Die Insel, auf der sich Julian befindet, ist sehr bildlich beschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Auch wird es nicht zu magisch oder zu fantastisch. Eine runde Sache eben.

Fazit:
Ein spannender Auftakt zu einer neuen Reihe.

Bewertung vom 01.03.2025
Die Schwester des Ketzers: Propheten der Apokalypse (eBook, ePUB)
Pfaffeneder, Uschi; Pfaffeneder, Klaus

Die Schwester des Ketzers: Propheten der Apokalypse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Anna und Lenz fliehen in die Reichsstadt Memmingen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Denn Lenz ist als Ketzer gebrandmarkt und wird gesucht. Doch auch in Memmingen ist die Täuferbewegung ansässig und so ist Anna gezwungen, zurück nach Augsburg zu gehen, wo sie sich bald der Bewegung anschließt. Sie hält Lenz hin, verspricht ihm jedoch, bald zurückzukehren. Doch der Stadtrat von Augsburg ist fest entschlossen, die Täufer zu fassen und die Bewegung endgültig zu vernichten. Anna gerät damit in größte Gefahr und Lenz muss alles aufs Spiel setzen, um die Frau, die er liebt, zu retten.

Schon der erste Teil hat mich sehr packen können, war es doch interessant zu lesen, wie sich alles aufbauscht und letztendlich in dem Chaos endet, dass Anna und Lenz die Stadt Augsburg zusammen mit Annas Neffen Ignaz verlassen müssen.

Nun geht es da weiter und die kleine Familie, die sich noch nicht so richtig gefunden hat, nimmt den mühevollen Weg nach Memmingen auf sich.

Dort angekommen, machen sie Halt bei einem ehemaligen Arbeitgeber von Lenz und schon bald fühlen sich die drei dort pudelwohl und beschließen, zu bleiben. Bis die Vergangenheit sie wieder einholt.

Hatte ich im ersten Teil noch moniert, dass mir der politische und religiöse Anteil etwas zu hoch war, hat mich im zweiten Teil gerade dies sehr abholen können. Es war interessant zu lesen, wie sich damals alles entwickelt hat und welche Risiken auf sich genommen wurden, um Mitglieder der Täuferbewegung zu decken, zu verstecken und dann auch noch zu versorgen.

Während Lenz in Memmingen das neue Leben genießt und von einer gemeinsamen Zukunft mit Anna träumt, holt Annas Vergangenheit sie wieder ein und sie geht zurück nach Augsburg. Dort gerät sie immer tiefer in die Bewegung und kümmert sich mit einem hohen Maß an Selbstlosigkeit um die Verfolgten.

Dabei gerät sie jedoch selbst ins Visier der Stadt, die mit allen Mitteln gegen die Bewegung vorgeht. Doch sie bekommt Hilfe, von einer Seite, von der man nicht damit gerechnet hätte.

Die Autoren erzählen in sehr bildlichen Worten die Geschichte von Anna und Lenz, wobei immer abwechselnd aus deren Sicht berichtet wird. Zwischendurch kommen noch andere Personen zu Wort, so dass man sehr viele Hintergrundinformationen bekommt.

Der Schreibstil ist packend und ich hatte wirklich Mühe, die Story aus der Hand zu legen. Man merkt auch, dass sehr viel recherchiert wurde, um die Geschichte um die Täuferbewegung weiterzugeben. Anna und Lenz sind dabei zwar der fiktive Teil, aber sie passen sehr gut in die damalige Zeit und Anna mit ihrer treuen Seele, Lenz mit seinem Mut und Verstand und der kleine Ignaz sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Aber auch die anderen Charaktere, fiktiv wie historisch belegt, sind sehr gut ausgearbeitet und so ergibt sich eine Geschichte, die nicht nur informativ, sondern auch spannend und vor allem lesenswert ist.

Meggies Fussnote:
Gerne mehr davon.

Bewertung vom 07.02.2025
Flut und Sterblichkeit
Aslanov, Vougar

Flut und Sterblichkeit


ausgezeichnet

Märchen, Sagen und Mythen faszinieren die Menschheit schon seit tausenden von Jahren. Und egal, in welchem Land man sich befindet, überall gibt es diese Erzählungen.

Der Autor hat sich nun einiger dieser Legenden angenommen und einen Zyklus von Erzählungen nach den Motiven von Mythen, Sagen und Märchen aus verschiedenen Ländern geschaffen.

Wir begeben uns in den summerisch-akadischen und babylonischen Bereich, den altindischen, altgriechischen und süditalienischen. Auch altisländisch, deutsch und niederländisch ist vorhanden. Wir bekommen die wahre Geschichte des Hamlet erzählt, eine Geschichte aus der Edda, wir erleben wie Aktaion (griechisch) als Herzensbrecher in sein Unglück läuft und Til Eulenspiegel seine Bestimmung findet.

Die meisten Sagen kennt man aus anderen Erzählungen, doch werden sie hier nochmals komprimiert wiedergegeben und ich hatte meine wahre Freude daran, in diese alten Mythen einzutauchen und mich fallen zu lassen.

Insbesondere Til Eulenspiegel hat mir sehr gut gefallen, da ich diese Person zwar dem Namen nach kenne, aber noch nie etwas Genaueres über ihn gelesen habe.

Insgesamt finden wir 11 Erzählungen aus unterschiedlichen Ländern und jede ist faszinierender als die andere. Der Mix gerade aus diesen verschiedenen Regionen der Erde hat mir sehr gut gefallen. Ich bin gerne in der griechischen und nordischen Mythologie unterwegs, habe aber in diesem Buch auch wieder Neues lernen dürfen.

Meggies Fussnote:
Kurze Geschichten aus der Mythologie.

Bewertung vom 07.02.2025
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente: Das Zeichen der Fünf
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente: Das Zeichen der Fünf


ausgezeichnet

Arthur Doyle freut sich auf das zweite Schulhalbjahr auf der Baskerville Hall. Das erste Halbjahr war ja aufregend genug. Doch es geht gleich so weiter. Kurz nachdem der Schulunterricht wieder aufgenommen wurde, fällt Professor Holmes in eine Art Koma. Zwei weitere Lehrer folgen. Arthur und seine Freunde, allen voran Irene Eagle, Pocket und Grover versuchen nun herauszufinden, was los ist. Nur Jimmy Moriarty verhält sich eigenartig. Arthur möchte nicht wahrhaben, dass sein Zimmergenosse und Freund irgendetwas mit allem zu tun hat, doch der Verdacht erhärtet sich und Arthur muss sich wohl oder übel damit abfinden, dass Jimmy etwas vor ihm verbirgt. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Arthur findet heraus, was wahre Freundschaft heißt.

Schon der erste Teil hat mich fesseln können, obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt. Doch die Abenteuer von Arthur Doyle als Jugendlicher auf einem Internat namens Baskerville Hall faszinieren mich einfach. Als großer Sherlock Holmes-Fan war es natürlich für mich ein Muss, diese Reihe weiterzuverfolgen.

Arthur fühlt sich zum ersten Mal in seinem Leben angekommen. Er genießt die Zeit auf dem Internat, mit neuen Freunden, neuen Projekten und vor allem der Herausforderung, seine detektivische Ader ausleben zu können. Und es passiert sehr viel.

Weiter kommt noch die Aufgabe, ein Projekt zu gestalten, womit er bei einer Veranstaltungen die Juroren beeindrucken kann. Nicht so ganz einfach, doch Arthur hat etwas im Hinterkopf. Nur blöd, dass die Projekte seiner Freunde allesamt viel interessanter sind und Arthur an sich zweifelt, ob er mithalten kann.

Die Geschichte ist ein schönes Beispiel dafür, was Freundschaft ausmacht. Arthur, der jahrelang allein durchs Leben ging und sich mehr um seine Familie kümmern musste als um sich selbst, merkt, dass gerade seine Freunde wohl neben der Familie das Beste sind, was es gibt, und ich finde es sehr bemerkenswert, wie er sich auch bemüht, diese Freundschaften zu pflegen.

Die Story ist sehr kurzweilig und neben den leicht fantastischen Elementen ist es natürlich der kriminalistische Teil, der mir zusagt. Arthur hat einen messerscharfen Verstand und weiß diesen einzusetzen. Er kommt auch mit den kleinsten Hinweisen zurecht und kann diese geschickt verbinden, um auf ein Ergebnis zu kommen. Ganz wie Sherlock Holmes.

Die Autorin hat sich ein wirklich tolles Thema einfallen lassen und ich bin gespannt, wie alles weitergeht. Schließlich ist ja erst einmal das erste Schuljahr vorbei. Arthur hat also noch einige Jahre mit Abenteuern vor sich.

Meggies Fussnote:
Mit einem messerscharfem Verstand und Freunden geht alles.

Bewertung vom 01.02.2025
Die Farben der Schmetterlinge
Michéle, Rebecca

Die Farben der Schmetterlinge


ausgezeichnet

Maria von Linden ist schon als Kind neugierig, liebt es, in der Natur zu sein und diese zu erforschen. Dies stößt jedoch bei ihrer Familie auf wenig Gegenliebe, gerade im Jahr 1875. Und doch bekommt Maria von verschiedenen Seiten die Unterstützung, die nötig ist, damit sie ihr Leben so gestalten kann, wie sie es für sich am besten erachtet. Als erste Frau schafft sie es, zum Abitur am Stuttgarter Realgymnasium zugelassen zu werden und kann fortan als Studentin an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg ihrem Wissensdrang nachkommen. Nur werden ihr oft Steine in den Weg gelegt, doch Maria weiß diese zu nutzen und erlangt den Doktortitel. Ihre unkonventionelle Art eckt an, doch viele sind auch von ihr begeistert und sehen in ihr ein Vorbild.

Bevor ich dieses Buch in einer Leserunde zusammen mit der Autorin lesen durfte, hatte ich von Maria von Linden leider noch nie etwas gehört. Und dies ärgert mich in großem Maße, kann ich mich mit ihr - so wie die Autorin sie in ihrem Roman schildert - sehr gut identifizieren. Maria war eine starke Persönlichkeit, die sich durch nichts hat aus der Ruhe bringen lassen. Sie hat ihre Ziele stets zielstrebig verfolgt, mit Traditionen gebrochen und auch sonst keinen Deut darauf gegeben, was andere von ihr denken.

Sie wurde als "die Dame mit dem Hut" bekannt, da sie in späteren Jahren stets in Männerkleidung mit Krawatte und Hut aufgetreten ist. Ihre exzentrische Art hat ihr viel Respekt eingebracht, aber auch viel Kritik, gerade in der damaligen Zeit der Jahrhundertwende.

Die Autorin hat sich sehr viel mit der Person Maria von Linden beschäftigt und ihre "Biografie" so aufgeschrieben, wie sie es für richtig gehalten hat. Dafür wurden viele Notizen von Maria von Linden verwendet und es ergibt sich ein schönes und vor allem stimmiges Bild über eine Frau, die zu der damaligen Zeit aneckte und mit ihrem Willen und ihrem Mut die Männerdomäne zum Wanken brachte.

1910 wurde Maria von Linden als Zoologin und Parasitologin der Professorentitel verliehen. Hierfür erhält sie meinen vollen Respekt.

In dem Roman erleben wir Marias Leben bis zum Jahr 1896. In einem Epilog wird das Jahr 1936 kurz beleuchtet. Die Zeit dazwischen wird nur kurz angerissen, ist aber auf keinen Fall weniger interessant, wie die Kindheit und ihr Streben nach dem Doktortitel. Vielleicht stoße ich ja mal auf einen Roman oder ein Sachbuch, in dem Marias Leben weitererzählt wird. Insoweit habe ich aber auch durch Internetrecherche noch einiges über Maria von Linden herausfinden können.

Die Autorin hat es geschafft, mir Maria von Linden sehr nahe zu bringen und diese faszinierende Persönlichkeit zu neuem Leben zu erwecken. Auch die Hintergrundinformationen haben meinen Wissensdurst stillen können.

Meggies Fussnote:
Eine Frau, die mit ihrem modernen Denken den Weg zur Gleichberechtigung beschritten hat.

Bewertung vom 31.01.2025
Frevlersbrut (eBook, ePUB)
Maier, Katharina

Frevlersbrut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Myns Welt stürzt in sich zusammen, als ihre Mutter Lys Neoly zum Tode verurteilt wird. Sie muss brennen, weil sie einen Frevel begangen haben soll. Myn und ihre Familie müssen die Hinrichtung mitansehen. Ab da ist nichts mehr, wie es vorher war. Nur schwer kommt Myn wieder ins Leben zurück, bis ihr Vater beschließt, sie zu verheiraten.

Auch Myns Bruder Vairrynn hat mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen. Denn in ihm steigen Gefühle auf, die er nicht zulassen darf.

Doch nicht nur die Familie Neoly hat ihre Probleme zu bewältigen. Es kommen Gerüchte auf, dass sich Drachenfrauen im Weltraum befinden und der Oberste Priester Ktorram Asnuor, der sein Netz immer weiter ausbreitet, ist auf dem Weg, die größte Macht zu erhalten. Aber was hat das mit der Familie Neoly zu tun?

Mit "Adelsspross", dem ersten Teil der Reihe, konnte die Autorin mich schon von ihrem geschaffenen Universum überzeugen. Ich hatte in meiner Rezension zum ersten Teil schon von dem "poetisch anmutenden Schreibstil" gesprochen und ich bin nun auch im zweiten Band wieder begeistert davon, wie man mit der Sprache spielen kann, um Dinge und Szenen zu beschreiben. Dies ist einer der großen Pluspunkte bei dieser Reihe.

Aber auch der Inhalt hat mich sehr überzeugt. Mir hat Band 2 auch vom Inhalt her besser gefallen als Teil 1. Ging es im ersten Buch noch mehr um die politischen und religiösen Ränkespiele auf dem Planeten Singis, einem erdähnlichen Planeten, haben wir es hier nun mit den Gefühlen der Charaktere zu tun.

Zuerst geht es natürlich um die Verarbeitung des Todes der Mutter der Geschwister Myn und Vairrynn. Sie müssen mitansehen, wie diese zu Tode verurteilt und hingerichtet wird. Eine Szene, bei der ich schwer schlucken musste, denn sie ist grausam, herzbrechend und zermürbend. Ich habe mit Myn gelitten und förmlich gespürt, wie ihre kleine zarte Seele zerbricht.

Doch Myn ist eine Kämpferin, die mit neuem Mut in die Zukunft schaut, nur um kurz darauf eine weitere Hiobsbotschaft zu erhalten.

Die Autorin spielt mit ihren Charakteren und lässt diese durch Himmel und Hölle gehen. Dabei erzählt sie abwechselnd aus der Sicht Myns in Ich-Form und aus der Sicht der Dame Tod, die Vairrynns Schicksal wiedergibt. Die Dame Tod ist dabei eine so faszinierende Persönlichkeit (wenn man vom Tod als Person sprechen darf), dass ich diese Szenen sogar herbeigesehnt habe. Sie berichtet über Vairrynns "Leben" so detailgetreu, kann in sein Innerstes blicken und versteht ihn, wie niemand anders.

Es gibt auch einige Einblicke in die "Gegenwart", die auf der Erde spielen. Was diese jedoch bedeuten, wird noch nicht verraten und so wird natürlich auch die Spannung hochgehalten.

Der zweite Teil der Reihe ist sehr emotional und hat mich am Ende mit offenem Mund dasitzen lassen. Denn der Cliffhanger ist heftig und verlangt sofort nach dem dritten Band.

Die vielen Namen, die in den Büchern vorkommen, werden am Ende nochmals in einem Glossar aufgelistet und die Zusammenhänge erklärt. Ebenso gibt es eine Begriffserklärung. Dies ist sehr hilfreich, da wir uns ja in einer fremden Welt befinden, deren Politik, Religion und auch Tagesabläufe anders sind, als auf unserer Erde.

Meggies Fussnote:
Ein emotionaler zweiter Teil.

Bewertung vom 02.01.2025
Der inoffizielle Harry Potter Reiseführer
Gerstenecker, Antje;Gerstenecker, Annina

Der inoffizielle Harry Potter Reiseführer


ausgezeichnet

Da ich schon seit längerem plane, eine Reise nach Großbritannien zu unternehmen und dabei auf den Spuren Harry Potters zu wandeln, bin ich auf diesen Reiseführer gestoßen.
Die Reise beginnt hier in Eastbourne, in der Nähe von London und führt uns einmal quer über die Insel bis hoch nach Schottland (Nähe Inverness). Dabei werden Schauplätze aus den Filmen beschrieben, Orte, die J.K. Rowling inspiriert haben und in den Filmen und Büchern erwähnt werden, Drehorte besucht und es gibt auch Informationen zu anderen interessanten Dingen wie z. B. dem House of MinaLima, einem kleiner Laden im Herzen Londons, der sich ganz Harry Potter verschrieben hat oder zu Whitby, einer Stadt voll Spukgeschichten und der Heimat Draculas.

Aber hauptsächlich Harry Potter-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen. Dieser Reiseführer hat mir meine Planung sehr vereinfacht - oder sollte ich sagen, eigentlich eher komplizierter gemacht, da ich mich nicht entscheiden kann, was ich mir alles ansehen will.

Es gibt Beschreibungen zu Kathedralen, die als Hogwarts-Innenkulisse dienten. Ländereien, die für den verbotenen Wald oder das Außengelände von Hogwarts genutzt wurden. Ebenso gibt es diverse Plätze in London, die besichtigt werden wollen. Der Bahnhof Kings Cross oder die Harry Potter-Filmstudios.

Der berühmte Hogwarts-Express ist natürlich auch ein Punkt. Eine Fahrt über das Glenfinnan-Viadukt im Jacobite-Zug ist ein Muss. Ebenso wie Dumbledores Grab auf der kleinen Insel Eilean Na Mòine.
Aber auch das Café, in dem J.K. Rowling große Teile der Harry Potter-Reihe geschrieben hat, "The Elephant House" in Edinburgh ist ein Ort, den man gesehen haben muss. Auch wenn er zur Zeit nach einem Brand geschlossen ist, kann man zumindest die Außenfassade besichtigen.

Es gibt so vieles zu sehen und die Autorinnen haben sich die Mühe gemacht und alles eingehend recherchiert, beschrieben, aufgelistet und Hintergrundinfos gesammelt. Der Reiseführer ist somit unverzichtbar für die Planung einer ultimativen Harry Potter-Tour durch England und Schottland.

Der unvergleichliche Rufus Beck hat dem Reiseführer ein Interview gewidmet und auch Informationen zu J.K. Rowling findet man am Ende des Buches.

Meggies Fussnote:
Viele Infos gut verpackt.

Bewertung vom 29.12.2024
Die Wächterin von Köln (eBook, ePUB)
Schier, Petra

Die Wächterin von Köln (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Elsbeth ist gerade mal 16 Jahre alt, als sie im Bordell "Zur schönen Frau" in Köln anfängt zu arbeiten. Schon bald macht sie sich dort unentbehrlich und kann durch ihre naive und liebreizende Art so manchen Kunden für sich einnehmen. Doch so naiv ist sie gar nicht, wie es scheint und im Laufe der Jahre baut sie sich ein ganz eigenes Unternehmen auf. Als sie das Bordell als Wirtin übernimmt und auch ihr Halbbruder sie in seine Geschäfte einweiht, wird Elsbeth zu einer der mächtigsten Frauen in Köln. Die Unterwelt gehört ihr und so kann sie Gutes wirken, ohne selbst je in Erscheinung zu treten. Auch der Henker Johannes gerät in ihren Bann ...
"Die Wächterin von Köln" hat als Hauptfigur Elsbeth, die in so vielen Romane der Autorin eine mehr oder weniger wichtige Rolle einnimmt. Gerade in der "Lombarden"-Reihe tritt sie mehrfach auf und nun bekommt sie ihre eigene Geschichte. Und diese ist so spannend, so rührend, so herzlich und so interessant, dass ich gerne noch sehr, sehr viel mehr von ihr gelesen hätte.

Wir beginnen damit, dass Elsbeth als junges Mädchen im Bordell "Zur schönen Frau" in Köln anfängt zu arbeiten und sich schon bald einen guten Namen macht. Sie hat die einflussreichsten Männer in ihrem Bett und so bekommt sie natürlich auch das ein oder andere Bettgeflüster zu hören. Dies nutzt sie zu ihrem Vorteil und als sie auch noch ihren sehr erfolgreichen Halbbruder Nicolai Golatti kennenlernt, scheint ihre Karriere komplett.

Doch dann wird Nicolai ermordet und Elsbeth muss im Hintergrund die Fäden ziehen, um ihre Schwägerin, die jedoch nichts von Elsbeth weiß, zu beschützen. Wer die anderen historischen Romane der Autorin kennt, kennt auch Elsbeth, die immer mal wieder in Erscheinung tritt. Wer die Lombarden-Reihe kennt, weiß auch, dass Elsbeth hier eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Die Autorin widmet sich nun in ihrem neuesten Roman ganz der Dirne Elsbeth, die erst als Hübschlerin ohne Einfluss anfängt und am Ende ganz Köln in ihrer Hand hält. Doch wie genau dies geschieht und was Elsbeth dafür leisten muss, wissen wir natürlich nicht und die Autorin erzählt nun in ihrer ganz unvergleichlichen Art und Weise Elsbeths Geschichte.

Dabei hat man auch nebenbei noch eine "Zusammenfassung" der Lombarden-Reihe und hat ein Wiederlesen mit Aleydis und Vinzenz oder auch der Apothekerin Adelina, die uns aus einer anderen Buchreihe bekannt ist. Ich finde es immer wieder schön, wenn sich die "Universen", die die Autoren schaffen, in anderen Büchern wieder begegnen.

Die Thematik ist natürlich vorrangig Elsbeths Aufstieg. Dabei wird immer wieder in Rückblicken ihre "Werdegang" erzählt, auch, wie sie auf den Henker Johannes trifft und mit diesem aneinandergerät. Denn anfangs können die beiden sich nicht leiden. Es gibt aber auch Informationen darüber, wie Elsbeth es schafft, sich in der Unterwelt zu etablieren. Und dies immer wieder auf charmante Art. Denn "Sex sells", wie man so schön sagt. Denn darum geht es ja hauptsächlich. Elsbeth ist eine Hübschlerin, die sich gegen Geld Männern hingibt. Diese Szenen sind übrigens allesamt sehr angenehm geschildert und nicht überladen formuliert.

Die Gegenwart spielt gleichzeitig mit den drei Romanen aus der Lombarden-Reihe und erklärt, wie Elsbeth im Hintergrund agiert, um ihre Familie, die ja nichts von Elsbeth weiß, zu schützen. Dabei ist es manchmal gar nicht so einfach, sich nicht zu zeigen oder zu sagen, wer hier der "Beschützer" ist.

In Rekordzeit hatte ich die Story verschlungen und nun heißt es wieder warten auf einen neuen Roman aus der Feder der Autorin.

Fazit:
Die Wacht beginnt ...

Bewertung vom 15.12.2024
Was die Welt zusammenhält / Vergissmeinnicht Bd.3
Gier, Kerstin

Was die Welt zusammenhält / Vergissmeinnicht Bd.3


sehr gut

Kerstin Gier – Vergissmeinnicht. Was die Welt zusammenhält #3

Meine Meinung:
Quinn und Mathilda sollten sich eigentlich auf den anstehenden Schulball freuen, doch ein Schatten liegt über der jungen Liebe. Das Sternentor-Ritual steht bevor und die von einem Orakel gemachten Vorhersagen stehen nicht gerade für ein gutes Ende. Denn mächtige Feinde haben Quinn, Mathilda und all die, die sie zu schützen versuchen, ins Visier genommen.
Als angeblicher Auserwählter soll Quinn die Gabe haben, die Welt zu retten. Die Zweifel sind hoch, ob das Sternentor nun wirklich geöffnet werden soll, um eben dies zu tun, oder ob nicht dafür gesorgt werden muss, dass es geschlossen bleibt. Es beginnt ein Spiel auf Leben und Tod ...

Auf den Abschluss der Vergissmeinnicht-Trilogie habe ich nun lange gewartet. Nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch, um die wunderschöne Buchreihe endlich komplett im Buchregal stehen zu haben.
Die Cover der Reihe sind einfach der Hammer und mit ihren kräftigen Farben und wunderbaren Motiven ein echter Hingucker. Ebenso die bunten Farbschnitte.

Aber auch das Innere ist einfach genial. Auch wenn mir der dritte Teil ein bisschen weniger gefallen hat, als die ersten beiden, weil der Fokus doch zu sehr auf der jungen Liebe zwischen Quinn und Mathilda lag, war die Story drumherum doch genial und spannend. Mir gefällt weiterhin, dass zwischen der Vergissmeinnicht-Reihe und der Silber-Trilogie ein Zusammenhang besteht und somit ein kleines neues Universum seitens der Autorin geschaffen wurde.

Ihrem Schreibstil bleibt die Autorin treu und kreiert somit eine frisches Fantasy-Geschichte, die teilweise zum Träumen einlädt. Es gibt unheimlich spannende Szenen, unheimlich traurige, unheimlich unheimliche und natürlich unheimlich witzige. Gerade wenn der kleine Dämon Bax mit im Spiel ist, wird es lustig.

Die Seiten fliegen förmlich dahin und man merkt kaum, dass man einen richtigen Schmöker vor sich hat. Von mir aus hätte ich gerne noch mehr über die Abenteuer der Gruppe gelesen und mich im Saum oder den Traumkorridoren aufgehalten.
Aber wer weiß, was die Autorin noch in der Hinterhand hat ... man soll die Hoffnung ja bekanntlich nicht aufgeben oder aufhören, zu träumen.

Auch wenn Mathilda und Quinn unaufhörlich turteln und sich ihre Liebe mit so urkomischen Wortgebilden wie "Schlippe (genuschelt für "Ich liebe dich") gestehen, sind die beiden doch ein sehr süßes Paar. Gerade Mathilda finde ich einfach einen wunderbaren Charakter. Sie ist ehrlich, aufrichtig, authentisch und stets bereit, sich für ihre Freunde aufzuopfern. Ein Vorbild für die heutige Jugend, die uns manchmal alle in den Wahnsinn treibt. An ihr sollte sich ein Beispiel genommen werden. Aber auch die anderen Charaktere sind einzigartig und beleben die Story.

Die Jugendbücher der Autorin sind einfach Pageturner und man verliert sich in den Geschichten. Der Stil der Zeit wird getroffen und ich freue mich deshalb auf weitere Storys von Kerstin Gier.

Meggies Fussnote:
"Schlippe" die Bücher ...

* * * *

Bewertung vom 03.12.2024
Das Kalendermädchen
Fitzek, Sebastian

Das Kalendermädchen


sehr gut

Olivia Rauch ist außer sich. Ihre Adoptivtochter Alma braucht dringend eine Knochenmarkspende, aber die Adoptionsfirma rückt den Namen der leiblichen Eltern nicht heraus. Denn in der Akte ist vermerkt, dass unter keinen Umständen die Identität der Eltern genannt werden darf. Olivia ist so verzweifelt, dass sie anfängt, selbst nach den Eltern zu suchen. Dabei stößt sie auf die Legende des Kalendermädchens. Diese besagt, dass eine junge Frau in einer Waldhütte in Bayern zur Weihnachtszeit von einem Psychopathen heimgesucht wurde, der sie zwang, einen grauenvollen Adventskalender zu öffnen. Olivia merkt jedoch bald, dass alles, was sie herausfindet, zusammenhängt und sie damit auch in höchster Gefahr schwebt.

Zuerst muss ich natürlich sagen, dass mich der Autor mal wieder damit eingenommen hat, dass sein Buch von außen schon etwas Besonderes ist. Wischt man nämlich mit einem leicht feuchten Lappen über das vordere Cover, erscheint der Name des Autors sowie des Buches. Nach kurzer Trocknungszeit ist alles wieder verschwunden, gerade so, als würde man ein Fenster abwischen, welches zugefroren ist. Die limitierte Auflage des Buches ist somit schon mal ein Hingucker.

Aber auch Innen befindet sich etwas Aufregendes. Die Geschichte selbst. Wer den Autor schon von anderen Büchern her kennt, weiß, dass bei ihm nicht alles so ist, wie es scheint. Denn es gibt etliche Wendungen und auch wenn ich wirklich darauf vorbereitet war, habe ich an zwei Stellen mit offenem Mund dagesessen und kurz überlegt, warum ich nicht selbst auf diesen Twist gekommen bin. Alles war so gut versteckt und unerwartet und ich muss wirklich sagen, dass mir das Buch ausgesprochen gut gefallen hat.

Die Story hat aber auch an meinen Nerven gezerrt, denn sie hat mich etwas getriggert. Ich bin zwar Fan von Horrorfilmen, aber wenn ich es selbst lese, habe ich ein anderes Kopfkino und habe mir deshalb manche Szenen eben auch vorgestellt. Und da gab es Momente, in denen ich das Buch weglegen musste, um mich kurz zu beruhigen. Nachts lesen ging gar nicht.

Die Story spielt auf drei Zeitebenen. Zwei in der Vergangenheit, eine in der Gegenwart. Olivia ist dabei die Person, auf der wir uns im Jetzt konzentrieren, während Valentina die Vergangenheit einnimmt. Was Valentina zustößt, ist grauenhaft und gruselig. Und das hat mich dann doch sehr mitgenommen.

Der düstere Psychothriller spielt mit den Nerven und der Vorstellungskraft und zieht einem sehr in den Bann. Innerhalb kürzester Zeit - trotz der Pausen - hatte ich die Story durch und bin mal wieder begeistert, wie sehr man den Leser an der Nase herumführen kann. Schon die letzten zwei oder drei Romane des Autors hatten wieder den gewohnten Aha-Effekt - wie bei seinen ersten Büchern.

Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen, wenn man Nervenkitzel und Psychoszenen liebt.
Ich sehe jetzt aber auch die Tradition des "lebendigen Adventskalenders", der in unserer Gegend auch noch in ein paar Dörfern abgehalten wird, etwas anders.

Meggies Fussnote:
Gruselige Adventszeit.