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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1147 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2024
Was die Welt zusammenhält / Vergissmeinnicht Bd.3
Gier, Kerstin

Was die Welt zusammenhält / Vergissmeinnicht Bd.3


sehr gut

Kerstin Gier – Vergissmeinnicht. Was die Welt zusammenhält #3

Meine Meinung:
Quinn und Mathilda sollten sich eigentlich auf den anstehenden Schulball freuen, doch ein Schatten liegt über der jungen Liebe. Das Sternentor-Ritual steht bevor und die von einem Orakel gemachten Vorhersagen stehen nicht gerade für ein gutes Ende. Denn mächtige Feinde haben Quinn, Mathilda und all die, die sie zu schützen versuchen, ins Visier genommen.
Als angeblicher Auserwählter soll Quinn die Gabe haben, die Welt zu retten. Die Zweifel sind hoch, ob das Sternentor nun wirklich geöffnet werden soll, um eben dies zu tun, oder ob nicht dafür gesorgt werden muss, dass es geschlossen bleibt. Es beginnt ein Spiel auf Leben und Tod ...

Auf den Abschluss der Vergissmeinnicht-Trilogie habe ich nun lange gewartet. Nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch, um die wunderschöne Buchreihe endlich komplett im Buchregal stehen zu haben.
Die Cover der Reihe sind einfach der Hammer und mit ihren kräftigen Farben und wunderbaren Motiven ein echter Hingucker. Ebenso die bunten Farbschnitte.

Aber auch das Innere ist einfach genial. Auch wenn mir der dritte Teil ein bisschen weniger gefallen hat, als die ersten beiden, weil der Fokus doch zu sehr auf der jungen Liebe zwischen Quinn und Mathilda lag, war die Story drumherum doch genial und spannend. Mir gefällt weiterhin, dass zwischen der Vergissmeinnicht-Reihe und der Silber-Trilogie ein Zusammenhang besteht und somit ein kleines neues Universum seitens der Autorin geschaffen wurde.

Ihrem Schreibstil bleibt die Autorin treu und kreiert somit eine frisches Fantasy-Geschichte, die teilweise zum Träumen einlädt. Es gibt unheimlich spannende Szenen, unheimlich traurige, unheimlich unheimliche und natürlich unheimlich witzige. Gerade wenn der kleine Dämon Bax mit im Spiel ist, wird es lustig.

Die Seiten fliegen förmlich dahin und man merkt kaum, dass man einen richtigen Schmöker vor sich hat. Von mir aus hätte ich gerne noch mehr über die Abenteuer der Gruppe gelesen und mich im Saum oder den Traumkorridoren aufgehalten.
Aber wer weiß, was die Autorin noch in der Hinterhand hat ... man soll die Hoffnung ja bekanntlich nicht aufgeben oder aufhören, zu träumen.

Auch wenn Mathilda und Quinn unaufhörlich turteln und sich ihre Liebe mit so urkomischen Wortgebilden wie "Schlippe (genuschelt für "Ich liebe dich") gestehen, sind die beiden doch ein sehr süßes Paar. Gerade Mathilda finde ich einfach einen wunderbaren Charakter. Sie ist ehrlich, aufrichtig, authentisch und stets bereit, sich für ihre Freunde aufzuopfern. Ein Vorbild für die heutige Jugend, die uns manchmal alle in den Wahnsinn treibt. An ihr sollte sich ein Beispiel genommen werden. Aber auch die anderen Charaktere sind einzigartig und beleben die Story.

Die Jugendbücher der Autorin sind einfach Pageturner und man verliert sich in den Geschichten. Der Stil der Zeit wird getroffen und ich freue mich deshalb auf weitere Storys von Kerstin Gier.

Meggies Fussnote:
"Schlippe" die Bücher ...

* * * *

Bewertung vom 03.12.2024
Das Kalendermädchen
Fitzek, Sebastian

Das Kalendermädchen


sehr gut

Olivia Rauch ist außer sich. Ihre Adoptivtochter Alma braucht dringend eine Knochenmarkspende, aber die Adoptionsfirma rückt den Namen der leiblichen Eltern nicht heraus. Denn in der Akte ist vermerkt, dass unter keinen Umständen die Identität der Eltern genannt werden darf. Olivia ist so verzweifelt, dass sie anfängt, selbst nach den Eltern zu suchen. Dabei stößt sie auf die Legende des Kalendermädchens. Diese besagt, dass eine junge Frau in einer Waldhütte in Bayern zur Weihnachtszeit von einem Psychopathen heimgesucht wurde, der sie zwang, einen grauenvollen Adventskalender zu öffnen. Olivia merkt jedoch bald, dass alles, was sie herausfindet, zusammenhängt und sie damit auch in höchster Gefahr schwebt.

Zuerst muss ich natürlich sagen, dass mich der Autor mal wieder damit eingenommen hat, dass sein Buch von außen schon etwas Besonderes ist. Wischt man nämlich mit einem leicht feuchten Lappen über das vordere Cover, erscheint der Name des Autors sowie des Buches. Nach kurzer Trocknungszeit ist alles wieder verschwunden, gerade so, als würde man ein Fenster abwischen, welches zugefroren ist. Die limitierte Auflage des Buches ist somit schon mal ein Hingucker.

Aber auch Innen befindet sich etwas Aufregendes. Die Geschichte selbst. Wer den Autor schon von anderen Büchern her kennt, weiß, dass bei ihm nicht alles so ist, wie es scheint. Denn es gibt etliche Wendungen und auch wenn ich wirklich darauf vorbereitet war, habe ich an zwei Stellen mit offenem Mund dagesessen und kurz überlegt, warum ich nicht selbst auf diesen Twist gekommen bin. Alles war so gut versteckt und unerwartet und ich muss wirklich sagen, dass mir das Buch ausgesprochen gut gefallen hat.

Die Story hat aber auch an meinen Nerven gezerrt, denn sie hat mich etwas getriggert. Ich bin zwar Fan von Horrorfilmen, aber wenn ich es selbst lese, habe ich ein anderes Kopfkino und habe mir deshalb manche Szenen eben auch vorgestellt. Und da gab es Momente, in denen ich das Buch weglegen musste, um mich kurz zu beruhigen. Nachts lesen ging gar nicht.

Die Story spielt auf drei Zeitebenen. Zwei in der Vergangenheit, eine in der Gegenwart. Olivia ist dabei die Person, auf der wir uns im Jetzt konzentrieren, während Valentina die Vergangenheit einnimmt. Was Valentina zustößt, ist grauenhaft und gruselig. Und das hat mich dann doch sehr mitgenommen.

Der düstere Psychothriller spielt mit den Nerven und der Vorstellungskraft und zieht einem sehr in den Bann. Innerhalb kürzester Zeit - trotz der Pausen - hatte ich die Story durch und bin mal wieder begeistert, wie sehr man den Leser an der Nase herumführen kann. Schon die letzten zwei oder drei Romane des Autors hatten wieder den gewohnten Aha-Effekt - wie bei seinen ersten Büchern.

Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen, wenn man Nervenkitzel und Psychoszenen liebt.
Ich sehe jetzt aber auch die Tradition des "lebendigen Adventskalenders", der in unserer Gegend auch noch in ein paar Dörfern abgehalten wird, etwas anders.

Meggies Fussnote:
Gruselige Adventszeit.

Bewertung vom 27.11.2024
Wer zuletzt tanzt, tanzt am besten (eBook, ePUB)
Roth, Mila

Wer zuletzt tanzt, tanzt am besten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein neuer Auftrag für Janna und Markus. Diesmal müssen sie wieder ein Ehepaar spielen, dass auf einem Kreuzfahrtschiff an einem Tanzwettbewerb teilnimmt. Dies dient als Tarnung, um eine alte Freundin von Markus in ihre Heimatstadt Sofia zu begleiten. Die Wissenschaftlerin hat einen Quantencode entwickelt, der es ermöglicht, Daten in ungeahnter Geschwindigkeit zu übermitteln.
Da diese unter großer Flugangst leidet, wurde das Kreuzfahrtschiff als Fortbewegungsmittel auserkoren. Zusammen mit den beiden Agenten Melanie und Gabriel checken Janna und Markus auf dem Schiff ein und merken schon bald, dass sie nicht die einzigen sind, die Interesse an der Wissenschaftlerin haben. Viele Kriminelle sind ebenfalls mit von der Partie und gefährden den Undercover-Einsatz in höchstem Maße.

Ein neuer Fall für Janna und Markus - und diesmal wird es gefährlich - nicht nur, dass die Zielperson, die die Agenten beschützen sollen, in hoher Gefahr schwebt, nein, auch Janna und Markus kommen sich unerwartet nahe. Denn es gilt, nicht nur die Wissenschaftlerin zu beschützen, sondern auch an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen, um die Tarnung aufrecht zu erhalten.
Gerade beim Tanzen kommen sich Janna und Markus körperlich sehr nahe - und das bringt natürlich die ganze Gefühlswelt durcheinander.

Es war wieder herrlich, wie die Autorin die beiden Protagonisten Janna und Markus an ihre Grenzen bringt. Es knistert, es funkt und man will die beiden am liebsten dazu bringen, sich endlich ihre Gefühle einzugestehen. Aber die Beherrschung, die die beiden an den Tag legen ist eigentlich schon mit so viel Respekt zu behandeln, dass man gar nicht mehr weiß, ob die beiden überhaupt je ein Paar werden sollen.

Eigentlich geht es um den Schutz der Zivilperson, einer Wissenschaftlerin, die einen Quantencode entwickelt hat, der es ermöglicht, Daten in hoher Geschwindigkeit sicher zu übertragen. Für Kriminelle natürlich ein gefundenes Fressen. Also muss sie beschützt in ihre Heimatstadt gebracht werden. Ein Job für das Institut.

Dass Janna und Markus ein Ehepaar spielen müssen, führt zu vielerlei Problemen. Nicht, dass die beiden das nicht können. Das klappt hervorragend. Aber ihre Gefühle werden gehörig durcheinandergewirbelt.

Und so kommt es zu Gedanken, die sich beide eigentlich nicht erlauben wollen.

Der eigentliche Auftrag, nämlich der Schutz der Wissenschaftlerin, dringt dann wieder in den Vordergrund und es wird spannend, rasant und chaotisch. Wie man es aus den Vorgängerbänden kennt und liebt.

Das Ende ist etwas traurig - und es kommt ein bisschen Hoffnung auf. Hoffnung auf bessere Zeiten und vielleicht auf ein bisschen mehr Intimität zwischen Janna und Markus. Auf jeden Fall musste ich ein kleines Tränchen verdrücken, weil ich so mitgelitten habe.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt fesselnd und es packt einem immer wieder aufs Neue, wenn man die Story mitverfolgt.

Meggies Fussnote:
Ein neuer Fall - und neue Probleme.

Bewertung vom 27.11.2024
Stranger Things (Band 9) - Die letzte Fahrt der Persephone (eBook, ePUB)
Moreci, Michael

Stranger Things (Band 9) - Die letzte Fahrt der Persephone (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine Sowjet-Wissenschaftlerin heuert auf der Persephone an, um einen Demogorgon von Amerika nach Russland zu bringen. Der Frachterkapitän Jacoby nimmt den Auftrag an, da er dringend Geld benötigt. Die Crew weiß jedoch nichts von der Bestie an Bord. Als diese aus dem Lagerraum entkommt, entbrennt ein verbitterter Kampf auf dem ganzen Schiff. Gleichzeitig tobt auch noch ein Sturm auf See. Die Mannschaft erkennt bald, dass es kein Entrinnen gibt.

Die Story ist angelehnt an ein Kapitel aus Bram Stokers Buch "Dracula", in welchem es darum geht, dass Dracula eben auf der Demeter in Richtung England reist und während der Fahrt ein Massaker auf dem Schiff veranstaltet. Nur dass auf der Persephone eben nicht ein Vampir, sondern ein rachsüchtiger Demogorgon sein Unwesen treibt.

Es fängt natürlich alles sehr harmlos an. Die Crew ist zuversichtlich, für einen leichten Job Geld zu bekommen. Der Kapitän ist froh, überhaupt einen Auftrag bekommen zu haben und die sowjetische Wissenschaftlerin ist erleichtert, den Demogorgon per Schiff nach Russland zu bringen.
Doch dann gerät alles außer Kontrolle und der Demogorgon tötet einen nach dem anderen.

Die Panels sind sehr dunkel gehalten, weil sich auch viel in der Nacht abspielt. Zudem wütet über dem Meer ein heftiger Sturm, so dass auch hier alles düster und grau gehalten wird.

Die Story ist sehr spannend, ähnelt aber sehr "Dracula" bzw. dem 2023 erschienenen Film "Die letzte Fahrt der Demeter". Dies ist aber kein Minuspunkt, sondern zeigt, wie man übergreifend die Szenen miteinander verbinden kann und damit eine eigenständige und vor allem spannende Geschichte entsteht.

Da ich ein großer Dracula-Fan bin, fand ich die Parallele natürlich hochinteressant und habe mich auch sehr gefreut, diese Adaption zu lesen.

Der Comic ist allerdings recht schnell gelesen, es gibt nicht sehr viel Text und aus den Panels lässt sich natürlich schnell sehr viel heraussehen. Trotzdem ist es interessant, spannend und - weil es eben im Stranger Things-Universum spielt - für mich auch ein Muss als großer Fan. Gerade die Anlehnung an Dracula hat da einiges gebracht.
Diesmal spielen - außer dem Demogorgon - keine bekannten Figuren aus Stranger Things mit. Und es bleibt am Ende auch etwas offen, wie es weitergeht. Hier kann man sich aber - wenn man die vierte Staffel gesehen hat - schon denken, was passiert. Das Comic fügt sich also sehr gut in die TV-Serie ein.

Die Reihe der Comics wächst und es ergibt sich hier schon ein eigenes kleines Universum in Comic-Form. Es macht jedes Mal wieder Spaß, sich in diese Welt zu flüchten und weitere Abenteuer von "Nebenrollen" zu lesen.

Ich freue mich auf viele weitere solcher Spin-Offs.

Meggies Fussnote:
Eine Fahrt des Grauens.

Bewertung vom 26.11.2024
Das vergessene Schtetl
Gross, Max

Das vergessene Schtetl


sehr gut

Kreskol ist ein verschlafenes, kleines jüdisches Städtchen mitten im polnischen Wald. Jahrzehntelang blieb alles unverändert. Kein Strom, kein fließendes Wasser, kein Internet. Vergessen vom Rest der Welt. Als ein Ehestreit dazu führt, dass Pescha Lindauer die Stadt verlässt und kurz darauf auch ihr Ehemann verschwindet, wird Jankel Lewinkopf, ein Außenseiter, damit beauftragt, sie zu suchen. Er macht sich auf den Weg und landet plötzlich mitten in der modernen Welt. Diese glaubt ihm natürlich nicht, dass es ein polnisches Städtchen gibt, dass von allem Bösen verschont wurde. Und so wird Jankel in die psychiatrische Klinik eingewiesen, bis ihm dort endlich Glauben geschenkt wird. Die Wahrheit kommt ans Licht und schickt Kreskol sofort ins 21. Jahrhundert. Samt der Geschichte über Holocaust, Krieg und Verbrechen.

Bevor ich anfing, das Buch zu lesen, habe ich mir ernsthaft vorgestellt, wie es wohl sein kann, dass man eine ganze Stadt einfach vergisst. Als wäre sie von der Landkarte gelöscht und eingestampft worden. Der Autor hat sich hierfür jedoch eine sehr gute Lösung einfallen lassen und ich muss mir eingestehen, dass es so vielleicht auch wirklich hätte passieren können.

Kreskol ist eine kleine Stadt, nur bewohnt von jüdischen Mitbürgern. Sie leben ihr Leben wie im 18. Jahrhundert. Es gibt keine befestigten Straßen, keinen Strom, kein fließendes Wasser, geschweige denn Fernseher, Handy oder Internet.

Das Städtchen versorgt sich selbst über ihre Bauern und Handwerker und falls mal etwas von außerhalb benötigt wird, gibt es die Roma, die seit jeher mit ihren pferdegezogenen Holzwägen den Weg nach Kreskol finden. Diese sind jedoch froh, wenn sie etwas verkaufen können und sind auch gleich wieder weg. Da man sich eh nur über weniges unterhalten kann (aufgrund der Sprachbarriere), macht sich keiner Gedanken über den anderen.

Als es zu einem Ehestreit kommt und Pescha Lindauer die Stadt in einer Nacht- und Nebelaktion verlässt, folgt ihr ihr verärgerter Ehemann und verschwindet ebenfalls. Für die Einwohner von Kreskol ist dies ein No-Go und so schicken sie Jankel Lewinkopf, der eh ein Außenseiter ist und sein Verlust verschmerzt werden kann, sie zu suchen.
Jankel tut dies und findet sich plötzlich in einer Welt wieder, die er so nicht kennt.

Sich bewegende Eisenkarren, bewegte Bilder in einem Rahmen, kleine Kästchen, in die man reinsprechen kann und vor allem ist alles laut, schnell und bunt.

Es ist unvorstellbar, was Jankel wohl alles mitmachen muss. Aber er nimmt es erstaunlich gelassen hin. Auch, als er in eine Klinik eingewiesen und für verrückt erklärt wird. Im Gegenteil, er ist es, der alle anderen als verrückt hinstellt, weil er einfach nicht glauben kann, was er erzählt bekommt.

In dem Buch geht es darum, wie Kreskol plötzlich in den Mittelpunkt des Weltinteresses tritt. Es kommt zu weitreichenden Veränderungen, nicht nur im Stadtbild, sondern auch bei den Einwohnern. Dies wird in einem Strang des Buches erzählt.

Der zweite Strang handelt von Jankel und Pescha, die nun ein Leben außerhalb von Kreskol führen müssen. Es wird erzählt, wie sie es schaffen, sich zurechtzufinden, ein neues Leben aufzubauen und mit der Vergangenheit abzuschließen.

Dieses "Was-wäre-wenn" wird so schön ausgeschmückt und die ganzen Charaktere, die die Geschichte zu etwas Besonderem machen, tragen dazu bei, dass man fast glauben könnte, dass dies alles so geschehen ist. Man will das kleine Kreskol wieder aus der Fame-Zone rausbringen, so dass alle ihre Ruhe haben und ihr gewohntes Leben vor den 15-Minuten-Ruhm wieder aufnehmen können.

Aber es kommt alles anders, als gedacht und ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Alles ist herrlich überzogen, unrealistisch und doch wieder voller Logik und Wahrheit. Der Autor hat es geschafft, ein Bild zu kreieren, welches man sich realistisch vorstellen kann. Auch der angenehme Schreibstil führt dazu, dass man förmlich durch die Geschichte fliegt.

Meggies Fussnote:
Ein kleines Städtchen kommt groß raus.

Bewertung vom 22.11.2024
Adelsspross (eBook, ePUB)
Maier, Katharina

Adelsspross (eBook, ePUB)


sehr gut

Myn ist ein junges Mädchen, lebt auf dem Planeten Singis und - als erste Tochter geboren - soll sie sich auch wie eine verhalten und gehorchen. Doch Myn ist neugierig, wissbegierig und möchte lernen. Sie sehnt sich nach Wissen und saugt alles in sich auf. Doch ihr Vater, streng und unnachgiebig, hat das letzte Wort. Je mehr Myn jedoch über ihre Welt, in der sie lebt, erfährt, umso mehr möchte sie ausbrechen. Ihr Bruder Vairrynn hilft ihr dabei, sich zu entfalten. Doch dann passieren Dinge, gegen die Myn nichts ausrichten kann und ihre heile Welt dreht sich um 180 Grad.

Wir befinden uns auf dem Planeten Singis, der unweit unserer Erde liegt. Myn, ein 9jähriges Mädchen, wächst dort in einer Künstlerfamilie auf. Doch sie möchte ausbrechen aus den alten Traditionen, weiß jedoch nicht wie. Die Autorin hat sich eine komplexe Welt ausgedacht und erzählt in wunderbaren Worten Myns Geschichte. Doch nicht nur Myn kommt zu Wort, sondern auch die Dame Tod, die aus ihrer Sicht über Myns Bruder Vairrynn berichtet.

Zuerst fand ich dies etwas verwirrend, weil in Ich-Form von Myn erzählt wird und dann plötzlich in Ich-Form aus der Sicht der Dame Tod. Doch dies war nur am Anfang so, bis ich mich daran - und auch an den an Poesie anmutenden Stil - gewöhnt habe.

Mit Hingabe erzählt die Autorin von Myn und ihrer Familie. Auch wenn ich Mühe hatte, in die Story hineinzukommen, was aber auch an den vielen Namen und Orten lag, bin ich froh, dass ich nicht abgebrochen habe, denn die Story entwickelt sich zu einer interessanten Geschichte über Mut, Freundschaft, Liebe und Hass.

Da abwechselnd über Myn und Vairrynn berichtet wird, bekommen wir zwei Sichtweisen, die sich immer wieder ineinanderfügen und wir erleben, wie Myn herausfinden muss, dass die heile Welt Risse bekommt und man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss.

Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Passagen, die darauf hindeuten, dass Myn auf der Erde ist und jemandem ihre Geschichte erzählt. Was genau es damit auf sich hat, wird jedoch nicht genauer erklärt und wird sich wahrscheinlich auch so durch die nächsten Bände ziehen. Hier wird die Spannung groß gehalten und man will natürlich wissen, was Myn auf der Erde macht und wie sie dorthin gelangt ist.

Besonders gelungen finde ich den Aufbau der Welt Singis sowie weitere Orte. Es gibt eine eigene Flora und Fauna, eigene Götter und besonders hervorzuheben sind wohl die Tygdulai, eine Art Pferderasse, die gezüchtet wird. Hier merkt man, dass die Autorin sich sehr viele Gedanken gemacht hat. Diese Liebe zum Detail ist einfach fantastisch.

Der erste Band endet mit einem Cliffhanger. Und so kann man eigentlich nur sofort zum zweiten Band greifen.

Fazit:
Ein Mädchen sucht seinen Weg ...

Bewertung vom 22.11.2024
Royal Gambit / Thieves' Gambit Bd.2
Lewis, Kayvion

Royal Gambit / Thieves' Gambit Bd.2


sehr gut

Ross muss mit Devroe zusammenarbeiten, obwohl dieser sie und ihre Familie verraten hat. Und auch auf ihre Mutter ist Ross nicht gut zu sprechen. Schließlich war alles, was bisher geschah, inszeniert.Als Count, die Anführerin der Organisation, von Baron als Nachfolger herausgefordert wird, schlägt sich Ross mit ihrer Mutter und zwei Freunden auf deren Seite, während Devroe mit seiner Mutter Baron helfen will, Anführer zu werden.
Es kommt zu einem Gambit, einem Wettkampf mit drei Aufgaben. Der Bessere gewinnt und wird bzw. bleibt Anführer der Organisation. Und diesmal scheuen beide Seiten nicht davor zurück, alles zu tun, um den Sieg zu erreichen.

Genauso überraschend und rasant wie im ersten Band geht es nun im zweiten weiter. Ross bekommt fast keine Ruhepause und wird von einem Auftrag zum nächsten geschickt. Immer mit Devroe an ihrer Seite. Den sie eigentlich gar nicht mehr leiden mag, aber trotzdem sehr anziehend findet. Und dies führt dazu, dass Ross` Gedanken oft abschweifen. Für ihren Job ist das nicht förderlich.

Devroe ist zwar in Ross` Kopf allgegenwärtig, im Buch an sich hat er jedoch wenige Auftritte. Und wenn, sind die gemeinsamen Szenen sehr "kribbelig". Denn man will wissen, ob er für Ross wirklich noch Gefühle hegt oder sie nur zu seinem Vorteil ausnutzt. Spielt er mit ihr, um das zu bekommen, was er bzw. seine Mutter will?

Dafür kann sich Ross auf ihre Freunde Mylo und Noelia verlassen und merkt auch sehr schnell, dass ihr diese Freundschaften sehr gut tun. Dies führt dazu, dass sie ihre Zukunft überdenkt.

Die Autorin zieht einem wieder durch die Story und man will unbedingt wissen, wie denn nun alles endet.

Die Spannung wird immer aufrecht gehalten und die Coups, die sich die Autorin hat einfallen lassen, sind logisch nachvollziehbar und vor allem immer spannend aufgebaut. Man hat wieder den Film "Ocean`s Eleven" vor Augen, nur in jüngerer Version.

Das Ende war dann doch ein bisschen überraschend und auch wenn es sich hier um eine Dilogie handelt, habe ich doch ein klein bisschen Hoffnung, dass noch ein weiterer Teil folgt.

Fazit:
Gaunereien mit Charme.

Bewertung vom 16.11.2024
Im Schatten des Leviathans
Vogt, Christian

Im Schatten des Leviathans


ausgezeichnet

Ning ist Sterndeuter in Ausbildung und wird zusammen mit seinem Meister Yeremias angeheuert, auf der Komoran im Auftrag der geheimnisvollen Madame Feyora einen Schattenwal zu jagen. Aber nicht einen gewöhnlichen, sondern den legendären Leviathan, den Kaiser der Schattenwale.
Ning ist aufgeregt, merkt jedoch bald, dass nicht alle an Bord das sind, was sie zu sein scheinen. Es gibt Morde, Intrigen, Geheimnisse und ein unheimliches skorpionartiges Gerät gibt kryptische Anweisungen.
Ning weiß aber, dass es eine gehörige Portion Glück braucht, um den Leviathan zu besiegen. Denn dieser wartet schon in den Untiefen des Ozeans auf seine Peiniger.

Im ersten Teil der Reihe (Mutterentität) treffen wir auf Li-Zah, Kumari und Nummer 17. Hier geht es nun weiter mit Ning, der auch schon im ersten Teil kurze Auftritte hat. Als angehender Sterndeuter macht er sich mit seinem Meister auf den Weg, einen Schattenwal zu jagen.

Mit ihren Vorhersagen sind die beiden wertvolle Mitglieder des Unternehmens, werden dafür aber von der Crew nicht so wertgeschätzt.

Während Ning einige Ungereimtheiten aufdeckt, geht die Fahrt weiter und es kommt zu etlichen Szenen, in denen er am liebsten umdrehen und wieder nach Hause fahren will.

Der Autor hat mit dem zweiten Teil seiner Schattenspiele-Novellen eine Reise über den weiten Ozean angetreten und erzählt von Intrigen und dem Walfang, von kryptischen Hinweisen und dem Mut eines jungen Mannes, der sich allem entgegenstellt.

Ich habe Ning sofort in mein Herz geschlossen, auch, weil er durch sein erst unerfahrenes Verhalten langsam merkt, wo die Grenzen sind. Er hinterfragt, er versucht zu helfen und er sieht Chancen. Auch wenn er erst viel darüber nachdenkt, kommt er doch letztendlich zu den richtigen Ergebnissen und zieht daraus Konsequenzen.

Der Autor gibt dem ganzen Unterfangen eine abenteuerliche Note, weist jedoch auch darauf hin, welch Unrecht auf unserer Welt getrieben wird. Walfang ist auch noch heute verbreitet und führt zum Aussterben der verschiedenen Arten.

Wir begegnen natürlich auch den uns altbekannten Figuren aus dem ersten Teil und so wird eine Verknüpfung geschaffen, die am Ende vielleicht auf einen weiteren Teil der "kleinen" Reihe hoffen lässt. Ich würde mich auf alle Fälle über ein Wiederlesen mit Ning, Li-Zah, Kumari und Nummer 17 freuen.

Es gibt keinen Punkteabzug an der Geschichte, aber ich möchte auch hier auf das kleine Format des Buches hinweisen. Mit gerade mal knapp 15 x 9 cm ist das Büchlein knuffig anzusehen, aber schwer zu lesen. Auch die kleine Schrift hat mir Mühe bereitet (was wohl aber eher an meinem Alter liegt).

Ansonsten ist die Story aber sehr lesenswert und eine tolle Ergänzung zu der eigentlichen Reihe "Die 13 Gezeichneten", die der Autor zusammen mit seiner Frau Judith geschrieben hat. Im übrigen auch eine absolut lesenswerte Story.

Meggies Fussnote:
Ein Aufbruch ins Ungewisse.

Bewertung vom 15.11.2024
Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4
Safier, David

Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4


sehr gut

Angela Merkel ist gereizt. Und weil dies auch ihrem Ehemann und ihrer besten Freundin Marie auffällt, haben sie ihr einen Termin bei einem Therapeuten besorgt. Angela nimmt diesen notgedrungen wahr und landet prompt in einer Gruppentherapie mit dem Wutbürger Walter, der Katzenfreundin Rosa, der Klimaaktivistin Nele, dem Phantomimen Paul und Hiltrud, die ihr Haus nicht verlassen kann. Nach der ersten Stunde wollen sich alle am nächsten Tag zu einem Spaziergang treffen. Doch der Therapeut taucht nicht auf. Kein Wunder, er ist ja tot. Angelas Stimmung hellt sich sofort auf. Sie darf wieder ermitteln ...

Ein neuer Miss Merkel-Roman mit der sympathischen Ermittlerin Angela Merkel.
Diese hat gerade ihre Autobiografie beendet und fällt nun in ein Loch aus Gereiztheit und Traurigkeit. Und ihre Freunde und ihr Ehemann schicken sie deshalb zur Therapie. Eigentlich ein No-Go für Angela, aber sie ist auch meist offen für Neues. Und dann kommt es auch schon knüppeldick.
Der Therapeut wurde ermordet und auch die anderen Therapiemitglieder schweben in Gefahr.

Die Story ist wieder witzig und sarkastisch. Die Politiker werden durch den Kakao gezogen, aber alles bleibt in einem "neckischen" Rahmen.
Angela und ihr Ehemann Achim sind ein tolles Paar und ergänzen sich großartig.

Als Nebenstory geht es auch um die bevorstehende Hochzeit von Bodyguard Mike mit seiner angebeteten Marie. Hier tauchen Mikes Eltern auf, die auch noch ein gehöriges Chaos veranstalten. Mike ist dadurch hin- und hergerissen zwischen seinem Verantwortungsgefühl für seine Chefin Frau Merkel und seiner Liebe zu seinen Eltern.

Es kommt zu rührseligen Momenten zwischen Charakteren, bei denen man es nie vermutet hätte. Aber es wird auch wieder chaotisch, mörderisch, schnulzig, ehrgeizig, ehrlich, eifersüchtig und exhibitionistisch.

Angela ist gewohnt zielstrebig und neugierig. Sie zieht ihr eigenes Ding durch und bewegt sich bis an ihre Grenzen. Dadurch bringt sie sich aber auch selbst in Gefahr und muss so manches James-Bond-mäßige über sich ergehen lassen. Und sie findet immer wieder eine Lösung für alle Probleme.

Der Autor hat sich diesmal so richtig schrullige Charaktere einfallen lassen und sie passen einfach herrlich in die Geschichte hinein.

Das Ende war rasant und emotional. Und ich freue mich auf weitere Romane über unsere Detektivin Miss Merkel.

Noch ein Wort zum Cover: Es ist einfach nur herrlich anzusehen, wie Mops Pupsi vor der Therapiecouch sitzt. Leider hat er in diesem Buch nicht so große, dafür aber geruchsintensive Auftritte.

Meggies Fussnote:
Miss Merkel ermittelt wieder ...

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Bewertung vom 13.11.2024
Doktor Doyle jagt Jack the Ripper
Harper, Bradley

Doktor Doyle jagt Jack the Ripper


ausgezeichnet

Arthur Conan Doyle fristet sein Leben als Landarzt und ist wenig erfreut, dass sein Roman "Eine Studie in Scharlachrot" über seinen Detektiv Sherlock Holmes nicht gerade die Leute seine Türen einrennen lässt. So überlegt er, sich mehr seinem historischen Roman zu widmen und Sherlock Holmes an den Nagel zu hängen.
Da bekommt er das Angebot aus London, als Berater bei der Jagd nach einem Serienmörder tätig zu werden. Aus Langeweile und mithilfe seines ehemaligen Dozenten Professor Joseph Bell nimmt er sich des Falles an. Der Serienmörder, später bekannt als Jack the Ripper, treibt jedoch ein perfides Spiel mit den beiden und der zauberhaften Margaret Harkness, die zu dem Duo stößt. Bald schon müssen nämlich auch sie um ihr Leben fürchten.

Der Fall "Jack the Ripper" hat es mir schon immer angetan. Ein Serienmörder, der in London Prostituierte auf bestialische Weise umbringt, wurde bis heute nicht identifiziert und wird wohl immer ein Mysterium bleiben. Deswegen war ich sehr gespannt, wie der Autor seine Version dazu umsetzt.

Der Autor hat sich nun mehreren historischen Persönlichkeiten bedient. Allen voran dem Hauptcharakter Doktor Arthur Conan Doyle, uns natürlich bestens bekannt als Erfinder von Sherlock Holmes und Doktor Watson. Aber auch Professor Joseph Bell, ein ehemaliger Dozent von Doyle und die Schriftstellerin Margaret Harkness haben hier ihre großen Auftritte. Und natürlich Jack the Ripper.

Diese Persönlichkeiten nun in einem Kriminalfall miteinander agieren zu lassen, war das Bestreben des Autors. Und dies hat er mit Bravour gemeistert.
Ich habe mit einer regelrechten Faszination an dem Buch gehangen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie der Autor wohl alles auflöst. Und auch wenn letztendlich nicht bekannt ist, wer Jack the Ripper war, war die fiktive Auflösung des Falles seitens des Autors doch sehr interessant.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und hat einen leichten sarkastischen Unterton, gerade wenn es darum geht, wie sich Doyle selbst sieht. Aber seine Auffassungsgabe und seine Herangehensweise haben mir imponiert, auch wenn Professor Bell manchmal den Löwenanteil an allem trägt
Und Miss Margaret Harkness, die mir leider erst in diesem Buch zum ersten Mal als Schriftstellerin begegnet, hat es mir angetan. Ich habe mich danach etwas im Netz über sie informiert und sie war wohl ihrer Zeit weit voraus. Was in dem Buch sehr hervorgehoben wird. Ich habe sie als Romanfigur sehr ins Herz geschlossen.
Überhaupt das ganze Trio, welches innerhalb kürzester Zeit eine ungewöhnliche Freundschaft entwickelt.

Die Auflösung des Falles war hochinteressant und auch wenn ich manchmal dachte, dass sich das Buch eigentlich in die Länge ziehen müsste, weil vieles erklärt wird und die Recherchen ausgedehnt werden, war die Story zu keiner Zeit langatmig oder uninteressant.

Der Autor baut viele Parallelen zwischen Arthur Conan Doyle und Joseph Bell gegenüber Sherlock Holmes ein und man merkt deutlich, dass er ein großer Fan des Autors sowie der Romanfigur ist.

Dies ist ein Romandebüt eines pensionierten Colonel und Pathologen der US Army, jedoch so frisch und überzeugend erzählt, dass ich mir sehr wünsche, noch viel mehr von ihm zu lesen.

Meggies Fussnote:
Doktor Doyle und Jack the Ripper - eine ungewöhnliche Kombination.