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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1103 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2024
Die Radleys
Haig, Matt

Die Radleys


sehr gut

Rowan und Clara sind Geschwister und sind sich sicher, irgendetwas stimmt mit ihnen nicht. Während Rowan von seinen Mitschülern wegen seines blassen Äußeren und seiner introvertierten Art gemobbt wird, ist Clara zwar beliebter, aber seit sie beschlossen hat, vegan zu leben, fühlt sie sich schlapp und ausgelaugt. Außerdem ist ihr immer schlecht. Ihre Eltern Helen und Peter wissen, warum dies so ist, doch vor allem Helen will ihre Kinder schützen. Vor der Außenwelt. Denn wenn herauskommt, dass die Radleys Vampire sind, werden sie gejagt und vielleicht sogar getötet. Als Clara jedoch aus Notwehr einen Klassenkameraden tötet, aussaugt und verstümmelt, ist nichts mehr, wie es vorher war. Denn Clara und Rowan finden es eigentlich gar nicht so schlimm, Vampire zu sein...

Wer ein Buch mit viel Witz und Sarkasmus erwartet, wird hier enttäuscht werden. Schaut man sich den Klappentext an, denkt man nämlich, dass es so kommt, doch der Autor schafft es, eine tiefgründige und vor allem spannende Familiengeschichte vorzulegen. Trotzdem kommt der Witz nicht allzu kurz.

Wir treffen auf die Radleys. Während die Eltern Peter und Helen sich auseinandergelebt haben, was vor allem daran liegt, das Helen versucht, ein normales Leben zu führen, leiden die Kinder an verschiedenen Krankheiten und dem Außenseiterdasein, dass sie an der Schule führen. Nach einem tragischen Unglück jedoch erfahren Rowan und Clara, warum sie bislang so leben mussten. Aus Verzweiflung heraus ruft Peter seinen Bruder Will an. Gerade den Bruder, der sein Leben als Vampir genießt und auch noch auf Helen geprägt ist. Als er bei den Radleys auftaucht, nimmt er auf jeden einzelnen Einfluss in positiver, als auch in negativer Weise.

Mich hat die Story auf jeden Fall packen können und ich habe mit jedem der vier Personen aus der Radley-Familie mitgefühlt. Allen voran Rowan, der ein sehr einsames Leben führt. Er muss einiges einstecken und hat durch seine zögerliche und introvertierte Art den Grundstein dafür gelegt, eigentlich eher als Loser durch sein Leben zu gehen. Er wird gemobbt, findet keine Freunde und muss auch noch jeden Tag 60er Sunblocker auftragen, weil ansonsten sein Hautausschlag schlimmer wird. Erst später erfährt er, was genau dafür verantwortlich ist.

Clara ist eigentlich etwas beliebter, doch auch sie findet nicht so leicht ihren Weg. Erst als sie jemanden tötet, steigt ihr Selbstbewusstsein und sie merkt, dass sie ihre Lage akzeptieren muss, um endlich leben zu können.

Und Helen, die Mutter der beiden, will eigentlich nur ein ganz normales Leben führen. Ohne Vampirismus, ohne Verfolgung und ohne sich abzugrenzen. Seit mehr als 17 Jahren zieht sie das schon durch. Mit mehr oder weniger Unterstützung ihres Ehemannes Peter, der als Arzt arbeitet.

Peter liebt Helen, doch findet er ihre Art eingefahren und langweilig. Deswegen steht er kurz vor einer Affäre mit der Nachbarin.

Zumindest fängt so die Geschichte an.

Der Autor hat einen packenden Schreibstil, der einem sofort in die Geschichte holt. Es kommt zu einem Drama, welches aber für alle vier Familienmitglieder zu einer neuen Chance wird und dazu führt, dass jeder sein Leben überdenkt. Doch bis dahin geschieht so einiges und man hat das Gefühl, dass die Familie auseinanderfällt.

Der eigenwillige Bruder, der dann in die Situation hineinplatzt, gibt sein Bestes, um endlich wieder die Vergangenheit eintauchen zu dürfen, doch merkt er, dass er sich an den vier anderen eher seine Vampirzähne ausbeißt. Doch auch sein Fleisch ist schwach und Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser.

Mit Charme, jeder Menge Klischees, die nicht bedient werden und vor allem ruhiger Erzählweise wird die Story der so anderen Vampire erzählt. Ich hatte auf jeden Fall eine vergnügte Lesezeit.

Meggies Fussnote:
Die Radleys muss man einfach mögen.

Bewertung vom 26.06.2024
Lucid Truth - Was, wenn wir nicht erwachen? / Lucid Bd.2
Martin, Nina

Lucid Truth - Was, wenn wir nicht erwachen? / Lucid Bd.2


sehr gut

Das letzte goldene Tor wurde beim Einsatz der Traumunion zerstört und damit auch große Teile Somnas. Alles gerät außer Kontrolle. Das Träumen ist gefährlich geworden, vor allem, da sich Träume in der realen Welt manifestieren. Auch die Gabe der Traumgänger scheint sich aufzubrauchen.

Während Selena mit ihrer Freundin Mo in Griechenland nach Spuren von Selenas Vater suchen und damit auch Antworten gewinnen, versucht Ria sich gegen die Traumunion zu wehren. Denn die will nur eins: Ria tot sehen, damit deren Gabe auf jemand anderen übergehen kann. Die Zeit drängt und schon bald müssen Ria und Selena versuchen, zusammenzuarbeiten, damit die Albträume nicht überhand gewinnen.

Nachdem der erste Teil noch etwas dahingeplätschert ist, geht es im zweiten nun richtig zur Sache. Nicht nur, dass Selena vieles über ihren Vater herausfindet, auch die Verschmelzung der beiden Welten Corpora (die reale Welt) und Somnia (der Traumwelt) stiftet Chaos.

Und Ria muss um ihr Leben bangen, denn ihre Gabe ist für viele ein Wunder und deshalb sehr begehrt.

Die Kapitel sind wieder abwechselnd aus Rias und Selenas Sicht geschrieben und wir erleben ein wahres Wechselbad der Gefühle. Denn Ria trauert um Yunus, der in eines der goldenen Tore gefallen ist und deswegen für tot erklärt wurde. Selena kämpft mit der Vergangenheit ihres Vaters, aber auch mit der Gegenwart, denn ihre Freundin Mo ruft bei ihr Gefühle wach, die sie verdrängt hat.

Selena und Mo müssen nicht nur mit ihrer Gefühlswelt fertig werden, sondern auch mit dem Gegenspieler der Geschichte. Eric. Er ist dafür verantwortlich, dass das Chaos in der Welt ausbricht und seine Zukunftsvisionen sind nicht gerade das, was sich Selena und Mo vorgestellt haben. Sie entwickeln deshalb einen tollkühnen Plan, für den sie aber Hilfe brauchen und das ist der Moment, in dem Selena auf Ria trifft. Und beide wissen genau, was zu tun ist.

Der Schreibstil der Autorin hat mich diesmal mehr gefangen nehmen können als in Teil 1 und ich muss zugeben, dass mich der zweite Teil der Reihe mehr abholen konnte. Die komplexe Geschichte nötigt einem, genau zu lesen, was aber keinesfalls anstrengend ist, sondern im Gegenteil fordert. So kann man noch mehr in die Story eintauchen und lernt nebenbei genug über Träume und Realität.

Der Spannungsbogen wird bis zum Ende hin gehalten und natürlich fiebert man nun auf den dritten Teil, der hoffentlich all die aufgekommenen Fragen beantwortet.

Meggies Fussnote:
Träume sind gefährlich.

Bewertung vom 26.06.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


ausgezeichnet

Elizabeth Bennet hat vier Schwester und eine Mutter, die alle am liebsten sofort unter die Haube bringen würde. Nur tun sich alle fünf damit sehr schwer.
Als im benachbarten Anwesen Netherfield der vermögende Mr Bingley einzieht, sind sich alle einig, dass eine der Schwestern ihn heiraten wird. Aber nicht nur Mr Bingley ist ein Gesprächsthema, auch sein attraktiver Freund Mr Darcy bringt gerade Elizabeth um den Verstand. Seine arrogante Art sorgt dafür, dass Elizabeth jedoch eher negativ von ihm denkt. Nur je mehr sie ihn kennenlernt, umso mehr zweifelt sie an ihren Gefühlen.

Jane Austens Klassiker "Stolz und Vorurteil" ist weltweit bekannt. Nicht nur das Buch, auch der Film hat viele Fans gefunden. Ich muss zugeben, dass ich weder das Buch noch den Film gesehen habe, aber natürlich ist mir die Story bekannt. Schon länger wollte ich zu dem Buch greifen, und nachdem ich nun die Graphic Novel gelesen habe, ist das zugehörige Buch dazu auf meinem SuB sehr viel höher gewandert.

Die schön gestalteten Panels sind in warmen Farbtönen gehalten und spiegeln das verspielte Verhalten der Schwestern wieder. Es geht darum, einen Mann zu finden und somit eine Zukunft zu haben, in der man versorgt ist und ein gutes Leben führt. Wenn dann noch Liebe mit im Spiel ist, ist das natürlich das Tüpfelchen auf dem I.

Die Geschichte dreht sich um Elizabeth Bennet, die eigentlich gar nicht heiraten will und wenn, dann auch nur jemanden, den sie wirklich liebt. Als sie auf den stolzen und arroganten Mr Darcy trifft, geraten jedoch ihre Gefühle durcheinander. Denn ihr gefällt die Art von Mr Darcy nicht. Eigentlich...

Die Story wird auf 256 bunten Seiten erzählt, mit wenigen Worten, dafür aber mit viel Gefühl. Leider geht es relativ schnell, aber die wichtigsten "Momente" aus dem Buch scheinen erzählt zu werden. Manchmal hatte ich etwas Probleme, der Story zu folgen, aber dann ergibt es sich doch früher oder später aus dem Kontext.

Auf jeden Fall macht die Graphic Novel große Lust auf das eigentliche Buch. Und ich freue mich jetzt schon, wenn ich mit Elizabeth, Mr Darcy und der verrückten Bennet-Familie auf Brautschau gehe.

Meggies Fussnote:
Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Mädchen ab und zu von der Liebe träumt.

Bewertung vom 26.06.2024
Wendy, Darling - Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)
Wise, A. C.

Wendy, Darling - Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)


sehr gut

Wendy ist mittlerweile erwachsen, verheiratet und Mutter einer Tochter namens Jane. Die Geschehnisse in Nimmerland und die Abenteuer mit Peter Pan hat sie verdrängt und versucht, ein ruhiges und neues Leben zu führen. Doch dann hört sie im Zimmer ihrer Tochter ein Geräusch. Als sie nachschaut, trifft sie dort auf einen alten Bekannten. Peter Pan ist aus Nimmerland gekommen, weil er für seine Verlorenen Jungs eine neue Mutter braucht. Und er hat sich Wendys Tochter ausgesucht. Bevor Wendy ihn aufhalten kann, hat er Jane geschnappt und mit ihr zusammen das Zimmer verlassen.
Wendy macht sich noch in derselben Nacht auf nach Nimmerland, um ihre Tochter zurückzuholen, wohl wissend, dass sie selbst nicht weiß, ob sie je nach Hause zurückkehren wird.

Peter Pan kennt jeder, eigentlich eine recht fröhliche Geschichte, in der ein Mädchen namens Wendy zusammen mit ihren zwei Brüdern als Dank dafür, dass sie einem Jungen den Schatten wieder angenäht hat, mit nach Nimmerland fliegen darf. Dort erleben sie viele Abenteuer mit Peter und den Verlorenen Jungs, kämpfen gegen den fiesen Captain Hook und vermissen so gar nicht ihr zu Hause. Disney sei Dank.

Die Autorin spinnt die Geschichte nun weiter und dies in einer sehr düsteren Art und Weise. Denn nach dem Wendy zuhause angekommen ist, wird sie krank, spricht über Nimmerland mit ihren Eltern, die ihr nicht glauben und verliert sich in ihren Gedanken. Kurz darauf wird Wendy in eine Psychiatrie eingewiesen und mit unlauteren Mitteln wird versucht, sie wieder "gesund zu machen". Mit Mühe baut sich Wendy ein neues Leben auf, heiratet und bekommt ein Kind.

Wendys Leben könnte nicht besser sein, doch dann passiert ihre größte Angst. Peter Pan taucht wieder auf und stiehlt ihren wertvollsten Schatz. Ihre Tochter.

Die düstere Stimmung setzt gleich am Anfang ein, was mir auch große Mühe bereitet hat. Wenn man den heiteren Disney-Film kennt, ist es schwer, sich auf einen Peter Pan einzulassen, der das komplette Gegenteil ist.

Aber die Autorin hat mit ihrem sehr packenden Schreibstil dann doch einen Zugang zu mir gefunden und ich habe mit Spannung an der Geschichte festgehalten.

Diese andere Interpretation der Story hat mich fasziniert. Und so warte ich mit Spannung auf den zweiten Teil, in dem dann Captain Hook näher unter die Lupe genommen wird.

Meggies Fussnote:
Eine Adaption der besonderen Art.

Bewertung vom 26.06.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


sehr gut

Devin freut sich an ihrem Geburtstag auf einen schönen Tag am See mit ihren Freunden. Als sie ihrem Schwarm Tyler näherkommt, passiert jedoch Unvorhergesehenes. Und plötzlich muss Devin mit etwas ganz anderem klarkommen. Sie ist eine Nixe.

Auf der School of Myth & Magic soll sie lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren. Doch nicht nur Wasserwesen bevölkern die Schule. Auch Vampire, Drachen und Hexen tummeln sich dort. Und ein charmanter Faun, der sie seit dem ersten Tag auf Schritt und Tritt beschützen möchte.
Kaum hat Devin begonnen, sich an der Schule einzuleben, kommt es zu Angriffen auf die Schüler. Devin und ihre neuen Freunde stehen plötzlich vor einem schier unlösbaren Problem. Denn der dunkle Schatten, der sich eingeschlichen hat, will eigentlich alle tot sehen.

Durch TikTok bin ich auf diese Reihe aufmerksam geworden und habe - auch durch die sehr sympathische Autorin - nun endlich damit beginnen können. Schon auf den ersten Seiten konnte mich der lockere Schreibstil überzeugen und die interessanten Charaktere mit ihren so unterschiedlichen Talenten und Wesenszügen gaben mir den Rest.

An ihrem Geburtstag findet Devin heraus, dass in ihr besondere Kräfte schlummern. Beinahe hätte sie ihren Schulkameraden getötet und das nur, weil sie ihn geküsst hat. Als sie erfährt, dass sie eine Nixe ist, bekommt sie die Gelegenheit auf die School of Myth & Magic zu gehen und dort zu lernen, diese Kräfte zu kontrollieren.

Devin nimmt ihr neues Leben sehr schnell an und befindet sich dann auch schon kurze Zeit später an der besagten Schule.

Die neugierige und schlagfertige Art von Devin hat mir sehr gut gefallen. Sie lässt sich nichts vormachen, kann Menschen und auch magisch begabte Wesen sehr schnell recht gut einschätzen und gibt auch oftmals einer Person mehrere Chancen, auch wenn ihr Gegenüber durch seine unverschämte Art eigentlich bei anderen schon unten durch wäre.

Doch Devin zieht viel Positives aus ihrer neuen Lebenslage. Auch wenn sie viele Zweifel hat und natürlich nicht alles gleich zum ersten Mal so funktioniert, wie sie es gerne hätte, versucht sie, es erst einmal allen anderen und dann sich recht zu machen.

Auch die anderen Charaktere, die nach und nach in der Geschichte eingeführt werden, fand ich sehr gut ausgearbeitet. Sie haben Tiefe und am Ende des Buches wünscht man sich deswegen auch gleich den zweiten Band herbei. Aber da müssen wir noch etwas abwarten. Vor allem, wie sich nun alles mit Caleb entwickelt, einem Faun, der nicht nur Devin den Kopf verdreht.

Die Story ist spannend. Klar, das Rad wurde nicht neu erfunden, aber ich habe mit Interesse gelesen, wie sich Devin in ihrer neuen Situation zurechtfindet und zusammen mit neu gewonnen Freunden schafft sie es auch recht gut. Devin ist offen, schlagfertig, neugierig und eine sehr treue Seele.

Der Gegenspieler ist ebenso charismatisch wie Caleb und Devin hat so ihre Mühe, ihre Gefühle richtig im Zaum zu halten bzw. erst einmal alles zuzuordnen. Aber sie hat es in meinen Augen mit Bravour geschafft.

Der Cliffhanger am Ende lässt einem sprachlos zurück und macht natürlich unbändige Lust auf Teil 2. 'School of Myth & Magic. Der Fluch der Meere' erscheint am 01.07.2024.

Meggies Fussnote:
Nixen-Power und unheimliche Wesen.

Bewertung vom 26.06.2024
Ich, Hannibal
Vogt, Judith C.;Vogt, Christian

Ich, Hannibal


sehr gut

Nach dem Tode Hannibals, übernimmt seine Frau Himilke dessen Rolle und kämpft unter seinem Namen im Krieg. Rom soll erobert werden. Doch wird der Krieg nicht nur mit Waffengewalt ausgetragen. Hannibal schickt ihre beste Monsterjägerin in den Kampf und die größten Bestien des Mittelmeerraums sollen unterworfen werden. Sphinxen, Harpyien und weitere mythische Kreaturen sollen die Armee stärken und Rom unterwerfen.

Hannibal ist tot. Lang lebe Hannibal - so könnte die Geschichte beginnen. Denn gleich nach Hannibals Tod nimmt seine Frau Himilke dessen Namen an und kämpft fortan zusammen mit den Karthagern gegen Rom. Eine faszinierende Vorstellung. Und dies ist es auch, wenn man die Story liest.

Man wird quasi sofort in die Geschichte geworfen, denn Hannibal ist tot und seine Frau, fortan ebenfalls Hannibal genannt, reitet auf einem Elefanten vor, um ihre neue Macht zu demonstrieren. Die Autoren halten sich dabei an historische Fakten, die jedoch mit vielen mythischen Elementen gepaart sind.

Wir treffen auf diverse Kreaturen, die sich in den Kampf einbringen. Und dies macht aus der Story eine ebenso wort- wie bildgewandte Geschichte.

Aus drei verschiedenen Sichten wird uns der Punische Krieg nacherzählt. Zum einen darf der Chronist Sysolos die Handlung des Krieges erörtern. Er fungiert als Zeitzeuge und schildert die Erlebnisse des Kriegsgeschehens.

Als zweiter Strang kommt Tamenzut ins Spiel. Sie ist eine Jägerin und jagt Außergewöhnliches. Bestien, mythische Kreaturen, Monster. Sie ist die Beste und hilft mit ihrem Mut und ihrem Talent. Sie ist außerdem queer und hat mir mit ihrer Art sehr imponiert.

Die dritte Sichtweise ist die Römerin Fulvia, die früh ihren Ehemann verloren hat und nun mit nur 17 Jahren für einen Haushalt und drei, ihr doch noch etwas fremde Kinder (aus erster Ehe des Mannes) verantwortlich ist.

Mit eindringlichen Dialogen, einer neuen Sichtweise auf den Krieg, vielen tiefgründigen Themen, einem feministischen Einfluss und vor allem offener Denkweise ist das vorliegende Werk wieder eine Meisterleistung des Autorenduos. Bislang habe ich fast alle Romane der beiden gelesen und wurde nie enttäuscht, weshalb ich mit hohem Enthusiasmus an die Geschichte herangegangen bin.

Die alternative Denkweise hat mir sehr gut gefallen, der Schreibstil ist zwar Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber schlägt einem bald in seinen Bann. Mit großem Interesse bin ich der Story gefolgt und kann letztendlich sagen, dass einem durch die Fantasy-Elemente, den historischen Fakten und dem guten Plot eine gute Mischung mit spannendem Ausgang bevorsteht.

Meggies Fussnote:
Hannibal ist tot. Lang lebe Hannibal.

Bewertung vom 09.04.2024
Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1
Bell, Theresa

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:
Sepia wächst als Waise in einem Waisenhaus auf. Die 12jährige erhält einen Brief, in welchem steht, dass sie als Lehrling in Flohall in der berühmten Druckerei Silbersilbe anfangen darf. Doch Sepia ist skeptisch. Warum wurde gerade sie dafür ausgewählt? Bald jedoch fühlt sich Sepia inmitten der vielen Gerüche um Papier und Tinte sehr wohl. Und sie findet Freunde in Sanzio und Niki, die ebenfalls als Lehrlinge arbeiten. Sepia jedoch merkt mit der Zeit, dass sie anscheinend komische Dinge anzieht. Nicht nur, dass sie die mysteriösen Bleiläuse sieht, nein auch ein kleiner Bleibuchstabe macht sich selbständig und sie sieht Schatten um die Druckerei schleichen. Und plötzlich verschwindet ihr Meister, zusammen mit den Meistern von Sanzio und Niki. Ist da etwa böse Alchemie am Werk?

Ich finde Bücher, die von Büchern handeln, immer wieder faszinierend. Die Autorin hat mich mit ihrer Geschichte, die ideal für Kinder ab 8 Jahren geeignet ist, so fesseln können, was an dem flüssigen und packenden Schreibstil einerseits und an der so reizvollen Story andererseits lag.

Zu Anfang treffen wir auf Sepia, die einen geheimnisvollen Brief erhält. Ab sofort darf sie als Lehrling in der Druckerei bei Meister Silbersilbe anfangen. Für sie natürlich eine große Chance, da sie als Waise nicht allzu viele Möglichkeiten hat. Ein aufregendes Abenteuer für das junge Mädchen. Und sie nutzt diese Chance, obwohl sie viele Fragen hat, die erst nach und nach geklärt werden können.

Die ganze Zeit kam ich mir ein bisschen verzaubert vor. Die Beschreibung der Druckerei und des Handwerks des Druckers fand ich unheimlich faszinierend. Aber auch Sepia und ihre Art, sich dem Neuen zu stellen, fand ich so mutig. Denn Sepia ist ein cleveres Mädchen und sie versucht, neue Herausforderungen anzunehmen und das für sie Beste dabei herauszuholen.

Auch Niki und Sanzio, die Sepia im Laufe der Story kennenlernt, habe ich schnell ins Herz geschlossen. Niki ist neugierig und etwas vorschnell, doch hat sie eine aufgeschlossene und ehrliche Art, so dass man sie einfach liebgewinnen muss. Sanzio dagegen ist etwas ruhiger und besonnener, manchmal etwas naiv, aber hat das Herz am rechten Fleck.

Die Bedrohung kommt schleichend. Sepia ahnt, dass ihr Meister weiß, was passiert. Aber anvertrauen kann er sich ihr nicht - noch nicht. Und dann kommt es zu einer Katastrophe. Sepia muss schnell handeln und mithilfe ihrer Freunde und einer gehörigen Portion Mut stellt sie sich der Dunkelheit und bekommt so viele Antworten.

Dies ist der Auftakt zu einer Trilogie und obwohl es sich hier um ein Kinderbuch handelt, werde ich diese Reihe weiterverfolgen und warte nun gespannt auf den nächsten Teil.

Meggies Fussnote:
Eine Geschichte um Tinte, Papier und Asche.

Bewertung vom 29.03.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


sehr gut

"Die Burg" - beeindruckend liegt sie oben auf dem Felsen. Maxim aber ist sich sicher, sie ist sein Untergang. Denn in den Katakomben verbirgt sich ein modernes Escape-Room-Game unterstützt von einer künstlichen Intelligenz. Und Maxim - selbst Besitzer diverser "normaler" Escape Rooms - merkt, dass diese Konkurrenz sein Ruin ist. Trotzdem nimmt er die Einladung des millionenschweren Besitzers an, die Räume vor Eröffnung zu testen. Die Neugier ist einfach zu groß. Zusammen mit vier weiteren exklusiven Gästen begibt sich Maxim in die unterirdischen Räume. Nur um kurz darauf darum zu spielen, je wieder Tageslicht sehen zu dürfen.

Die Autorin ist mit ihren Büchern immer nah am Zeitgeschehen. Diesmal nimmt sie sich das Thema "KI" vor und vermischt dieses Thema mit den allseits beliebten Escape Rooms, aus denen man sich innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit mit kniffligen Rätseln "befreien" muss. Nur, dass im realen Leben die Option besteht, jederzeit durch eine offene Tür nach draußen zu spazieren und auch (fast?) in keinem Raum eine KI das Sagen hat.

Schon das Cover des Buches finde ich gelungen. Es wirkt mittelalterlich, die Seiten der Wände sind jedoch mit Nullern und Einsern überzogen, so dass man genau weiß, dass die KI immer und überall anwesend ist.

Der Inhalt war spannend und nervenaufreibend. Bei manchen gestellten Rätseln war mir zwar der Tiefgang zu enorm, aber für die Dramatik war dies unabdingbar. Als Außenstehender hat man keine Chance, die Rätsel zu lösen, da man dafür die Charaktere vorher genauer hätte kennenlernen müssen.

Die Geschehnisse innerhalb der unterirdischen Burg wird aus Sicht Maxims beschrieben, der als Besitzer diverser Escape Rooms und seiner Vorliebe für komplexe Rätsel von Nevio, dem "Erschaffer" der Burg eingeladen wird, sich exklusiv das wohl zurzeit modernste Escape-Game anzusehen und seine fachliche Meinung dazu abzugeben. Maxim, von Grund auf misstrauisch und eher pessimistisch eingestellt, nimmt die Einladung an, jedoch auch eher wegen des Geldes, welches ihm geboten wurde.

Alissa, eine Mitarbeiterin Nevios, ist die zweite Sicht. Sie sitzt im Kontrollzentrum und beobachtet auf den Monitoren, was innerhalb der Katakomben vor sich geht. Zumindest so lange, wie die KI dies zulässt.

Die KI ist der unbestreitbar dritte Hauptcharakter in diesem Buch. Sie ist allgegenwärtig und hat die Oberhand. Sie zeigt, wie angsteinflößend es sein kann, sich allzu sehr auf sie zu verlassen, ihr Freiheit zu geben und ihr nicht mit den richtigen Worten zu sagen, was zu tun und zu lassen ist. Die KI lernt selbstständig und in rasendem Tempo. Sie schwingt sich zu Höhen auf, die sie nicht erreichen darf.

Das Erzähltempo ist rasend, was aber nicht unangenehm ist. Der Zeitdruck ist enorm. Aber es soll verdeutlicht werden, wie es den Eingeschlossenen und denen, die ihnen helfen wollen, ergeht. Die Uhr tickt und der Kampf darum, endlich den Ausgang und damit Freiheit zu finden, ist langwierig.

Die Räume, aus denen die Charaktere einen Ausgang finden müssen, sind allesamt sehr gut beschrieben. In abgewandelter Form würden diese auch gut in die reale Welt passen. Zumindest ab 18 Jahren. Denn es wird teilweise blutig, eklig, gruselig und vor allem eins: unheimlich spannend.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, was aber auch daran liegt, dass sie im Laufe des Buches einfach in die Tiefe gehen müssen. So hatte man das Gefühl, selbst dabei zu sein und mitzuspielen, weil man Raum für Raum mehr in der Story drin war. Immer wieder begeben wir uns in ein mittelalterliches Setting (wobei Mittelalter hier allgemein gehalten ist, denn es ergibt sich eine Zeitspanne von fast über 700 Jahren), geprägt von der modernen Welt. Die KI findet hier eine spannende Mischung.

Trotzdem fand ich die Geschichte letztendlich etwas langwierig. Ein paar weniger Räume hätten es auch getan und vielleicht hätte man den Fokus auch etwas mehr auf die Charaktere selbst legen können. Gerade diejenigen, die außerhalb versuchen, die Eingeschlossenen zu retten. Ich hatte teilweise nicht das Gefühl, dass "genug" getan wurde. Aber da ich mich mit künstlicher Intelligenz nicht intensiv genug auseinandergesetzt habe und auch nur diverse Zeitungsartikel oder Social-Media-Einträge dazu kenne, stehe ich auch nicht genug in der Thematik drin, um mir hier ein größeres Urteil erlauben zu dürfen.

Auf jeden Fall bin ich gut unterhalten worden und bin mal wieder erstaunt, wie leicht es der Autorin anscheinend fällt, zu aktuellen Themen intensiv recherchierte Bücher hervorzubringen. Aber sie lebt eben am Puls der Zeit.

Fazit:
Aus der Geschichte gibt es kein Entkommen.

Bewertung vom 04.03.2024
Gezeitenkinder
Diekhoff, Luise

Gezeitenkinder


sehr gut

Hanna und Evi freuen sich auf ihre neue Arbeitsstelle im Kinderholungsheim Strandhafer auf der schönen Insel Norderney. Vor allem Hanna, die endlich mit Kindern arbeiten möchte, um ihnen etwas beizubringen Für Evi ist die Stelle nur Mittel zum Zweck, denn als angehende Erbin eines Kinoimperiums muss sie sich nicht so die Sorgen um ihre Zukunft machen. Hanna nimmt ihre Aufgabe ernst und will endlich beweisen, dass sie mit beiden Beinen im Leben steht. Doch schon am ersten Tag im Heim merkt Hanna, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Kinder werden zurechtgewiesen, es gibt Essensentzug und wer nachts auf Toilette muss, wird bestraft. Dies sind nur einige Dinge, die Hanna auffallen und je mehr sie herausfindet, umso schlimmer steht es um die armen Kinder. Als Hanna jedoch anfängt, dagegen vorzugehen, stößt sie auf gehörige Probleme.

Die Geschichte spielt im Jahre 1962 auf der schönen Insel Norderney, die uns gleich zu Anfang sehr schmackhaft gemacht wird. Ich konnte mir sehr bildlich vorstellen, wie schön es damals gewesen sein muss, als die Insel dank des Tourismus noch nicht so überlaufen war. Mir ging es so wie Hanna, als sie die ersten Schritte auf der Insel tat. Sie war überwältigt von den neuen Eindrücken, der vorherrschenden Farbe Rot und der salzigen Luft, die sie tief einatmete.

Das war dann aber schon das Positivste, dass Hanna zu Anfang erfahren hat. Denn ab da geht es stetig bergab. Die Zustände, die im Heim herrschen, sind grauenhaft und niveaulos. Aber vor allem, da einige bei diesen Machenschaften mitgemischt haben. Pflegerinnen wie Krankenschwestern und natürlich die Ärzte. Und keiner will etwas gesehen haben.

Mir war Hanna von Anfang an so sympathisch. Ihre Empathie ist beispielhaft und ich hatte mehr als einmal das Gefühl, in Hanna könnte man eine gute Freundin finden. Sie vertritt ihre Ansichten mit aller Vehemenz und zögert nicht, für das Gute einzustehen. Auch wenn sie die Kinder im Grunde nicht kennt, ist sie doch ein so hervorragender Elternersatz für sie. Sie kümmert sich auch um die noch so kleinsten Belange und verdient sich somit das Vertrauen der Kinder. Und meines. Denn ich würde ihr bedenkenlos auch meinen Sohn anvertrauen.

Die Autorin hat einen sehr bildhaften Schreibstil und ich konnte mir so alles sehr gut vorstellen. Das Kopfkino hatte sehr viel zu tun, vor allem, wenn es um die Kinder geht. Doch auch die anderen Dinge waren sehr gut beschrieben.

Hanna lernt auf der Insel Jan kennen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, über seine hier verschwundene Tante Ardie etwas herauszufinden. Der Zweite Weltkrieg spielt dabei auch eine vorherrschende Rolle.

So schafft es die Autorin zwei Themen so miteinander zu verflechten, dass am Ende eine runde und vor allem sehr interessante Geschichte dabei herausgekommen ist.

Auch wenn ich immer weiß, dass alles nur fiktiv und den Gedanken der Autorin entsprungen ist, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es genau so geschehen ist. Vor allem eben durch die bildhafte Schreibweise sind mir die Protagonisten sehr ans Herz gewachsen, allen voran Hanna, Jan und Wilko, der eine weitere Rolle spielt und sich einem großen Thema annimmt, welches auch heute noch sehr wichtig ist: Gegen das Vergessen.

Hanna wächst über sich hinaus und lernt dabei vieles über sich selbst. Vor allem eines: endlich für sich selbst einzustehen und das zu wählen, was einem am wichtigsten ist. Selbst, wenn man dafür Personen, die einem wichtig waren, gehen lassen muss.

Meggies Fussnote:
Gegen das Vergessen!

Bewertung vom 18.02.2024
The Butterfly Tales: Jaelyn
Losbohm, Nadja

The Butterfly Tales: Jaelyn


ausgezeichnet

Schutzengel existieren wirklich. Ab der Geburt ihres Schützlings wachen sie über ihn. Ungesehen, aber mit Sorgfalt, Bedacht und Hingabe. Auch Jaelyn wacht über Max. Sie hat ihn schon vor vielem bewahrt, denn Max sucht die Gefahr. Jedoch mit dem Hintergrund, Jaelyns Existenz zu beweisen. Denn bei einem Unfall, als Max ein Kind war, hat er Jaelyn in einem unbedachten Moment gesehen. Und ist seit dem besessen davon, seinen Schutzengel sichtbar zu machen. Als dies gelingt, geschieht etwas mit Jaelyn. Sie merkt, dass es mehr gibt, als sich um ihren Schützling zu kümmern. Und so lernt sie, wie es ist, menschlich zu sein.
Doch da ist noch die böse Lorelei, ein Wesen, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, Leid und Schmerz zu verbreiten. Und gerade Lorelei ist es, die Jaelyn vielleicht helfen könnte.

Seit mittlerweile über 10 Jahren begleite ich die Autorin bei ihren Werken und bin immer wieder fasziniert, wie sie mit ihrer zarten Art zu schreiben, Geschichten erfinden kann, die einem einfach in den Bann ziehen.
So auch mit ihrem zweiten Schmetterlingsmärchen, das auf den ersten Blick als Liebesgeschichte daherkommt. Liest man jedoch zwischen den Zeilen, ist es einfach so viel mehr. Es geht um die Abgründe menschlicher Emotionen, um Zukunftsängste und den Blick, hinter die Kulissen der "ach so schönen Liebe mit ihren wundervollen Seiten".

So viele Storys mit Happy End beginnen mit Problemen. Hier ist es andersherum. Das Happy End kommt zu Anfang und entpuppt sich als grauenvoll und herzzerreißend.

Ich habe Jaelyn mit ihren blauen Flügeln und ihrer verständnisvollen Art sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein zartes Wesen mit starkem Charakter und würde für ihren Schützling wirklich alles tun, nur damit er ein erfülltes Leben führen kann.
Max dagegen ist ein Draufgänger. Er will mit allen Mitteln beweisen, dass es Schutzengel gibt, da er Jaelyn als Kind bei einem Unfall kurz sehen konnte. Seine Verbissenheit ist eigentlich bewundernswert, wäre da nicht die rohe Art, die immer wieder durchschlägt. Ich mochte ihn nicht.

Die Autorin hat die Charakterzüge dieser zwei so unterschiedlichen Protagonisten perfekt eingefangen. Und zeigt uns eben mal auf, wie es ist, wenn nicht alles so läuft, wie man es sich eigentlich erhofft hat.

Weiter hat sie uns ein Setting vor die Nase gesetzt, was man nicht immer in Büchern findet. Neufundland. Ein Land, welches ich auch schon auf Bildern der Autorin, die dort Recherche betrieben und Urlaub gemacht hat, sehen durfte. Ein betörendes Land mit zauberhafter Natur, funkelndem Wasser und einer einnehmenden Art. Die Autorin schildert bestimmte Flecken dieses Landes so detailgetreu, dass man gleich Kopfkino hat und mit Jaelyn am Wasserfall sitzt oder durch die Natur spaziert. Ein Land, welches auch auf meiner Urlaubsliste gelandet ist und es bestimmt nicht lange dauert, bis ich es mal besuche.

Ich war am Ende des Buches traurig. Nicht, weil die Geschichte zu Ende war (also auch schon etwas), sondern wie sie zu Ende ging. Mit einem Knall, bittersüß und einer nachdenklichen Art. Aber auch genau, was die Autorin bezweckt hat. Die Sicht mal auf andere Dinge lenken und nicht nur immer auf Friede, Freude, Eierkuchen.

Fasziniert hat mich auch die Sicht der Autorin auf "Schutzengel". Sie stellt sie nicht dar, wie es uns vorgegeben wurde. Mit Federflügeln und Heiligenschein. Nein. Sie sind schmetterlingsähnlich, mit zarten Flügeln und einem betörenden Wesen. Auch die uns auf einem Felsen am Rhein sitzende und ihre Haare kämmende bekannte Lorelei ist nicht das, was wir erwarten. Sie erinnert ein kleines bisschen an Ursula aus "Arielle, die Meerjungfrau", doch gefährlicher, anziehender und reizvoller.

Die in die Geschichte eingebrachte Mythologie wird neu interpretiert und geschickt mit der Story verflochten.

Meggies Fussnote:
Schmetterlings-schön, zauberhaft-faszinierend, bittersüß-traurig.