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MadameMauve

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 20.10.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13 (13 Audio-CDs)
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13 (13 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Endlich ist Klufti zurück!
Lange warten mussten die Kluftinger-Fans auf diesen 13. Fall, aber nun ist Klufti zurück. Der Kriminalroman startet auch gleich furios mit einer Anti-Terror-Übung, die Kluftinger als Interims-Polizeipräsident leitet. Doch es läuft nicht alles wie geplant, ein Polizist wird tot aufgefunden und die Ermittlungen starten.
Außerdem gibt es ein neues Betätigungsfeld für Kluftinger, er geht er in die Politik, kandidiert für den Gemeinderat. Dass ausgerechnet Dr. Langhammer sein Gegenkandidat ist, bietet viel Stoff für die bereits bekannten und immer wieder amüsanten Reibereien zwischen den beiden Rivalen. Insgesamt nehmen das Thema Wahlkampf sowie das Privatleben des Kommissars dieses Mal sehr viel Raum ein, so dass der Kriminalfall etwas in den Hintergrund rückt. Da die Reihe aber von der Person Kluftingers, seinen Eigenheiten und Marotten aber auch der Heimatverbundenheit mit dem Allgäu lebt, tut dies der Unterhaltung keinen Abbruch. Das Hörbuch gewinnt zusätzlich durch die gekonnte und ausdrucksstarke Interpretation der beiden Autoren zusammen mit Martin Umbach. Ein kurzweiliges Hörvergnügen, für alle Kluftinger- und Allgäu-Fans zu empfehlen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


sehr gut

Ein gelungenes Debüt
Caroline Peters' Debütroman „Ein anderes Leben" besticht durch eine spannende Familienkonstellation. Hanna, die Mutter der Ich-Erzählerin war eine außergewöhnliche Frau, die nacheinander ihre drei Studienfreunde heiratete und mit jedem eine Tochter bekam. Die Beerdigung des letzten Mannes, zu der sich die ganze Patchworkfamilie versammelt, ist Anlass für die Ich-Erzählerin, das Leben der viel zu früh verstorbenen Mutter zu überdenken.
Kindheitserinnerungen und Szenen aus dem Leben der Mutter werden stückweise erzählt, sodass sich nach und nach ein vollständiges Bild zusammensetzt. Die Ich-Erzählerin reflektiert ihre nicht einfache Beziehung zur Mutter und trotz aller Konflikte und Verletzungen gelingt es ihr am Ende, Frieden mit der Kindheit und ihrer Mutter zu schließen.
Besonders gut gefällt mir die leichte und flüssige Sprache des Romans. Wortspiele und humorvolle Formulierungen lockern die melancholischen Passagen auf und verleihen dem Text eine besondere Lebendigkeit.
Ein weiteres Highlight des Buches ist das eindrucksvolle Cover: Schillernde Seifenblasen symbolisieren die Zerbrechlichkeit der Lebensträume und die Flüchtigkeit des Lebens selbst. Diese Bildsprache passt perfekt zum Roman.
„Ein anderes Leben" ist eine bewegende und zugleich humorvolle Auseinandersetzung mit familiären Verstrickungen und einer besonderen Art zu leben. Peters' Debüt überzeugt nicht nur durch die komplexe Figurenzeichnung, sondern auch durch den gelungenen Stil.

Bewertung vom 20.09.2024
Das Geheimnis der Glasmacherin
Chevalier, Tracy

Das Geheimnis der Glasmacherin


sehr gut

Stimmungsvolle Zeitreise
In ihrem neuesten Roman “Das Geheimnis der Glasmacherin” entführt Tracy Chevalier die Leser auf eine stimmungsvolle Zeitreise durch das historische Venedig und Murano. Mit einem ungewöhnlichen fantastischen Element, der „Venezianischen Zeit“, gelingt es der Autorin, das Leben in den Lagunen über fünf Jahrhunderte hinweg zu schildern, während für die Protagonistin Orsola und ihre Familie nur etwa 60 Jahre vergehen, die Zeit vergeht für sie viel langsamer als im Rest der Welt. Zwar ist dieses Konzept anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, es eröffnet jedoch eine einzigartige Perspektive auf die historische Entwicklung der Region.
Im Zentrum der Geschichte steht Orsola, eine starke Frau, die ihren eigenen Weg in der von Männern dominierten Welt der Glasbläser findet. Chevalier zeichnet sie als komplexe Figur, die gegen Traditionen ankämpft und sich trotz widriger Umstände ihren Platz im Handwerk erobert. Besonders spannend ist die detailreiche Darstellung des Glasmacherhandwerks, basierend auf der von Tracy Chevalier gewohnt genauen historischen Recherche.
Auch das Cover des Buches ist wirklich gelungen und ansprechend. Die changierenden Farben, die an die Verläufe im Glas erinnern über der Darstellung des historischen Venedigs spiegeln treffenden den Inhalt des Romans.
“Das Geheimnis der Glasmacherin” ist ein fiktiver Roman mit historischem Hintergrund, der seine Leser fesselt und in eine vergangene Welt entführt – zu empfehlen für alle, die Venedig und Geschichten über starke Frauen lieben.

Bewertung vom 13.06.2024
Mord im Antiquitätenladen / Siggi Malich ermittelt Bd.1
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen / Siggi Malich ermittelt Bd.1


sehr gut

Amüsanter Cosy Crime
Der aus der Fernsehreihe „Bares für Rares“ als 80 €-Waldi bekannte Waldi Lehnertz hat seinen ersten Kriminalroman geschrieben und dieser spielt, wie kann es anders sein, in einem Antiquitätenladen. Hier hat Waldi Lehnertz ein ihm bekanntes Terrain gewählt und plaudert auch gern ein bisschen aus dem Nähkästchen. So peppt er den Kriminalfall mit der ein oder anderen Anekdote oder wissenswerten Info aus seinem Erfahrungsschatz auf. Der Kriminalfall dreht sich um einen Toten, der im Antiquitätenladen auftaucht, um gleich wieder zu verschwinden. Da die Polizei ohne eine Leiche aber nicht ermittelt, muss der Antiquitätenhändler Siggi mit einem bunt zusammengewürfelten Team selbst die Initiative ergreifen. Die Protagonisten sind aus dem Leben gegriffen, wirken etwas skurril aber durchaus sympathisch und liebenswert. Sie sind es auch, die durch ihre teils unerwarteten Aktionen den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringen. Wirkliche Spannung darf man hier nicht erwarten, es handelt sich um einen amüsanten, teils etwas überzeichneten Cosy-Crime, der sich gut für entspannte und erheiternde Lesestunden eignet.

Bewertung vom 21.05.2024
Das Lebensfreude-Kochbuch

Das Lebensfreude-Kochbuch


sehr gut

Schon das Anschauen bereitet Freude!
Wie vom Verlag Gräfe und Unzer zu erwarten, ist wieder ein tolles Kochbuch entstanden. Schon das Durchblättern und Betrachten der sehr ansprechenden Fotos bereitet Freude und macht gleich Appetit und Lust aufs Nachkochen.
Entsprechend dem Lebensfreude-Kalender, der Ursprung des Kochbuchs ist, sind die Rezepte passend zu den verschiedenen Jahreszeiten ausgewählt. Dies ermöglicht es, mit frischen, regionalen Zutaten gesund zu kochen. Die Rezepte sind kreativ, modern und abwechslungsreich. Auch findet man traditionelle Rezepte in neuer Interpretation. Die Auflistung der Zutaten neben den Rezepten erleichtert den Überblick für den Einkauf. Die einzelnen Kochschritte sind leicht nachvollziehbar erklärt, so dass einem guten Gelingen nichts im Wege steht.
Zentrales Thema ist aber die Lebensfreude. Gedanken und Denkanstöße hierzu ziehen sich durch das gesamte Buch und ermuntern, das bewusste Zubereiten und Genießen der Mahlzeiten als Quelle für mehr Lebensfreude zu nutzen.

Bewertung vom 28.04.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


sehr gut

Sehr einfühlsam
Vietnam hat in den letzten Jahren als Reiseziel immer mehr an Bedeutung gewonnen, um so lohnender ist es, auch einen Blick auf die Geschichte dieses Landes zu werfen. Die vietnamesische Autorin Nguyễn Phan Quế Mai widmet sich in ihrem Roman einem bewegenden Kapitel aus der jüngeren Geschichte Vietnams, dem Schicksal der Amerasier. Dies sind Kinder, die im Vietnamkrieg aus der Beziehung zwischen einer Vietnamesin und einem amerikanischen Soldaten hervorgegangen sind und die ein Leben lang an der Last ihrer Herkunft tragen. Die Autorin schreibt sehr authentisch, man spürt die ausführliche Recherche, die dem Roman zugrundeliegt, die vielen Schicksale, die die Basis für die Romanfiguren bilden. Dabei vermeidet Nguyễn Phan Quế Mai Schuldzuweisungen, sehr einfühlsam beleuchtet sie sowohl die Situation der Vietnamesinnen als auch die der amerikanischen Soldaten, versucht Beweggründe zu verstehen und ist um eine versöhnende Aufarbeitung bemüht. Sehr passend gewählt sind hierbei der hoffnungsvoll klingende Titel und das sehr schöne Cover des Romans.

Bewertung vom 13.02.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


ausgezeichnet

Gewollte Lücke
Eine Handlung hat "Klarkommen" von Ilona Hartmann nicht, kein Gegeneinander von Aktion und Reaktion und nur wenig Dialog. Es ist ein bruchstückhafter Text, einzelne Gedanken und Empfindungen oft scheinbar zusammenhanglos aneinander gereiht. Der Stil bleibt zurückhaltend - wie durch die vergangenen Jahre distanziert geworden. Viel bleibt offen, es bleiben viele Lücken zwischen den einzelnen Episoden. Dies verstärkt jedoch nur die Wirkung des Textes: Hartmann zeigt, was nach Jahren von Erinnerungen übrig bleibt: grobe Eindrücke und prägende Momente und oftmals kleine, zusammenhanglose Bruchstücke. Zusammengesetzt wird aus diesen Stücken wieder ein ganzes - ein Bild des Nebeneinanders und der Gegensätze - wie bei einem Mosaik ergeben die einzelnen Stücke auch bei "Klarkommen" ein ausdrucksstarkes Gesamtwerk.

Bewertung vom 03.01.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Der Donnerstagsmordclub in Hochform
Passend zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel erschien der 4. Teil dieser Krimi-Reihe. Gute Vorsätze auch in der Seniorenresidenz Coopers Chase, die 4 Mitglieder des Donnerstagsmordclubs wünschen sich ein Jahr ohne Morde. Aber wie im wirklichen Leben: die Vorsätze zum neuen Jahr halten nicht lange an - so gibt es bald den ersten Toten und es wird wieder eifrig ermittelt.
Herrlich das Wiedersehen mit den bereits bekannten und lieb gewonnenen Protagonisten. Die charmant schrulligen Seniorinnen und Senioren des Donnerstagsmordclubs ermitteln wieder unkonventionell und teils schneller als die Polizei.
So wohltuend es auch ist, dass Richard Osman Senioren in den Mittelpunkt seines Romans stellt und damit zeigt, dass das Leben auch im fortgeschrittenen Alter noch etwas zu bieten hat, klingen auch ernste Themen wie Demenz und körperliche Einschränkungen an.
Obwohl Cosy Crime, so fehlt es nicht an Spannung, der Kriminalfall ist gut und schlüssig konstruiert. Osmans Erzählstil gewürzt mit trockenem manchmal auch sehr schwarzem Humor macht den Roman auf jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 19.11.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


sehr gut

Spannung ist angesagt!
Sowohl der Titel als auch Setting und Konstellation der Protagonisten erinnert an ‚Mord im Orient-Express‘ von Agatha Christie. Und so wird das Buch auch angekündigt: ein Weihnachtskrimi, wie Agatha Christie ihn heute schreiben würde. Dem kann ich durchaus zustimmen, moderne, aktuelle Themen wie Influencer und Follower, Geschlechterdiversität, Castings zu Sendungen, aber auch schwere Themen, wie Gewalt gegen Frauen kommen vor. Alexandra Benedicts Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Personen sind interessant und haben ihre eigenen Geschichten, zum Teil durchaus sympathisch, zum Teil tun sich im Laufe der Handlung aber auch menschliche Abgründe auf. Auch in Alexandra Benedicts Version vom Mord im Zug ist die Ermittelnde schon zu Beginn der Reise mit an Bord. Es ist eine frisch pensionierten Polizistin, die zu ihrer Tochter will, um ihr bei der Geburt beizustehen. Die Wehen haben bereits eingesetzt und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Spannung ist angesagt, es wird keinesfalls zu cosy, wie man es unter der Rubrik ‚Weihnachtskrimi‘ leicht vermuten könnte.

Bewertung vom 09.09.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


sehr gut

Ein Krimi um den Raub der Mona Lisa
Der Raub der Mona Lisa, ein historischer Kriminalfall, der nie in allen Details aufgeklärt werden konnte, steht im Mittelpunkt dieses Krimis von Tom Hillenbrand. Doch es geht nicht allein um das Verschwinden des erst durch den Raub berühmt gewordenen Gemäldes. Tom Hillenbrand lässt das Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebendig werden. Man trifft viele historische Persönlichkeiten und taucht ein in das Lebensgefühl der ausgehenden Belle Époque. Tom Hillenbrand springt zwischen Personen und Handlungsorten hin und her, was mir etwas Zeit zum Einlesen und zur Orientierung abforderte. Historisch gut recherchiert, regt der Roman auch schon mal zum Nachschlagen an, um sich noch genauer zu informieren. Die verschiedenen Handlungsstränge werden zur Auflösung des Falls zusammengeführt, die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Ein stimmungsvolles Leseerlebnis abgerundet durch das wunderschönes Cover.

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