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Benutzername: 
eulenkind
Wohnort: 
düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2009
Russell, das schlaflose Schaf
Scotton, Rob

Russell, das schlaflose Schaf


sehr gut

Sechshundert Millionen Billionen und zehn!
So viele Sterne zählt ein verzweifeltes Schaf, das nicht in den Schlaf findet. Dabei ist es so konzentriert, dass es nun wieder hellwach ist.
Mit dem kulleräugigen Schaf Russell hat Rob Scotton einen besonders sympathischen Protagonisten für alle Schlaflosen dieser Welt erschaffen. Es dürfte Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen ans Herz wachsen.
Wie gelingt es nun dem einzigen in der Herde, der nach dem abendlichen Bett- Zeremoniell zu seinem Leidwesen wach bleibt, schließlich doch, endlich die sprichwörtliche "Mütze voll Schlaf" zu bekommen? Probate Mittel wie kühler zu schlafen, mehr Dunkelheit zu schaffen oder einen bequemeren Schlafplatz zu finden scheitern. Ob Zählen müde macht? Die letzte Möglichkeit scheint das klassische Schäfchenzählen zu sein...
Scottons liebenswertes Schaf mit den menschlichen Schwächen führt den Leser mit Charme durch die leicht verständliche hübsche Geschichte. Die einfachen Texte fügen sich harmonisch in die Bilder ein, mal eingerollt in Russells Mütze, mal "hüpfend" wie sein Frosch. Die Buchstaben geben Russells Gefühle wieder: sie wachsen in gleichem Maß wie sein Ärger darüber, dass er nicht einschlafen kann wie alle anderen..
Scottons Illustrationen sind großflächig angelegt und nehmen teilweise eine Doppelseite ein. Viel Humor und Verständnis für menschliche - pardon, natürlich schafmäßige - Gewohnheiten sprechen aus den liebevoll detaillierten Zeichnungen.
Dieses Buch ist eine entzückende Lektüre für jedermann, ob Kind oder Erwachsener. Aber auch ein Trostbuch für alle Schlaflosen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2009
Wo ist meine Schwester?
Nordqvist, Sven

Wo ist meine Schwester?


ausgezeichnet

Voller Vorfreude auf dieses neue Bilderbuch von Sven Nordquist begannen meine Kinder gemeinsam mit mir die Expedition ins Reich der Phantasie. Wir begleiteten den kleinen Mäusejungen und seinen alten, klugen Ballon-Mitfahrer (für unsere Kinder war es der "Opa") auf dem "Weg... , der vielleicht nach Afrika, China oder Grönland führt und vielleicht sogar um die ganze Erde" und halfen ihm eifrig bei der Suche nach seiner Schwester.
Denn: "ganz und gar verschwunden kann sie ja nicht sein." Und tatsächlich, bei sehr genauer Betrachtung kann man sie auf (fast) jedem Bild entdecken!
In diesem Buch stellen Bilder einmal nicht die Illustrationen zu einem Text dar. Eher sind es die Texte, welche die Bilder kommentieren. Nordquist hat sie tatsächlich erst nachträglich geschrieben.
Der Mausebruder erläutert in ihnen die Eigenheiten der Schwester, die immer wieder Hinweise für die Suche liefern.
In seinen Bildern bietet Nordquist ein großes Repertoir: märchenhaft verwunschene Landschaften und Gebäude wechseln mit surrealistisch verfremdeten und perspektivisch unmöglichen. Dabei gibt es unglaublich zahlreiche liebevolle Details und verrückte Einfälle zu bewundern: ein Tischtennismatch gegen einen Frosch, Dosenbier-trinkende Kühe, ein wirklich platzsparender Parkplatz... Und ist das nicht "He-Man", der zwischen nostalgischen Spielsachen drohend sein Schwert erhebt? Gewissermaßen augenzwinkernd beweist Nordquist, dass in der kindlichen Phantasie eben nichts unmöglich ist.
Kinder und besonders auch Erwachsene, die sich gern in ihre Kindheit zurück versetzen und auf dieses Abenteuer einlassen, entdecken in diesem Bilderbuch kindliche Weisheiten, kindlich formuliert und meisterhaft versinn"bildlicht".
Es ist ein Buch, immer neue Betrachtungsweisen bietet.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.