Das Anti-Glücksbuch

ausgezeichnet

Ich hätte mich durch den Titel beinahe täuschen lassen, aber dann hat es mir eine Freundin empfohlen und ich habe es gelesen und mich dabei immer mehr dafür erwärmt. Römpp argumentiert dafür, dass wir durch die Suche nach Glück gerade nicht glücklich werden. Aber, und das ist die Pointe dieses Buches, dabei geht es gerade darum, glücklich zu werden, obwohl man diesen Ausdruck dann wohl kaum noch verwenden wird.

Römpp sieht also in der Idee "Glück" etwas angelegt, was es verhindert, dass wir auf der Suche danach das erreichen, was wir eigentlich wollen. Das hat mit der langen Geschichte dieser Idee zu tun. Dadurch hat diese Idee eine Bedeutung angenommen, die niemanden mehr zu einem besseren Leben verhilft. Er schreibt irgendwo: Ideen sollten sich nützlich machen, und die Idee "Glück" macht sich überhaupt nicht nützlich.

Er rät deshalb, sich mit den konkreten Dingen zu beschäftigen, mit denen wir im Leben umgehen, und daraus möglichst viel Freude, Spaß, Lust und Vergnügen zu gewinnen.

Auf dieser Grundlage kommt er natürlich zu einer heftigen Kritik an all den sog. Glücksratgebern, denen er vorwirft, genau zu diesen Allgemeinheiten zu raten, die Menschen an einem besseren Leben hindern. Allerdings meint er wohl schon, dass einige Ratschläge nützlich sein können, aber dann müssen sie schon konkret und individuell sein.

Ich hätte gerne noch mehr darüber gelesen, wie er am Schluss Lebenskunst statt der Suche nach Glück empfiehlt. Allerdings verstehe ich im Prinzip, wenn er schreibt, dass das jeder für sich selbst suchen muss, denn jeder kennt sich selbst am besten. Aber ein paar Ratschläge und Hinweise hätte er schon geben können. Vermutlich hebt er sich die für sein nächstes Buch auf?