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Benutzername: 
DaniB83
Wohnort: 
Wien

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2018
Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Joyce, Rachel

Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie


sehr gut

Harmonie hat unterschiedliche Bedeutungen und Auslegungen, bei Mister Franks Talent handelt es sich bei dem Begriff aber um Musik. Quasi alles in seinem Leben dreht sich um Schallplatten und die Musik, bis dann doch irgendwann eine Frau in sein Leben tritt, die auf den ersten Blick überhaupt kein Gespür für Musik zu haben scheint und deshalb Unterrichtsstunden bei Frank nimmt.

Zu Beginn erfährt der/die LeserIn, wie Frank zu seinem Plattenladen gekommen ist und worin sein Talent genau besteht. Er schafft es nämlich, aufgrund von seiner Einschätzung und ein paar gezielter Fragen, Personen einen Musiktitel vorzuschlagen, den diese in genau diesem Moment oder Lebensabschnitt brauchen. Dabei muss es nicht immer Altbewährtes sein und machen Kunden sträuben sich vorerst, doch auf wundersame Weise trifft Frank deren Geschmack ständig.

Eines Tages bricht vor Franks Plattenladen eine ihm unbekannte Frau einfach zusammen. Er eilt mit seiner Verkaufshilfe Kit und seinem Freund, dem Ex-Priester, nach draußen, um erste Hilfe zu leisten. Die Frau wird wach und verschwindet einfach, kommt aber ein paar Tage später in den Laden und bringt einen Kaktus als Dankeschön vorbei. Sie heißt Inge Brauchmann und kommt aus Deutschland, hat einen Verlobten und hat sich noch nie für Musik interessiert. Gut, dass sie an Frank geraten ist, denn der empfiehlt ihr die „Vier Jahreszeiten“ und sie scheint zufrieden damit zu sein. Später bittet Ilse den sehr von ihr faszinierten Frank um Nachhilfestunden in Musik. Er soll ihr seine Gefühle bei bestimmten Musikstücken beschreiben und sie hört sich die Platten dann zu Hause an. Die beiden finden ein Café, in dem sie ungestört plaudern können – wäre da nur nicht Ilses Verlobter Robert …

Dieser Roman geht durch Höhen und Tiefen mehrerer Personen, verbindet Schicksale miteinander und wechselt die Erzählperspektive. Die Sprache ist zwar nicht sehr komplex, dafür umso geschmeidiger und die Zeilen sind harmonisch miteinander verbunden, sodass das Lesevergnügen viel zu schnell vorbei ist. Zwischendurch werden sehr viele bekannte, wie auch mir unbekannte, Musiktitel eingearbeitet, die man sich auch während der Lektüre anhören kann. Ein wunderschön leichtes Buch über Musik, Menschen, Vertrauen und Hoffnung. Und Liebe.
Manchen vielleicht ein wenig zu kitschig

Bewertung vom 22.11.2017
Kleine Stadt der großen Träume
Backman, Fredrik

Kleine Stadt der großen Träume


sehr gut

Zuerst muss ich gestehen, dass ich von der Leseprobe her etwas anderes erwartet hatte. Die ersten Seiten des Buches muten nämlich wie ein Kriminalroman an, bei dem – so dachte ich – ein Mord geschieht. Man kennt weder Täter noch Opfer, doch fragt man sich während der Lektüre die ganze Zeit, wer die Person denn sein könnte, die da am Anfang einen anderen Menschen mit einer Schusswaffe niederstrecken will. Soviel sei schon jetzt verraten: Es endet ganz anders als man denkt und zumindest eine der zwei Personen hätte man sich vermutlich in dieser Szenerie nicht vorgestellt.

Kevin, Bobo, Lyt, Benji und noch einige andere trainieren unter dem etwas unkonventionellen Trainer David Eishockey. Sie gehören zur Jugendmannschaft in Björnstadt und sind bei einer Meisterschaft weit gekommen. Um ihre Rivalen in Hed zu schlagen, brauchen sie noch Amat, ein junger Mann, dessen Mutter in der Eishockeyhalle zusammenräumt. Peter ist Sportdirektor bei den Björnstädter Bären, Ehemann von Mira, Vater von Maya und ihrem Bruder. Doch diese Familie ist vom Schicksal gebeutelt, als Mayas erster kleiner Bruder starb. Dann geschieht auch noch ein Unglück mit der fünfzehnjährigen Maya – und vorerst kann nicht mal ihre beste Freundin Ana helfen.

In diesem Buch geht es nicht nur um viele Einzelschicksale und -geschichten, sondern auch um den Zusammenhalt einer Gesellschaft, einer Mannschaft und einer Familie. Oft wird vom Autor zusammenfassend wiederholt, was gerade erzählt wurde. Das ist in manchen Fällen etwas überflüssig und hindert das eigene Denken, andererseits finde ich das auch gut, denn manchmal kann die Geschichte ob der hohen Anzahl an Personen ganz schön verwirrend sein. Gegen Ende wird es aber leichter, da man mit den handelnden Menschen vertraut ist und sich nicht mehr bei jedem zweiten Namen fragen muss, wer das jetzt noch mal ist.

Der Schreibstil ist gut. Nicht hervorragend, aber gut. Die Geschichte kann sehr schnell gelesen werden, es gibt kaum Stolpersteine. Sie ist logisch stringent aufgebaut, hat zwar Rück- und Vorausblicke, die aber so klar vom Rest abgegrenzt werden, dass man sich auch hier nicht schwer tut, wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Ein großes, für mich sehr wichtiges, Thema ist die Übersetzung von Eigennamen, in diesem speziellen Fall die Translation von „Björnstad“, einer kleinen schwedischen Stadt. Im Deutschen wird diese ’stad‘ nämlich zu ’stadt‘. Wenn man bedenkt, dass der Originaltitel „Björnstad“ heißt, und dies wiederum „Stadt der Bären/des Bären“ bedeutet, ist es noch trauriger, dass der Name ins Deutsche mit einem zusätzlichen „t“ transferiert wurde.

Alles in allem ein sehr solider Roman, der in der kalten Jahreszeit für gemütliche und spannende Lesestunden sorgt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2017
Die Krone der Sterne Bd.1
Meyer, Kai

Die Krone der Sterne Bd.1


sehr gut

Der spannende Beginn einer neuen Fantasy-Reihe könnte „Die Krone der Sterne“ von Kai Meyer sein, denn schon jetzt ist klar, dass es mindestens zwei Fortsetzungen geben wird. Meyer erschafft ein großes Universum mit vielen Parteien, die sich eine spannende Hetzjagd durch das All liefern. Die Entwicklung der Charaktere geht nur langsam voran und ist auch am Ende des Buches noch nicht abgeschlossen, da jeder noch immer irgendein Geheimnis in petto hat. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass ich einiges schon von anderen Fantasy-Reihen her kenne, aber das ist natürlich bei der großen Menge an Literatur in diesem Genre nicht verwunderlich. Ich finde, Kai Meyer zeichnet hier ein sehr spannendes und interessantes Universum, das auf jeden Fall noch Luft nach oben hat beziehungsweise hoffe ich, dass die Geschichte noch mehr in die Tiefe geht, sobald sie fortgesetzt wird.

Wer Fantasy mit großen Raumschiffen, obskuren Wesen und einem rasanten Plot mag, wird hier sicherlich nicht enttäuscht werden – es sei denn, es wird eine in sich abgeschlossene Geschichte erwartet.

Bewertung vom 23.06.2016
Für immer in deinem Herzen
Shipman, Viola

Für immer in deinem Herzen


sehr gut

Es geht um das Leben dreier Frauen unterschiedlicher Generation. Lolly ist die Mutter von Arden und die Großmutter von Lauren. Bei der ältesten von den Frauen stellt sich langsam aber sicher eine Vorstufe von Demenz ein und sie vergisst immer wieder Kleinigkeiten. Das nehmen sich Arden und Lauren zum Anlass, um ihre (Groß)Mutter am Lost Land Lake in Scoops zu besuchen. Dabei erzählt Lolly aus ihrem Leben und hat dabei eine große Hilfe: Die Anhänger an ihrem Bettelarmband, denn jeder steht für einen Lebensabschnitt oder einen bestimmten Wunsch. In 11 Kapiteln und zusätzlichem Prolog und Epilog werden also Geschichten erzählt, es wird in die Vergangenheit gesprungen, Geheimnisse werden gelüftet und ziemlich viele Lebensweisheiten ausgetauscht, die man schon irgendwo gehört hat. Mit der Zeit hat es dann schon ein wenig genervt, solche Dinge wie: „Wenn du liebst, was du tust, wirst du niemals arbeiten müssen“ zu hören. Oder „Du kannst alles sein, was du nur willst„. Herzschmerz kommt auch dazu, indem sich Laurens Mutter Arden, die eher ein pragmatischer und nicht so gefühlsbetonter Mensch war, in Lollys Pfleger verguckt. Kitschig war dann die Wandlung von der kühlen Arden in eine Frau mit sehr viel Herz. Auch Lauren macht eine Wandlung durch, denn diese hat ihre eigenen Wünsche und ihren Lebensentwurf an die finanzielle Situation ihrer Mutter angepasst, was sie aber nicht glücklich machte. Mit Lollys Hilfe kommt sie auf so einiges drauf.

Das Cover ist wunderbar, denn die Farben Rosa und Orange passen hier sehr gut zusammen, der Baum mit den vielen in Gold anmutenden Anhängern steht wunderbar im Lost Land Lake. Das Cover im amerikanischen Original finde ich nicht so gut – was mal eine Novität bei mir ist. Normalerweise ist es umgekehrt

Bewertung vom 10.04.2016
Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1
Forman, Gayle

Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1


gut

Was gleich auffällt, ist das Cover. Ein halbes Herz, das zusammen mit einer blauen (oder besser türkisen) Hälfte ein ganzes ergibt. Dieser zweite Band mit dem Namen „Und ein ganzes Jahr“ ist nicht unbedingt die Fortsetzung, sondern aus einer anderen Sicht geschrieben. Ich persönlich werde nicht erfahren, worum es im zweiten Band genau geht, da ich ihn nicht lesen werde. Zu viele Zufälle und unwirkliche Tatsachen spielten sich im ersten Teil ab.

Der Inhalt sowie das gesamte Buch lässt sich in zwei Teile gliedern. Zu Beginn erfahren wir, wie Allyson und Melanie von der Schule aus einen Europatrip machen. Die eher zurückhaltende Allyson trifft dabei auf Willem, einen Weltenbummler, der sie spontan zu einem Paristrip überredet. Dabei legt sich die junge Frau einen Spitznamen – nämlich Lulu – zu und reist mit ihm nach Paris, doch leider alleine wieder zurück, da sie der junge Mann einfach so sitzen ließ. Als Allyson dann aufs College geht, beginnt der zweite Teil des Jugendromans und ist in Monate und Aufenthaltsorte gegliedert. Die Mutter spielt eine große Rolle, ebenso wie das Studium an sich und Allysons Gemütsverfassung. Meiner Meinung nach ist die junge Dame stark depressiv und trauert ihrer Ein-Tages-Affäre zu sehr nach, nämlich so sehr, dass sie ihn zu suchen beginnt. Wird sie ihn finden? Was passiert dann?

Der Schreibstil ist recht flüssig und die Sätze sind einfach, sodass der Roman sehr schnell durchgelesen werden kann. Leider war er für mich zu seicht und so viele realitätsferne Dinge passierten, dass ich mir schwer tat, den Roman gerne zu haben. Aber okay, so ist das nunmal mit fiktionalen Werken

Bewertung vom 15.04.2014
Morgen kommt ein neuer Himmel
Spielman, Lori Nelson

Morgen kommt ein neuer Himmel


sehr gut

Brett Bohlingers Mutter Elizabeth stirbt an Krebs (gleich zu Beginn des Buches) und die 34-jährige Frau muss ihre Lebensziele verwirklichen, noch ehe ein Jahr um ist. Dabei hilft ihr der Anwalt Brad (ja, hier besteht eine Namensgleichheit in der Aussprache!), der Brett sehr sympathisch ist. Doch dann gibt’s noch Andrew, den Burberry-Mann, den Psychiater und Herbert. Für wen wird sich die junge Dame wohl entscheiden?

Bei der Erfüllung ihrer Ziele macht Brett auch immer wieder neue Erfahrungen – positiv wie negativ – bis sie am Ende des Buches fast alles geschafft hat. Leider wird der Schluss dann etwas kitschig und zu schnell abgehandelt. Irgendetwas Essentielles fehlt augenscheinlich. Dennoch:

Eine Sommerlektüre par excellence mit einigen heiklen Themen, die dem sonst eher seichten Buch einen Tiefgang gewähren, der nahe geht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2014
Ganze Tage im Café
Jónsdóttir, Sólveig

Ganze Tage im Café


sehr gut

Für ein Buch, welches man in die Sparte Frauenliteratur einordnen kann, ist es überraschenderweise gut gelungen, denn in “Ganze Tage im Café” finden sich keine oberflächlichen Shoppingtouren von minderjährigen Möchtegernqueens, sondern tiefgehende Probleme von vier ganz gewöhnlichen jungen Frauen: Hervör, Mía, Silja und Karen.

Sei es eine Depression oder die Angst davor, keine gute Ehe zu führen – Sólveig Jónsdóttir beleuchtet diese Dinge mit einem beachtenswerten Schreibstil (okay, ich habe nur die deutsche Übersetzung gelesen, aber die war gut!). Es ist flüssig und stimmig geschrieben, außerdem liest sich das Buch sehr abwechslungsreich, was womöglich auch daran liegt, dass die einzelnen Kapitel immer wieder von anderen Personen handeln.