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Heyduna

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Bewertung vom 10.06.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


sehr gut

Ein Stück Geschichte
In "Die kurze Stunde der Frauen" behandelt Miriam Gebhardt die Rolle der Frauen im Deutschland 1945. Der Krieg ist beendet, alles liegt in Trümmern und die Frauen versuchen, diese zu beseitigen, Wertvolles zum Überleben zu finden und auch, um das Land wieder neu aufzubauen. Gleichzeitig müssen sie sich oftmals alleine um ihre Familie kümmern, sie ernähren, erziehen und beschützen. Täglich ist die Hoffnung da, dass die Männer wieder zurückkehren und sie wieder als Familie vereint sind.
Die Zeit, in der die Frauen all das alleine versucht haben, sorgt auch heute noch für große Bewunderung.
Aber auch auf die Frauen, die ihre Machtposition während der Kriegsjahre ausgelebt haben und nach Kriegsende als Opfer gesehen werden wollen, wird hier im Buch eingegangen. Auch darüber, dass die Besatzungsoldaten gerade vor diesen Frauen gewarnt wurden.
Nachdem das Gesetz 1949 eine Gleichstellung von Mann und Frau bestimmt hat, sollte sich einiges ändern, doch leider waren die alten Rollenbilder stärker und so waren die "Glanzstunden" der Frauen schnell vorbei. Sie wurden wieder unterdrückt und es stand alles auf Anfang. Salopp gesagt, durften die Frauen wieder zurück an den Herd und die Männer waren für den Aufbau und den Verdienst zuständig. Die Kluft zwischen den Geschlechtern wurde wieder größer, und so spielt das Thema Gleichberechtigung heutzutage noch immer eine sehr große Rolle.

Trotz der häufigen Wiederholungen im Buch die dann doch etwas gestört haben, kann ich es trotzdem weiterempfehlen. Es ist ein gutes Buch mit einem großen Stück Geschichte, das einem vieles näher bringt.