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abookatnight

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 01.04.2025
Leben und Sterben
Buyx, Alena

Leben und Sterben


ausgezeichnet

Mir hat das Lesen des Buches sehr gut gefallen. Es behandelt aktuelle Diskussionspunkte der Ethik, die für uns als Gesellschaft rellevant sind, und zeigt auf wo wir momentan stehen und was uns in der Zukunft erwarten kann.

Der Autorin ist es dabei wahnsinnig gut gelungen aufzuklären, Fakten zu vermitteln, verschiedene Perspektiven einzuordnen und ihre Einschätzungen zu teilen, ohne der lesenden Person aber eine bestimmte Richtung bzw. Meinung aufzudrängen.
Sie arbeitet mit repräsentativen Beispielen aus dem medizinischen Alltag um auf Fragestellungen oder Dilemma zu stoßen, die im Folgenden dann argumentativ beleuchtet werden. Sie animimiert die lesende Person aber auch immer wieder dazu sich selber zu überlegen wie man zu der jeweiligen Situation steht.
Über viele Themen hat man vielleicht schon eine Meinung oder ein Gefühl, bekommt hier aber sämtliche Argumente und andere Persepektiven aufgezeigt, selbstverständlich mit dem nötigen Fachwissen und Verweisen zu anderen Quellen. Denn es geht bei diesen wichtigen Fragen um mehr als "nur ein Gefühl zu haben". An vielen Stellen schafft die Autorin es Bedenken realistisch einzuordenen und Ängste zu reduzieren, indem man objektiv auf verschiedene Situationen blickt. Gleichwohl geht es ihr aber nicht darum Dinge herunterzuspielen oder zu verharmlosen.

Das Buch bieten einen guten Gesamtüberblick wo wir gerade stehen und hilft dabei die eigene Meinug zu finden, zu reflektieren oder zu festigen

Bewertung vom 24.03.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


gut

Mir hat das Buch im gesamten gut gefallen.
Es ist ein spannender Roman mit unterhaltenden Figuren und aktuellen Bezügen.

Die Mischung aus Komik und Spannung ist keine Leichte, und auch hier gibt es kleinere Schwächen.
So gibt es einige Längen, manche Situationen/Dialoge, die zu Beginn noch witzig sind, werden inflationär oft genutzt und wiederholen sich relativ ähnlich, sodass es irgendwann eher wirklich komisch als komisch lustig wirkt.
Gerade der Protagonist fällt dem zum Opfer. Er ist ein Chaot, stolpert von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, sodass ich teilweise mit den Augen Rollen musste
Allerdings sind er und Svetlana (seine geerbte Putzfrau) dann auch wieder total liebenswürdig und ein tolles Team.
Zudem kommt man gut durch das Buch und gerade für eine locker leichte, trotzdem spannende Geschichte ist es sicher eine gute Wahl.
Der Fall kommt ohne viel Blutvergießen aus und bezieht aktuelle Themen mit ein.
Gerne hätten die Figuren auch ein bisschen mehr Tiefe und Ernsthaftigkeit vertragen, um nicht nur "slapstick" zu sein. Potential haben sie auf alle Fälle.

An sich erfüllt die Geschichte die Erwartungen, die ich hatte, hat aber auch noch Raum für mehr.
Vielleicht erwartet mich das ja in weiteren Bänden, auch wenn dieser Fall abgeschlossen ist.

Bewertung vom 16.03.2025
Zeitrebellen / Timelock Bd.1
Peinkofer, Michael

Zeitrebellen / Timelock Bd.1


sehr gut

Zeitreisen sind kein leicht umzusetzendes Thema. Man braucht ein gutes Konzept um Logigfehler zu vermeiden. Um ehrlich zu sein blicke ich selber nicht ganz durch, was die verschiedene Theorien zu der Zeitdimension und Sprünge darin angeht (ein Zeitstrang, mehrere Zeitstränge usw.).

Allerdings ist das alles für das Buch hier auch nicht allzu wichtig. Der Autor hat sich ein interessantes Konzept überlegt, das er erklärt und es zum Dreh und Angelpunkt der Geschichte macht.
Es gibt einen Herrscher der sich die Zeit zueigen gemacht hat und Menschen seit Jahrtausenden unterwirft. Er krontrolliert sie, lässt sie überwachen und nimmt ihnen ihre Persönlichkeit.
Und es gibt die Zeitrebellen, eine kleine Hand von Menschen, die sich dagegen zu wehren versuchen.
Der Protagonist der Geschichte wird bald einer von ihnen und muss sich auf ein gefährliches Abenteuer durch die Zeit begeben. Dabei gewinnt er nicht nur einen Namen sondern auch eine gute Freundin, die ihn begleiten wird.

Die Figuren und die Handlung machen total viel Spaß. Es geht zügig voran und es gibt einige Elemente bei denen ich neugierig bin wie sie sich noch zusammenfügen werden. Man "lernt" sogar an der ein oder anderen Stellen noch ein bisschen was über die Vergangenheit.
Alles in allem kann ich dieses Abenteuer definitv empfelen und bin gespannt wie es weiter gehen wird.

Bewertung vom 14.03.2025
Wenn die Tage länger werden
Stern, Anne

Wenn die Tage länger werden


weniger gut

Leider hat mir das Buch gar nicht gefallen.
An sich ist es für mich in Ordnung, wenn Bücher langsam erzählt werden und wenn Figuren mit Unsicherheiten zu kämpfen haben aber hier ist beides nicht gelungen.

Dialoge werden durch ewig lange Gedankengänge und Reflektionen unterbrochen, sodass es kaum glaubwürdig ist, dass da wirklich gerade eigentlich zwei Figuren miteinander reden. Klar, denkt man beim Sprechen nach, das passiert aber in Sekundenschnelle. Hier dient es eher einfach nur dazu der lesenden Person zu beschreiben wie eine Figur ist, anstatt das zu zeigen.

Desweiteren ist Lisa, die Protagonistin, unfassbar naiv und nervig.
Sie suhlt sich gedanklich regelrecht in ihren Selbstzweifeln und badet in ihren Problemen. Es wären an sich richtig cool eine erwachsene Frau zu haben, die als größtenteils alleinerziehende Mutter natürlich mit einer gewissen Überforderung und Unsicherheiten zu kämpfen hat, aber hier war das in jeder Situation so... In manchen Momenten mag sie sicher unter Druck stehen aber ersthaft? Sie kriegt gefühlt nichts auf die Reihe ohne darüber nachzudenken wie schlecht und minderwertig sie ist.

Auch alles was dann mit ihrer Mutter und der Vergangenheit ihres Opas zu tun hat ist total verschenktes Potential. Es kommt mir so vor als hätte Lisa nie etas von Deutschlands Vergangenheit gehört. Geschichten in dieser Art wurden schon deutlich emotionaler und tiefgründiger erzählt, auch mit mehr Hintergrund und wahren Erlebnissen.

Es gibt hier so viele Stränge die einfach nicht genutzt werden und ich frage mich ernsthaft was mir das Buch hätte geben sollen? Es war nicht empowernd, nicht emotional und auch nicht cozy...Die Hauptfigur mochte ich nicht, die Nebenfiguren sind blass und die Handlung praktisch nicht vorhanden.

Das Einzige, was ich positiv anmerken kann ist, dass ich manche Momente, in denen das Frauenbild in der Rolle als Mutter hinterfragt wurde, mochte.

Ich bin mit Anfang zwanzig sicher auch nicht die direkte Zielgruppe der Geschichte, weiß aber auch, dass mir andere Romane dieser Art deutlich besser gefallen haben und mir mehr geben konnten.

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Bewertung vom 06.03.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


ausgezeichnet

Alles was ich zu dem Buch sagen kann ist das es unglaublich viel Spaß macht.

Es gibt so viele Wendungen und Handlungselemente die erst nach und nach ein vollständiges Bild ergeben.
Zunächst sind das alles "erwartbare" Twists: Dass der Schein trügt, dass die vermeindlich perfekten Vorzeigebeziehungen nicht ohne Geheimnisse sind und so weiter...Aber dann merkt man plötzlich, dass man auch als lesende Person noch lange nicht alles weiß, dass man selber "hinters Licht geführt"wurde und eigentlich nichts durchschaut hat.

Der Aufbau, die Perspektiv- und Zeitwechsel, sind extrem gut gelungen. Beim Lesen war ich nie verwirrt und konnte dem Geschehen immer gut folgen, auch wenn später genauere Details enthüllt wurden wie zuvor etwas eigentlich abgelaufen ist.

Die Figuren entwickeln sich von wandelden Klischees zu Trägern und Trägerinnen der Handlung. Auch wenn man keine von den Figure so wirklich mag ist man, wie bei einer Serie, total interessiert wie sich die Dinge weiterentwickeln. Man hofft bei manchen sogar, dass sie mit ihren Lügen durchkommen, während man ein paar Seite später nur darauf wartet dass alles auffliegt.
Ich kann das Buch wirklich allen empfelen die Lust auf Unterhaltung unf Spannung haben, die ohne wilde Stunds und Blut auskommt, sondern sich zwischen zwei Familien in Frankreich abspielt.

Bewertung vom 14.02.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Was ich an dem Autor besonders mag ist, dass sich seine Geschichten komplett voneinander unterscheiden und dass sie sich durch ihre Einzigartigkeit von anderen Büchern abheben.

In dieser Geschichte ist insbesondere das Setting der letzen belebten Insel der Welt total spannend. Man wird in das Geschehen hineingeworfen und beginnt erst nach und nach zu verstehen welche Zuasammenhänge es gibt.
Die dystopischen Züge sind unglaublich spannend, kommen aber leider etwas zu kurz, da der Mordfall zentraler Handlungspunkt ist.
Aus der Grundidee hätte man noch viel mehr rausholen können, was moralische, ethnische und wissenschaftliche Themen angeht.
Auch die Figuren sind mir in dem Buch nicht besonders nahe gegangen.
Ich habe das Buch wegen seines Endes gelesen, weil ich wissen wollte wie alles zusammenpasst und das ist eigentlich genau wie bei anderen Krimis, bei denen man wissen will wer der Mörder ist. Nur das man hier schwerer abschätzen kann was möglich ist und somit das Raten schwieriger wird, wenngeleich man alle Puzzelteile in der Hand hält.
Von daher kann ich das Buch absoulut empfelen, auch wenn ich die Grundidee etwas "verschwendet" finde, weil da noch viel mehr Tiefe möglich gewesen wäre.

Bewertung vom 04.02.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch ist eine Mischung aus Historie, Fantasy und Spannung. Das Setting in Ägypten, Ausgrabungen, magische Grabgegenstände und das Verschwinden von Personen sorgen trotz ruhiger Erzählweise dafür, dass es immer spannend bleibt.
Die Geschichte entüllt nach und nach einzelne Details die zu unerwartenden und drastischen Wendungen führen und sich immer mehr zu einem Bild zusammenfügen, welches man so vielleicht gar nicht erwartet hätte.

Neben der gelungen Handlung, in der der magische Anteill relativ gering ist und sich hauptsächlich auf die "magischen Ausgrabungsstücke" und weitere Gegenstände beschränkt, sind die Figuren spitze ausgearbeitet.
Sie haben wirklich Charakter und erfüllen nicht nur ein Klischee.
Insbesondere den Onkel der Protagonistin finde ich spannend, da er von Anfang an eher abweisend wirkt und auch mit Gefühlsausbrüchen zu kämpfen hat, was es schwierig macht ihn einzuschätzen, geschweige denn mit ihm zu arbeiten.
Wobei die Protagonistin ziemlich hartneckig ist und sich trotz damaliger gesellschaftlicher Gepflogenheiten nicht zurückweisen lässt:)

Zum Ende hin spitzt sich die gesamte Handlung nochmal total zu und ich bin richtig neugierig auf den zweiten Teil der Reihe und kann das Buch allen empfelen, die auch nur an einem der oben genannten Elemeten Interesse haben.

Bewertung vom 30.01.2025
Anis
Foxwood, Rowan

Anis


ausgezeichnet

Ich liebe es, wenn in Geschichten magische Wesen vorkommen, die eigentlich "wirklich existieren" und wir Menschen "nur zu blind sind" um sie wahrnehmen zu können.

So ist es auch hier. Anis kann Wesen sehen und zu ihnen sprechen, bei denen die meisten anderen Menschen nichts anderes als ein Tier sehen würden.
Sie lebt in einem Wald und muss sich auf eine Reise begeben um diesen zu retten. Dabei trifft sie neue Freunde und erlebt einiges an "kleineren Abenteuern". Ich finde, dass einige Stellen toll geschrieben sind und mag es, dass auch die Themen Trauer und Verlust aufgegriffen werden. Zudem passen die Namen der Figuren zu den jeweiligen Charakteren.
Da es ein Kinder/Jugendbuch ist wird die Magie nicht weiter erklärt und auch die
Figuren sind nicht unfassbar komplex. Allerdings ist es eine schöne Geschichte, in der einige bekannte Elemente auftauche, die aber im Großen und Ganze etwas besonders ist und die nicht nur an der Oberfläche unterhaltsam ist.

Bewertung vom 21.01.2025
Widder Willi will aber!
Pohl, Romy

Widder Willi will aber!


sehr gut

Trotzphase? Da helfe nur Liebhaben, Durchhalten und dieses Buch - so wird die Geschichte beworben.
Und in großen Teilen kann ich dem nur zustimmen, allerdings hätte ich mir ein bisschen mehr von dem Buch erhofft.

Zunächst möchte ich aber die unglaublich tollen Gestaltungen hervorheben, die jede einzele Seite füllen und die einen jeden Charakter sofort erkennen lassen.

Auch das Aufgreifen der Metapher "über seinen eigenen Schatten springen" finde ich gelungen, ebenso wie das Auftauchen eines Freundes für Willi.
Kinder können sich wiederfinden und erkennen vielleicht manche Gefühle und Gedanken wieder. Nur kommt Willi im Gegensatz zu der echten Welt meistens mit seinen Foderungen durch, zumindest geben die anderen Mitglieder seiner Heerde eigentlich immer nach...Da hätte ich es schön gefunden, wenn der widerwillige Willi auch wirklich mal ein "Nein" von außen akzeptiern muss, um zu zeigen, wie man damit umgehen kann.
Auch das Ende war zwar richtig witzig gemacht, aber nicht unbedingt förderlich um Kindern zu zeigen, dass Konsequenz in Maßen nichts Böses ist.

Andererseits erfüllt das Buch aber auch keinen Erziehungsauftrag und soll in erster Linie ja gefallen und Spaß beim Anschauen und Lesen machen.
Wenn man das weiß, dann ist das Buch eine gute Wahl.

Bewertung vom 19.01.2025
Digitale Diagnosen
Wiesböck, Laura

Digitale Diagnosen


ausgezeichnet

Das Buch trifft den Puls der Zeit, indem es sich mit einem aktuellem und wichtigem Thema beschäftigt, das man durchaus kritisch beleuchten und hinterfragen kann und das vielen von uns online begegnet.

Es geht, wie der Titel schon sagt, um digitale Diagnosen.
Die Autorin blickt hierfür über die Bedeutung einer Dignose für den einzelnen Menschen hinaus und hinterfragt im Laufe des Buches gesamtgesellschaftliche Ursachen und politische Konstrukte.
Dabei geht es ihr darum von einem "Kategoriendenken", von Schwarz-Weiß-Einteilungen wegzukommen hin zu einem nuancierteren Verständnis von menschlichem Verhalten und wirklichen Krankheiten. Sie erklärt hierfür einige aktuelle, teilweise kontrovers diskutierte relevante Befriffe, betrachtet diese im Kontext und beleuchtet jene auch aus einer feministischer Perspektive. Zudem geht sie in diesem Zuge auch auf Rassismus und kulturelle Aneignung ein.
Sie zitiert viele verschiedene Menschen und gibt aktuelle Beispiele und erklärt wichtige Zusammenhänge.
Mich hat sie damit total abholen können.
An manchen Stellen hätte ich mir vielleicht von ihr selber noch mehr Nuanciertheit gewünscht, um auch die Leute abholen zu können, die vielleicht bisher nur die positiven Seiten der "digitalen Diagnosen" wahrgenommen haben.
Zwar erwähnt sie durchaus auch diese Aspekte, allerdings kommen sie in ihrer Kritik vergleichsweise kurz - man muss sich also schon auf ihre Erklärungen und Schlussfolgerungen einlassen, um diese zu verstehen.
Sie zeigt die Relevanz des Themas und auch wie groß die Auswirkungen und Hintergründe teilweise sind. Gleichzeitig nimmt sie aber auch den Druck raus und entschleunigt die Debatte, indem sie zeigt, dass manches heißer gekocht als gegessen wird.

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