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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Margit
Wohnort: 
Dosssenheim

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 20.07.2024
Gefährliches Komplott
Baldacci, David

Gefährliches Komplott


ausgezeichnet

Mickey Gibson ist alleinerziehende Mutter, deckt online für ProEye die Geld-Verstecke der Reichen und sehr Reichen auf um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Als ihre vermeintliche Kollegin Arlene sie bittet, außer der Reihe das Inventar eines Landsitzes in ihrer Nähe zu inspizieren, freut sich Mickey mal wieder rauszukommen. Sie findet jedoch in dem verlassenen Haus eine Leiche, ruft die Polizei und wird daraufhin selbst verdächtigt, da weder die "Kollegin" noch deren Telefonnummer existiert. Als ehemalige Ermittlerin fühlt sich Mickey bei ihrem Ehrgeiz gepackt. Sie sucht nach Arlene und sammelt Informationen zu dem Toten. Bald arbeitet sie mit Detective Sullivan zusammen, der ihre Recherche-Fähigkeiten im Darknet und Co. schätzt. Es entspinnt sich ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel, in dem Mickey dem Geheimnis der Anruferin, mit der sie wiederholt spricht, nach und nach auf die Spur kommt. Äußerst spannend geschrieben, leicht lesbar und zum mitfiebern, wird die Handlung abwechselnd aus Mickey's und aus Arlene's Sicht geschildert bis der Autor alle Erzählstränge zusammenführt, einige Überraschungen inklusive. Für Thriller-Freunde unbedingt empfehlenswert !

Bewertung vom 14.06.2024
Deine dunkle Seite
Hendricks, Jaime Lynn

Deine dunkle Seite


sehr gut

Dieser Thriller ist spannend geschrieben und lässt sich leicht lesen. Ein wahrer Pageturner ! Es beginnt mit der Ermordung einer zum Thrillerpreis-des-Jahres nominierten Autorin auf der Veranstaltung zur Verleihung eben dieses Preises. Im Weiteren bekommen 4 Autorenkollegen / innen mehrere Droh-SMS von einem unbekannten Twitter-Account mit dem Inhalt: Du könntest der / die Nächste sein. Eigentlich Konkurrenten, schließen sie sich in der Not zusammen und versuchen rauszukriegen, wer sie so fertimachen will. In Wirklichkeit trauen sie sich gegenseitig nicht besonders, denn jede / r hat ein paar Geheimnisse. Die Geschichte wird abwechelnd aus der Sicht der 4 Protagonisten geschildert. Kurze Kapitel halten den / die geneigte /n Leser / in bei der Stange. Bis zum Finale hat die Autorin zahlreiche falsche Fährten gelegt, so dass man gut mitraten und rätseln kann. Der Schluß gestaltet sich sehr überraschend. Letztendlich eine Insider-Story mit Augenzwinkern über die Marketing und Machtspiele der Buch / Thriller-Branche. Wer sowas liebt, liegt mit dieser Lektüre goldrichtig.

Bewertung vom 03.05.2024
Stunden des Glücks / Die Telefonistinnen Bd.1
Schojer, Nadine

Stunden des Glücks / Die Telefonistinnen Bd.1


sehr gut

Köln 1948

Zur Zeit der Währungsreform, 1948 in Köln, arbeiten 4 Frauen, Gisela, Hanni, Julia und Charlotte, in der Telefonzentrale der örtlichen Versicherungsgesellschaft. Zusammen mit Erna vom Empfang bilden sie eine Freundinnen-Clique. Man hilft und unterstützt sich gegenseitig, bei der Arbeit, im Alltag und gegen fiese Anmachen mancher Kollegen. Jede von ihnen hat Hoffnungen und Wünsche auf einen Neuanfang nach den anstrengenden und entbehrungsreichen Kriegsjahren. In diesem ersten Band der Triologie lernen wir die kleinen Geheimnisse der Freundinnen kennen. Vor allem mit den Hochs und Tiefs von Gisela's Gefühlen fiebern wir mit, während sie einerseits hofft, ihr verschollener Mann möge aus dem Krieg zurückkommen. Und andererseits sich eine zarte Liebe zu dem Prokuristen der Firma anbahnt.

Auch Hanni ist verliebt, doch der "Tommy" versetzt sie. Ob sie im 2. Band zusammenkommen, bleibt abzuwarten. Ebenso wie es mit Julia weitergeht, die sich sehr um Freundschaft zu den Kolleginnen bemüht, deren Geheimnis jedoch noch nicht gelüftet ist. Gespannt darf man auf die Entwicklung von Charlotte sein, die verwöhnt aufgewachsen ist, nun jedoch ihren eigenen Weg sucht. Und Erna hofft weiterhin auf die Rückkehr ihres Sohnes. Genug Stoff für die beiden Folgebände.

Diese Nachkriegsgeschichte liest sich leicht und flüssig. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Beim Lesen hofft und bangt man gleichermaßen mit den Lebenswirklichkeiten der Freundinnen mit. Der Genre-Mix aus historischem Roman und Liebesgeschichte ist gelungen. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 21.03.2024
Die Leuchtturmwärterin
Dieckmann, Guido

Die Leuchtturmwärterin


ausgezeichnet

Die Fotografin Nelly wird 1943 in Berlin von der Gestapo verhaftet als sie Fotos von einer verbotenen Demo in der Rosenstraße entwickelt. Ihr Schwager, ein General des Regimes, arrangiert ihre Ausreise an einen kleinen Küstenort in Holland, wo die Ursprungsfamilie der Mutter lebt. Dort soll sie den Leuchtturm versorgen, da der alte Leuchtturmwärter spurlos verschwunden ist. Hilfe hat sie von Henk, dem Gehilfen des Wärters und deren Mutter, die den Haushalt in die Hand nimmt. Die Familienmitglieder sowie die deutschen Besatzer begegnen ihr zunächst mit Mißtrauen. Von der Mutter hat Nelly den geheimnisvollen Auftrag mitbekommen, nach Febe zu fragen. Dem geht sie mutig nach. Als sie in einer Hütte im Moor einen abgestürzten britischen Piloten findet, versteckt sie ihn im Leuchtturm und verliebt sich in ihn. Diese dramatische Liebesgeschichte, so die Ankündigung des Verlags, kommt insgesamt etwas zu kurz. Doch die politischen Umstände an der holländischen Küste sind plastisch und spannend beschrieben. Im Nachwort lässt uns der Autor wissen, dass es in Kriegszeiten tatsächlich ein verborgenes unterirdisches Dorf in der Nähe gegeben hat, in dem zeitweise bis zu 120 Menschen auf der Flucht vor dem Nazi-Regime versteckt wurden. Über die Widerstandsbewegung hätte ich gerne mehr erfahren. Und ja, am Ende klärt Nelly das Rätsel um Febe auf. Ebenso findet sie heraus, was mit dem vermissten Leuchtturmwärter und einem desertierten Soldaten passiert ist. Ein halber Krimi also und auf jeden Fall spannend und unterhaltsam zu lesen. Ob sie selbst im Leuchtturm bleiben kann, ist am Ende unklar. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte Lektüre, die Einblicke in das deutsch-holländische Miteinander während des Krieges gibt.

Bewertung vom 21.03.2024
Der heimliche Beobachter
Unger, Lisa

Der heimliche Beobachter


ausgezeichnet

Die Geschichte startet mit einem Familienweihnachtsessen inklusive kurzlebigen Freuden, den üblichen Spannungen und deren Bemühungen, diese zu schlichten. Unter dem Baum tauchen DNA-Tests auf, die niemand mitgebracht haben will. In der Folge lernen wir die Beteiligten aus deren Perspektive kennen, was die Spannung antreibt. Einige Personen werden eingefügt, von denen man erst ganz am Schluß erfährt, wie sie ins Geschehen passen. Im Sommer treffen sich 3 Paare aus dem Familien- und Freundeskreis in einem Luxusressort. In abgeschiedener düsterer Atmosphäre enthüllen sich nach und nach die Geheimnisse der Teilnehmer. Lisa Unger legt mehrere falschen Fährten, was den / die mitfiebernden Leser/in gut bei der Stange hält. Die Vielzahl der Charaktere erfordert etwas Konzentration. Der Stil ist durchgehend flüssig und hochspannend. Wiederum 6 Monate später werden die verschiedenen Handlungsstränge in einem neuen Weihnachtsessen zusammengeführt. Diesmal haben sich die Rollen verschoben. Die Familie ist erweitert um Freunde und Bekannte, die den Tag gerne miteinander verbringen. Lisa Unger läd ein zu der Frage: Was eigentlich macht Familie aus ? Bestimmen die Gene ? Oder doch die eigene Entscheidung, wie man leben will ? Allemal spannend und lesenswert. Unbedingte Empfehlung !

Bewertung vom 24.08.2023
Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6
Fölck, Romy

Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6


sehr gut

Für eingefleischte Fans

Der 6. Band der Erbmarsch-Krimireihe von Romy Fölck startet spannend und mit einem Mysterium: Im Grab eines frisch beerdigten Dorfbewohners wird die Leiche eines Mädchens in altmodischer Kleidung abgelegt. Bald stellt sich heraus, dass es sich um Lilly handelt, eines von zwei Zwillingen, die 4 Jahre zuvor verschwanden. Wo ist ihre Schwester Sophie ? Fragt sich Frida, die Ermittlerin, assistiert vom altbekannten Kollegen Haverkorn und vom neuen Kollegen Bootz. Die Spur führt zu einer Sekte und nimmt noch einige unerwartete Wendungen, was die Spannung beim Lesen erhält. Die Personen aus Frida's Familien- und Freundschaftskreis werden ausführlich vorgestellt, so dass man dem Verlauf auch ohne Kenntnis der Vorgänger-Krimis leicht folgen kann. Alleine das Ende kommt etwas plötzlich und scheint mir doch mit heißen Nadeln gestrickt, weshalb mich die Auflösung nicht ganz überzeugt hat. Fazit: Gute Unterhaltung für eingefleischte Fans der Serie. 4 Sterne.

Bewertung vom 22.08.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Worum geht's ? Fragt sich der/die neugierig unbedarfte Leser/in bei diesem Titel. Wen oder was spürst Du nicht ? Die Welle ? Die Brise ? Die Brandung ? Bereits auf Seite 15 schlägt uns die Antwort entgegen. Gemeint ist Aayana, die somalische Klassenkameradin der Tochter der Grünen-Politikerin, die mit auf Toskana-Reise kommt und kurz darauf im Pool ertrinkt. "Das ist wirklich eine Süße, und so brav, die spürst Du gar nicht." So der Vater der zweiten Familie der Reisegruppe. Wir dürfen Sarkasmus pur vom Autor erwarten. Die Gruppe wird sich aus der Verantwortung heraus lügen. Ein großspuriger Anwalt vertritt die Familie der Politikerin, die ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben soll. Der Gegenanwalt stellt astronomische Schadenersatzforderungen. Die Presse suhlt sich und veröffentlicht die schrägen Kommentare der Leser. Die Tochter driftet ab und verliebt sich per Internet unwissentlich in Aayana's Bruder. Die Anhörung vor Gericht zieht sich und endet mit einer Überraschung. Endlich wird die tragische Geschichte der Flüchtlingsfamilie gehört. Und was es mit dem Wasser auf sich hat. Glattauer, Du kannst es einfach ! Danke dafür. Gerne mehr davon. Absolute Leseempfehlung. Sollte auch Schullektüre sein.

Bewertung vom 08.08.2023
Offene See
Myers, Benjamin

Offene See


ausgezeichnet

Der 16jährige Robert wandert nach dem Krieg vom Norden Englands in den Süden um das Meer zu erleben, bevor er eine Stelle im heimischen Bergwerk beginnt, wie seine Vorfahren. Er trifft auf die ältere, unkonventionelle Dulcie, mit der er einige Zeit verbringt und die seine Pläne durcheinander bringt. Robert setzt eine Hütte auf deren Grundstück instand und bleibt schließlich den ganzen Sommer über am Meer. Dulcie gibt ihm einen Stapel Bücher zu lesen. Er liest ihr Gedichte vor, die er in der Hütte gefunden hat. Sie stammen von Dulcies Herzensfreundin Romy, die sich vor Jahren ertränkt hat. Dulcie erinnert sich langsam und versöhnt sich mit ihrem Tod. Das letzte Gedicht gibt einen Hinweis auf einen Abschiedsbrief. Dulcie veröffentlicht die Gedichte und beteiligt Robert am Gewinn, so dass er seinem vermeintlichen Bergarbeiterschicksal entgeht. Eine sehr berührende Geschichte über die unverhofften Möglichkeiten des Lebens. Großartig erzählt ! Unbedingt empfehlenswert ! 5 Sterne !

Bewertung vom 31.07.2023
Ein System, so schön, dass es dich blendet
Svensson, Amanda

Ein System, so schön, dass es dich blendet


ausgezeichnet

Eine Hymne an das Leben !

Amanda Svensson lässt uns teilhaben am Leben und Streben von 26jährigen Drillingen, die es in alle Welt verschlagen hat. Sebastian tritt eine Stelle in einem neurologischen Institut in London an. Er verliebt sich in eine seiner Probandinnen, Laura. Seine schräge Kollegin Travers erforscht Zikaden. Clara reist zu den Osterinseln, wo sich eine Gruppe von Umweltschützern auf den vermeintlich bevorstehenden Weltuntergang vorbereitet. Ihr Anführer Jordan ist Mathilda's ehemaliger Freund. Elif nimmt Clara im Hotel auf. Mathilda lebt in Berlin und fährt mit ihrem Partner und deren Tochter in ein schwedisches Ferienhaus. Die Mutter der Drillinge eröffnet ihren Kindern, dass eines von ihnen bei der Geburt vertauscht wurde. Sie weiß nicht wer. Jeder der Drei denkt nun, er/sie ist das Kuckuckskind.

Clara fährt nach Berlin. Sebastian lässt sich auf eine Affäre mit Laura ein. Dann ist Clara zurück auf den Osterinseln. Sie schließt sich der Gruppe an und versöhnt sich mit Jordan. Elif's Vater ist Sebastian's Chef in London. Elif outet sich als schwul. Seine Nemesis in Gestalt von Dakota erscheint auf der Insel. Als nächstes besucht Mathilda Sebastian im Londoner Institut, trifft jedoch zuerst auf Travers, die sich in sie verliebt. Travers entdeckt in Laura's Gehirn das Muster der Zikaden. Der Leiter des Instituts gesteht, dass seine Forschung keinerlei Zweck erfüllt.

Amanda Svensson berührt mit leichter Hand und in bildreicher Sprache die großen Themen des Lebens: Ordnung/Chaos, Sinn/Unsinn, Wahrheit/Fake, Familie/Freundschaft. Darin lässt sich fabelhaft schwelgen. Die 700 Seiten sind im Nu ausgelesen. Am Ende des Romans schließt sich der große Bogen, denn alles hängt mit allem zusammen. Wir haben es geahnt: Das pure Leben ! Wunderbar, kunterbunt und ein System, so schön, dass es Dich blendet ! Bravo Amanda ! Gerne mehr davon ! 5 Sterne !

Bewertung vom 08.06.2022
Rock Your Life
Schenker, Rudolf;Amend, Lars

Rock Your Life


ausgezeichnet

Rudolf Schenkers Autobiographie ist entstanden aus Gesprächen mit dem Autor Lars Amend. Der Scorpions-Gründer und Gitarrist erzählt sehr anschaulich und mitreißend aus den Anfängen der Band, die zu Beginn der Sechsziger Jahre in Niedersachsen entstand. Von seinem großen Traum, Rockmusiker zu werden. Es mit den „wirklichen Stars“ in USA und Großbritannien aufzunehmen. Er wollte kein Nine-to-Five-Leben in einem ungeliebten Beruf. Sondern immer schon Musik machen, zusammen mit Freunden. Das Leben genießen. An das Positive glauben. Dranbleiben. Der Erfolg kommt dann von alleine, so seine Erfahrung, die er mit uns teilt. Es gibt kein Scheitern laut ihm. Alles hilft Dir voran zu gehen und die Welt zu erobern, solange Du nur an Dich und an das, was Du tust glaubst. So einfach ist das ? Ja, sagt der heute 73jährige Musiker. Längst ist er auf der ganzen Welt berühmt und anerkannt. Reich geworden, an Lebenserfahrungen und Freunden. Und auch in materieller Hinsicht. Seine Philosophie ist nach wie vor dieselbe: niemals aufgeben. Der Erfolg gibt ihm recht. Auch die Trennung von seiner Frau nach 37 Jahren Ehe wertet er im Grunde genommen als Chance zur Weiterentwicklung. So hat er eine neue Liebe gefunden. Einen 2. Sohn bekommen. Und denkt nicht ans Aufhören. Warum auch aufhören mit etwas, dass so ungeheuren Spaß macht wie seine Musik ? Die Kreativität kennt keine Grenzen. Er hält sich fit mit Meditationen, Yoga und Ayurveda. Und will 100 Jahre alt werden. Das kann ich mir sehr gut vorstellen und wünsche es ihm von ganzem Herzen. Danke für die Inspiration ! Unbedingt lesen !

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