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VielleserDi

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 09.12.2024
We hunt the Flame / Die Reiche von Arawiya Bd.1
Faizal, Hafsah

We hunt the Flame / Die Reiche von Arawiya Bd.1


sehr gut

Siegreich im Doppelpack

Das Cover von Hafsah Faizals "We Hunt the Flame - Die Reiche von Arawiya 1" verspricht düstere Spannung mit arabischen Flair. Auf dunklem Hintergrund sticht der Titel in orange-roten Lettern hervor. Eine mit Pfeilen und Säbel bewaffnete Jägerin wendet sich dem Betrachter zu. Die von diesem Bild vermittelte Stimmung passt perfekt zur Geschichte.

Wird das Buch aufgeschlagen, blicken die Protagonisten Zafira und Nasir den Leser an, zum Angriff bereit. Sie sind in Farbe dargestellt. Die restlichen Abbildungen im Buch sind schwarz-weiß gehalten. So auch die Landkarte, die einen Überblick über das Reich von Arawiya und seine Kalifate gibt.

Gleich zu Beginn der Lektüre ganz ans Ende zu blättern hat sich für mich als hilfreich erwiesen. Es findet sich dort ein Glossar und ein Ortsverzeichnis.

Die Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Basitan Ludwig ist gelungen. Den Lesefluss stören jedoch immer wieder arabische Begriffe, die wohl auch in dieser Form den englischen Text durchzogen haben.
Da es viele Namen und Begriffe sind, die zumindest zu Beginn der Lektüre ein Nachschlagen im Glossar notwendig machen, wäre es eventuell sinnvoll gewesen mit Fußnoten zu arbeiten.

Hafsah Faizal schreibt bildreich und poetisch von einer orientalisch bunten Welt. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive der Jägerin und der des dunklen Prinzen. Beide Charaktere entwickeln sich im Verlauf der Handlung und zeigen Emotionen und Kampfgeist.

Doch es gibt Längen. Die Geschichte braucht etwas um die Fahrt zu kommen, dann jedoch wird die Spannung gehalten. Gut, dass man sich nach 521 Seiten noch nicht von Zafira und Nasir verabschieden muss, sondern sich auf das Finale im zweiten Teil freuen kann!

Bewertung vom 04.11.2024
Schach-Euphorie
Doggers, Peter

Schach-Euphorie


ausgezeichnet

Mehr als nur Schach, von Anfang an

Hier ist das Cover Programm! Schwarz-weiß leuchtet der Titel auf grünem Hintergrund: "Schach-Euphorie, Warum das königliche Spiel uns immer wieder neu begeistert". Wer eine Antwort auf diese Frage sucht, sollte dieses Buch lesen.

Peter Doggers vermittelt Wissen auf unterhaltsame Weise, ohne belehrend zu wirken. Die Übersetzung aus dem Englischen von Dieter Fuchs ist gelungen, die Ausführungen lesen sich flüssig. Fakten und Anekdoten wechseln sich ab.

Ein Inhaltsverzeichnis fidnet sich am Anfang des Buches, Anmerkungen und ein detailliertes Verzeichnis von Quellenangaben am Ende. Ein 25 Seiten umfassender Appendix liefert Details zu ausgewählten Partien.

Dieses Buch kann somit vieles sein: ein Nachschlagewerk, unterhaltsame Lektüre über die Hintergründe des Schachspiels uns seine Größen, oder eine Anregung tiefer einzusteigen und einzelne Themen weiter zu hinterfragen.

Die beiden letzten Teile über den Einfluss von Computern und des Internets auf das Schachspiel verdeutlichen anschaulich, wie die seit Jahrhunderten bestehende Beliebheit des Spiels weiter gesteigert wurde.

Noch nie war es so leicht (online) Zugang zum Schach zu bekommen.

Ich empfehle Peter Doggers Schach-Euphorie allen Schachfans und all jenen, die es werden wollen!

Bewertung vom 04.11.2024
Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1
Stark, Stacia

Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1


ausgezeichnet

Auf der Suche nach der Wahrheit

Ein wunderschöner Umschlag mit einem Cover, was in gold und lila gehalten ist, stimmt auf die Geschichte ein.
Der Farbschnitt mit goldenen Büten auf lila Grund macht das Hardcover auch optisch zu einer Bereicherung für jedes Bücherregal. Selbst ohne Umschlag ist dieses Buch ein Hingucker, da goldene Blüten Vorder - und Rückseite zieren.

Stacia Stark kreiert in ihrer "Kingdom of Lies" Reihe eine faszinierende und abenteuerliche Welt rund um eine starke Heldin. Erzählt wird aus den Perspektiven von Prisca und Lorian. Nach und nach wird der Leser in den Bann der Geschichte gezogen, mit jedem Kapitel steigt die Spannung. Es ist keine Lektüre für Zwischendurch. Am besten man betritt das Königreich mit ausreichend Zeit und Muse um voll und ganz darin einzutauchen.

Stacia Stark versteht es zu erzählen. So entsteht eine facettenreiche bunte Welt vor dem geistigen Auge der Leser. Schnell war ich mit Prisca vertraut und auch Lorian ließ Einblicke in seine Gedanken zu.

Unabhängig vom Verlauf der Handlung wird schnell klar, es sind Emotionene, starke, mitreißende Gefühle, die Stacia Starks Königreich zu einem fesselnden Ort machen.

Die Übersetzung aus dem Englischen von Michaela Kolodziejok ist gelungen, nur vereinzelt bin ich über die Wortwahl gestolpert.

Wie gut, dass "Ein Hof so grausam und schön" der erste von vier Teilen ist. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer mit Prisca und Lorian!

Bewertung vom 19.10.2024
Stronger Than Ever (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Schira, Larissa

Stronger Than Ever (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


ausgezeichnet

Dreamteam im Zeitgeist

Das Cover, in lila, gold und weiß gehalten lädt zum Träumen ein. Genauso wie der wunderschöne Farbschnitt. Öffnet man die Innenseite des Covers kommt man in London an, noch bevor die erste Seite von "Stronger than ever" aufgeschlagen hat.

Social Media und Tue Crime - das wird eine spannende Zusammenarbeit bei London Lens, dachte ich nach dem Lesen der Leseprobe und sollte recht behalten.
Larissa Schiras Schreibstil liest sich flüssig. Sie versteht es gekonnt mit Dialogen zu spielen und die Figuren in all ihren Facetten darzustellen.

Schnell sind mir Josie und Ryan vertraut. Da abwechselnd aus Sicht von einem der beiden erzählt wird, fühle ich mich beim Lesen beiden nah und fiebere mit. Die Volontärin und der Podcaster durchleben gemeinsam Höhen und Tiefen der Social Media Welt, gezwungen, sich ihren ganz persönlichen Schwächen zustellen. Doch der Titel "Stronger than ever" ist Programm.

Dieser Roman trifft den Zeigeist, sicherlich fühlen sich viele Leser:innen den Protagonisten nah und werden zum Nachdenken angeregt.

Dieses Buch ist der erste Teil der London - Hope Reihe. Es kann also bald weitergeschmökert werden mit English-Vibe in romatischer Stimmung.

Ich empfehle dieses Buch allen, die an Romantik und Social Media Interesse haben und London lieben!

Bewertung vom 22.09.2024
Antichristie
Sanyal, Mithu

Antichristie


sehr gut

Untergehende Mango

Das Cover fand ich auf den ersten Blick wenig aussagekräftig. Es mutet interessant an mit Tiger, Queen mit indischen Touch und Lupe. Erst nach und nach ergibt die Symbolik Sinn.

Mithu Sanyals Buch umfasst zahlreiche Facetten und ist mit seiner Thematik hoch aktuell. Antichristie findet sich auf der Longlist zum deutschen Buchpreis 2024. Weshalb, das erahnt man beim Lesen.

Dieser Roman ist Drehbuch und Krimi mit einem Schuss Science Fiction.
Obendrein ist er auch gut recherchiert und informativ!

Der Kolonialismus ist ein großes Thema, Rassismus, Antisemitismus und die Werte der heutigen Gesellschaft ebenso. Zitate und Bezüge zu Literatur und Film bereichern den Text.

Mithu Sanyal schreibt mit Witz. Ihre bildreiche Sprache ließ mich wiederholt inne halten und über das Gelesene nachdenken.
Längen empfand ich bei manchen historischen Erläuterungen. Doch dies mag meinem unzureichenden Wissen um den Freiheitskampf in Indien geschuldet sein.
Die Zeitsprünge und vielen Erzählstränge können verwirren, besonders wenn beim Lesen die Aufmerksamkeit nachlässt.

Zum Glück finden sich am Ende des Buches, sozusagen im Abspann, Infos zu Cast & Crew. Hier kann der Leser sein Geschichtswissen auffrischen.

Antichristie ist kein Buch für Zwischendurch, es erfordert volle Aufmerksamkeit. Doch wer sich auf die Lektüre einlässt, wird mit einem bunten Strauß von Wissen belohnt.

Bewertung vom 14.07.2024
Partikel
Harlander, Wolf

Partikel


sehr gut

Die allgegenwärtige unsichtbare Bedrohung

Auf dem in schwarz-blau gehaltenen Cover finden sich beim genauen Betrachten auch pinke Teilchen...Partikel, die auf die allgegenwärtige tödliche Bedrohung hinweisen. Das Cover passt ausgezeichnet zu Wolf Harlanders neustem Werk.

Die Geschichte beginnt auf Sylt und spannt sich in 40 Kapiteln um die Welt.
Der klare, präzise Schreibstil Harlanders macht es leicht den verschiedenen Erzählsträngen zu folgen. Doch nicht nur das, der Autor lässt seine Leser nah an die Protagonisten des Thrillers heran. Schnell fühlt man mit. Tobias, seine Tochter Zoe und seine Schwester Melissa sind genauso sympatisch wie das BND Ermittlerteam Nelson und Diana.

Das Rätsel setzt sich "Partikel für Partikel" zusammen. Die vielen Perspektivwechsel halten das Tempo hoch, Langeweile kommt zu keiner Zeit auf. Immer wieder fügt der Autor Fakten in die Geschichte ein.

Es könnte kommen, wie beschrieben. Leichtes Unbehaben hat mich beim Lesen bisweilen befallen.
Wieviel Plastik brauche ich? Worauf könnte ich verzichten? Diese Fragen gingen wahrscheinlich nicht nur mir beim Lesen und im Alltag durch den Kopf.

Ich empfehle Harlanders Thriller "Partikel" all jenen, die Spaß an spannender Unterhaltung mit aktuellem Bezug haben. Die Bedrohlung ist überall!

Bewertung vom 20.06.2024
Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


ausgezeichnet

Gefährliche Schönheit

Ist es nicht Aufgabe des Buchcovers dem Betrachter Hoffnung darauf zu geben, dass die Lektüre des Buches ihn all jene Gefühle durchleben lässt, die er beim Betrachten des Covers empfindet?

Das "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" hat ein wunderschönes Cover in blau-grün und gold. Das Bild des Transsibierien-Express hat mich sofort angesprochen.
Auch die Illustrationen von Emily Faccini, auf den Buchinnenseiten, die das Innere des Zuges darstellen sind detailreich gezeichnet und helfen dem Leser das Geschehen zu visualisieren.

Über zehn Jahre ist dieser Roman von Sarah Brooks gereift, von der ersten Idee, die in einer Kurzgeschichte festgehalten wurde, bis zum fertigen "Handbuch". Die viele Arbeit hat sich gelohnt!

Den Zauber von Sarah Brooks Sprache hat Claudia Feldmann einfühlsam und mit Bedacht ins Deutsche übertragen. Beim Lesen habe ich mich ins Jahr 1899 versetzt gefühlt und bin den Passagieren und der Crew durch das phantastische Ödland gereist.

Seite für Seite wird es phantastischer und gefährlicher - nur gut, dass immer wieder Passagen aus Rostows Reiseführer auch den "unvorsichtigen Leser" daran erinnern, welche Gefahren auf dieser Reise lauern.

Wer sich auf diese "Lesereise" einlässt, den erwartet ein Abenteuer mit einer großen Portion Fantasy.

Bewertung vom 02.05.2024
Alles gut
Rabess, Cecilia

Alles gut


sehr gut

Investmentbanking Insider

Das Cover des ersten Romans von Cecilia Rabess zeigt eine zermatschte Erdbeere.
Strahlend rot auf strahlend gelben Untergrund sticht neben der Erdbeere der Titel hervor:
"Alles gut". Von wegen!

Eine junge Liebe, die eine Weile braucht, um in Gang zu kommen.
Bei Goldman Sachs misst man sich im Set spielen. Mittagspausen werden genutzt zum Kennenlernen, Networking vom Feinsten. Doch Jess, die Protagonistin des Romans handert mit sich und ihrer Umwelt.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, manch eine Übersetzung aus dem Englischen ist sehr direkt. Dennoch kommt so die Sprache der jungen College Absolventin meist authentisch rüber. Sie ist “großartig” und zweifelt “ernsthaft” an vielem.

Es ist ein Roman über den Versuch ins Reine zu kommen mit sich selbst, über den Wunsch etwas zu bewirken und sich dabei treu zu bleiben. Ein Versuch Erwachsen zu werden im Spannungsfeld zwischen Herkunft, Erziehung und dem “sich Abkoppeln”.

Wenn man die Protagonistin auf ihrem holprigen Weg in New York begleitet, so merkt man schnell, es ist nicht leicht seinen Platz im Berufsleben zu finden, schwerer noch in der Gesellschaft. Ganz zu schweigen von der Königsdisziplin, der Liebe!

“Alles gut” ist Frage und Wunsch zugleich. Ist alles gut? Um dies herauszufinden, sollte man dieses Buch lesen. Ich empfehle es jungen Berufseinsteigern, und allen, die sich an diese aufreibende und doch aufregend schöne Lebensphase zurück erinnern möchten.

Bewertung vom 02.05.2024
Zuckerbrot
Balli, Kaur Jaswal

Zuckerbrot


ausgezeichnet

Punjabi

Das Cover von "Zuckerbrot" ist in den Farben orange, braun und lila gehalten. Mutter und Tochter neigen einander vertrauensvoll die Köpfe zu, so erscheint es mir nach der Lektüre.

Balli Kaur Jaswals Sprache ist bunt und Bild reich, wie das Cover. Schnell ist man Mitten im Geschehen und fühlt mit der Protagonistin und ihrer Familie.

Die Geschichte beginnt in Singapur im Jahr 1990 und wird aus Sicht der zehn Jahre alten Pin erzählt. Sie lässt den Leser teilhaben an ihren Gedanken und nimmt ihn mit zu sich nach Hause, in die Schule, auf den Markt und in den Tempel. So taucht man tief ein in das Leben der Punjabi.

Es lohnt sich gleich zu Beginn den Stammbaum und den Glossar sowie die Landkarte im Anhang zu lesen. Ich habe einiges gelernt und während der Lektüre immer wieder die Fußnoten nachgeschlagen.

"Zuckerbrot" ist ein ruhiges, tiefgründiges Buch. Es lässt sich flüssig lesen, doch lohnt es sich inne zu halten und über das Gelesene nachzudenken.
Es geht um Vielfalt, Kultur und Träume, aber auch um Geheimnisse, Zwänge und Diskriminierung. Darüber hinaus spielt das Kochen und das Essen eine große Rolle.

Balli Kaur Jaswal hat mit "Zuckerbrot" meine Reiselust geweckt!

Ich empfehle dieses Buch jedem, der Interesse an fremden Kulturen hat - Singapur-Reisenden besonders.

Bewertung vom 07.04.2024
25 letzte Sommer
Schäfer, Stephan

25 letzte Sommer


ausgezeichnet

"Today today. Tomorrow tomorrow."

25 Letzte Sommer hat ein Cover, das wunderbar zum Inhalt passt. Das gemalte Bild einer Idylle überlappt mit dem Titelschriftzug. Löst man das Cover vom Buch, so ist das Buch noch schöner anzusehen.

Der Schreibstil von Stephan Schäfer ist klar und offen, genau wie die Protagonisten der Geschichte.
Zahlreiche Zitate bereichern den Text.

Der Leser spürt gleich zu Beginn, dass das frühmorgendliche Kennenlernen der beiden Herren der Beginn eines Austauschs mit Tiefgang ist. Problemlos könnte man diesen Roman in einem Rutsch lesen. Die Frage ist jedoch, ob das sinnvoll wäre.

Mir hat die bewusste, von einigen Pausen durchzogene Lektüre Freude bereitet. Die 170 Seiten sind nichts zum “Abarbeiten” sondern zum “Erlesen”. Manches, wie das Zitat von Jorge Luis Borges, habe ich gerne mehrmals gelesen und nachwirken lassen. Aus diese Weise konnte ich das Beschriebene gleich ausprobieren – raus aus dem Alltag und entschleunigen.
Für diesen Roman lohnt es sich auf ein paar entspannte Tage zu warten, sei es das Wochenende, oder der Kurzurlaub!

Ich empfehle die Lektüre von Stephan Schäfers “25 Letzte Sommer” all jenen, die ab jetzt jeden Sommer (und jeden Tag dazwischen) bewusster und zufriedener erleben möchten.
Auch als Leseempfehlung in Seminaren für angehende Führungskräfte ist dieser Roman sicherlich gut platziert.

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