Blasse Engel

ausgezeichnet

Dieser Thriller der beiden Skandinavier zählt für mich zu den besten, die ich je gelesen habe (und ich lese im Schnitt monatlich zwischen zwei und drei). Nicht nur, weil es um ein Thema geht, dass nur , wenn sich etwas Spektakuläres ergibt, in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt, sondern auch wegen der realitätsgenauen, für manche vielleicht sogar brutal wirkenden Schilderung - bis hin zu Details. Der Spannungsbogen hält sich bis zum Schluss, die Figuren sind glaubwürdig - wie auch der Ausgang des Geschehens. Nachdem auch meine Familie, einige Freunde bzw. Bekannte das Buch gelesen hatten, sprachen wir darüber und kamen durchaus auch zu kontroversen Auffassungen. Gerade dieser Umstand ist für mich ein wichtiges Kriterium, ob eine Lektüre lohnenswert ist oder nicht, denn ich finde glattgebügelte Handlungen mit Protagonisten, die vorher optisch, moralisch und seelisch "gegeelt" wurden ,furchtbar. Am Schlimmsten ist es, wenn sich dann am Ende alle l(wieder) liebhaben/kriegen.
Ich habe den Eindruck, obwohl von Rosslund und Hellström bereits vier Werke in deutscher Übersetzung vorliegen, dass die Autoren bei uns leider einen relativ geringen Bekanntheitsgrad haben, da sie z.B. in den Medien mit Rezensionen kaum präsent sind. Diesen Umstand zu ändern lohnt sich bestimmt.