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Sommer
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Nordhorn
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Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 448 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2025
Racheritual
Cross, Ethan

Racheritual


ausgezeichnet

Stark

Ethan Cross gehört schon seit langen zu meinen Lieblingsautoren im Spannungssektor. Seine Figur des Francis Ackermann hat mich durch viele Bände hinweg fasziniert und mir viele spannende Stunden beschert. Deshalb war ich sehr neugierig auf den neuen Serienauftakt, und soviel schon vorweg, es hat sich gelohnt!

Baxter Kincaid ermittelte früher im San Francisco PD. Der Ravenkiller ist sein letzter Fall dort, bis er als Privatermittler weiter macht. Doch nun, viele Jahre später kommt es zu einer Anhörung, die diesen Killer auf freien Fuß setzen könnte…..und es tauchen neue Opfer auf, mit genau derselben nordischen Runde auf der Stirn wie damals. Ist der Ravenkiller bereits wieder am Werk?
Da der Killer die nordischen Mythologie nutzte, um seine Opfer zu kennzeichnen, gibt der Autor dem Leser eine spannende Richtung. Im weiteren Verlauf vertieft der Autor dieses Thema nämlich, was mir unheimlich gut gefallen hat.

Insgesamt muss man sich schon sehr konzentrieren, da viele Charaktere usw auftauchen. Es lohnt sich aber am Ball zu bleiben, denn mich hat dieser erste Teil auf jeden Fall überzeugt.
Er ist nicht mit der Ackermann-Reihe zu vergleichen, er ist auf seine Art schon anders, aber nicht weniger interessant. Ich werde auf jeden Fall weitere Bände lesen!

Bewertung vom 15.12.2024
Carmilla
Le Fanu, Sheridan

Carmilla


sehr gut

Anders als erwartet

Carmilla wurde viele Jahre vor Bram Stokers Dracula veröffentlicht, eine Tatsache, aber ich habe zum ersten Mal davon gehört, als ich nun Carmilla gelesen habe.

Die Handlung dreht sich um Laura, die in einem Schloss lebt, allerdings in Österreich. Die Beschreibungen und auch die Atmosphäre ähnelt natürlich den anderen Werken aus dieser Zeit, was ich nicht verwunderlich finde. Als die schöne Carmilla im Schloss eintrifft, ist Laura fasziniert, dennoch umweht diese Frau eine gewisse Gefahr, die der Leser direkt spürt.
Interessant habe ich beim lesen empfunden, dass sich dieser weibliche Vampir ganz anders darstellt, als man es dann durch Dracula und auch später durch andere in der Literatur und Film dargestellten Wesen.
Carmilla ist eine Lektüre, die zwar anders ist als erwartet, aber mir sehr gefallen hat. Hier erlebt man eine Vampirin, die nicht nur als mordlüsterne Bestie dargestellt wird. Trotz allem bleibt der düstere Flair wie ich finde gut erhalten. Toll, dass der KlettCotta Verlag sich dieser größtenteils vergessenen Vorlage angenommen hat.

Bewertung vom 17.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


sehr gut

Gelungener Thriller der blutigen Art

Jean-Christophe Grangé ist einfach der Meister des subtilen Horror im Spannungssektor. Ich lese seine Bücher nun schon viele Jahre und bin überzeugt von seinem Stil, der mir immer wieder spannende und auch blutige Szenen liefert.

Schauplatz ist hier Paris zur Zeit der Studentenunruhen. Die Brüder Hervé und Mersch und die junge Frau Nicole sind mittendrin. Und dies nicht nur in in der Revolte, nein, sie kennen die beiden Opfer, die man findet. Merch als Kriminalist kann seine Freunde überzeugen der Sache auf den Grund zu gehen.
Eine sehr riskante Reise beginnt, und da die drei es mit bestialischen Monstern zu tun haben, ist sie obendrein sehr gefährlich. Sie müssen unermessliche Strapazen auf sich nehmen und schwieriges Händeln. Der Autor schafft es dies alles wahnsinnig gut darzustellen, ich war mittendrin in der Handlung. Hätte allerdings von den Zusammenhängen der studentischen Aufstände und der Einbeziehung der Pariser Bürger nicht ganz so viele Informationen benötigt.
Alles in allem wieder ein gelungener Thriller aus der Feder des Meisters, allerdings nichts für sensible Gemüter.

Bewertung vom 09.11.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


sehr gut

Die Lungenschwimmprobe von Tore Renberg, erzählt dem Leser sehr anschaulich und eindrucksvoll, wie es der jungen Frau Anna Voigt erging.
Anna ist 15 Jahre alt, und ihr wird vorgeworfen ihr Kind nach der Geburt getötet zu haben. Ein Verbrechen, wenn es denn die Wahrheit wäre, denn Anna sagt, es war bereits tot, als es auf die Welt kam. Da die Geschichte über 300 Jahre her ist, kann man sich vorstellen, was damals los war. Und eben dies macht der Autor sich sehr anschaulich zu Nutze.
Er schildert hier einen Prozess, bindet dabei auch die Anschauung der Kirche und der Gesellschaft mit ein, und lässt den Leser an einer Technik teilhaben, die sich die Lungenschwimmprobe nennt, und die auch in der heutigen Zeit noch Nachweise liefert über die Tatsache, ob ein Säugling noch lebte oder eben nicht.

Da der Roman über 700 Seiten füllt, hatte ich kurz die Befürchtung, dass er an einigen Stellen sehr langatmig sein könnte, doch dies war nicht der Fall. Ich bin in diese Geschichte abgetaucht und habe sie in vollen Zügen genossen. Ein Autor, der mir bisher unbekannt war, auf dessen neue Bücher ich nun aber achten werde.

Bewertung vom 25.10.2024
Wohnverwandtschaften
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


ausgezeichnet

Erfrischend
Wohnverwandtschaften von Isabel Bogdan handelt von einer Wohngemeinschaft, die sich aus 4 sehr verschiedenen Charakteren zusammensetzt. Wer die Autorin kennt, wird sicher schon vermuten, dass diese Menschen am Ende voneinander profitieren werden, mehr noch, sich zu einer engen Beziehung zusammenfinden.

Die gesamte Handlung schlüsselt das Leben dieser Menschen auf, und legt nach und offen, wie sie zusammenwachsen. Die Probleme des einzelnen zu Problemen aller werden. Der Verdacht einer beginnenden Demenz wirft viele Sorgen auf.

Die Autorin hat ein Thema aufgegriffen was ich in den Medien schon häufiger gesehen habe. Die Idee, dass Menschen in unterschiedlichen Lebensstadien und verschiedenen Alters zusammenwohnen, ist nicht neu. Doch wie im wahren Leben gibt es halt auch Probleme, was hier im Roman allerdings fast schon ein wenig zu gut aufgeht.
Er ist aber sehr locker und leicht zu lesen, so dass ich mich davon nicht stören lassen habe. Er macht Mut, diesen Weg zu gehen, und sich mit fremden Menschen zusammenzuschließen. Familie bedeutet nicht das man miteinander verwandt sein muss :-)

Bewertung vom 06.10.2024
Antichristie
Sanyal, Mithu

Antichristie


ausgezeichnet

Etwas wirr, ansonsten interessant

Es sollen die Werke von Agatha Christie umgeschrieben, sie sollen nun frei sein von Rassismus. Ein schwarzer Hercule Poirot? Warum nicht, das muss Durga nun alles mit ihren Kollegen besprechen, mit denen sie gemeinsam arbeitet. Als die Queen dann überraschend stirbt werden wirrer Weise die Räume in denen Durga und das gesamte Schreibteam sich befinden belagert. Die Bewohner haben Angst die nächste anbetungswürdige Queen zu verlieren.
Ab da wird es dann richtig verrückt, denn Durga wird durch die Zeit katapultiert und landet im Jahre 1906, und dies nicht als Frau, nein sie steckt in einem Mann namens Sanjeev. Sie ist im India Hause gelandet, einem Studentenheim, dass den antikolonialen Widerstand anführt.

Diese beiden Stränge an sich waren schon sehr interessant, es kommt aber noch ein weiterer hinzu, der sich mit der Familie von Durga beschäftigt. Der Leser springt somit auf 3 Ebenen hin und her, was mir manchmal ein wenig zu viel war. Die Grundidee und der Kern der Geschichte hingegen, haben mir unheimlich gut gefallen. Vor allem weil er sich größtenteils aus wahren Fakten zusammensetzt, die mir gar nicht geläufig waren, deshalb aber nicht weniger interessant sind.

Die Autorin kannte ich bereits, doch ich finde dieser Roman ist vom Stil her völlig anders. Mir hat er gut gefallen, mit der kleinen Einschränkung, dass ich ihn oft zu wirr empfand.

Bewertung vom 30.09.2024
Das große Spiel
Powers, Richard

Das große Spiel


sehr gut

Sehr interessant und aktuell

Der Autor verknüpft in diesem Roman eine Menge an aktuellen Themen wie KI aber auch der Umweltfaktor sind dabei vordergründig. Anhand von 4 Charakteren, die größtenteils sehr verschieden sind, konzipiert er seine interessante Handlung. Todd und Rafi sind 2 dieser 4 und der Leser wird erst ziemlich am Ende aufgeklärt wie sich alles verbindet.
Fest steht, dass sowohl Rafi als auch Todd großem Druck ausgesetzt sind, sie sollen sich intellektuell abheben, wenn es nach den Vätern ginge.
Den Gegenpart zu den Jungen bilden die Taucherin Evelyne Beaulieu und die Künstlerin Ina Aroita.
Die einzige Überschneidung ist die Koralleninsel Makatea, um deren Existenz es hier im Grunde geht. Der Autor lässt die Problematik durch die vier gut ausgearbeiteten Charaktere dem Leser näher bringen. Ein Roman wie man ihn von Powers kennt, er ist sehr gut konzipiert, nur diesmal hatte ich bei ein paar Kleinigkeiten Probleme, die sich am Ende aber soweit aufgelöst haben.

Bewertung vom 09.09.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


ausgezeichnet

Wie das Leben so spielt


Nach dem Roman " Der größte Spaß, den wir je hatten“ der mir damals sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Claire Lombardo.

Auch hier in „ Genau so, wie es immer war" geht es um die Geschichte einer Familie. Hier ist es Julia Grace Ames, die für ihren Mann Mark eine Party ausrichten möchte. Im Zuge der Planung trifft sie, wie es das Schicksal nun einmal so will eine alte Freundin wieder. Diese Begegnung löst in Julia alte Erinnerungen aus, und sie offenbaren dem Leser, dass es manchmal nicht schlecht ist die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Die Autorin erzählt alles in verschiedenen Zeitebenen und bedient sich allerhand Charakteren. Man muss am Ball bleiben um alles richtig zu verstehen, doch die Handlung als solches fand ich sehr interessant, so dass es sich lohnt die Mühe auf sich zu nehmen.
Eine Familiengeschichte, die einiges unschönes zu Tage bringt, aber auch eine Frau zeigt, die sich trotz aller Widrigkeiten die das Leben manchmal bereit hält, durch alles hindurchgekämpft hat.
Mir hat es gefallen, und würde es auf jeden Fall weiter empfehlen!

Bewertung vom 04.09.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


ausgezeichnet

Spannungsgeladen

„All das Böse das wir tun" stammt aus der Feder des Autors Sandrone Dazieri, den ich sehr gerne lese. Seine Reihe um Dante Torre und Colomba Caselli hat mir so manch eine spannungsgeladene Stunde beschert. Deshalb war ich sehr neugierig auf dieses Buch, und ich kann schon mal vorweg sagen, dass es sich gelohnt hat.

Die Handlung ist düster. Vor dreißig Jahren wurde ein Serienmörder gefasst, der 3 junge Mädchen erwürgt haben soll. Contini, er wurde der Perser genannt, verstarb im Gefängnis, es gibt Zweifel an seiner Schuld. Als nun nach so vielen Jahren ähnliches passiert, denkt man natürlich direkt daran, ob es damals nicht tatsächlich den falschen getroffen hat……

Mit der Entführung der Nichte der Anwältin, die den damals Beschuldigten verteidigte, und es nicht schaffte ihn freizuboxen, wird eine weitere Verbindung zum Fall vor 30 Jahren gestellt. Amala ist 17 und nicht nur die Polizei hilft dabei sie zu finden.
Die Handlung bewegt sich zwischen diesen beiden Zeiten hin und her, immer wieder werden neue Erkenntnisse in den Raum gestellt, man muss ständig umdenken, zumal der Leser es mit mehren Erzählsträngen zu tun hat.

Mir hat dieser spannungsgeladene Thriller hervorragend gefallen, und daher gebe die volle Punktzahl. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 17.07.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


ausgezeichnet

Seit dem spannenden Ende des ersten Bandes „Refugium“ habe ich sehnsüchtig auf eine Fortsetzung gewartet. Und hier ist sie nun. Der Autor hat eine besondere Art, er schafft es seine Leser zu fesseln, wobei ich leider sagen muss, dass dies im ersten Band besser gelungen ist als hier in „ Signum", dennoch ist der zweite ebenfalls wieder sehr lesenswert.
Die drei bekannten Charaktere sind auch hier wieder mit von der Partie, und Ribbing nimmt wohl den meisten Raum der Handlung ein, zumindest wirkte dies auf mich so. Astrid, die im ersten Band schlimmes erlebt hat, möchte zu Kim ziehen. Und dann bleibt noch Julia, die sich als Autorin versuchen will. Alles nichts sagende Details, ich weiß, aber ich habe keine Ahnung wie ich in diesem Fall hier etwas erklären soll, geschweige denn ohne zu weit vorzugreifen.
Wer spannende Bücher mag, ist einfach gut bedient, definitiv.