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Benutzername: 
Hondana
Wohnort: 
Schweiz

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2024
Zwischen den Welten
Vlahos, Hadley

Zwischen den Welten


ausgezeichnet

Als ich den Klappentext zu diesem Buch las, war ich mir erst nicht sicher, ob es etwas für mich ist. Warum sollten mich die Erfahrungen einer Hospizschwester interessieren? Aber irgendwie fühlte ich mich vom Cover angezogen und auch das Thema beschäftigte mich.

Jetzt, nachdem ich es gelesen habe, kann ich es nur wärmstens weiterempfehlen! Jeder von uns wird irgendwann einmal mit dem Tod der eigenen Familienmitglieder, Freunde, etc. konfrontiert werden! Wäre es nicht gut, etwas darauf vorbereitet zu sein?

Dieses Buch von Hadley Vlahos gibt uns genau diesen Einblick in ihre Arbeit als Hospizschwester. Anders als man denken könnte, geht es dabei nicht bloss um den Tod, sondern v.a. auch um das wie man mit Menschen umgehen sollte, deren Lebenszeit nur noch begrenzt ist.

Hadley hat mich zum Nachdenken gebracht, zu Tränen gerührt und mir deutlich aufgezeigt, dass wir unser Leben mehr schätzen sollten: die Momente bewusst geniessen, sich nicht von aussen nur treiben zu lassen.

Danke Hadley, dass Du Deine Erfahrungen in diesem Buch festgehalten hast!

Bewertung vom 24.07.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

Der Titel "Alte Eltern" sowie das eher schlichte Cover haben mein Interesse geweckt.

Volker Kitz schildert in diesem Buch ausführlich, wie er die fortlaufende Demenz seines Vaters erlebt hat. Für jemanden wie mich, die sich bisher noch nicht mit diesem Thema befasst hatte, war dies sehr eindrücklich. Es ist seine persönliche Erfahrung, was er erlebt hat, an welche Grenzen er gestossen ist. Mir gefällt sein Erzählstil, es liest sich flüssig und macht nachdenklich.

Ich kann das Buch wirklich allen empfehlen, die auch wie ich in der Mitte des Lebens stehen. Man denkt immer "ach Demenz, das Thema betrifft mich doch (noch) gar nicht". Dank diesem Buch habe ich das Gefühl, wenigstens ein bisschen vorbereitet zu sein, sollte das Thema Demenz auch einmal in meiner Familie auftauchen.

So oder so sollte jede Person rechtzeitig - d.h. wenn man noch kerngesund ist - eine Patientenverfügung ausfüllen!!

Bewertung vom 06.07.2024
Toskanisches Verhängnis
Trinchieri, Camilla

Toskanisches Verhängnis


sehr gut

Ein Mordfall im malerischen Chianti bringt das ganze Dorf in Unruhe: Bis der Krimi gelöst wird, dauert es bis zuletzt. Als Leser erfährt man viel vom schönen Leben in der Toskana, der Wert der Familie, und da taucht plötzlich diese Miss Barron, eine Engländerin auf, die auch die Tote entdeckt. Aber ist sie damit auch automatisch die Mörderin?

Der Krimi liest sich flüssig, man vermutet immer wieder jemand anderen als potenziellen Mörder, um dann wieder eines Besseren belehrt zu werden. So bleibt der Krimi lange ungelöst. Ich musste mir zeitweise Notizen zu all den Figuren machen, um nicht die Übersicht zu verlieren. Zwischendurch fand ich die Story etwas zäh, bis sie ganz am Schluss wieder an Schwung gewinnt.

Wer gerne eher leichte Krimis liest, wie z.B. die Serie von Luca Ventura, dem sei dieser Krimi von Camilla Trinchieri wärmstens empfohlen. Es ist zwar der 3. Band nach "Toskanisches Vermächtnis" und "Toskanische Vergeltung", aber man muss die anderen Bände nicht kennen für das Verständnis.

Bewertung vom 08.06.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


ausgezeichnet

"Die kurze Stunde der Frauen" geht der Frage nach, wie Frauen nach dem Ende des 2. Weltkrieges in der BRD und SBZ/DDR weitergelebt haben. Waren alle Frauen tatsächlich Heldinnen, wie man sie aus den Geschichten der Trümmerfrauen kennt? Und waren die Frauen tatsächlich in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR alle wirklich so emanzipiert und die Gleichstellung von Frau und Mann ein Gesellschaftsmodell, worauf die DDR stolz sein kann? Aber warum hat dann die Emanzipation der Frau seither nicht deutlichere Fortschritte gemacht? Und kann man wirklich die Schuld dieser Entwicklung allein auf die Männer schieben?

Die Journalistin Miriam Gebhardt geht all diesen Fragen nach, belegt ihre Schlussfolgerungen mit verschiedenen Tagebüchern von Frauen aus der damaligen Zeit und kommt zu interessanten Erkenntnissen! Gerade für Frauen, die selbst sowohl im Berufsleben stehen als auch eine Familie haben, bietet dieses Sachbuch interessante Einsichten, deren Vergangenheit gar nicht lange zurückliegt. Sehr lesenswert!

Bewertung vom 21.04.2024
Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
Neumayer, Silke

Keine Spaghetti sind auch keine Lösung


ausgezeichnet

Die vier Freundinnen - alle mitten im Leben stehend - könnten nicht unterschiedlicher sein und dies ermöglicht es dem Leser, sich in einer (oder auch mehreren) Figuren wiederzuerkennen. Der Roman beginnt eher harmlos, aber dann, immer wenn man meint, die Fortsetzung zu kennen, entwickelt er sich in eine unerwartet andere Richtung. Und dennoch bleibt die Geschichte realistisch, sie ist voller grossen und kleinen Momenten, die wir alle im Alltag auch erleben: dieselben Herausforderungen, Probleme, Gefühle. Als Frau in den 40ern fühlte ich mich sehr angesprochen von diesem Roman! Schön zu sehen, dass man auch durchaus eine spannenden, aber auch humorvollen Roman schreiben kann, bei dem die Figuren nicht blutjung sind. Es werden viele Themen wie Freundschaft, Treue, Ehrlichkeit, Erfahrung, Liebe, Eifersucht etc angesprochen, mit denen wir alle im täglichen Leben konfrontiert werden. Und ob am Ende Spaghetti die Lösung ist, muss jede(r) selber entscheiden.

Bewertung vom 29.03.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


ausgezeichnet

Wer gerne einen leichten Krimi in Form eines Romans mit vielen liebenswürdigen Details lesen möchte, darf den neusten Capri-Krimi von Luca Ventura nicht verpassen!

Ich hab alle bisherigen dieser Reihe gelesen und mir gefällt der neuste Fall der Insel Polizisten Rizzi und Cirillo am besten: die Spannung bleibt bis zum Schluss, während des ganzen Romans scheinen immer wieder andere Personen tatverdächtig zu sein, dann auch wieder nicht.

Luca Ventura's Schreibstil ist angenehm kurzweilig, mit viel Liebe zu Details: als Leser hatte ich förmlich das Gefühl, selber in den Gassen von Capri und Neapel unterwegs zu sein!

Auch das ungleiche Polizei-Duo Rizzi und Cirillo macht einen sympathischen Eindruck: sie sind sehr menschlich, jede(r) von ihnen hat eigene private Sorgen, und doch möchte man diese nicht mit der Arbeit vermischen. Die beiden können, obwohl sie ganz unterschiedliche Charaktere haben, wunderbar zusammen arbeiten.

Fazit: Für alle, die gerne einen leichten Krimi lesen und dabei auch ein wenig in die gemütliche Italianità eintauchen möchten, kann ich diesen Roman wärmstens empfehlen! Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Capri-Krimi von Luca Ventura!