Laura Herz erzählt in ihrem Buch sehr offen und ehrlich von ihrem Leben, von großen Veränderungen und dem Mut, noch einmal ganz neu anzufangen. Besonders gefallen hat mir, wie sie auch die schwierigen Gefühle wie Schmerz, Zweifel und Überforderung nicht ausspart, sondern authentisch beschreibt. Das macht die Geschichte nahbar und für viele sicher nachvollziehbar.
Allerdings hat mich das Buch stellenweise etwas zu sehr in den persönlichen Details verloren, ohne dass daraus immer spannende oder tiefgründige Erkenntnisse entstanden sind. Die Erzählweise wirkt teilweise etwas langatmig und hätte an manchen Stellen mehr Struktur und Fokus gebrauchen können. Auch die zentrale Botschaft, sich von gesellschaftlichen Erwartungen zu lösen, wird zwar angesprochen, aber nicht immer konsequent vertieft.
Für Leser*innen, die sich mit dem Thema Neuanfang und Selbstfindung identifizieren können, bietet das Buch einige schöne Impulse. Wer allerdings eine klare, prägnante Lebensgeschichte oder praktische Tipps erwartet, könnte enttäuscht sein. Insgesamt eine nette Lektüre mit sympathischer Autorin, aber ohne nachhaltigen Überraschungseffekt.
Ein witziges und fantasievolles Comic-Erlebnis, das zeigt, wie besonders „anders sein“ wirklich ist
Franky ist kein gewöhnlicher Junge – mit seinem 3/4-Zombie-Dasein zieht er ungewollt jede Menge Chaos und verrückte Abenteuer an. Doch gerade das macht ihn so sympathisch und einzigartig. Die Geschichte ist voller Humor, liebevoller Details und einer erfrischenden Prise Skurrilität, die nicht nur Kinder ab 8 Jahren begeistert, sondern auch Erwachsene zum Schmunzeln bringt.
Was mir besonders gut gefällt: Frankys großer Traum, ein berühmter Gruseltier-Fotograf zu werden, ist eine wundervolle Botschaft darüber, dass man trotz aller Schwierigkeiten und Andersartigkeit seinen eigenen Weg gehen sollte. Seine Fähigkeit, mit Gruseltieren zu sprechen, ist ein originelles Element, das der Geschichte eine magische Atmosphäre verleiht.
Der schrumpfende Schleimdrache Odi, der statt Feuer nur ekligen Schleim spuckt, sorgt für viele lustige Momente und zeigt, dass selbst vermeintlich ungewöhnliche Talente wertvoll sein können. Die Figuren sind detailreich und liebevoll gestaltet, was das Lesen zu einem visuellen Vergnügen macht.
Ein echtes Highlight ist der abziehbare Schleim-Sticker auf dem Cover – ein spaßiges Extra, das das Buch zu einem interaktiven Erlebnis macht und Kinder immer wieder begeistert.
Der Mix aus coolen Illustrationen, spannender Handlung und einer starken Botschaft macht dieses Comic zu einem echten Leseschatz für Kinder, die gerne lachen, staunen und mitfiebern wollen. Ich kann den zweiten Band kaum erwarten!
Ich habe das Buch neugierig durchgeblättert, weil ich Barbie als Popkultur-Phänomen spannend finde – vor allem seit dem Film 2023. Die Grundidee, Barbie in alltagsnahen Situationen zu zeigen, ist charmant: Sie hat Stress, verpennt Meetings oder kämpft mit der Kaffeemaschine. Das ist witzig, sympathisch und erinnert uns daran, dass niemand perfekt ist – nicht mal Barbie.
Aber so sehr mir der Ansatz gefallen hat, so schnell war die Luft auch raus. Die Sprüche sind oft nett, manchmal zum Schmunzeln, aber selten richtig überraschend. Es bleibt eher beim scroll-artigen „Durchgucken“ – wie bei einem Instagram-Feed. Und genau da liegt vielleicht das Problem: Als Account funktioniert das super, als Buch fehlt mir ein bisschen der Mehrwert.
Das Buch eignet sich gut als Geschenk, vor allem für Fans, die Barbie mit einem Augenzwinkern sehen – aber ich hätte mir mehr Vielfalt oder vielleicht auch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.
Gesellschaftsspiel hat mich wirklich überrascht: Es ist nicht nur eine Familiengeschichte über Verlust, Entfremdung und das schwierige Wieder-Zueinander-Finden, sondern auch ein gesellschaftspolitischer Roman über unsere Zeit. Dora Zwickau verbindet sehr geschickt das intime Drama um Isabelle, Annika und Tante Dagmar mit der großen Frage: Wie wollen wir als Gesellschaft zusammenleben?
Besonders spannend fand ich die Idee mit der App und dem Tech-Milliardär, der in Weimar einen Neustart für die Demokratie proben will. Diese Mischung aus realistischen Figuren und fast dystopischen Visionen sorgt dafür, dass man beim Lesen ständig nachdenkt. Gleichzeitig sind die Dialoge zwischen den drei Frauen oft scharf und authentisch – sie haben mich emotional mitgenommen.
Manchmal fand ich es etwas überfrachtet, weil so viele Themen angerissen werden. Aber insgesamt überwiegt für mich, wie klug, nahbar und aktuell der Roman ist. Für alle, die sowohl Familiengeschichten als auch politische Fragen mögen, eine klare Empfehlung.
Ich habe „Never Trust Your Fake Husband“ regelrecht verschlungen! Die Story ist super spannend, mit viel Action und überraschenden Wendungen. Die Hauptfigur, die mitten in Paris ohne Erinnerung aufwacht, hat mich sofort gepackt. Und dann dieser mürrische Agent Jake – so ein toller Charakter, der zwar grummelig wirkt, aber gleichzeitig unglaublich charmant ist.
Besonders gut gefallen hat mir die Idee, dass sie sich als Ehepaar ausgeben müssen. Das sorgt nicht nur für jede Menge lustige Situationen, sondern bringt auch eine richtig schöne, zarte Liebesgeschichte mit sich. Die Chemie zwischen den beiden ist einfach spürbar, und ich konnte richtig mitfiebern, wie sie langsam zusammenfinden.
Ally Carters Schreibstil ist locker und unterhaltsam, perfekt für alle, die eine spannende Romance mit Humor und Herz suchen. Für mich ein absoluter Pageturner und ein Buch, das ich gerne weiterempfehle!
„Kämmen, schneiden, Haare waschen“ erklärt Kindern auf sympathische und einfache Weise, was mit ihren Haaren passiert – von der Pflege bis zum Friseurbesuch. Besonders gefällt mir, dass das Thema Selbstbestimmung ernst genommen wird: Kinder lernen, dass sie selbst bestimmen können, wer ihre Haare berührt. Das gibt dem Buch eine schöne, respektvolle Botschaft.
Die Illustrationen sind bunt und kindgerecht, machen Spaß und laden zum Anschauen ein. Das Buch ist klar strukturiert und kurzweilig, was für jüngere Kinder ideal ist.
Allerdings hätte ich mir an einigen Stellen mehr Details oder spannende Geschichten gewünscht, damit die kleinen Leser noch neugieriger werden. Manchmal wirken die Erklärungen etwas knapp.
Trotzdem ist das Buch eine schöne Begleitung für den ersten Kontakt mit Haarpflege und Friseurbesuch – gut geeignet für Kindergartenkinder und Eltern, die ihren Kids die Angst nehmen möchten.
Ich habe „Frag Ferdinand: Natur und Tiere“ für meinen Neffen gekauft – und zugegeben, selbst zuerst durchgelesen. Ferdinand, der reporternde Hund, hat mich sofort zum Schmunzeln gebracht. Ich liebe diesen Mix aus Witz, Wissen und Comicstil!
Die Themen sind spannend gewählt: Dinosaurier, Wale, Evolution – genau das, was Kinder (und ich) neugierig macht. Besonders schön finde ich, dass Ferdinand sich wirklich „ins Getümmel“ stürzt, anstatt trocken zu erklären. Dadurch wirkt alles lebendig und bleibt auch wirklich hängen.
Die Illustrationen von Flix machen das Ganze noch besser. Alles ist bunt, leicht verständlich, aber nicht albern. Mein Neffe war total begeistert und hat sich gleich die lustigsten Stellen nochmal vorlesen lassen.
Ein kleiner Wermutstropfen: Manche Themen werden recht schnell abgehandelt – da hätte ich mir persönlich etwas mehr Tiefe oder ein paar Zusatzinfos gewünscht.
Trotzdem: Ein super Einstieg in große Fragen rund um Natur und Tiere.
Evelyn Weigert gelingt es in „Peace, Moms“ auf charmante und sehr direkte Weise, den oft chaotischen Alltag mit kleinen Kindern zu schildern. Sie spricht offen aus, wie anstrengend und manchmal auch frustrierend das Mama-Sein sein kann – gerade wenn man nach einem langen Arbeitstag durch die Lego-Landschaft im Wohnzimmer manövriert und dabei vom immer gleichen Kinderlied begleitet wird. Ihre Texte sind ehrlich, unverblümt und oft auch sehr witzig, was dem Buch eine erfrischende Leichtigkeit verleiht.
Das größte Plus des Buches ist definitiv die sympathische und authentische Stimme von Evelyn. Viele Eltern werden sich darin wiederfinden und sich weniger allein fühlen, wenn der Wahnsinn des Familienlebens auf humorvolle Art und Weise beschrieben wird. Sie verzichtet bewusst auf erhobene Zeigefinger oder belehrende Ratschläge, was das Buch sehr zugänglich macht.
Dennoch hat das Buch für mich auch einige Schwächen. Der Humor wirkt manchmal etwas plakativ und wiederholt sich, wodurch die Texte stellenweise etwas oberflächlich bleiben. Tiefere Einsichten oder hilfreiche Strategien für den Umgang mit Stress und Herausforderungen fehlen weitgehend. Wer also auf der Suche nach konkreten Tipps oder neuen Perspektiven ist, wird enttäuscht sein. Zudem wirkt die Beschreibung des Alltags manchmal etwas zu klischeehaft, sodass es für Leser:innen, die bereits viel über Elternschaft gelesen haben, wenig Neues zu entdecken gibt.
Insgesamt ist „Peace, Moms“ eine nette und kurzweilige Lektüre, die vor allem das Gefühl vermittelt, nicht allein im Elternchaos zu sein. Für eine leichte Unterhaltung zwischendurch ist es perfekt, aber es reicht nicht ganz für eine uneingeschränkte Empfehlung. Wer ein Buch mit mehr Tiefe oder praktischen Ratschlägen sucht, sollte vielleicht weiterblicken.
Tim Ruster nimmt uns mit auf eine spannende Reise in die Zukunft der Raumfahrt, und ich fand die Grundideen zur Kolonialisierung des Mars und interstellaren Reisen wirklich faszinierend. Für alle, die sich generell für das Weltall und die kommenden Entwicklungen interessieren, ist das Buch sicherlich eine schöne Einführung.
Allerdings blieb bei mir der Wow-Effekt etwas aus. Die Erklärungen sind zwar verständlich, aber oft auch ziemlich oberflächlich. Wer sich schon ein bisschen mit Astronomie auskennt, wird hier wenig Neues entdecken. Mir fehlten tiefere Einblicke und mehr kritische Reflexion, gerade bei den technischen Herausforderungen.
Tim schafft es, Begeisterung rüberzubringen, aber das Buch wirkt stellenweise eher wie ein Überblick als ein richtiges Zukunfts-Highlight. Trotzdem ein nettes Buch für Einsteiger, die einfach mal träumen und sich inspirieren lassen wollen.
„Eine Welt nur für uns“ hat mich wirklich gepackt – vor allem, weil ich spüren konnte, wie schwer die Nachkriegszeit für die Menschen war. Vincent’s Suche nach Ariane und sein Versuch, in dieser kaputten Welt wieder Fuß zu fassen, hat mich sehr mitgenommen. Ich konnte mich gut in seine Hoffnung und Verzweiflung hineinversetzen.
Besonders beeindruckt hat mich, wie Claire Deya die Spannung zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern beschreibt. Das macht die Geschichte unglaublich vielschichtig und ehrlich. Die Atmosphäre an der Côte d’Azur in dieser schweren Zeit wurde für mich so lebendig, dass ich fast das Gefühl hatte, selbst mit dabei zu sein.
Manchmal waren die Beschreibungen etwas ausführlich, da hätte ich mir etwas mehr Tempo gewünscht, aber das hat der emotionalen Tiefe keinen Abbruch getan. Ich habe das Buch mit einem warmen, nachdenklichen Gefühl beendet und finde, dass es eine wirklich besondere Geschichte über Liebe, Vergebung und Neuanfang ist.
Für mich ist es ein Buch, das man nicht nur liest, sondern fühlt.
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