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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Uli
Wohnort: 
86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2024
Leichenstarr an der Bar
Jensen, Joost

Leichenstarr an der Bar


ausgezeichnet

Wir sind jetzt zum drittenmal in dem kleinen friesischen Ort Sünnum, in dem die Friesenbrauerin Gesine ihren Tüdelbräu und einen kleinen Tante Emma Laden betreibt. Es soll in der Nähe eine klimaneutrale Feriensiedlung entstehen. Die Sünnumer sollen sich darin beteiligen und eine fette Rendite erhalten. Natürlich sind alle begeistert und machen mit, nur Gesine ist da etwas vorsichtiger. Die charmante Geschäftsführerin der Friesenklima AG ist dabei sehr überzeugend. Doch plötzlich erscheint Gesines guter Bekannter angeschossen im Tüdelbräu und stirbt in ihren Armen. Er kann gerade noch Schimmelreiter flüstern, bevor er stirbt. Wie wir Gesine kennen, will sie den Mord selbst aufklären, selbst Wiebke, ihre Tochter und Polizistin, kann sie davon nicht abhalten. Bei Gesines Nachforschungen treten Unregelmäßigkeiten der Fa. Friesenklima auf, es wird von Geldwäsche gemunkelt. Was spielen die Klimaaktivisten dabei für eine Rolle? Der Autor versteht es vorzüglich, uns bis zum Schluß die Spannung nicht zu nehmen. Der Spannungsbogen spielt sich von Kapitel zu Kapitel höher und man hat ständig einen Verdächtigen im Visier, was sich dann aber bald wieder als Finte herausstellt. Wir erleben hier den trockenen Humor der Friesen, sie scheinen im ersten Augenblick ein derbes Völkchen zu sein, haben aber ihr Herz am richtigen Fleck. Unbescheiblich schön sind die Naturbeschreibungen in diesem Buch, die uns Sehnsucht auf die Nordsee machen. Und dann natürlich die Zuckerfische. Welche Leser bekommt da nicht Appetit darauf. Wieder ein hervorragender Krimi und ich warte schon auf ein weiteres Abenteuer mit Gesine, Joris, Hinnerk, Jo, Monika, Regina und dem anderen Völkchen. Joos Jensen hat einen sehr guten Schreibstil. Schnörkellos, nicht überkanditelt, klar und prägnant. Auch das Cover ist wieder sehr idyillisch gestaltet.

Bewertung vom 19.07.2024
Das Haus hinter Midnight - Eine merkwürdige Begebenheit
Jardin, Izabelle

Das Haus hinter Midnight - Eine merkwürdige Begebenheit


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Izabelle Jardin. Diesmal hat sie sich an ein ganz anderes Genre gewandt, was ihr auch sehr gut gelungen ist, mich aber als Realistin nicht ganz überzeugt. Hope steht kurz vor dem Studienabschluß. Die Prüfung nimmt eine Professorin ab, mit der sie sich absolut nicht versteht. In der Nacht hat sie immer wieder den gleichen Traum, ein altes Haus, das sie sucht und nicht findet. In der U-Bahn sieht sie immer wieder eine Geigerin, die Vivaldis Vier-Jahreszeiten unheimlich gut spielt, aber niemand sonst trifft auch die Musikerin. Nach bestandener Prüfung geht sie mit ihre Freunden auf ein Mittelalterfest. Benommen von den Ereignissen und vom Alkohol befindet sie sich eben nun in diesem Haus aus dem Traum, wo sie als Erzieherin tätig ist und dort seltsame Dinge geschehen, denn das Haus ist verflucht. Sie muß die Bewohner von diesem Fluch erlösen. Bei Hope verschwimmt alles zwischen Wirklichkeit und Traum. Man weiß nicht, ist es Realität oder nur Einbildung. Die Autorin schreibt derart großartig und detailliert, dass ich mir manchmal selbst nicht sicher bin, was ist Traum und was geschieht wirklich. Sie versteht es wie immer, den Leser zu fesseln und ihn in ihren Bann zu ziehen. Die Schreibweise in klar und deutlich, man kommt mit dem Lesen sehr gut voran und sie streut gekonnt Gänsehautmomente und übersinnliche Eindrücke in diese Geschichte. Wer an Übersinnliches, Wahrsagerei und dergleichen glaubt, der hat in diesem Buch seine Freude. Das Cover ist wunderbar auf alt gestaltet. In einer Glaskugel befindet sich ein altes Gemäuer, umrankt von Hopfen und am Rand befindet sich ein großer Schlüssel. Am Ende erwacht Hope aus ihren Träumen und hat eine trockene Hopfenblüte in ihrer Tasche. Wahrheit, Traum, Zeitreise......

Bewertung vom 16.07.2024
Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Schon das bunte Cover mit der rauchenden Nonne und der Titel haben es mir auf den ersten Blick angetan. Die Autorin schreibt frech, modern, spritzig, cool, unkoventionell, ohne Tabus, nimmt kein Blatt vor den Mund und versteht es außerordentlich, den Leser zu fesseln und ihm erst am Ende des Buches den Täter darzustellen. Holyday ist seit einem Jahr im Kloster. Ihr Leben bisher war sehr turbulent. Sie hat nichts ausgelassen: Tatoos, Drugs und Alkohol, ging keiner Schlägerei aus dem Weg, spielte in einer Punkrockband, blondiert, lesbisch und fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter. Hier in der Klosterschule will sie sich zurückziehen und gibt den Schülern Musikunterricht. Doch den brennt es in der Schule, der Hausmeister wird dabei getötet. Holy geht in den brennenden Teil und rettet zwei Schüler, sie sieht aber einen Schatten schnell verschwinden. Ein paar Tage später brennt die Mensa und Schwester T. kommt dabei um. Dann gib es aber noch ein paar andere Brände in der Nähe. Die Brandermittlerin Riveaux und auch die Polizei ermitteln nach Holys Ansicht sehr träge und deshalb sucht sie auf eigene Faust nach dem Täter. Was verheimlicht der zuckerkranke Schüler mit seinem Pittbull? Hat er was gesehen? Und dann will irgend jemand Holy verdächtigen. Ihre Bluse mit Brandflecken ist im Papierkorb und neben der toten Schwester T. liegt ihr Plektum. Aber auch die anderen Personen in der Klosterschule verhalten sich irgendwie komisch. Bernhard, der zweite Hausmeister, die Chemielehrerin, der Lehrer John Vander....., die anderen Nonnen. Und immer wieder gibt es einen Rückblick in Holydays früheres Leben und ihre schwarze Seele. Das Buch hat mich total fasziniert, insbesondere Holy, die durch nichts aufzuhalten ist, keine Angst oder Hemmungen kennt. Hier erleben wir New Orleans in seiner trägen Schwüle, den Blues, der sich aufs Gemüt legt. Dies ist erst der Anfang einer Reihe um und mit der Nonne Holyday.

Bewertung vom 15.07.2024
Freak Sisters
Sterly-Paulsen, Christine

Freak Sisters


ausgezeichnet

Ein Buch, das ich zuerst nicht ganz ernst nahm, aber je weiter ich las, desto emotioneller war es. Man macht sich über den Inhalt so manche Gedanken. Judith und Rebecca sind Zwillinge, wobei die eine sieben Tage früher zur Welt kam. Der Vater ist Pfarrer, die Mutter eine ziemlich introvertierte Frau. Beide kümmern sich nicht viel um die Mädchen. Sie wuchsen ohne jeglichen Kontakt heran, bereicherten sich heimlich am Alkohol der Mutter, der reihenweise im Keller versteckt war, da die Mutter der irrigen Ansicht war, dass Alkohol eine weitere Schwangerschaft verhindern kann. Die Mädchen besuchten keine Schule, sie wurden von der Mutter in Latein unterrichtet. Als dann der junge Vikar ins Pfarrhaus kam, übernahm er den Unterricht und besuchte des nachts die etwas füllige Judith. Als die unbekannte Großmutter der Kinder starb, wurden sie alleine nach München zur Beerdigung geschickt. Dies nahmen sie zum Anlaß, um zu türmen. Ziemlich weltfremd wurden sie von einem eigenartigen LKW Fahrer mitgenommen. Dann trafen sie Uli, einen Mann, der sie nach Portugal mitnahm. Er führte sie in ein mehr als eigenartiges Dorf, die Menschen dort schienen alle etwas verstört zu sein. Aussteiger, Hippies, Sekten und führten ein sehr ungewöhnliches Leben. Ohne Geld waren sie auf die Barmherzigkeit der Dorfbewohner angewiesen. Rebecca malte für einen Künstler und Judith versuchte, aus den Karten zu lesen. Doch dann wurden die Mädchen Uli zu viel und er ließ sie aus der Stadt bringen und die Beiden wollten nach Rom, da man dort ja Latein spricht und versteht. Leider hört dann hier das Buch auf und man weiß nicht, wie es weitergegangen ist. Der letzte Absatz hat mich tief berührt, die Eltern machten in aller Ruhe Frühstück und benahmen sich so, als hätten sie niemals Kinder gehabt. Das Buch liest sich ein wenig wie Huckelberry Finn oder wie Gullivers Reisen. Besonders die Menschen in dem Künstlerort kamen mir alle sehr unwirklich vor, fast meinte man, Geister vor sich zu haben. Unreelle Personen, aber die Mädchen konnten sich behaupten. Sie taten mir oft leid, wenig zu essen, oft ungewaschen und fast keine Kleidung. Nicht einmal 15 Jahre alt, tranken sie schon Unmengen an Alkohol. Ein Buch, das sehr in die Tiefe geht und mich sehr nachdenklich gemacht hat. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewählt und paßt zu dieser Geschichte, die zwischen Traum und Wirklichkeit, Märchen und Okkultismus angesiedelt ist.

Bewertung vom 13.07.2024
Wundmale
Köhl, Alexander

Wundmale


ausgezeichnet

Es ist ein etwas anderer Krimi, den ich sehr interessant fand. Kommissar Basler lebt nach dem Unfalltod seiner Frau mit seinem blinden Sohn in einem alten Försterhaus. Vor ein paar Tagen erhielt er einen anonymen Brief, dass ein Todesfall vor einiger Zeit mit Exorzismus zu tun hat. Basler beachtet das Schreiben kaum. Dann wird er zu einer Toten gerufen. Eine junge Frau liegt aufgebahrt in ihrem Bett. Selbstmord. Die Angehörigen hatten sie aber zuvor gewaschen und frisch angekleidet. Bei der Obduktion der Toten bestehen Zweifel an ihrer Selbsttötung. Die Mutter der jungen Frau schweigt und blockt ab, mit dem Vater kann man nicht sprechen, da er sich mit Schlaftabletten zudröhnt. Nach einigen Ermittlungen kommt auf, dass eben in jener Familie ein religiöser Eiferer ein und aus geht. Dieser wurde vor einigen Jahren wegen seiner bestimmten Ansichten des Klosters verwiesen und er soll auch Teufelsaustreibungen vornehmen. Der Autor läßt uns auch auch in das Privatleben von Basler schauen, seine Beziehung mit einer indischen Kommissaren und auch sein Leben mit seinem Sohn. In einem anderen Handlungsstrang wird uns Antonius nähergebracht und wir so seine Beweggründe kennen lernen. Jedes Kapitel ist mit Datum und Uhrzeit versehen und der Krimi ist voller Spannung und ungeahnte tiefen der menschlichen Seele tun sich einem auf. Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Sätze sind ohne Fremdwörter, kurz und prägnant, man weiß, was hier ausgedrückt werden soll. Ich fand das Buch bis zur letzten Seite spannend, da das Thema Exozismus aufgeriffen wird und auch dies noch einige Geheimnisse entschlüsselt.

Bewertung vom 09.07.2024
Toxic (MP3-Download)
Flos, Lamia

Toxic (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ich kann nur sagen, ein Buch, das einen nicht mehr los läßt. Und ich frage mich, wie groß muß die Abhängigkeit sein, um sich so tief in diesen Strudel eines Narzissten mit hineinziehen zu lassen. Die Protagonistin ist noch eine Schülerin, als sie Steffen zum ersten Mal begegnet. Nach der Schulzeit verlieren sie sich aus den Augen und die junge Frau heiratet und bekommt einen Sohn. Die Ehe geht in die Brüche und sie trifft zufällig wieder auf Steffen. Der umgarnt sie, sie ziehen zusammen aber sie merkt nicht, dass er sie finanziell ausnützt. Er macht sie zuhause nieder, vor anderen ist der der liebende Mann und trotz aller Zweifel heiratet sie ihn, er belügt sie, trinkt, sie verschuldet sich für ihn und begeht sogar eine Straftat. Sieben Jahre lang erträgt sie dieses Leben, bis es ihr endlich mit Hilfe einer Kollegin gelingt, sich zu trennen. Die Autorin schildert hier wirklich ohne Scheu das Leben mit so einem Menschen, die Erniedrigungen, die Schmähungen und dann die Ausreden, die er immer parat hat. Eine wahre Geschichte, die sich interessanter und gefährlicher wie ein Thriller liest. Die jeweiligen Kapitel beginnen mit einem Auszug aus einem bekannten Lied verschiedener Interpreten. Ich möchte nicht vorweggreifen, zu welchen Scheußlichkeiten Steffen gegriffen hat, hier soll sich der Leser selbst ein Bild machen, jedoch rate ich jedem, der in so einer Situation einer toxischen Beziehung ist, sich psychologischer und anwaltlicher Hilfe zu bedienen. Ein weiteres Buch von Lamia Flos, das uns in die Abartigkeiten einer menschlichen Seele schauen läßt. Das Cover ist schwarz und zeigt die Lippen einer Person.

Bewertung vom 07.07.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

Ich muß sagen, ein Buch, das unter die Haut geht und mich schon zum Nachdenken bringt. Mein Mann und ich sind selbst schon Rentner und ich betrachte die Sache von der anderen Seite. Wir sind jetzt jederzeit für Kinder und Enkel da, würden aber nie verlangen, dass diese uns eine Tages pflegen. Wenn wir merken, dass die ersten Gebrechen auftauchen, werden wir uns um ein Pflegeheim bemühen, dies stand für uns schon immer fest, denn die Kinder haben ihre Berufe, ihr eigenes Leben, man kann nicht erwarten, dass sie dann für die alten und gebrechlichen oder vielleicht dementen Eltern immer da sind. Das Buch, das als Sachbuch deklariert wird, liest sich so gut wie ein Roman. Der Vater des Autors ist schon lange verwitwet, ging seinen Beruf als Anwalt und Notar nach. Aber dann ging es langsam aber sicher bergab. Im ganze Haus versteckte er Zettelchen, die ihn erinnern sollen, was er zu tun hat. Volker Kitz und sein Bruder kümmern sich liebevoll um den alten Herrn und taten alles, damit er aus seiner gewohnten Umgebung nicht herausgerissen wird, aus dem Dorf, in dem er seit seiner Heirat lebte. Doch dann ging es trotz Pflegedienst und Haushälterin nicht mehr. Volker suchte im einen Platz in der Residenz in Berlin, gleich um die Ecke, wo er selbst wohnte. In der Residenz wurde er fast täglich von seinem Sohn besucht, auch Corona konnte sie nicht ausbremsen. Und sie unternahmen noch einiges zusammen. Als der alte Herr dann stirbt, ist der Sohn tief bewegt. Ein Buch, das mich nachdenken läßt und man erschrickt, wenn das Gehirn langsam abstirbt, man nicht mehr Herr seiner Sinne und über seinen Köper ist. Hier sieht man, wie am Schluß die Bindung zwischen Vater und Sohn eng wurde und der Sohn trotz allem den Vater nicht gekannt hat. Das Thema ist ein sehr trauriges und doch ist es voller Empathie und Liebe. Das Cover ziert ein vierblättriges Kleeblatt, ein Glückssymbol. Man soll und muß über sein Leben und das Alter nachdenken, denn es kommt viel schneller als man denkt.

Bewertung vom 07.07.2024
Kein Wort mehr über Liebe
Le Tellier, Hervé

Kein Wort mehr über Liebe


ausgezeichnet

Ein Buch über die Leichtigkeit von Paris, aber zugleich auch voller Melancholie. Anna und Louise, zwei Frauen in den besten Jahren, die eine Ärztin und die andere Anwältin. Beide haben Kinder und sind schon einige Jahre verheiratet. In ihren Beziehungen ist der Alltag eingekehrt. Da lernt Louise den Psychoanalytiker Thomas kennen und verliebt sich in ihn. Anna findet an dem Schriftsteller Yves gefallen. Und die beiden Frauen beginnen jeweils mit ihren Liebhabern eine Affäre, was sie belebt. Immer wieder müssen sie Ausreden erfinden, um sich mit den anderen Männern zu treffen. Doch dann beginnen die Zweifel und werden die Frauen ihre Männer verlasssen oder kehren sie in ihre Ehe zurück? Herve Le Tellier beschreibt hier sprachlich sehr gekonnt die Lebensweise und das Amüsement der Pariser, die Beschwingtheit und die Schönheit der Frauen. Und doch tritt in dem Buch eine nicht zu übersehende Ernsthaftigkeit ein. Was ist mit den Ehemännern und den Kindern? Ahnen sie etwas von dem anderen Leben ihrer Frauen? Ich habe dieses Buch verschlungen, denn der Autor beleuchtet des Leben der sechs Protagonisten sehr intensiv. Aber auch die Frauen machen sich ihre Gedanken, die hier durchaus ihre Berechtigung finden. Ein ganz anderer Roman über die Liebe, tiefgreifender, überlegter, nachhaltiger. Denn die hier genannten Personen sind keine jungen Menschen mehr, haben schon ihre Familien. Das Cover ist hellblau und zeigt stylistisch ein Paar in einer inngen Umarmung. Ein Buch nicht nur für einen Sommer lang.

Bewertung vom 06.07.2024
Der Betrachter: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Betrachter: Thriller


ausgezeichnet

Ein weiterer superspannender Thriller aus der Laura Kent Reihe und ihrem Kollegen Max. Die beiden Ermittler werden in eine einsame Fabrikhalle gerufen. Dort finden sie eine kleine Kiste, in der eine junge Frau eingepfercht wurde. Tot. Mit in der Kiste liegt der Flügel eines Schmetterlings. Noch während sie diesen Mordfall bearbeiten, werden sie von einer Pflegerin in eine Psychiatrische Klinik gerufen. Eine Insassin, Lilly, die seit sieben Jahren kein einziges Wort gesprochen hat, hat eine detailgetreue Zeichnung von der Frau in der Kiste angefertigt. Leider ist von ihr nicht zu erfahren, woher sie dieses Wissen hat. Sie fertigt noch weitere Zeichnungen an und genau auch diese Morde geschehen weiter. Da es eine geschlossene Anstalt ist, bleibt die Frage offen, woher Lilly ihre Kenntnisse hat. Prof. Franke und die Stationsärztin Gerstenberger können dazu keine Auskunft geben, aber irgendwie mauern sie. Die Zeit eilt, denn der Mörder kennt keine Gnade und schlägt immer wieder zu. Die Autorin präsentiert und zwar sehr viele Verdächtige und irgendwie alle könnten die Täter sein. Aber wie wir von der Shepherd gewohnt sind, führt sie uns bis ganz zum Schluß in die Irre und ich muß wirklich sagen, diesen Täter hatte ich überhaupt nicht im Visier. Die Kapitel sind kurz und alle voller Spannung und Düsternis, man bekommt beim Lesen schon Gänsehaut. Die Schrift ist in ihren Büchern relativ groß, so dass das Lesen überhaupt nicht anstrengend ist. Hier wird auch wieder auf das traumatische Erlebnis von Laura in ihrer Kindheit hingewiesen. Aber auch das Privatleben der Ermittler wird mit einbezogen und Max kümmert sich hier ein wenig zu viel um die junge Polizistin Sophie, was bei seiner Frau einiges auslöst. Und nicht zu übersehen dürfen wir den wirklich fähigen ITler Fischer,d er wirklich jedes Handy und jeden Computer knacken kann. Auch das Cover ist in der gewohnten Art von der Shepherd. Ein roter großer Schmetterling auf einem Dornenzweig und der Schmetterling ist reliefartig angebracht. Freu mich jetzt schon auf den nächsten Thriller der Autorin.

Bewertung vom 03.07.2024
Millies Millionen
Eckmann, Peter

Millies Millionen


ausgezeichnet

Nach einem sehr schweren Unfall bei einem Rennen kann der bekannte Rennfahrer Robin nicht mehr auf die Piste zurück. Er bekommt ein Angebot von einem Autohaus, das nur Autos der obersten Kreisklasse verkauft, dort als Fahrlehrer für die betuchten Kunden zu agieren, Dieses Angebot kommt ihm gerade recht, da er durch den langen Krankheitsausfall in den Miesen ist. Eines Tages kommt eine neue Mitarbeiterin in die Firma. Jasmin fragt ihn nach einiger Zeit, ob er sie heiraten will, denn sie bekommt ein sehr hohes Erbe, das aber nur ausbezahlt wird, wenn sie verheiratet ist. Dafür soll er 25.000,-- Euro erhalten, Natürlich stimmt Robin zu und aus der Vernunftehe wird Liebe. Doch dann verliert sich das Erbe im Sand und nun soll Robin ein Millionenerbe erhalten. Doch als dies bekannt wird, werden sie verfolgt, Jasmin wird entführt und man trachtet auch Robin nach seinem Leben und es beginnt ein skuriller Wettlauf mit der Zeit. Menschen, denen sie vertraut haben, werden plötzlich zu Feinden. Das Buch mutiert ab der Mitte wirklich zu einem Aktionthriller, Morde geschehen, man schreckt vor nichts zurück, die vermeintlichen Freunde locken das Paar in eine Falle. Der Autor schildert diese Vorfälle derart intensiv und wortgewaltig, man kann nicht mehr aufhören mit dem Lesen, denn jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger und man will wissen, wie es weitergeht. Ein Buch das zeigt, wie die Geldgier einen Menschen verändern kann. Gut beschrieben sind auch die jeweiligen Kindheitserlebnisse der beiden Hauptprotagonisten, die beide ohne ihre leiblichen Vater aufwachsen mußten. Mir hat das Buch wirklich spannende Stunden bereitet. Das Cover zeigt einen 1000,-- Euro Schein, in dessen Mitte ein Rennwagen fährt.