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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Uli
Wohnort: 
86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 384 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2024
STARCK und der erste Tag
Jaschinski, Christian

STARCK und der erste Tag


ausgezeichnet

Schon das erste Kapitel zieht den Leser voll in seinen Bann und man spürt genau, hier wird noch so manches geschehen, das nicht so schnell aufgelöst werden kann. Andreas Strack wird nach 5 Jahren Gefängnis entlassen, unschuldig und nun will er es beweisen. Nun kehrt er zu seiner Mutter zurück, die Ehefrau tot, die Tochter Greta beI Adoptionseltern und anstatt seines Berufs als Oberstaatswalt ist er nun Autowäscher. Durch unlautere Machenschaften und Intrigen wurde er verurteilt, Jetzt will er Beweise schaffen, die ihn von der Schuld freisprechen und er hofft durch einen Kriminalkommissar zu dies tun zu können. Doch kaum aus der Haft entlassen, will man ihm wieder einen Mord unterjubeln, jedoch hat er ein hiebfestes Alibi. Er war in der Schweiz. Aber in seinem Umfeld geschehen weitere seltsame Dinge. Als er den Nachlaß seines Vaters ordnen will, stößt er auf weitere Ungereimtheiten. Was hatte sein verstorbener Vater mit einer Bank in Zürich zu tun? In welche dubiosen Geschäfte war dieser verwickelt? Es sind mehrere Handlungsstränge, alle sehr dunkel, sehr mysteriös. Andreas Strack fühlt sich beobachtet, bedroht und nimmt die Hilfe von Duncan in Anspruch, einem Lebenslänglichen, den er im Gefängnis kennengelernt hat und der ihm stets beistand. Leider endet das Buch mit einem offenen Ende und man muß die Fortsetzung abwarten, um zu wissen, wie sich alles entwickelt. Der Autor schreibt ohne viele Emotionen, seine Sprache ist klar, er schreibt ohne viel Floskeln in kurzen Sätzen und kurzen Kapiteln. Er versteht es, den Leser immer auf dem höchsten Spannungslevel zu halten und ihm dann doch nicht die Lösung zu präsentieren. Das ganze Buch ist dynamisch, kommt sofort auf den Punkt und läßt kein Mitleid und Gejammere aufkommen, Hart, kompromisslos, kämpferisch. Ein Thriller der Extraklasse, dunkel, böse, brutal. Das dunkle Cover und der blutrote Schnitt zeigen schon Gefahr auf.

Bewertung vom 16.12.2024
Only Margo
Thorpe, Rufi

Only Margo


ausgezeichnet

Das Buch entspricht fast einem Klischee. Junge Studentin wird von ihrem Professor geschwängert, er verläßt sie, will das Kind nicht und er bleibt bei seiner Frau. Margo will ihr Kind unbedingt bekommen, verliert aber dadurch ihren Kellnerjob und weiß nicht, wie sie ihr Leben mit dem Baby meistern soll. Ihr Vater, ein abgehalfteter Wrestler zieht in ihrer WG ein, nachdem zwei Mitbewohnerinnen wegen des Babylärms ausgezogen sind. Margos Mutter ist mit sich selbst beschäftigt und so muß diese schauen, wie sie zu Geld kommt. Per Zufall entdeckt Margo das Only-Fans Account und ist erstaunt, wie Frauen mit Hilfe ihres Körpers Geld verdienen können. Sie startet mit dem Account und nach den ersten Schwierigkeiten beginnt sie zu verdienen, nachdem sie sich durchgerungen hat, sich den Männern zu zeigen. Doch dann plötzlich steht das Jugendamt vor ihrer Tür und Margo beginnt zu kämpfen. Ein Buch, das voll und ganz in unsere heutige Zeit paßt. Der Roman ist wirklich spritzig geschrieben, zeigt uns, womit die junge Frauen heute zu kämpfen haben. Er vermittelt uns das chaotische Leben von Margo, bringt aber auch zum Ausdruck, dass sie niemals aufhört zu kämpfen und ihre grenzenlose Liebe zu ihrem Kind, für das sie bereit ist, auch auf eine Beziehung zu verzichten. Trotz ihrer Jugend ist sie eine begeisterte und verantwortungsvolle Mutter. Dies war das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und bin vollauf begeistert, wie lebensnah und ungekünstelt ihr Roman ist. Ihre Ausdrucksweise ist klar und deutlich, die Sätze kurz und prägnant und sie hält sich überhaupt nicht mit nebensächlichen Floskeln auf. Das ganze Buch ist dem heutigen Leben angepaßt. Auch das Cover ist sehr gut gewählt in Popfarben. Es zeigt eine junge Frau, die erschöpft auf einer Couch liegt.

Bewertung vom 13.12.2024
Tödlicher Winter / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.2
Werrelmann, Lioba

Tödlicher Winter / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Endlich ist sie da, die Fortsetzung von Maia, Paul, Sorin und den anderen. Nach einem halben Jahr trifft Paul, der als Journalist arbeitet, wieder in seiner alten Heimat in Rumänien ein. Er freut sich schon auf Maia, die in seinem Anwesen wohnt, das er von seiner Tante geerbt hat und sie dort das Wohnrecht hat, wieder zu sehen. Doch wie enttäuscht ist er, als ihm ein Mann die Tür öffnet, Pedre, Maias Ehemann. Mit den anderen Dorfbewohnern betrinkt sich Paul und als er am nächsten Tag zum Frühstück bei Maia erscheinen soll, ist diese nicht da, aber die Polizei, die ihn festnimmt. Er steht unter Verdacht, Maias Mann getötet zu haben., Er kommt in das Ehegefängnis in der alten Trutzburg, eine alte kulturelle Stätte. Doch es gibt weitere Tote, Geister, die durch die Wälder irren und Pusomori, das unsichtbare Zigeunermädchen, beobachtet alles und weiß viel. Was will die alte Viorica Paul im Wald zeigen? Und Maias Schweigervater scheint so manches in diesem Ort in der Hand zu haben. Man munkelt über die Baummaffia, illegal werden Trüffel ausgegraben und dann nach Italien exportiert. Und Paul ist mittendrin in diesem Hexenkessell, denn inzwischen ist er wieder auf freiem Fuß. Ein Buch, das an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten ist. Wir lernen zudem noch das alte, einfache Rumänien kennen, in dem noch nach alten Traditionen gelebt wird. Die Leute sind arm, verstehen aber sehr gut, ihr Leben zu fristen. Und dann wird uns noch der alte Aberglaube nähergebracht, Geister, Fabelwesen, alte unterirdische Gänge. Die Autorin versteht es gekonnt, alles so reell zu beschreiben, man fühlt die klirrende Kälte, den heftigen Sturm, das Wasser, alle Naturgewalten. Ich bin auch wieder total faszinert und das Buch hat mich in eine ganz andere Welt zurückversetzt, die ich bisher nicht kannte. Interessant ist auch noch die Tatsache, das zwischen den einzelnen Kapiteln immer noch die Gedanken und das Tun von Pusomori eingefügt werden in kursiver Schrift. Auch das Cover ist ähnlich dem ersten Band, nur sind hier vor der Trutzburg mit Raureif überzogene Bäume zu sehen.

Bewertung vom 10.12.2024
Die Schwester des Ketzers: Propheten der Apokalypse (eBook, ePUB)
Pfaffeneder, Uschi; Pfaffeneder, Klaus

Die Schwester des Ketzers: Propheten der Apokalypse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein historischer Roman, der uns in das Jahr 1527 führt. Der Bauernkrieg ist zu Ende, das Volk ausgeblutet. Da wenden sich viele Menschen den Täufern zu, einer Bewegung, die ihnen Erlösung an Pfingsten des Jahres 1528 verspricht. Besonders in dem Gebiet um Lechrain herum wird diese Glaubensrichtung sehr verfolgt, der sich auch die Perwanger angeschlossen haben, die ein Rittergut in Günzelshofen besitzen. Die Verfolgten versuchen in Augsburg unterzukommen, wo sie insbesondere die Adolfin ihrer annahm und sie versorgte, Doch dann greift Augsburg durch, doch viele der Täufer wollten nicht revocieren, so dass sie zum Tode verurteilt wurden. Genau zu dieser Zeit fanden Lenz, der ebenfalls als Ke tzer verfolgt wird und Anna und deren Neffe eine neue Heimat in Memmingen, wo Lenz auch seinem Beruf nachgehen konnte Doch dieses kurze Glück wurde durch Magdalena zerstört, mit der Lenz eine kurze Liason gehabt hat. Anna verläßt daraufhin Memmingen und schließt sich den Täufern an und gerät in sehr große Gefahr. Dies ist zwar der zweite Teil des Romans, aber man kann auch dieses Buch ohne Vorkenntnisse sehr gut lesen, da immer wieder Rückschau gehalten wird und das Namensverzeichnis sehr hilfreich ist. Die Geschichte ist derart gut aufgebaut und überaus spannend, zumal zu den fiktiven Leuten auch historisch nachgewiesene Personen gut miteinander vermischt wurden. Zudem sind die Wege, Straßen und Häuser besonders in Augsburg so genau angegeben, dass man auch heute dort noch Überreste dieser Bewegung feststellen kann. Schon bald merkt man, dass die Autoren umfangreich recherchiert haben bezüglich der Ausschreitungen der Täufer. Am Ende des Buches ist ein Glosar angebracht und dann noch ein Nachtrag, bei dem man die Umgebung, in der das Buch spielt, selbst mit den Rad erkunden kann. Das Cover zeigt eine junge Frau beim Lesen, im Hintergrund die mittelalterliche Stadt, genau der Umschlag für einen historischen Roman. Mich hat das Buch total fasziniert und ich habe so einiges über die Täufer und deren Zeit dazugelernt. Ich würde mich auf eine weitere Fortsetzung sehr freuen.

Bewertung vom 09.12.2024
Alles büddn wild
Paulsen, Annemarie

Alles büddn wild


ausgezeichnet

Dieses Buch zu lesen war mir ein Vergnügen. Eine junge Landwirtin beschreibt ihr Leben, so wie ihr der Schabel gewachsen ist. Spritzig, witzig, humorvoll und auch teilweise sehr ironisch. Aufgewachsen ist Annemarie Paulsen auf einem Bauernhof mit sieben Geschwistern. Sie als Jüngste hat sehr schnell gelernt, sich gegen die älteren Geschwister durchzusetzen und ihr Leben war ziemlich unkonventionell. Sie studierte, kam in der Welt herum bis sie dann Martin, einen Bauernsohn traf. Sie heiraten übernahmen den Hof von Martins Eltern in der Uckermark und haben inzwischen vier Kinder, von denen noch keines in die Schule geht. Annemarie beschreibt ihr Leben zwischen Kindern und Kühen, nebenbei ist sie als Influencerin tätig und gibt ihren Post die witzige Pointe. Ich verfolge ihre Stories auf Instagram schon seit längerem, bewundere dort ihre wirklich tollen selbstgestrickten Pullis. Wir erfahren, das Bauersein und einen Hof mit neun Angestellten und 320 Kühe zu betreiben, einen hohen Aufwand an Bürokratie erfordert, Subventionen kommen nicht von alleine. Und doch spürt man in jedem Kapitel dieses Buches, dass die junge Bäuerin Kühe und das Melken über alles liebt. Ein Buch, das uns Einblick in die Dorfgemeinschaft gibt, wobei der Dorfklatsch und der Stammtisch der Männer nicht fehlen darf. Das Cover zeigt Annemarie als richtige Bäuerin und im Hintergrund steht ein schwerer Tarktor.

Bewertung vom 08.12.2024
Sissi

Sissi


ausgezeichnet

Ein wunderbarer Bildband, der für Sisssfans wie auch für Leute, die gerne backen, sehr interessant ist. Auf fast 300 Seiten erfahren wir einiges über das Leben der Kaiserin Elisabeth von Österreich wie auch von deren Hofköchin Therese Teufl. Es wird beschrieben, wie damals gebacken wurde und welche Zutaten hierfür verwendet wurden. Es bedurfte schon einige Fingerfertigkeit, um solch großartigen Torten und Gebäcke herzustellen. Dazwischen sind immer wieder Zeichnungen und Stiche dargestellt, die uns das Kaiserpaar oder die altem Cafes zeigen. Wunderschöne Aufnahmen von den Sissifilmen mit Romy Schneider bereichern das Buch. Was ganz besonders interessant ist, sind die alten Rezepte und dazu ist jeweils ein Foto der Kuchen, Gebäcke und Torten zu sehen. Rohrnudeln, Palatschinken, Strudel, Gugelhupf, Linzer Torte und noch viel mehr können wir in diesem Buch finden, sage und schreibe 75 Rezepte für Torte und dergleichen. Am Ende des Buches ist noch einmal ein Verzeichnis für die gängigen Rezepte und ein kulinarisches Glosar angebracht. Man kann mit dem Buch viele Stunden verbringen und findet dabei immer wieder etwas Neues, erfährt Dinge, die man bisher noch nie gehört hat. Ein wirklich großartige Inspiration für alle Leser, die die Monachrchie und Süßes lieben. Das Hardcoverbuch hat einen weinrote Einband mit einem Foto von dem Filmkaiserpaar. Ein Buch, das den Horizont erweitert.

Bewertung vom 07.12.2024
Was uns zusammenhält
Lovering, Carola

Was uns zusammenhält


ausgezeichnet

Ein Buch, das mich schon etwas nachdenklich zurückläßt, denn es zeigt uns, wie eine wirklich sehr gute Freundschaft toxisch werden kann. Billie und Cassie lernen sich als Kinder im Freibad kennen und sind seit dem unzertrennlich. Als Billies Familienverhältnisse aus dem Ruder laufen ist es Cassie, die ihr beisteht, zur Hilfe kommt und sie tröstet. Als Studentinnen wohnen sie zusammen in einem klitzekleinen Zimmer in New York. Später dann hat jede ihre eigene Wohnung, Cassie heiratet einen reichen Mann, wird erfolgreiche Influencerin, wird Mutter und betreibt nebenher noch eine Boutique, während Billie alleinstehend und kinderlos ist. Da paßt diese nicht mehr in Cassies Lebenskonzept und sie antwortet weder auf Billies Anrufe noch auf deren Whats Apps. Billie ist darüber sehr traurig und versucht, den Kontakt wieder herzustellen. Als Billies Chefin für ein paar Tage verreist, soll Billie die Katzen füttern. Was sie allerdings nicht weiß ist der Umstand, dass die Chefin und Billie im gleichen Haus wohnen. Und just, als Billie die Katzen füttern geht, feiert Cassie ihre 30. Geburtstag. Als das Kind von Cassie erbärmlich weint, niemand aber die Schreie hört, geht Billie heimlich die Wohnung und holt das Baby. Und dann weiß sich nicht mehr, was sie getan hat. Inzwischen wird aber die Polizei gerufen und Billie gerät in Panik. Die Geschichte bassiert von 50 Tage bevor und 35 Tage nach der Tat. Dazwischen wird immer auf die Vergangenheit zurückgegangen, was sehr interessant und richtig belebend für das Buch ist. In der Story steigert sich die Spannung ungemein, denn man weiß nicht, ob Billie als Entführerin entlarvt wird. Zudem haben die beiden Frauen ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit, über das sie akribisch schweigen. Die Autorin versteht es, den Seelenzustand, die innere Zerrisseneit, die Angst derart reell darzustellen, man merkt die Zweifel und die Unsicherheit. Und man fragt sich, welchen Aussetzer Billie gehabt hat, um heimlich das Kind zu sich zu nehmen. Die Sprache ist deutlich, leicht zu lesen, es werden unnötige Floskeln und Ausschweifungen vermieden. Die Kapitel sind kurz und jeweils von Cassies Sicht und dann wieder von Billies Sicht beschrieben. Ein sehr psycholgicsh angehauchtes Buch das uns auch zeigt, dass Billie klammert und noch loslassen kann

Bewertung vom 05.12.2024
Angela Merkel
Mai, Klaus-Rüdiger

Angela Merkel


ausgezeichnet

Eigentlich habe ich mich gefreut, als endlich eine Frau an die Macht kam und irgendwie habe ich diese Frau auch immer bewundert, wie sie sich gegen die Männerwelt durchsetzen mußte und konnte. Ihr Auftritt bei jeder Gelegenheit war immer seriös, schwarze Hose, farbiger Blazer, diese Kleidung war für wirklich jede Gelgenheit mehr als passend. Nun habe ich diese kritische Biografie gelesen und sie hatte sich in ihrem Politkerkreis den Mensche so vorgestellt: Sie kennen mich ja. Die Pfarrerstocher, in Hamburg geboren, aber im Osten aufgewachsen hatte einen sehr strengen Vater, der nur die besten Leistungen seiner Tochter akzeptierte. Angela selbst wollte von sich aus immer die Beste und die Erste sein. Sei es in der Schule, sei es bei den Freizeitveranstaltungen. Sie studierte Phsyik, heiratete jung. Das tat man in der DDR, um eine eigene Wohnung zu bekommen. Nach und nach tritt sie in die Politik ein. Nach dem Mauerfall warf sie ihre Netze im Westen aus, durch geschickte Taktik lernte sie Kohl kennen und wurde dessen Mädchen. In den Jahren als Famlienministerin war sie noch ein graues Mäuschen, das sie nach und nach mauserte. Sie durchdachte alles logisch, tat keine übereilten Schritte und setzte Stoiber, Lafontaine und Schäuble Schachmatt. Sie verstand es, bei den Medien sich ins rechte Licht zu setzen. Ob bei der Einführung dews Euros, dem Asylrecht, den Coronabeschränkungen, jetzt, hinterher wird allles ins schlechte Licht gesetzt. Dies hier ist die persönliche Meinung des Autors. Dem Volk ist es selbst überlassen, sich seine eigene Meinung zu bilden. Ja, dieser Satz wird ihr immer nachhängen in der Asylpolitik: Wir schaffen das und das Selfi mit dem Asylanten als gute Mutti ist wohl jedem bekannt. Ihr zweiter Ehemann soll ihr ja geholfen haben, die Disertation des Physikums fertigzustellen. Aber man darf nicht vergessen, die Kanzlerin war auch sehr naturverbunden. Erinnern wir uns an ihre Wanderurlaube mit ihrem Mann. Und dann natürlich Bayreuth, das darf man auch nicht vergessen. Der Autor behauptet, die Kanzlerin hätte das Land in die Krise getrieben. Man darf aber die Frage stellen: Wie hätte es ein anderer Kanzler statt der Kanzlerin gemacht? Nach der Lektüre soll sich jeder Leser selbst entscheiden, was er darüber dent. Das Buch hat ja von Haus aus den Titel: Eine kritische Biografie.

Bewertung vom 01.12.2024
Zwei Federn
Lehmann, Rüdiger und Sonja

Zwei Federn


ausgezeichnet

Dies ist der erste Teil einer Trilogie des Autorenpaares Lehmann. Auf einem Symposium lernen sich die irische Schriftstellerin Bridget O'Brian und der Reporter Ryan Doyle kennen. Beide schreiben Bücher und so kamen sie auf die Idee, mehr über Bridges Vorfahrin Amy zu erfahren, die zu ihrer Zeit um 19. Jahrhundert eine bekannte Autorin war. Der 1819 geborene Indianer Two Feathers vom Stamme der Choctaw kam als Junge zu einer Cherokee Familie, die sich in der Stadt angesiedelt haben und ein Leben zwischen den Weißen führten. In Irland herrschte um 1847 die große Hungersnot, deswegen wurde Two Feathers, der inzwischen dem Namen Gideon angenommen hatte, nach Irland geschickt um die Spenden, die sein Stamm gesammelt hatte, den Menschen dort zu überbringen. Dabei lernt er Amy kennen. Sie verliebten sich ineinander, zogen dann in Amerika durch den Wilden Westen, lebten eine Zeitlag bei den Idianerstämmen und Beide schrieben darüber. Sie wurden ein bekanntes Autorenpaar, hielten Vorträge und kamen so zu einem gewissen Reichtum. Doch nach und nach fühlte sich Gideon in der Welt der Weißen nicht mehr wohl, aber auch zu seinem Stamm konnte er nicht mehr zurück. Er verfiel der Trunksucht, hatte andere Frauen. Und der Stern des Paares begann zu sinken. Das Buch hat mich mehr als fasziniert. Die Autoren lassen uns in eine andere Welt schauen. Uns werden die Sitten und Mythen des indigenen Volkes nähergerbacht, die furchtlosen Krieger, die stolzen Häuptlinge. Es war ein fürchterliches Elend, als die weißen Siedler kamen und die Stämme aus ihrer Heimat vertrieben. Aber auch Irland in der Zeit im 19. Jahrhundert wurde sehr gut beschrieben, durch die Kartoffelfäule wurden die Menschen dort um ihr wichtigstes Lebenssmittel gebracht, sie verhungerten, einige von ihnen wanderen nach Amerika aus, wo sie aber meist in Slums endeten. Ein Buch, das uns sehr gut die zwei ganz andersartigen Welten erklärt und uns mitnimmt, in ein anderes Jahrhundert, in ein anderes Leben. Wie man schon aus den anderen Bücher des Autorenpaares kennt, ist die Sprache sehr wortgewandt, stilsicher und mit wirklich großartigen Worten werden wir durch das Buch geführt. Man merkt, dass das Paar sehr lange uns sehr sorgfältig recherchiert hat. Ist dies jedoch eine fiktive Geschichte mit Personen, die nicht gelebt haben, so schleichen sich doch reele Menschen ein wie z.B. Mark Twain als Schriftstellerkollege. Die bildhafte Beschreibung der Natur, wie die Nachtgeräusche in der Prärie oder der Sonnenuntergang in Irland lassen in den Lesern das Kopfkino spielen. Das Personenverzeichnis am Anfang des Buches ist sehr hilfreich, so kann man doch immer wieder nachschlagen. Auch das Cover ist großartig geworden. Amy, so, wie man sich die Frauen damals im 19. Jahrhundert vorstelle und dahinter als Schattenbild ein Indianer mit Federschmuck. Ich freue mich unheimlich auf de zweiten Band dieser Trilogie.

Bewertung vom 30.11.2024
Not your Darling
Blake, Katherine

Not your Darling


ausgezeichnet

Ein Buch, das zeigt, wie mutig die Frauen im Nachkriegsdeutschland waren. Mit einer gewissen List schafft es Margaret, gerade mal 20jährig, nach Los Angeles zu kommen. Ihr großes Ziel ist es, die große Stars zu schminken. Doch aller Anfang ist schwer und sie beginnt als Bedienung. Aber mit ihrer Schlauheit, oder soll ich sagen Gerissenheit lernt sie den angesagten Visagisten kennen und der erkennt ihr Talent. Schon bald darf sie die großen Hollywoodstars schminken, schließt Freundschaften und bemerkt, dass die Männer hier alle mit Vorsicht zu genießen sind. Nicht nur einmal kommt sie in mehr als prekäre Situationen aber es gibt immer wieder Menschen, die fest an sie glauben. Sie lernt die Laster Hollywoods kennen. Sex, Drogen, Alkohol. Ein Buch, das ich mit Begeisterung gelesen habe. Die Schriftstellerin schreibt derart spritzig, sie macht Wortakrobatik und trotz alledem geht die Ernsthaftigkeit und die Problematik der Protagonisten dabei nicht verloren. Das Buch läßt uns hinter die Kulissen von Hollywood schauen und hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Das Cover zeigt eine junge Frau, die ganz im Stil der 50iger Jahre frisiert und gekleidet. Ei wirklich tolles Remake an diese Zeit.