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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Uli
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86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 372 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2024
Leuchten am Meeresgrund
Fox, Brad

Leuchten am Meeresgrund


ausgezeichnet

Schon das schwarze Cover mit den verschiedene Meerestieren macht das Buch zu etwas Besonderem. Es beinhaltet viele Genres. Biografisch, wissenschaftlich, technisch, abenteuerlich, poetisch. William Beebe ist ein vielseitiger Mann. Ornitologe, Ökologe, Tiefseetaucher. 1934 findet die erste Tiefseeexpedition in einer von Beebe entworfenen Tauchkugel, genannt Bathyspähre statt. Fasziniert von der bisher unbekannten Wasserwelt, den Lebewesen, dem Farbspiel, der Dunkelheit und der Unendlichkeit taucht der Forscher immer wieder eingeengt in der kleinen Kapsel. Oben am Bord des Schiffes befindet sich die Meeresbiologin Gloria Hollister, die alles notiert. Der Autor führt uns in eine unbekannte, bisher unerforschte Welt, die er uns mithilfe von den damals entstandenen Logbüchern beschreibt. Er geht auch auf das Leben der Protagonisten ein, deren andere Expeditionen und persönlichen Ereignissen. In dem Buch sind viele Fotos und wunderbare Zeichnungen von Tiefseelebewesen. In 15 sehr interessanten Kapiteln darf der Leser gedanklich die Erlebnisse mit den Forschern teilen. Da es sich nicht um ein reines Sachbuch handelt, liest sich der Roman flüssig und leicht, auch die Ausdruckweise, besonders hinsichtlich der technische Begriffe, ist für jeden verständlich gemacht. In der anhängende Bibliografie kann man nachschauen, woher das Archivmaterial für das Buch stammt. Ich war von dieser Lektüre sehr beeindruckt, wenn man bedenkt, welche Strapazen, gesundheitliche Einschränkungen, finanzielle Einsätze die Forscher hinnehmen mußten. Das geht nur, wenn Pioniergeist und Neugierde dahinter steckt.

Bewertung vom 16.11.2024
Telegramm aus der Zukunft
Breitung, Till

Telegramm aus der Zukunft


ausgezeichnet

Von der Schauspielerin Tilla Durieux hatte ich bis dato noch nie etwas gehört. Aber bevor ich mit dem Lesen des Buches begonnen habe, habe ich mich über die Durieux schlau gemacht und so konnte ich die Handlung des Buches uneingeschränkt verfolgen. Das Buch überschreitet zwei Zeitzonen, einmal beginnend 1910 bis 1962 und dann die neuere Zeit 2016. Die junge Schauspielerin Julia Lange bekommt aufgrund ihrer besonderen Leistungen den Tilla-Durieux-Preis in Form einer kostbaren Kette überreicht, die Tilla einmal gehört hatte. Und dann haben plötzlich Julia, ihr Bruder und dessen Freund die Idee, eine Zeitreise zu starten und infolge dessen schickt Julia an Tilla ein Telegramm, das just zur Feier an Tillas 30. Geburtstag ankommt. Zuerst dachte Tilla an einen Scherz, aber nach und nach hat sich das bewahrheitet, was Juli aus der Zukunft schrieb. Dann tauchen wir in das Leben der Tilla ein, deren zweiten Ehemann, Paul Cassirer. Wir erleben die Malerin Alice Trübner, den ersten Weltkrieg. Künstler wie Barlach, die Liebermanns, Kokoschka, Poiret, Wedekind, Reinhardt und noch viele andere gingen bei Durieux und Cassierer ein und aus. Tilla war eine starke Frau, hatte sie doch in ihrem Leben trotz allem Erfolg sehr viel Pech und großes Unglück. Als der zweite Weltkrieg begann, floh sie nach Zagreb, wo sie teilweise als Näherin ihren Unterhalt verdiente. Der Autor verknüpft hier gekonnt das wahre Leben und die wahre Begebenheit mit Fiktion, so dass hier eine mehr als interessante und spannende Lektüre entstand. Stil und Ausdrucksweise des Buches sind von hoher Qualität und man spürt das quirlige Leben der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Gekonnt beschreibt Till Breitung die Charaktere der Protagonisten mit all ihre Stärken und Schwächen. Der Leser wrde in eine längst vergangene Zeit entführt. Ich jedenfalls habe hierdurch Wissen über mir bisher unbekannte Personen erlangt. Das Cover ist grellrot und und in der Mitte prangt ein Foto der Durieux in ovaler Form, sepiafarben.

Bewertung vom 11.11.2024
TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


ausgezeichnet

Dies ist bereits der dritte Teil der Reihe: Kein normaler Arbeitstag und jedes der Bücher von Maria Heinrich übertrifft de vorherigen Band an Spannung, Interesse, gefährliche Situationen und Raffinesse. Ana Rubin ist inzwischen zur Bereichsleiterin aufgestiegen und arbeitet an ihrem ersten eigenen Projekt mit künstlicher Intelligenz. Besonders die Stadt Korneuburg ist an diesem Projekt mehr als interessiert. Bei der Vorstellung, wie man KI gut einsetzen kann, wird von Demonstranten der Saal gestürmt. Dann erfolgen Hackerangriffe, jemand ist in das Betriebssystem der Firma eingedrungen und möchte alles lahmlegen. Bei der Recherche von Spezialisten wird festgestellt, dass der Angriff aus den eigenen Reihen kommt. Dann geschieht ein Mord und ein paar Tage später wird Ana Zeugin, wie ein Mitarbeiter vor ein Auto gestoßen wird. Sie will nun der Sache nachgehen und gerät selbst dabei in Verdacht, alles inszeniert zu haben. Sie kommt immer tiefer in gegen sie gerichtete Verstrickungen hinein, gerät in Lebensgefahr und als uns dann der wahre Täter gezeigt wird, sind wir mehr als erstaunt, ja irgendwie hätten wir damit nicht gerechnet. Die Autorin schreibt wirklich sehr zutreffend, beschreibt den Arbeitstag so, wie wir ihn meistens kennen. Sie beschönigt nichts, hat eine klare und effiziente Ausdrucksweise und sie versteht es, den Leser in die Irre zu locken und die Protagonisten von einer gefährlichen Situation in die nächst zu katapultieren. Und trotz des Ernstes und der Gefährlichkeit blickt da noch immer ein gewisser Wiener Schmäh durch. Sehr angenehm empfinde ich die etwas größere Schrift und die Kapitel sind nicht zu lang und enden oftmals mit einem Cliffhanger. Wie schon eingangs erwähnt, hat sie bei jedem ihrer Bücher aus der Welt der modernen Kommunikation immer wieder neue Ideen, nichts wiederholt sich. Auch das Cover ist wieder sehr interessant gestaltet. Ein greller Lichtschein erhellt kurz die Dunkelheit, im Schatten greift eine Hand danach. Ich freue micht schon auf den nächsten keinen normalen Arbeitstag.

Bewertung vom 11.11.2024
Früher & Heute - Zwei Jahreszeiten
Spreng, Stefan

Früher & Heute - Zwei Jahreszeiten


ausgezeichnet

Ich liebe solche Bücher, die in zwei Zeitzonen spielen. Einmal um 1942 herum und dann 2001. Das Buch geht total unter die Haut, setzt verschiedene Emotionen frei und zeigt uns einmal wieder die Grausamkeit des Krieges, Anian Tuchel, sein Bruder Willi und deren Freund Bernhard sind zusammen im Gebirgsjägerbataillon im Krieg eingesetzt. Bei einem Fronturlaub in Wien lernt Ani eine geheimnisvolle Tänzerin kennen und ist ihr von der ersten Sekunde an total verfallen. Dadurch wird ein Ereignis ausgelöst, das unübersehbaren Folgen für Anian und die beiden andere hat. Nach dem Krieg heiratet er und das Kriegsgeschehen und deren Folgen läßt ihn all die Jahre nicht los. Als die Gebirgsdivison aufgelöst werden soll, meint der alte Mann, dass er nun zum Rachefeldzug aufbrechen muß. Mehr möchte auf diesen spannenden Inhalt nicht mehr eingehen, um ein Spoilern zu vermeiden. Der Autor schreibt ohne Beschönigung, manchmal in sehr harten und offenen Worten über die Ereignisse. Teilweise muß man das Buch zur Seite legen, um das Gelesene zu verarbeiten. Anian hat viel erlebt und das meiste, was ihm durch Zufall widerfahren ist, hat ihn in eine mißliche Lage gebracht. Der alte Tuchel will nur Gerechtigkeit, will die Peiniger bestrafen, anderteils aber sein eigenes Unrecht wieder gut machen. Der Untertitel Früher & Heute wurde sehr gut gewählt, denn der Autor führt uns gekonnt durch die Zeiten und bringt uns die jeweilige Situation so reell rüber, dass man meint, einen Film vor sich zu sehen. Ich habe das Buch verschlungen, denn es wurde nichts schön geredet und jedes Thema wurde exakt dargestellt, man merkt, das hier umfangreiche Recherchen angestellt wurden. Das dunkle, düstere Cover ist voll auf den Inhalt bezogen. Ein Edelweis, ein Soldat in einem Schützengraben und das Gesicht eines alten verbitterten Mannes, Ein Buch, das unbedingt gelesen werden soll, denn es erweitert den Horizont um einiges und läßt uns in Dinge blicken, die wir nie vermutet hätten.

Bewertung vom 05.11.2024
Rotes Kliff
Eriksen, Nils

Rotes Kliff


ausgezeichnet

Das Buch beginnt spannend am Anfang im erste Weltkrieg. Eine neue technische Errungenschaft soll ausspioniert werde. Dann schwenkt die Geschichte ins Heute. Auf einer Segeltörn treffen drei Freunde aus Hamburg auf eine Leiche, die in der Nähe von Sylt im Wasser treibt. Doch die Polizei zeigt sich ziemlich verhalten. Bei der Toten wird eine Visitenkarte des Baumoguls Baumann gefunden. Aber Erik, von Beruf Journalist und seine Freunde wollen der Sache nachgehen. Baumann hat Beziehungen zu den höheren Kreisen, auch den Ministerpräsidenten zählt er zu seinen Freunden. Baumann will ein neues Bauvorhaben durchziehen und gerade dort, wo noch ein alter Bunker vom Krieg liegt mit irgendwelchen brisanten Unterlagen. Die frühere Pressesprecherin Freya der Opposition tut sich mit Erik zusammen und sie kommen einen wirklich unheilvollen Komplott auf die Spur, der die ganze Insel sehr verändern wird. Doch bei alle ihren Recherchen stoßen sie auf eine Mauer von Schweigen, niemand möchte sich äußern, Korruption beherrscht fast die ganze Insel, zumindest die Personen, die etwas zu sagen haben. Doch dann wird ein Anschlag auf Freya und Erik verübt, die beiden kommen in große Lebensgefahr. Dieser politische Krimi ist derart gut aufgebaut, man spürt die Gefahr und die Bösartigkeit von Seite zu Seite mehr. Die Großen und Mächtigen möchten die Insel beherrschen und sind auf der Suche nach der sogenannten Wettermaschine aus der Zeit um 1914. Ein Buch, das wirklich sehr realistisch rüber kommt und man kann mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Die Ausdrucksweise und der Stil des Autors lassen sich leicht und flüssig lesen, zumal der Spannungsbogen von Kapitel zu Kapitel steigt. Am Beginn des Buches ist ein Personenverzeichnis angebracht, was ich immer sehr sinnvoll finde. Und am Ende Ende ist das Rezept für einen Sylter Sundowner.

Bewertung vom 03.11.2024
Der Ruf des schwimmenden Gartens (eBook, ePUB)
Haigh, Tara

Der Ruf des schwimmenden Gartens (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was sich hier auf den ersten Blick als Liebesroman aussehen läßt, überrascht beim Lesen sehr. Es ist ein Crescendo, das sich vom Liebesroman steigert auf ein Abenteuer, einen Kriminalfall mit sehr viel Action und auch politische Begebenheiten sind hier mit dabei. Es ist das Jahr 1914. Sofie arbeitet in Bremen im Krankenhaus als Ärztin, nachdem sie einige Zeit in der Schweiz und auch in England tätig war. Doch sie wird von ihren Kollegen gar nicht erst genommen. Da trifft es sich gut, dass sich ein Bekannter ihres Vaters gerade in Deutschland aufhält. Er sucht für ein neu errichtetes Krankenhaus in Madeira, das von Deutschen betrieben wird, eine Ärztin. Sie soll dort eine Tuberkulosestation aufbauen. Sofie sagt dem charismatischen Richard Hauenstein zu und geht nach Madeira. Aber dort angekommen muß sie feststellen, dass sich das Krankenhaus noch im Rohbau befindet. Und dann erscheint Richards Bruder Ludwig, ein Schriftsteller, die Beiden verstehen sich sehr gut, was Richard überhaupt nicht gerne sieht. Sofie und Ludwig finden heraus, dass es bei dem Bau des Krankenhauses nicht mit rechten Dingen zugeht, politische Machenschaften stecken dahinter. Sofie lernt einen Waisenjungen kennen, der im Kloster lebt. Als sie ihn besucht, muß sie feststellen, dass es in dem Kloster nicht mit rechte Dingen zugeht und die Oberin etwas zu verbergen hat. Sofie recherchiert und bringt so einiges in Erfahrung. Dadurch bringt sie sich in große Gefahr. Was haben die Hauensteins, ein paar andere Deutsche und selbst ihr eigener Vater vor? Und dann kommt sie einem großen familiären Geheimnis auf die Spur, was ihr den Boden unter den Füßen wegzieht. Ein Buch, das mich total fasziniert hat und ich unabsichtlich es zuerst für eine Liebesschamoze abgetan habe. Die Autorin hat es verstanden, den Leser voll in ihren Bann zu ziehen und man leidet mit den Protagonisten. Ein Buch, das gekonnt einige Genren zusammenschließt. Die Autorin ist mir auch unter dem Namen Tessa Hennig bekannt, wo sie lustige, zum Lachen bringende Bücher schreibt.

Bewertung vom 01.11.2024
Café Hawelka / Cafés, die Geschichte schreiben Bd.3
Wachter, Maria

Café Hawelka / Cafés, die Geschichte schreiben Bd.3


ausgezeichnet

Ich muß gestehen, dass ich diese Nachkriegsromane über alles liebe und uinbesondere dieses Buch habe ich durch seine Einzigartigkeit in mein Herz geschlossen. Wir befinden uns in zwei Zeitzonen. Einmal um 1945 herum und dann rund m die 60iger Jahre. Kurz nach dem Krieg ist die junge Else ausgebombt und findet nach dieser Nacht ihre kleine Schwester Fritzi nicht mehr, für die sie Mutterersatz ist, da die Mutter bei der Geburt von Fritzi gestorben ist. Doch in ihrer Not wird sie von Josefine Hawelka aufgenommen, die ein Cafe in Wien besitzt. Durch viel Glück ist das Cafe noch vollkommen erhalten. Nachdem sich auch Elses Vater nach dem Krieg nicht mehr meldet, wird Else Teil der Familie Hawelka und beginnt mit ihnen zusammen, das Cafe wieder aufzubauen. Durch Zufall findet Else ihren Jugendfreund wieder, sie heiraten und bekommen die Tochter Jutta. Als Jutta dann heiraten will, kommen die alte Familiendokumente zum Vorschein und ein lang dunkles, von allen vergessenes Familiengeheimnis kommt zum Vorschein, was Else aber unter alle Umständen vermeiden will. Die Autorin versteht es gekonnt, uns diese Nachkriegszeit nahe zu bringen, die Not, die Armut der Menschen, die aber trotz allem nicht verzweifelten sondern anpackten, um sich ein neues Leben zu schaffen. Gekonnt sind hier Tatsachen mit Fiktion vermischt, zumal es ja das Cafe Hawelka bis heute noch gibt und es keine Hirngespinste waren. Hier haben sich Künstler und Intellektuelle getroffen, wie z:B: Oskar Werner, Hans Weigel, Georg Danzer, Andre Heller, um nur einige zu nennen. Sehr getroffen haben mich die Kriegsschickale der Menschen, viele wurden getrennt, starben und verloren ihr ganzes Hab und Gut. Und dann hier wieder die Generation der 68iger, die protestierten, auf die Straße gingen und demonstrierten. Trotz der Romanfiguren gibt uns das Buch Einblick in längst vergangene Zeit, man könnte es auch als kleinen Geschichtsunterricht bezeichnen. Das Buchcover zeigt uns das Cafe Hawelka und im Vordergrund eine junge Frau.

Bewertung vom 29.10.2024
Der Nachtschattenmann: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Nachtschattenmann: Thriller


ausgezeichnet

Schon der Prolog läßt uns erschaudern. Eine junge Frau wacht aus der Narkose auf, weil sie nach einem Unfall ihre Zähne richten lassen will und als sie in den Spiegel schaut erschrickt sie. Sie hat ein ganz anderes, fremdes Gesicht. Dann wird eine tote junge Frau mit einem Müllbeutel über den Kopf vor der Tanzschule aufgefunden,. In der Hand hält sie einen viel zu kleinen Ballettschuh. Die Rechtemedizinerin Julia Schwarz und der Kriminalkommissar Florian Kessler ermitteln. Dabei stellen sie fest, dass die Füße dieser Frau wund sind, als hätte sie über längere Zeit zu kleine Schuhe getragen. Und dann erschrickt die Mutter, als sie die Tote identifizieren soll. Die Frau, die ihre Tochter sein soll, hat ei ganz anderes Gesicht. Bei genaueren Untersuchung der Leiche wird festgestellt, dass an dem Gesicht eine Operation vorgenommen wurde. Und ein paar Tage später wird wieder eine Tote aufgefunden, ebenfalls am Gesicht operiert und ebenfalls mit dem zu kleinen Balettschuh. Die Zeit läuft den Ermittlern davon, denn sie ahnen, dass sie es mit einem Serienmörder zu tu haben. Es beginnen umfangreiche Recherchen, einige Persoen stehen unter Verdacht, aber man kann ihnen nichts nachweisen. Ein weiteres junges Mädchen verschwindet. Aber dann machen Julia und Florian eine besondere Entdeckung. Der Mörder hat einen gewisses Defekt, den nicht jeder hat und so können sie den Kreis der Verdächtigen enger schließen. Wie immer, ist das Buch von der ersten bis zur letzten Seite voller Spannung, man zittert. Die Shepherd beschreibt diese gefährlichen Situationen zu exakt, dass man beim Lesen meint, selbst in Gefahr zu sein. Wie immer, präsentiert sie uns potenziale Täter und man glaubt auch anhand von deren Vorgehen, den richtige Mörder zu haben. Aber bald zerschlägt sich diese Tatsache wieder und wir meinen, jetzt den wahren Verbrecher zu wissen. Und dann ziemlich am Ende wird uns die Lösung präsentiert und wir sind erschrocken und geschockt, denn mit diesem Ergebnis hätten wir nie gerechnet, Ich liebe diese Thriller von der Autorin und ich bin immer wieder erstaunt, welche Ideen sie immer wieder hat. Denn trotz der vielen Bücher, die sie bisher geschrieben hat, gleicht wirklich keines dem anderen. Auch aufgrund des Covers kann man die Schriftstellerin erkennen. Wie immer in der gleichen Art und Weise dargestellt. Eine tanzende Frau und der Titel mit großer leuchtender roten Schrift,

Bewertung vom 26.10.2024
Weihnachten - ein Fest packt aus
Böss, Gideon

Weihnachten - ein Fest packt aus


ausgezeichnet

Schon das Cover hat mich angezogen. Weihnachtlich grün weiß. Und hier stellt sich uns das Weihnachtsfest vor mit seiner eigenen Biografie. In 14 Kapiteln wendet sich das Fest an seine Leser. Wir erfahren, wie es entstanden ist. Es ist schon uralt seit 336 und dazwischen sollte es doch wahrlich abgeschafft werden. Uns wird der Unterschied zwischen dem früheren protestantischen Weihnachten und dem katholischen erklärt. Was hat der Nikolaus damit zu tun, der Santa Claus von Coca Cola? Wie wird das Weihnachtsfest in anderen Ländern gefeiert? Und dann ist ja auch noch der Krampus und die vielen anderen bösen Gestalten rund um das Fest. In den sozialistischen Staaten machte man daraus das Jahresendefest. Das Buch enthält wirklich viele Fakten, die mir bis dato nicht bekannt waren, kennt man doch das Fest mit dem schimmernden Baum, den viel zu vielen Geschenken und denkt man sich doch jedes Jahr wieder, nächstes Jahr lassen wir es langsamer angehen und Besinnen uns wieder auf die Ursprünglichkeit. Die Idee des Autors, Weihnachten selbst erzählen zu lassen, finde ich wirklich großartig. Fielen doch so manche ironischen Bemerkungen, nimmt es sich mitunter selbst auf den Arm, gleitet ins satirische ab um dann doch wieder die Ernsthaftigkeit und den religiösen Sinn zu bedenken. Ein Buch, das man besonders in der Adventszeit öfter zur Hand nehmen wird und sich so einige Passagen zu Gemüte führen wird.

Bewertung vom 25.10.2024
Die Chemie der Liebe (MP3-Download)
Hope, Hannah

Die Chemie der Liebe (MP3-Download)


ausgezeichnet

Hanna Hope versteht es wie keine Zweite, den Leser in eine andere Welt zu beamen und ihn alles andere vergessen zu lassen. Dieser Roman spielt in zwei Zeitebenen, was ich ungeheuer spannend und interessant finde, denn man kann den Weg zweier Frauen in zwei ganz unterschiedlichen Welten verfolge. Rosa Eltern kamen als sog, Gastarbeiter von Italien nach Heidelberg. Gleich am ersten Tag lernt Rosa inen jungen Mann kennen, die beiden verlieben sich ineinander. Er ist Chemiestudent, sie Wäscherin. Er nimmt sie mit an die Uni, denn Rosa ist an den Naturwissenschaften sehr interessiert und lernt dadurch viel. Doch dann geht Rosa mit ihren Eltern nach Italien zurück, da die Großmutter schwer erkrankt ist. Im anderen Handlungsstrang lernen wir Rosas Enkelin Chiara kennen. Sie ist eine aufstrebende Wissenschaftlerin und hat als erstes die Formel für die Chemie der Liebe erforscht, die Krankheiten, wie z.B,. Depressionen heilen kann. Mit diesen Forschungsergebnissen macht sie Furore nicht nur bei den anderen Wissenschaftlern, sondern auch bei den großen Chemiekonzernen, die mit der Formel Gewinn machen möchte. Seit Rosa nun einen Schlaganfall hatte, weicht ihr die Enkelin nicht mehr von der Seite und rückblickend verwebt sich das Leben von Großmutter und Enkelin und wir schauen in eine sehr dramatische Familiengeschichte. Ich habe das Buch verschlungen, es ist voller Emotionen, aber auch voller Nächstenliebe und zeigt, wie schwer es Frauen in den 50iger Jahren hatten, einen Beruf zu ergreifen und als selbständige Frau sich zu behaupten. Das Leben der Protagonistinnen ist derart real beschrieben, die Autorin läßt uns mit ihren Worten daran teil haben und wir stehen mit ihnen die Ängste aus und freuen uns mit ihnen. Auch die Beschreibung von Heidelberg ist wie aus einem Reiseführer und man kann sich die Stellen und Plätze gut vorstellen. Gerne wäre ich an einer Fortsetzung dieses Romans interessiert, denn bestimmt hat Hannah Hope noch genügend potenzial zur Verfügung, Ein Buch, das man gelesen haben sollte,