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Auntie U.
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Essen

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2020
QualityLand 2.0 / QualityLand Bd.2
Kling, Marc-Uwe

QualityLand 2.0 / QualityLand Bd.2


gut

Das Buch besticht auf den ersten Blick durch seine Aufmachung: ein interessantes Cover aus dicker Hartpappe, viele Seiten mit Illustrationen und kleinen Zwischengeschichten - wie gemacht für die nachwachsende Generation von Lesern, deren Aufmerksamkeitsspanne für Seite um Seite reinen Texts gar nicht mehr ausreicht. Für diese Zielgruppe ist das Buch dann sicher auch toll zu lesen: sehr skurril, viele kleine Untergeschichten, viele kleine Persönlichkeiten. Vielleicht hätte ich den ersten Teil lesen müssen. Vielleicht müsste ich jünger sein. Vielleicht hätte ich keine Fortsetzung der Känguru-Bücher erwarten sollen. Sicher ist dem Autor ein spezielles, außergewöhnliches und - für eine sehr begrenzte Leserschaft - auch lesenswertes Buch gelungen. Abseits des Einheitsbreis von Selbstfindung, Liebesgeschichte oder historischem Roman. Es ist halt nur nicht das richtige Buch für mich.

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Bewertung vom 23.09.2020
Omama
Eckhart, Lisa

Omama


schlecht

Leider unleserlich...
Das Buch sitzt! Und zwar jeder einzelne Satz. Diesen Stil mag man als Zuschauer ertragen können, wenn Frau Eckhart auf der Bühne steht. Das dauert maximal ein paar Stunden, und man kann die Gedanken zwischendurch etwas dehnen, ehe man einen Knoten ins Hirn oder Gehirnmuskelkater bekommt. Im Buch geht das nicht. Jeder Satz muss aufmerksam gelesen werden, und das ist schon nach ein paar Seiten Schwerstarbeit. Schade. Es fängt mit einer sehr netten Anekdote über frühkindliche Konstipation an - und geht danach rasant bergab. Nicht nur das Lesen ist anstrengend. Es bedarf auch einiger Mühe, sich die gute Laune nicht verderben zu lassen. Gar zu ätzend und durchweg negativ ist das Weltbild der Frau Eckhart. Natürlich hat sie mit vielen ihrer Beobachtung Recht. Aber ein witziges auf-die-Schüppe-nehmen geht sicher auch ohne das beständige Austeilen von Giftspritzen.

Bewertung vom 23.09.2020
Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


ausgezeichnet

Von der ersten bis zur letzten Seite ein Genuss. Ausgezeichnet recherchiert und hervorragen geschrieben, nimmt die Autorin den Leser mit in das München des auslaufenden 19. Jahrhunderts. Der preussische Kriminalist findet sich im bayrischen Polizeirevier wieder, wo es einen Mordfall zu lösen gibt. Bis zur letzten Minute spannend, begleiten wir den Protagonisten durch die bayrische Landeshauptstadt, lernen über preussische und bayrische Animositäten und überraschende Gemeinsamkeiten, wandern durch München und erleben mit dem Genießer aus dem fernen Berlin die Freuden der bayrischen Küche. Das alles vor dem Hintergrund der Gesellschaft kurz vor der letzten Jahrhundertwende und mit charmanten Rückblicken auf den Beginn der forensischen Wissenschaft, wie wir sie heute kennen. Absolut empfehlenswert und erfrischend anders!

Bewertung vom 23.09.2020
Das Buch eines Sommers
Kast, Bas

Das Buch eines Sommers


weniger gut

Die Punkte gibt es für den wunderbar angenehm fließenden Schreibstil von Bas Kast. Ansonsten ist das Buch eher verzichtbar. Zwar ist das Thema sehr zeitgemäß: Mann hat sich vom Leben überrumpeln lassen, hat seinen Traum aufgegeben und setzt gerade sein Familienglück aufs Spiel, weil er nur noch den Job im Kopf hat und verzweifelt versucht, seine Firma am Laufen zu halten. Ein deutsches Durchschnittsleben, das wir alle kennen. Dann stirbt der heiß geliebte, aber (s.o.) schmählich vernachlässigte, sehr coole Onkel, der alles verkörpert hat, was der junge Mann einst vom Leben wollte. Sein Vermächtnis hilft ihm zurück ins Leben, hilft ihm, zu erkennen, was wirklich wichtig ist, und hilft ihm, seinen Traum zu verwirklichen. Leider von der ersten bis zur letzten Seite voll mit Schwarz-weiß-Malerei und sehr vorhersehbarer Handlung. Schade. Vielleicht ist der Autor doch im Genre des Sachbuchs besser aufgehoben.

Bewertung vom 02.05.2020
Wie uns die Liebe fand
Stihlé, Claire

Wie uns die Liebe fand


sehr gut

Madame Nan nimmt im Alter von 92 Jahren den herannahenden Tod genauso selbstverständlich hin wie die vielen Dinge, die ihr in ihrem Leben widerfahren sind. Mit unverwüstlich positiver Einstellung nimmt sie den Leser mit auf die Reise durch die Geschichte ihrer Familie und ihres Dorfes. Sie erzählt vom Krieg, von der Liebe und von ihren Töchtern. Man hat das Gefühl, mit am heimischen Küchentisch zu sitzen und jede einzelne Persönlichkeit kennenzulernen. Es mangelt der Geschichte ein wenig an Tiefgang, aber dafür auch an Drama und Pathos, was gerade für Geschichten um und nach dem Krieg eine angenehme Abwechslung ist. Es geht nicht vorrangig um den Schmerz und die Entbehrungen der Zeit, sondern um Perspektive und Liebe - die alles leichter erscheinen lässt und natürlich immer siegt. Sie verzaubert das Dorf und die Menschen, die darin leben. Der leichte und lockere Schreibstil und die persönliche Ansprache des Lesers entführt den Leser für ein paar schöne Stunden in die trotz allem heile Welt von Bois-de-Val im Elsass.