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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Julia
Wohnort: 
Esslingen

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 22.01.2025
Barcelona Eiskalt
Göttlicher & Walter

Barcelona Eiskalt


gut

In Berlin wird eine Prostituierte ermordet. Kommissar Josef Hadersucht, der eine persönliche Beziehung zum Opfer hatte, reist in deren katalonische Heimat und versucht etwas über ein mögliches Motiv herauszufinden. Dort trifft er auf die Kommissarin Lucia Costa, die einen Serienkiller jagt. Hängen beide Fälle zusammen?
Leider konnte ich mich nicht mit Lucia und mit Josef schon gar nicht identifizieren. Bei ihm hat es mich ziemlich genervt, dass er ständig Alkohol in rauen Mengen in sich hineinschüttet. Wirklich Auswirkungen auf seine Verfassung hat das aber nicht. Er ermittelt dann meist noch munter weiter, auch mit einer halben Flasche Whisky intus, selbstverständlich fährt er da auch noch Auto, und das als Polizist! Wenn er als Alkoholiker dargestellt werden soll, ist das gut gelungen. Trotzdem hätte das für meinen Geschmack nicht soviel Raum einnehmen müssen. Lucia hat auch ihre persönlichen Dämonen. Klar macht so etwas die Charaktere interessant, aber bei den beiden ist es mir einfach ein bisschen zu viel.
Neben den beiden Protagonisten gibt es viele weitere Personen. Deren große Zahl war für mich zunächst sehr verwirrend. Irgendwann stand ich vor der Wahl entweder weiterzulesen und vieles nicht zu blicken oder das bisher Gelesene nochmal durchzublättern und die wichtigen Personen und ihre Beziehungen zueinander auf einer Mind Map festzuhalten. Ich habe mich dann für letzteres entschieden und siehe da, ab dem Zeitpunkt habe auch ich alles verstanden. Am Ende des Buches gibt es eine Auflistung mit den wesentlichen Personen, die vorkommen. Eine super Idee, leider habe ich das erst nach Beendigung der Lektüre entdeckt.
Kurze Sätze sorgen für einen angenehmen Lesefluss. Die Spannung ist auf jeden Fall da, auch wenn es meiner Meinung nach an manchen Stellen zu ein paar Längen kommt. Der Schluss ist mir persönlich dann doch zu actionreich, aber da gehen Geschmäcker sicherlich auseinander.
Das Buch spielt 2017 kurz vor und zu der Zeit der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Kataloniens. Die politische Lage in Katalonien und der Wunsch der Katalanen nach Unabhängigkeit vom spanischen Staat spielt eine zentrale Rolle. Für mich als politisch und geschichtlich eher uninteressierten Menschen mit wenigen Vorkenntnissen war das anfangs etwas schwierig. Ich musste mich erst etwas mit der politischen Situation vertraut machen. Aber dann war es durchaus interessant. Für Leser, denen es da ähnlich geht wie mir, gibt es hinten im Buch eine Zeitliste über die Ereignisse rund um die Volksabstimmung im Jahr 2017. Eine tolle Idee und bestimmt auch hilfreich für so manchen, aber ich habe auch das leider erst gesehen, als ich die Lektüre beendet hatte.
Der Krimi spielt zu einem großen Teil in Barcelona, aber teilweise auch in Berlin. Ich war in beiden Metropolen schon für einen Städtetrip. Die Ortsbeschreibungen habe ich absolut geliebt. Sie haben mich meinen Urlaub direkt noch einmal erleben lassen. So war ich mit Josef etwa am Alexanderplatz in Berlin. Und in Barcelona durfte ich unter anderem nochmal die Rambla, den Mercat de la Boqueria und den Park Güell besuchen, durch Raval streifen und mir am alten Hafen den Wind um die Nase wehen lassen. Wenn man mal in Barcelona war oder einen Trip dorthin plant, macht dieses Buch auf jeden Fall viel Spaß. Es werden wirklich soviele Orte erwähnt, die man als Tourist besucht. Und ich mag es sowieso immer Bücher über Orte zu lesen, an denen ich bereits war.

Bewertung vom 11.01.2025
Die Erbin
Delaney, JP

Die Erbin


gut

Finn reist nach Mallorca um das Haus seines verstorbenen Vaters in Augenschein zu nehmen und um die beiden Bewohnerinnen, die Frau seines Vaters und ihre Tochter zu einem schnellen Auszug zu bewegen. Doch dann verliebt sich Finn in die Tochter und seine Pläne ändern sich trotz allen Warnungen seitens seiner Schwester und seines Anwalts. Und plötzlich will die Polizei wissen, ob beim Tod seines Vaters wohl alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Das Cover zeigt das Haus auf Mallorca, ist ansprechend und versetzt den Leser schon mal in die richtige Stimmung. Der Titel „die Erbin“ passt auch gut und hat mich neugierig gemacht.
Ich habe einen Krimi mit einer Liebesgeschichtet erwartet. Beides habe ich so nicht unbedingt bekommen. Es ist kein typischer Krimi, die Spannung kommt eher unterschwellig, was mir durchaus gut gefällt. Die Liebesgeschichte bleibt auch sehr am Rand.
Die Geschichte ist aus der Sicht von Finn geschrieben. Meiner Meinung nach ist es der Autorin sehr gut gelungen, Finns Gedanken und Beweggründe rüberzubringen. Ich konnte gut verstehen, warum er so handelt, wie er es tut und gar keine andere Möglichkeit sieht auch wenn man als Außenstehender echt den Kopf schüttelt. So konnte ich mich gut mit Finn identifizieren. Zumindest während dem Großteil des Buches. Im letzten Teil wird irgendwie alles anders und doch recht schräg wird. Da konnte ich Finn nicht mehr verstehen und mir als Leser war es dann doch etwas zu abgedreht. Der Teil finde ich ist in einer ganz anderen Art geschrieben wie der Rest des Buches.
Das Setting wird toll beschrieben. Es handelt sich mal nicht um das typische Mallorca mit Sonne, Meer und Strand, das man kennt, sondern mehr um das, was man beim Agrotourismus zu sehen bekommen würde. Hat mir gut gefallen, mal was anderes.
Das Ende habe ich entweder nicht so richtig verstanden oder es ist ein offenes Ende. Was ich darüber denken soll, weiß ich nicht so richtig. Einerseits hat es etwas, andererseits finde ich es wie bereits erwähnt recht schräg.

Bewertung vom 11.01.2025
Der Pfad
Miranda, Megan

Der Pfad


sehr gut

Cutters Pass ist berühmt berüchtigt für die Touristen, die hier immer wieder verschwinden. Von bereits sieben Menschen verlor sich hier jede Spur. Der letzte, der verschwand, war Landon West. Abby lebt seit zehn Jahren in dem Ort und arbeitet in einem Hotel. Eines Tages checkt Trey West, der Bruder von Landon, ein und versucht herauszufinden, was mit Landon geschah. Je mehr Abby über Treys Recherchen herausfindet, desto mehr fragt sie sich, ob sie die Menschen in Cutters Pass überhaupt kennt oder ob sie ein düsteres Geheimnis hüten.
Das Cover zeigt die Gegend vor dem Hotel. Die düstere Atmosphäre und das Geheimnisvolle, das der Ort mit sich bringt, kommen richtig gut rüber. Daher finde ich, dass das Cover sehr gut passt und auch total Lust auf das Buch macht. Auch der Titel „der Pfad“ passt gut zu der Geschichte und hat mich gleich angesprochen.
Erzählt wird aus der Perspektive von Abby, die mir sympathisch war. Ich habe mit ihr mitgefiebert und mitgezittert.
Die ersten zwei Drittel des Buchs waren mit Längen durchzogen, was vielleicht auch der detailliierten Ortsbeschreibungen geschuldet war. Einerseits mochte ich die detaillierten Beschreibungen. Man konnte so richtig schön in das Setting eintauschen und die Atmosphäre von dem Ort in den Bergen und das Unwetter nachempfinden. Andererseits kam so nur bedingt Spannung auf. Im letzten Drittel ist es dafür super-spannend. Ein Rätsel jagt das nächste, der Leser stellt sich tausend Fragen, versucht Zusammenhänge herzustellen. Das hätte ich mir schon früher gewünscht. Wenn die Spannung sich durch das ganze Buch gezogen hätte, hätte es von mir eindeutig 5 Sterne gegeben. Da dies aber erst gegen Ende passiert, werden die Rätsel naturgemäß schnell wieder aufgelöst. Ich hätte gerne länger gerätselt. Am Ende gibt es noch überraschende Wendungen, trotzdem ist alles logisch aufgelöst und ich bin mit dem Ende sehr zufrieden.
Alles in allem ist das Buch angenehm zu lesen, auch wenn lange Sätze den Lesefluss manchmal etwas erschweren. Außerdem gibt es Worte, die ich so gar nicht kenne. Letzteres dürfte allerdings der Übersetzung geschuldet sein, wie ich vermute.

Bewertung vom 30.12.2024
Dunkles Wasser / Polizistin Kate Linville Bd.5
Link, Charlotte

Dunkles Wasser / Polizistin Kate Linville Bd.5


ausgezeichnet

Als großer Kate Linville- und Caleb Hale-Fan habe ich mich riesig gefreut, dieses Buch geschenkt bekommen zu haben. Dementsprechend lag es auch keine zwei Wochen ungelesen zu Hause. Und was soll ich sagen? Es hat mich NATÜRLICH nicht enttäuscht!
In einer stürmischen Nacht werden an der Küste Schottlands bei Kilbride zwei Familien, die in einer Bucht zelten, grausam abgeschlachtet. Die Täter werden nicht gefasst. Die einzige Überlebende ist Iris, die damals sechzehnjährige Tochter einer der Familien.
Fünfzehn Jahre später verschwindet Iris´ Freundin bei einem gemeinsamen Urlaub in Frankreich. Handelt es sich um ein Gewaltverbrechen? Die Tatsache, dass Iris seit einiger Zeit von einem Stalker verfolgt wird, wirft die Frage auf, ob sie das eigentliche Opfer hätte sein sollen und ob es einen Zusammenhang mit Damals gibt. Zufällig trifft Caleb Hale auf Iris und nimmt sich ihrer an. Und schon bald stecken er und Kate bis über beide Ohren in Ermittlungen.
Die Spannung besteht von der ersten Seite. Ich denke, dass ich ein Buch von über 500 Seiten in zwei Tagen ausgelesen habe, sagt alles. Man kann einfach nicht aufhören. Eine Frage jagt die nächste. Wie hängt alles zusammen? Was ist das Motiv? Und natürlich: Wer ist der Täter? Und viele weitere, deren Nennung hier allerdings zu viel verraten würde.
Die Autorin schafft es wie keine andere mehrere Erzählstränge nebeneinanderher zu führen, bei denen der Leser zunächst keine Ahnung hat, wie alles im Zusammenhang steht. So etwas liebe ich. Lange war mir zum Beispiel gar nicht klar, inwiefern die Geschichte, um die es im Prolog geht, mit der Story zusammenhängt. Mit der Zeit fügt sich alles logisch zusammen, allerdings nicht ohne überraschende Wendungen wie es sich für Charlotte Link ja irgendwie gehört.
Es werden einige Kapitel aus Calebs und viel natürlich aus Kates Perspektive erzählt. Ich mag die Ermittlerin sehr gern, aber speziell in diesem Buch hat sie mir ziemlich leid getan. Im Privaten hat sie einfach kein Glück, dabei würde ich es ihr so wünschen! Darüber hinaus gibt es immer wieder Einschübe, die aus Sicht des Täters von den Kilbride-Morden berichten. Diese Einschübe sind in kursiver Schrift, so dass man, wenn man noch einmal etwas nachlesen möchte, leicht den Überblick behalten kann.
Der Schreibstil war gewohnt angenehm zu lesen und fesselnd. Die Beschreibung von dem stürmischen Wetter hat mich absolut mitgerissen. Ich habe den sintflutartigen Regen und den eiskalten Wind regelrecht gespürt. Mir ist direkt etwas kalt geworden auf meinem Sofa. Nichtsdestotrotz wurde mein Interesse für Schottland und eine Reise dahin geweckt. Warum auch immer, nachdem ich da soviel von Mord gelesen habe?! 😊
Jetzt bin ich sehr gespannt, wie es mit der Reihe weitergeht und freue mich schon auf das nächste Buch, das hoffentlich bald erscheinen wird.
Eine klare Empfehlung für jeden, der spannende Bücher mag!

Bewertung vom 28.12.2024
Roter Sommer
Harbour, Berna Gonzalez

Roter Sommer


sehr gut

Im Park Juan Carlos I in Madrid wird die Leiche eines Jugendlichen gefunden. Während ganz Spanien vor dem Fernseher sitzt und der Nationalmannschaft zujubelt, ermittelt Comissaria Maria Ruiz. Bald schon gibt es einen zweiten Toten. Kannten sich die zwei? Und was hat es mit dem rätselhaften Tattoo auf sich, das beide trugen?
Den Schreibstil fand ich angenehm und flüssig zu lesen. Die Story hat mir sehr gut gefallen. Spannend ist der Krimi auf jeden Fall, auch wenn mir die Spannung zwischendrin manchmal etwas zu kurz kommt. Das Finale ist dafür umso fulminanter.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Personen erzählt. Leider konnte ich mich mit niemandem so recht identifizieren. Ich fand die Kommissarin zwar nett, hätte aber gern noch mehr über ihre Gedanken und Gefühle gewusst, um mich mehr in sie hineinversetzen zu können.
Gleich zu Anfang wird aus Sichtweise eines Mannes geschrieben, von dem der Leser nicht weiß, welche Rolle er spielt. Dieser Mann taucht immer wieder auf. Das hat mir sehr gut gefallen. Es wird nicht zu viel verraten, man fragt sich aber natürlich immer, wie er in die Geschichte passt.
Ich war noch nie in Madrid, aber die Schauplätze sind so anschaulich beschrieben, dass ich mir alles bestens vorstellen kann. Das Buch macht richtig Lust in die spanische Metropole zu reisen und zu gucken, wo Maria ermittelt. Dass es zur Zeit der Fußball-WM spielt, die Spanien dann auch noch gewonnen hat, ist ein zusätzliches Plus. Der Autorin gelingt es hervorragend, die Ausnahmestimmung im Land rüberzubringen.

Bewertung vom 06.10.2024
Falsche Masken
Prammer, Theresa

Falsche Masken


ausgezeichnet

super Wiener Flair

Eine Schauspielerin gesteht vor laufender Kamera den Mord an ihrem Ehemann. Kurz darauf hat sie einen Unfall und fällt ins Koma. Ist sie wirklich schuldig? Ihr Vater beauftragt den Privatdetektiv Edgar und seine Assistentin, die Schauspielschülerin Toni.
Dieses Buch ist das dritte der Reihe um die zwei Ermittler. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, hatte aber überhaupt keine Probleme auch ohne Vorkenntnisse in die Geschichte einzutauchen.
Toni und Edgar sind beide sehr interessante Charaktere, die ich schnell ins Herz geschlossen habe. Gut gefallen haben mir auch die eingeflochtenen Stories über das Privatleben der beiden.
Das Buch ist von der ersten Seite an spannend. Schnell stellt sich der Leser zahlreiche Fragen, die ihn zum zügigen Weiterlesen animieren. So zumindest ging es mir. Es wimmelt nahezu von Verdächtigen und Motiven.
Besonders gut gefallen hat mir die anschauliche Beschreibung der Schauplätze in Wien, sei es von dem Burgtheater, gemütlichen Kaffeehäusern etc. Ich fühlte mich richtiggehend zurückversetzt in meinen Städtetrip in die österreichische Hauptstadt vor einigen Jahren. Und am liebsten würde ich direkt noch einmal dorthin reisen und mir die verschiedenen Schauplätze ganz genau ansehen.
Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen.

Bewertung vom 30.09.2024
Verabredung mit dem Tod
Plötner, Astrid

Verabredung mit dem Tod


ausgezeichnet

Vor Jahren war die Kommissarin Maike Graf in Ermittlungen gegen eine Jugendbande involviert. Ahmed Tahiri, ein Gangmitglied, wurde damals zur Haft verurteilt. Und nun trifft Maike wieder auf ihn, nur um zu sehen, dass er aus seinen Fehlern nicht gelernt hat, ganz im Gegenteil. Ahmed baute seine kriminelle Karriere weiter aus. Und nun ist er Opfer.
Das Buch beschreibt das Thema der Jugendkriminalität wohl leider sehr realistisch. Manche Szenen gingen mir sehr nah. Man fühlt sich als wäre man mitten im Geschehen, leidet mit den Opfern mit, entwickelt Wut auf die Täter und fühlt sich furchtbar hilflos. Der Schreibstil ist einfach toll und packend.
Unter Maike und ihren Kollegen läuft auch nicht alles glatt. So verhält sich ein Kollege ihr gegenüber gar nicht nett, bei einem anderen weiß sie nicht so recht, woran sie ist. Dies hat mir ebenfalls gut gefallen. Wenn es zwischen den Komissaren „menschelt“, macht das einen Krimi für mich immer zusätzlich lesenswert.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Vermutlich war das nicht mein letztes Buch um Maike Graf.

Bewertung vom 27.03.2024
Das Verbot: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Verbot: Thriller


ausgezeichnet

Leider kann man ja nur fünf Sterne vergeben, sonst hätte ich dem Buch glatt sechs gegeben. Dies war mein erster Zons-Thriller, aber garantiert nicht mein letzter!
Der Roman spielt kapitelweise abwechseln in der Gegenwart und im 16. Jahrhundert. In der Vergangenheit ermittelt der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg im Tod von einem Mönch, bei dem eine rätselhafte Nachricht hinterlassen wurde. In der Gegenwart haben es Kriminalkommissar Oliver Bergmann und sein Partner mit dem Tod einer Kinderpsychologin zu tun. Auch hier taucht eine rätselhafte Botschaft auf.
Das Buch war wieder mal von der ersten bis zur letzten Seite spannend, versehen mit vielen überraschenden Wendungen, Cliffhangern am Kapitelende und tausend Fragen, die man sich als Leser stellt.
Besonders gut gefallen hat mir die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. In den Kapiteln, die in der Vergangenheit handeln, gelingt es der Autorin mit Hilfe der entsprechenden Sprache und der Verwendung damals üblicher Gegenstände wunderbar, ihre Leser ins 16. Jahrhundert zu entführen.
Die Stadtkarte von Zons, die sich im Buchumschlag befindet, ist eine klasse Idee. Ich habe sie mir gerne immer wieder angesehen und die Wege der Figuren verfolgt. Außerdem habe ich schon beschlossen, dass eine meiner nächsten Städtereisen nach Zons gehen soll, quasi auf den Spuren von Bastian und Oliver.

Bewertung vom 12.07.2023
Gewissenlose Wege
Brun, Georg

Gewissenlose Wege


sehr gut

Das Buch ist das zweite einer Triologie und schließt nahtlos an das erste an. So wird der zweite Fall bereits im ersten Buch eingeführt. Ebenso wird der Fall aus Band eins hier noch einmal thematisiert. Zwar kann man Gewissenlose Wege problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Aber wenn man den ersten Band auch lesen möchte, sollte man das unbedingt vor dem zweiten tun, da hier ordentlich gespoilert wird.
Der Leser trifft die liebgewonnen Figuren aus Band 1 wieder und darf mit ihnen gemeinsam ermitteln. So machen sich die Anwältin Olga, ihre Freundin Sonja und der Privatdetektiv Alex auf die Suche nach dem von heute auf morgen verschwundenen Münchner Oberarzt Bülent Atasoy. Dabei kommen sie unglaublichen Machenschaften auf die Spur.
Diesmal geht es um die Organmafia. Der Autor behandelt das grausame Thema mit viel Fingerspitzengefühl, wie ich finde. So können selbst zartbesaitetere Gemüter wie ich den Krimi gut lesen. Und obwohl das Thema an sich sehr blutig ist, wird der Leser direkt mit keiner Gewaltszene konfrontiert, was ich als sehr angenehm wahrgenommen habe. Denn Spannung braucht offensichtlich nicht immer Blutvergießen.
An manchen Stellen wird der Leser durch einfache, kurze Sätze regelrecht durch das Buch getragen. An anderen Stellen allerdings erschweren lange, verschachtelte Sätze den Lesefluss, was der Spannung etwas abträglich ist. Alles in allem ist das Buch aber auf jeden Fall ist sehr spannend.
Der Krimi macht seinem Namen „München-Krimi“ durchaus Ehre, werden doch einige Plätze und bekannte Sehenswürdigkeiten in München aufgegriffen, was ich sehr schön fand. Noch viel besser gefallen hat mir allerdings, dass ich die Protagonisten nach Istanbul begleiten durfte. Der Autor beschreibt die Metropole am Bosporus so anschaulich, dass ich sogar die Gerüche auf dem Basar riechen konnte. Nun muss ich natürlich unbedingt mal nach Istanbul reisen!
Mein Fazit: Das zweite Buch hat mir noch besser gefallen wie das erste, vermutlich aber auch, weil das Thema mehr meins ist. Nun freue ich mich auf Band drei und bin etwas traurig, dass eine Triologie bekanntlich nach drei Bänden endet.

Bewertung vom 12.07.2023
Der Lehrmeister: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Lehrmeister: Thriller


ausgezeichnet

Eine grausam zugerichtete Leiche wird gefunden. Um den Hals trägt die Tote eine Schiefertafel mit einer seltsamen Botschaft. Laura Kern und ihr Kollege Max ermitteln. Doch schon bald werden weitere Leichen gefunden.
Ich wusste ja, dass Catherine Shepherd gut schreibt, da ich vor einigen Jahren bereits einmal etwas von ihr gelesen habe. Aber dass sie sooo gut schreibt, war mir nicht klar. Definitiv wird die Autorin nun in die Liste meiner Lieblingsautoren aufgenommen.
Der Thriller ist von der ersten bis zur letzten Seite absolut spannend. Es gibt nicht eine einzige Stelle auf den 310 Seiten, die langweilig ist. Die Autorin schafft es meisterhaft verschiedene Fährten zu legen und den Leser nach Täter und Motiv rätseln zu lassen.
Gut gefallen haben mir auch die Kapitel aus der Vergangenheit. Hier grübelt der Leser, ob er die Personen aus den Kapiteln auch in der Gegenwart kennt und inwiefern das mit dem Fall zusammenhängt.
Ich habe das Buch in zwei Tagen ausgelesen und war dann enttäuscht, dass es vorbei war. Umso mehr freue ich mich, dass es von dem sympathischen Ermittlerduo noch viele Bücher gibt, die ich nicht kenne.

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