Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lena

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


ausgezeichnet

Ein Buch wie eine schnurrende Kuscheleinheit

Noriko und ihre Mutter leben seit der Vater gestorben ist gemeinsam unter einem Dach. Als sie eines Morgens in den Garten schauen hat eine Straßenkatze auf dem Stumpf einer Magnolie fünf kleine Kätzchen zur Welt gebracht. Beide Frauen sind keine großen Katzenfreunde und versuchen mit großen Bemühungen die Katzenfamilie wieder loszuwerden. Nach und nach wachsen Katzenmama Mimi, der kleine Tarō und seine vier Geschwister Noriko jedoch ans Herz. Auch ihre Mutter kann sich schnell kein Leben mehr ohne die kleine schnurrende Katzenfamilie mehr vorstellen und so dürfen die fünf Fellnasen in das Haus einziehen. Und mit ihnen zieht das Glück in ihr Haus ein.

Noriko Morishita hat mit diesem Buch eine Hommage an ihre schnurrenden Fellfreunde verfasst und ich habe mich beim Lesen jede Sekunde richtig behaglich gefühlt. Es hat mir großen Spaß gemacht zu lesen wie sich das Leben von Noriko ab dem Zeitpunkt des Einzugs von Mimi und ihren Katzenkindern so positiv verändert hat und auch ihre Einstellung zum Leben ist eine ganz andere geworden. Ich bin selbst Katzenmama und konnte mich mit jeder einzelnen Seite identifizieren und habe mir bei manchen Passagen gewünscht, auch mal das flauschige Fell von Mimi streicheln zu dürfen oder den ängstlichen Tarō hinter den Ohren zu kraulen. Außerdem finde ich es richtig toll, dass ich tatsächlich noch das ein oder andere über Katzen lernen durfte. Der Schlusssatz: „Das Glück liegt nicht in weiter Ferne, sondern im Hier und Jetzt.“ hat mich nachhaltig zum Nachdenken und Reflektieren gebracht. Ein Buch wie eine dicke, schnurrende Umarmung! Für jeden Katzenliebhaber zu empfehlen, aber natürlich auch für alle anderen. Jeder braucht eine Mimi oder einen Tarō in seinem Leben.

Bewertung vom 21.02.2025
Die Tage nach dem Pflaumenregen
Chen, Karissa

Die Tage nach dem Pflaumenregen


sehr gut

Liebe die ewig währt

Suchi und Haiwen verlieben sich 1938 in einem Longtan in Shanghai ineinander. Anfangs ist es noch eine kindliche Freundschaft zwischen der starken, unerschrockenen Suchi und dem Geigenvirtuosen Haiwen. In ihrer Jugend jedoch sind sie dann nicht nur beste Freunde sondern auch ein Liebespaar. Leider wird diese große Liebe durch den Krieg vereitelt - Haiwen beschließt sich selbst statt seinem Bruder bei der Armee zu melden und verschwindet von einem auf den anderen Tag. Es dauert anschließend sechzig lange Jahre bis die beiden sich in Amerika wieder über den Weg laufen. Aber kann man nach so vielen Jahren an die alten Gefühle anknüpfen?

Karissa Chen hat mit ihrem Debüt großes geleistet. Sie hat es nicht nur geschafft die Liebe zwischen Suchi und Haiwen tiefgründig und ergreifend darzustellen, sondern hat auch einen großen Einblick in die Geschichte von China und insbesondere von Shanghai ermöglicht. Ich war jedoch leider manchmal sehr überfordert mit dem riesigen Maß an Wissen und Details. Auch die unterschiedlichen Spitznamen und Schreibweisen der ganzen Namen hat meinen Lesefluss das ein oder andere Mal etwas gestört. Ich habe etwas mehr Liebesgeschichte und etwas weniger Geschichtsroman erwartet und war anfangs etwas enttäuscht. Aber nachdem ich tiefer in den Roman eingetaucht war hab ich dann doch Gefallen daran gefunden. Wer einen anspruchsvollen, sehr ruhigen geschichtsträchtigen und gefühlvollen Roman sucht ist hier genau richtig.

Bewertung vom 11.02.2025
Wenn wir lächeln
Unterlehberg, Mascha

Wenn wir lächeln


ausgezeichnet

Intensiv und prägnant

Jara und Anto lernen sich in den frühen 2000er Jahren auf einem Fußballplatz kennen. Jara ist sofort von Antos Kraft und Stärke begeistert. Eine Macherin. Die Freundschaft zwischen den beiden Teenagern ist geprägt von Alkohol, Wut, Drogen, Partys und tiefer Liebe zueinander. Sie teilen alles, Lipgloss, Cherry Cola, Klamotten, Baseballschläger und einen Schlagring. Aufwachsen in einem weiblichen Körper ist in einer von Männern dominierten Welt alles andere als einfach und sie versuchen sich gegenseitig Halt zu geben. Aber ist das möglich? Können sie gemeinsam ihre Schatten vertreiben?

Mascha Unterlehberg beginnt ihren intensiven Roman direkt mit einer bedrückenden Szene. Jara steht an einer Brücke, Anto ist in den Fluss darunter gesprungen und taucht nicht mehr auf. Dort, auf dieser Brücke lässt Jara ihre Gedanken schweifen und erinnert sich an viele Ereignisse zurück welche zu dieser Situation geführt haben. In kurzen, nicht chronologisch geordneten Kapiteln wird man in einen Sog gerissen, empfindet Jaras Wut, ihre Hilflosigkeit in unterschiedlichen Situationen mit Männern, ihr Drang dazuzugehören. Ihre anfänglich riesengroße Liebe zu Anto und ihr Wunsch genauso zu sein wie sie berührt mich tief. Ich habe das Gefühl, dass Jara sich immer als unzureichend gefühlt hat. Nie gut genug. Zu arm, nicht dünn genug. Im Schatten von Anto, welche in einem Raum nur durch ihre Präsenz alle Augen auf sich zog. Die patriarchale Gesellschaft hat jedoch beide auf ihre Art und Weise geprägt. Die Wut, das sich wehren wollen. Anto als Anführerin bis zu dem Zeitpunkt als Jara eine neue Schule besucht und sich ein Stück weit aus Antos Schatten heraus traut.

Ich bin restlos begeistert von dem Roman und habe die Seiten nur so verschlungen. Ich war in den Nuller Jahren auch ein Teenager und konnte mich gut in Jara und Anto hinein fühlen. Sich beweisen wollen, den Männern die Stirn bieten, nicht weglaufen. Alles Gefühle welche mir bekannt sind. Der Schreibstil der Autorin hat mich auch nachhaltig beeindruckt. Kurze, prägnante Sätze, die sich ins Hirn einbrennen. Gefühle, auf den Punkt gebracht, jedoch auch genug Interpretationsspielraum gelassen. Zwischen den Zeilen lesen ist oft die Devise und hat trotz des doch sehr ernsten Themas viel Spaß gemacht. Ein Jahreshighlight welches nachhallt und zum Nachdenken anregt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2025
Mein Schiebe-Mitmachbuch - Lieblingstiere
Penners, Bernd

Mein Schiebe-Mitmachbuch - Lieblingstiere


ausgezeichnet

Wunderschön gestaltetes Buch für kleine Weltenentdecker

Bereits wenn man das Buch in den Händen hält wird die Neugier von Kindern geweckt. Es ist so schön illustriert und auch der Schiebemechanismus auf dem Cover lädt sofort dazu ein das Buch genauer betrachten zu wollen. Die kurzen Reime auf jeder Seite passen wunderbar zu den bunt gestalteten Szenen. Meine 15 Monate alte Tochter liebt es das Buch jeden Tag zu erkunden und findet dabei immer wieder neue Sachen welche sie begeistern. Dadurch dass sie die meisten Lieblingstiere bereits kennt kann sie sie zum Teil bereits benennen oder halt den passenden Laut dazu machen. Die Schiebeelemente sind richtig spannend, es wird also nie langweilig, wenn man gemeinsam mit seinem Kind das Buch entdeckt. Ich empfehle das Buch sehr gerne an kleine Weltenentdecker weiter. Es macht so viel Spaß mit einem schönen Buch ein bisschen Qualitytime mit seinem Kind zu verbringen.

Bewertung vom 19.01.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


sehr gut

Spannend und mysteriös

Die zukünftige Braut Aoife feiert mit 4 Freundinnen ihren Junggesellinenabschied in Marbella in der Villa Floriana. Tiff, die älteste Freundin von Aoife und erste Brautjungfrau wird mit der Organisation betraut und setzt alles daran ein unglaubliches Erlebnis für Aoife zu planen. Leider entstehen durch den straffen Zeitplan und die manchmal unpassend gewählten Programmpunkte Spannungen innerhalb der Frauengruppe. Die zukünftige Braut möchte nur feiern und ein allerletztes Mal so richtig über die Stränge schlagen bevor sie Nathan das Ja Wort gibt. Letztendlich entwickelt sich alles anders als erhofft und Aoife ist am Ende des JGA tot. Der Mörder kann jedoch nicht gefunden werden und der Mordfall wird ad acta gelegt. Dani, eine der Mitreisenden und beste Freundin von Aoife hat keinerlei Erinnerungen an den verhängnisvollen letzten Abend und reist 3 Jahre später wieder an den Ort des Unglücks und möchte auf eigene Faust ermitteln. Mit im Schlepptau hat sie die anderen 3 Frauen, welche beim JGA auch dabei waren. Wird sich der Vorhang lüften und Dani die Antworten finden?

Der Thriller ist in zwei unterschiedlichen Zeitebenen aufgebaut, damals und heute. Außerdem wird immer wieder zwischen den Perspektiven gewechselt. Einmal taucht man in die Erinnerung von Dani ein, dann kommen Beth, Tiff oder Celine zu Wort. Und man merkt sofort, dass jede der Beteiligten eine andere Sicht auf die Geschehnisse von damals hat und alle das ein oder andere Geheimnis hüten. Der Autorin ist es gelungen alles sehr spannend zu gestalten und ich hatte ständig das Gefühl mit Dani zu ermitteln um herauszufinden was wirklich passiert ist und wie alles zusammenpasst. Meine Anfangsvermutung wurde zwar schlussendlich bestätigt, aber das hat dem Spaßfaktor keinen Abbruch getan.
Das Buch ist leicht zu lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Alles in allem recht solide und abwechslungsreich. Ein guter Thriller für Zwischendurch.

Bewertung vom 08.01.2025
Der Sternenstaubdieb
Abdullah, Chelsea

Der Sternenstaubdieb


ausgezeichnet

Eine gefährliche Reise in tausendundeine Nacht

Loulie al-Nazari, gemeinhin bekannt als die Mitternachtshändlerin, bestreitet ihren Lebensunterhalt damit besondere, verzauberte Relikte zu verkaufen. Unterstützung erhält sie dabei von einem magischen Kompass und ihrem treuen Freund und Beschützer Qadir. Dieser ist ein Dschinn und muss seine Identität verbergen, denn der Sultan und dessen Sohn Omar machen Jagd auf die Dschinn und lassen sie kaltblütig ermorden. Nachdem Loulie von dem Sultan beauftragt wird ein ganz besonders mächtiges Relikt in der Wüste zu suchen beginnt eine gefährliche Reise voller Abenteuer. Nichts ist wie es scheint, weder Freund noch Feind und hinter jeder Düne lauern neue Gefahren.

Mir hat der literarische Ausflug in tausendundeine Nacht wirklich sehr gut gefallen. Anfangs hatte ich kleine Schwierigkeiten mich in der Welt von Loulie und Qadir zurechtzufinden, aber anschließend war ich von dem Worldbuilding und dem Auftakt der „Sandsea Chronicles“ begeistert. Loulie ist eine starke Frau, aber zugleich auch sehr nahbar und menschlich, und hat meine ganze Sympathie verdient. Aber auch die anderen Charaktere sind spannend und sehr toll ausgearbeitet und es macht Spaß sie bis ins Sandmeer und darüber hinaus zu begleiten. Es sorgt auch für Abwechslung, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden. Obwohl das Buch eigentlich recht viele Seiten hat habe ich es in kürzester Zeit gelesen und wollte es kaum aus den Händen legen. Ich freue mich jetzt schon auf die beiden Folge Bände und empfehle dieses Buch allen Fantasy Fans und denen die es noch werden wollen!

Bewertung vom 28.11.2024
Carmilla
Le Fanu, Sheridan

Carmilla


sehr gut

Ein Klassiker der Schauerliteratur


Laura eine junge Frau lebt mit ihrem Vater abgeschieden, fern ab von anderen Menschen in einem Schloss in der Steiermark. Sie verzehrt sich nach Unterhaltung und einer Freundin. Die zwei Damen die mit ihnen in dem Schloss leben reichen ihr einfach nicht mehr. Wie es der Zufall will erscheint plötzlich Carmilla in ihrem Leben. Eine wunderschöne, liebenswerte aber auch mysteriöse junge Frau. Zwischen Laura und Carmilla entwickelt sich so etwas wie eine Liebesbeziehung, gleichzeitig beginnen bei Laura Albträume und sie wird immer schwächer und wird an den Rand des Todes gedrängt.

Die Urgeschichte der Vampire ist in Briefform aus Lauras Sicht geschrieben und ist ein toller atmosphärischer Klassiker, welcher leicht lesbar und ein wenig vorhersehbar ist. Die subtile Spannung die auf den 144 Seiten gehalten wird ist sanft und kommt ohne Blut vergießen aus. Man erhascht einen kleinen Einblick in die Literatur des 19. Jahrhunderts und kann einfach mal ein Beobachter einer anderen Zeit sein. Ein kurzweiliges Lesevergnügen welches ich gerne allen Vampirfans und Liebhabern der Schauerliteratur ans Herz legen möchte.

Bewertung vom 19.11.2024
Mordscoach
Pabst, Lilli

Mordscoach


sehr gut

Psychotherapeutin mit Serienmörder Tendenzen

Sophie Stach, Psychotherapeutin, steht mitten im Leben. Verheiratet mit dem attraktiven Jakob. Alles könnte nicht besser laufen, bis eine gewisse Amelie zu einem Erstgespräch in ihrer Praxis erscheint. Amelie ist eine hübsche, junge Frau und während dem Gespräch findet Sophie sie sogar durchaus sympathisch. Das ändert sich bei der Verabschiedung mit folgendem Satz von Amelie jedoch abrupt: „Sie sind viel hübscher, als Jakob erzählt hat“. In diesem Moment passiert etwas mit der renommierten Psychotherapeutin, sie sieht rot und ermordet Amelie. Mehr oder weniger durch einen Unfall, aber dieser Todesfall zieht einen langen Rattenschwanz hinter sich her.. Ist Sophie etwa eine Serienmörderin?

Mich hat das Buch durchaus unterhalten und ich hab den etwas überspitzten Humor recht gut gefunden. Der Schreibstil ist einfach und sehr schnell gelesen. Außerdem haben mir die Einblicke in die Psychotherapie gut gefallen. Lilli Pabst hat mit Sophie eine ziemlich wütende Protagonistin ins Leben gerufen und durch den Cliffhanger zum Schluss bin ich sehr gespannt was sie in den folgenden Bänden noch so erleben wird.

Für Krimifans die Lust auf ein kurzweiliges Leseerlebnis haben zu empfehlen.

Bewertung vom 27.10.2024
Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1
Stark, Stacia

Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1


ausgezeichnet

Magisch, spannend und stark

Prisca, eine junge schöne Frau lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in einem Dorf auf dem Land. Um ihr Land vor den verhassten und gefürchteten Fae zu schützen müssen alle Menschen bei der Geburt einen Teil von sich opfern - ihre Magie. Prisca wünscht sich für ihre Zukunft jedoch nichts weiter als ein „einfaches“ Leben mit einer Familie. Aber das ist ihr nicht vergönnt. In einer Welt in der jedes „anders sein“ von dem König des Landes bestraft wird und mit dem Tod geahndet wird, hütet Prisca ein Geheimnis und muss letztendlich aus ihrem Dorf fliehen. Auf ihrer Flucht begegnet sie einer Truppe Söllner, angeführt von dem charismatischen Lorian, und schließt sich diesen an.

Ich habe jede Seite des Buches wirklich genossen. Prisca ist eine äußerst starke Persönlichkeit, hat mich aber auch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Auch Lorian, der zweite Hauptprotagonist war mir auf Anhieb sympathisch und ich fand es toll, dass die Geschichte aus beiden Perspektiven geschildert wird. Der Reihenauftakt ist der Autorin richtig gut gelungen und hat mich begeistert. Das Worldbuilding ist sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mir die ganze Szenerie bildlich vorstellen, bin regelrecht in der Geschichte versunken. Ich kann es eigentlich kaum erwarten den zweiten Band lesen zu können. Das Buch kann ich uneingeschränkt für alle Fantasy/Romantasy Fans empfehlen! Macht wirklich Spaß.

Bewertung vom 02.10.2024
Intermezzo
Rooney, Sally

Intermezzo


ausgezeichnet

Anspruchsvolles emotionales Highlight

Peter und Ivan, Brüder die kaum unterschiedlicher und gegensätzlicher sein könnten. Peter, 32 Jahre alt und ein erfolgreicher extrovertierter charismatischer Anwalt. Ivan, 22 Jahre alt und ein introvertierter und auf sozialer Ebene manchmal unbeholfener junger Mann, nebenbei ein Schach Genie. Nachdem ihr Vater gestorben ist fallen beide in ein emotionales Loch. Peter versucht in der darauffolgenden Zeit seine innere Leere mit Alkohol, Tabletten und der 23 Jahre alten Naomie zu füllen. Ivan hingegen lernt bei einem Schachturnier die 36 Jahre alte Margaret kennen und verliebt sich in sie. Bei ihr fühlt er sich das erste Mal aufgehoben, geliebt und gebraucht. Jedoch ist diese Liebesbeziehung auch kompliziert und mit Vorurteilen von Außen behaftet.

Der Schreibstil der Autorin ist herausfordernd und macht wirklich großen Spaß. Die unterschiedlichen Kapitel die jeweils aus der Sicht von Peter oder Ivan geschrieben sind heben sich deutlich voneinander ab. Peters chaotische Gedanken und seine Verzweiflung werden in oft sehr kurze und abrupt abbrechende Sätze gepackt. Ivan wirkt durch die Schreibweise jedoch sehr besonnen, reflektiert und für sein Alter sehr reif. Die philosophischen Aspekte haben mich auch wirklich begeistert und ich fand es sehr spannend die familiäre zwischenmenschliche Dynamik zu verfolgen und welche Entwicklung die Protagonisten durchlaufen haben. Ich hatte nach „Schöne Welt, wo bist du“ große Erwartungen in das Buch und wurde nicht enttäuscht. Es ist kein Roman den man nebenbei und zwischendurch liest, aber mit ein bisschen Zeit kann man auch zwischen den Zeilen lesen und einiges an Gefühlen mitnehmen.
Und nicht zu vergessen ist das wunderschöne Cover und der tolle Buchschnitt.
Für alle eine große Leseempfehlung, die ein wenig anspruchsvollere, emotionale Lektüre suchen und auch mal eine etwas andere Schreibweise lesen möchten.