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Johannes W. Leppin
Wohnort: 
Nürnberg
Über mich: 
Die Ausgeburt des Postmodernismus ist ein infantiler, nihilistischer Fanatiker.

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2024
Der Weg nach Wigan Pier
Orwell, George

Der Weg nach Wigan Pier


gut

George Orwell ist weltbekannt für seine dystopischen Visionen, die er 1945 in „Farm der Tiere“ und 1949 in seinem bekanntesten Werk „1984“ veröffentlicht wurden. Da ich nicht wusste, was mich erwartet, war ich von diesem Buch etwas überrascht, denn es enthält abgesehen von ideologischen Narrativen keine Fiktion.

Dabei ist das Werk in zwei Teile aufgeteilt, von denen der erste ein relativ ausgedehnter und detaillierter Zeitzeugenbericht über die Lebensumstände der Arbeiterklasse Anfang des 20. Jahrhunderts ist. Der zweite Teil ist eine Art sozialistisches Manifest, das aus heutiger Sicht etwas schlecht gealtert wirkt, aber recht gut die Auseinandersetzung eines intellektuellen Geistes mit politischen Dogmen seiner Zeit abbildet. Aufbauend auf falschen, marxistischen Prämissen, die in neuen Formen auch die heutige Politik wieder prägen, versucht der Autor auf eine grauenhaft schöne Weise sein Weltbild geradezurücken. Der Onlinepopkultur/Memekultur unserer Zeit folgende würde man wohl von „Cope and Seethe sprechen“ Je mehr er auf den Sozialismus behaart, desto deutlicher tritt zwischen den Zeilen zu Tage, dass er sich unbewusst bereits mit der Realität zu konfrontieren versucht. Alles daran ist absolut authentisch und zeigt gut den ideologischen Algorithmus, den ich als Spiel gegen sich selbst bezeichnet habe. Orwell beschreibt seine Perspektive gut zugänglich und regt zum Nachdenken an, auch wenn er sich einer Ideologie nicht erwehren kann. Wer kann das schon?

„Es kann einer in guten Treuen der Überzeugung sein, daß er keine religiösen Ideen habe. Aber niemand kann dermaßen aus der Menschheit herausfallen, daß er keine dominie-rende représentation collective mehr hätte. Gerade sein Materialismus, Atheismus, Kommunismus, Sozialismus, Liberalismus, Intellektualismus, Existenzialismus, usw., zeugt gegen seine Harmlosigkeit. Er ist irgendwo so oder so, laut oder leise, von einer übergeordneten Idee besessen.“ – C.G.Jung

Bewertung vom 15.03.2024
Hitler in der Karikatur der Welt : 1924 - 1934; mit Kommentaren aus dem Dritten Reich.
ohne Angabe , ohne Autor

Hitler in der Karikatur der Welt : 1924 - 1934; mit Kommentaren aus dem Dritten Reich.


sehr gut

In diesem Buch stehen die zynisch selbsterfüllenden Prophezeiungen in Form von zeitgenössischen Karikaturen den ideologischen und demagogischen Leugnungen aus dem dritten Reich gegenüber und geben interessante Einblicke in die verschrobenen Sichtweisen der damaligen Zeit. Dokumente dieser Art wirken zunächst wie marginale Ausschnitte, tragen aber zum besseren Verständnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts bei.

Bewertung vom 11.03.2024
Can't Hurt Me
Goggins, David

Can't Hurt Me


sehr gut

David Goggins ist kein Vorbild und warnt sogar selbst davor seinen Weg zu gehen. Sein Verhalten ist selbstdestruktiv, obsessiv und unvernünftig; sein Leben gezeichnet von Trauma und Gewalt. Aber er ist auch verdammt erfolgreich, denn seine Haltung ist die Antithese zu unserer Zeit, die Antithese zu Infantilität, Hypersensibilität und Opfermentalität. Dieses Buch beschreibt auf zugegebener Weise recht glorifizierende Weise seinen Lebenswandel und wie er exorbitanten Hürden mit unbiegsamer Moral und Härte überwinden konnte. Dabei demonstriert er anschaulich, wie wenig Motivation und Inspiration wert sind und wie viel dagegen Disziplin, Glaube und Opferbereitschaft wiegen und lässt dabei niemals irgendwelche bequemen Ausreden zu. Ein Mindset von dem sich wohl die meisten ein dickes Stück abschneiden könnten, auch ohne direkt zu Grunde zu gehen.

Bewertung vom 24.02.2024
Die Geburt des Ich
Hanglberger, Manfred

Die Geburt des Ich


gut

Familientherapie aus Perspektive eines Geistlichen.

„Wir haben wohl fast alle von Kindheit an die Bedeutung der Gefühle und ihres Zusammenwirkens falsch zu bewerten gelernt, nämlich dass die einen Gefühle gut sind und die anderen böse und dass nicht beides gleichzeitig im Herzen eines Menschen leben darf.“

Diese Zeilen haben mich etwas an ein Zitat von Alexander Solschenizyn erinnert, das da lautet "Aber der Strich, der das Gute vom Bösen trennt, durchkreuzt das Herz eines jeden Menschen. Und wer mag von seinem Herzen ein Stück vernichten?"

Anhand zahlreicher Beispiele und Gleichnisse gelingt es dem Autor die Themen der Familientherapie greifbar zu veranschaulichen. Er erklärt ausführlich in welche verschiedenen Rollen man als Kind gedrängt werden kann und welche fundamentalen Auswirkungen auf die Persönlichkeit sich in der Folge ergeben können. Eine auffällig häufige Wiederholung der Auswirkungen des Kriegsgeschehens lassen auf die von ihm betrachtete Generation schließen. Die beschriebenen Muster sind jedoch weitestgehend universell.

Mir war aufgrund des Titels zuerst nicht bewusst, dass es sich dieses Buch auf die psychologische Betrachtung der Kinderseele in der Familientherapie konzentriert, wodurch ich eine etwas falsche Erwartung hatte, die allgemeiner in die Richtung Persönlichkeitsentwicklung ging. Ich habe das Buch trotzdem bis zum Ende gelesen, was für sich spricht.

Ich kann dieses Werk folglich denen empfehlen, die sich mit dieser Thematik im Speziellen beschäftigen wollen. Eine andere Erscheinung von Manfred Hangelberger, die mich weitaus mehr beeindrucken konnte und die ich jedem empfehlen kann, besonders denen, die den Autor schon kennen und schätzen, ist „Signale des Unbewussten“, in dem auf eindrucksvolle Weise dargestellt wird, wie Ängste funktionieren und warum die fundamentalste Angst nicht die vor dem Tod ist, sondern die davor nichts wert zu sein.

Bewertung vom 09.02.2024
Was ist Gott?

Was ist Gott?


sehr gut

Das Buch der 24 Philosophen ist ein historisches Dokument, welches nicht in seine Zeit passt. Der Text wird dem antiken Autor Hermes Trismegistos, von Kurt Flasch selbst aber dem 12. Jahrhundert zugeordnet. Das Konzept vom Nichtwissen Gottes erinnert an fernöstliche Prinzipien des Tao. Die Idee einer pantheistischen Konzeption verwirft der Autor nach einer Analyse, der ich nicht vollständig folgen konnte oder wollte. Die 24 Thesen sind äußerst faszinierend, denn sie versuchen durch geometrische Parabeln zu ertasten, was eigentlich mit Worten nicht mehr zu erreichen ist und kreieren dabei unterschiedliche Ansätze, die sich der gemeinsamen Idee, Flasch beruft sich hier oft auf den „ersten Grund“, auf unterschiedlichen Wegen zu nähern suchen. Dabei entsteht eine Vorstellung, die eben nicht religiös, sondern philosophisch ist und daher auch retrospektiv betrachtet nicht Gefahr läuft einen unaufgeklärten oder ideologischen Eindruck zu machen [vor dem Hintergrund freilich, dass beide Konzepte erst viele Hundert Jahre später entwickelt werden], was für das von christlichen Dogmen beherrschte Mittelalter sehr unüblich ist. Daher war es seinerzeit offenbar nicht ganz ungefährlich sich dem Text zu nähern, denn wer bei der Interpretation nicht auf die Political Correctness der damaligen Zeit achtete landete schnell auf dem Scheiterhaufen.

Durch seinen Kommentar mach Kurt Flasch den Text besser greifbar, indem er ihm einen Kontext gibt, vor dem er ihn interpretiert. Vieles ist eine Deutungsfrage, was mit der Abstraktheit der betrachteten Materie zu tun hat, aber in jedem Fall bringt er damit wertvolle Expertise ins Spiel, die er durch sein Fachgebiet wohl vorweisen kann. Für mich als fachfremden Leser jedenfalls war das Werk an vielen Stellen besser zugänglich und die Ideen dahinter konnten einen bleibenden Eindruck hinterlassen, obwohl ich einige Kommentare nicht verstanden habe.

Bewertung vom 02.02.2024
Geschichten zum Nachdenken
Bucay, Jorge

Geschichten zum Nachdenken


ausgezeichnet

Jorge Bucay, auch bekannt als „der Geschichtenerzähler“ wird seinem Titel auch in diesem Werk wieder gerecht. Dabei sind die Erzählungen zum Teil etwas abstrakter oder haben auch eine groteske Note bzw. wirken etwas schonungsloser im Vergleich zu seinem bekanntesten Titel „Komm ich erzähl dir eine Geschichte“. Auch wird in diesem Buch gänzlich auf „Beiwerk“ aus Bucays Tätigkeit als Gestaltentherapeut verzichtet. Trotzdem lohnt sich der Titel m.E. nach ohne Abstriche. In leichter Sprache verfasst für fast jedes Publikum zu empfehlen, wenn man sich darauf einlässt.
‚Geschichten zum Nachdenken‘ sind letztlich genau das, was der Titel offeriert – geliefert wie bestellt.

Bewertung vom 27.01.2024
Die Verachtung der Massen
Sloterdijk, Peter

Die Verachtung der Massen


gut

Laut Wikipedia lehrte Sloterdijk bis 2017 Philosophie und Ästhetik in Karlsruhe. Zweitere war mir als akademische Disziplin bisher unbekannt, aber zur Beschreibung seines Ausdrucks scheint sie in gewisser Weise geeignet. Gut gefallen hat mir auch die emanzipierte Perspektive, die einen gewissen metapolitischen Erkenntnisgewinn bereithält und es schafft sich dabei glaubhaft im Bezug zum Betrachteten Subjekt zu präsentieren. Das ein oder andere Schmankerl ist hierin auch zu finden.
Schwer getan habe ich mich hingegen mit dem Begreifen des eigentlichen Motives und der Erfassung von Kernaussagen. Zu häufige Sprünge und viele eher kryptische Andeutungen, die zu oft ins Vage führen, bringen mich dazu, dass ich den Text stellenweise mehr fühlen als begreifen muss. Eine Lose Zusammentragung verschiedener Beschreibungen mit Bezug zum Motiv machen es schwer einen roten Faden zu finden. Darüber hinaus ist der Text terminologisch sehr anspruchsvoll. Es geht zwar irgendwie um Verachtung, Massenphänomenologie und moderne Kulturkämpfe, aber was die zentralen Thesen, falls überhaupt vorhanden sind blieb mir bis zum Schluss irgendwie schleierhaft, was vielleicht auch an der Sprache und dem akademischen Anspruch liegen kann.
Erst im letzten Teil des Buches kommt der Autor mit einer Analyse des postmodernen Schwachsinns der uns umgibt schließlich zu einem recht begreiflichen Punkt. Die Umdeutung vertikaler in horizontale Unterschiede, oder anders formuliert die Leugnung der Unterschiede zwischen Menschen in ihren Grundvoraussetzungen und die Auswirkungen auf Philosophie und Kunst. Dabei bezieht er sich explizit auf die Gründer der Frankfurter Schule.
Im gesamten Scriptum bezieht Sloterdijk sich immer wieder auf zahlreiche Intellektuelle Größen, mehrfach z.B. auf Hegel, dessen Werk mir gänzlich unbekannt ist. Ist dieses Buch vielleicht nur Philosophen im akademischen Sinne zugänglich? Mich jedenfalls lässt es etwas ratlos zurück, aber immerhin war es interessant und literarisch ansprechend genug für mich, um es auch als Philosophielaie ganz bis zum Ende zu lesen.

Bewertung vom 14.01.2024
Manufacturing Consent
Herman, Edward S.;Chomsky, Noam

Manufacturing Consent


weniger gut

Propaganda, so Chomsky, entsteht durch Filtermechanismen, die Schwerpunkte dessen, was gesendet wird und wie es betrachtet wird festlegen und einen unüberwindbaren Rahmen für die Inhalte und einen Meinungskorridor festlegen. Alle beteiligten sind daraufhin dazu gezwungen, sich diesen Mechanismen, die explizit keinen konspirativen Hintergrund haben, anzupassen um marktfähig zu sein. So weit, so offenkundig. Die vorgestellten Mechanismen drehen sich fast alle mehr oder weniger um Einfluss durch Kapital und Macht, was wenig überraschen kann und keinen wirklichen Erkenntnisgewinn bereithält.

Letztlich habe ich das Lesen nach dem ersten Kapitel abgebrochen, da der Text selbst mit einem offenen linken Bias durchdrungen ist, der phasenweise sehr pamphletartig ist, auf altlinke Motive wie den Klassenkampf und Antikapitalismus fixiert bleibt und auch sehr apologetisch in diese Richtung wirkt. Das ist nicht unbedingt grundsätzlich uninteressant, aber die Perspektive wirkt in diesem Fall schon sehr auf der Strecke geblieben. Dazu ist der Text mit Informationen überladen, die das Buch aufblähen ohne etwas zu den Pointen beizusteuern, was das Lesen sehr mühselig macht.

Ich kann dieses Buch nicht empfehlen, da es selbst einer recht einseitigen Perspektive folgt, genau wie es den Massenmedien ja, wie wohl weitläufig offenkundig, vorgeworfen wird. Dabei sind auch die gewählten Beispiele wenig aktuell und wirken willkürlich gewählt, dienen aber vermutlich dem eigenen Weltbild des Autors.

Bewertung vom 10.01.2024
Die Tür auf der Wiese
Lewis, C. S

Die Tür auf der Wiese


ausgezeichnet

„Die Tür auf der Wiese“ ist vordergründig eine Fabel, mit der C.S. Lewis seine ausgezeichnete Fähigkeit unter Beweis stellt, fantastische Welten authentisch zu erschaffen und auch wieder zu zerstören. Stilistisch hochwertig, kompakt und nicht zu ausschweifend, für ein Publikum ab 10 Jahren empfohlen.

Hintergründig geht es in erster Linie um Autorität, Tyrannei und Macht. Darüber hinaus läuft der Autor gerade im Finale der Erzählung, welches gleichzeitig auch das Finale der gesamten Reihe darstellt zu literarischen Höchstform auf und kreiert, scheinbar ganz mühelos ein metaphysisches Spektakel, dass mit zusätzlichen Motiven äußerst tiefgründiger und abstrakter Art bestückt ist.

Fantastische Literatur, die zum Nachdenken anregt und nicht nur für Kinder geeignet ist. Zur Unterhaltung passend und nicht zu zeitaufwendig, da prägnant strukturiert.

Bewertung vom 04.01.2024
Das Kommunistische Manifest. Die verspätete Aktualität des Kommunistischen Manifests
Zizek, Slavoj

Das Kommunistische Manifest. Die verspätete Aktualität des Kommunistischen Manifests


weniger gut

„Die verspätete Aktualität des kommunistischen Manifests“ findet man als weiteren Untertitel, sobald man das Buch dann aufgeschlagen hat. Das weckt etwas die gruselige Erwartung der Verteidigung einer toten Ideologie, deren Prämissen sowohl theoretisch als auch empirisch lange widerlegt sind. Der Autor aber macht keine langen Umschweife, problematische Kernelemente zu analysieren und zu entblößen und positioniert sich zunächst kritisch gegenüber Ideologien im Allgemeinen, was schon einmal etwas Vernunft verspricht. Allerdings hält er auch an einem pathologischen Zug der Ideologien fest: der Utopie. Er stellt sie als destruktives Element in Frage und erklärt die Antiideologie zur Ideologie, was sie vielleicht auch sein kann?! Jedenfalls läuft es auf die Idee hinaus, dass ein radikaler Wandel nicht ideologisch antiideologisch zurückzuweisen sei. Einen solchen kann man aber nur als erstrebenswert ansehen, wenn man eine pessimistische Sicht auf den Status quo vertritt und selbst ein Zyniker ist, wie er es Skeptikern bzw. Antiideologischen Ideologen (?) – nämlich denen, die eine pessimistische Perspektive auf das Element der Ideologie vertreten, was sich historisch wohl deutlich besser anhand der Erfahrungen vertreten lässt, als die theoretische Vorstellung es ginge doch anders – unterstellt.

Beim Lesen wird man das Gefühl nicht los, er versuche durch Cherry Picking irgendwie etwas am verrotteten marxistischen Fundament zu retten, um nicht jeglichem sozialistischen Weltbild die Grundlage zu entziehen. Aber es gibt nichts zu retten. Da hilft auch keine noch so großzügig Deutung ausgewählter Passagen. Dabei schwafelt er oft recht viel ohne wirklich erkennbare Pointe, während er sich bei manchen Themen um Trivialitäten dreht und bei anderen Themen wohl versucht der Dresche aus dem Weg zu gehen, die der versuchten Neudeutung bei zu deutlichem Ausdruck ebenfalls droht.

Seine eigene Kapitalismuskritik wirkt letztlich neben den beispiellosen Errungenschaften und Freiheiten, die das System hervorgebracht hat, wie ein pathetischer Trotzanfall, der immerzu derselben linken Leier von angeblicher Ausbeutung und Unterdrückung folgt, aber selbst ohne ideologische Einseitigkeit nicht aufrecht erhalten werden kann. Auch bei den Bezügen auf Hegel entsteht der Eindruck, er nutze ihn als Cope um sich selbst zu gaslighten, um wiederum ein linkes Weltbild aufrecht erhalten zu können. Oder Hegel war tatsächlich so ein Schwurbler, was ich leider nicht beurteilen kann.

Im hinteren Teil des Buches folgt der Originaltext. Die Vorreden der verschiedenen Ausgaben scheinen recht überflüssig. Der Text selbst ist das, was man erwartet und zeigt recht gut, dass Gewalt und Wahnhaftigkeit den Ideen von Anbeginn inhärent waren und es nicht erst eines Lenins oder gar Stalins bedarf, um dystopische Zustände herbeizuführen. „Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, daß ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung.“ (S.145) Dazu kommt mir das milton’sche Zitat in den Sinn: „Besser ist es, in der Hölle zu herrschen, als im Himmel dienen.“

An welcher Stelle sich letztlich eine angebliche Aktualität konkret ableiten lässt bleibt letztlich schleierhaft.

Letztendlich liefert dieses Buch keinen ausreichenden Erkenntnisgewinn. Es wird weder eine vernünftige Sichtweiße klar herausgearbeitet, noch eine neue Sichtweise als unvernünftig entblößt. Dafür wird in dem ohnehin schon nicht besonders umfangreichen Werk viel darum herum geschrieben. Daher rate ich vom Lesen ab. Es ist davon auszugehen, dass bessere kritische Literatur zum Thema, auch aus linker Perspektive zu finden ist.