Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2

gut

Leider leider muss ich hier enttäuscht zugeben: es hat mir nicht gefallen… so sehr wie mich der erste Teil gepackt hat, konnte mich der zweite Teil leider überhaupt nicht überzeugen. Für mich fehlte es ganz deutlich an Plottwists und auch der Spannung. Nach meinem Gefühl waren die Protagonisten immer auf der richtigen Spur und fanden sofort heraus, wer verantwortlich ist, ohne viele Wendungen oder Fehlschläge. Ich mag aber gerade unerwartete Wendungen so gerne, das konnte mir das Buch nicht bieten.
Sabine Yao gefällt mir aber nach wie vor sehr gut. Warum die Komissarin immer „die“ Monti genannt wird, konnte ich dagegen nicht nachvollziehen. Genauso wenig konnte ich den tieferen Sinn des Ex-Geheimdienstlers erkennen, welcher irgendwie eine Nebenrolle spielte, aber dennoch meiner Meinung nach völlig überflüssig war, einige Kapitel aus seiner Sicht waren regelrecht langweilig, wenn er natürlich auch trotzdem entscheidend zu den Ausgang der Geschichte beiträgt.
Schade, ich hoffe im nächsten wirklich wieder auf Spannung und ein Buch zum Mitfiebern!

Finster

sehr gut

Zunächst gefällt mir schon der Schreibstil von Ivar Leon Menger sehr gut. Die Kapitel sind kurz, was ich sehr mag, und aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. So kommt man schnell in einen tollen Lesefluss. Mir gefällt auch besonders gut, dass das Buch mal in der Vergangenheit spielt, was irgendwie zur Stimmung in diesem kleinen Dorf passt. Auch die Protagonisten gefallen mir sehr gut und man bekommt schnell ein Gefühl für die Charaktere.
Die Geschichte beginnt rasant und entwickelt sich ebenso weiter. Ein paar mehr Plottwists hatte ich zwar schon erwartet, jedoch bleibt es trotzdem konstant spannend und man begibt sich mit dem ehemaligen Kommissar Stahl auf die Jagd nach dem Greifer. Auch seine persönliche Geschichte fand ich sehr bezaubernd und erfrischend.
Es gibt in der Story viele lose Fäden, wovon einige ins Nichts führen, andere zu Punkten, welche nicht wichtig sind. Doch letztendlich kommt man dem Greifer doch auf die Spur.

Hast du Zeit?

ausgezeichnet

Und wieder einmal konnte mich Andreas Winkelmann sehr begeistern: Zum Anfang sei gesagt, dass die ganze Geschichte ziemlich absurd ist. Wer also eine realistische Geschichte sucht, ist hier eher falsch. Umso erstaunlicher finde ich es, eine solche auszudenken. Die Charaktere gefallen mir insgesamt alle ganz gut. Das Buch zeichnet sich nicht unbedingt durch überraschende Plottwists aus, dennoch ist die Lösung der Geschichte nicht allzu einfach. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr angenehm und man kann flüssig lesen. Die Kapitel sind aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und recht kurz, sodass man oft hin und her wechselt. Ich persönlich mag das sehr gern. Eine dieser Perspektiven ist auch die des Täters, sodass man auch hier Einblicke in seine Seele erlangt. Dennoch bleibt es bis zum Schluss unklar, was nun wirklich hinter den Entführungen steckt.

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Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4

sehr gut

Ich habe die Justiz-Krimi Reihe sehr gerne gelesen und auch der vierte Teil hat mich nicht enttäuscht, wenn er mich auch nicht zu 100% mitreißen konnte.
Das Thema mit der künstlichen Intelligenz an sich war für mich relativ neu und spannend, wenn auch teilweise etwas komplex.
Das Buch spielt sich diesmal noch mehr im Gerichtssaal ab, als die vorherigen Teile, was mir persönlich auch gefällt. Als Juristin kann ich auch sagen, dass die beschriebenen Abläufe realitätsnah sind, wenn auch teilweise etwas dramatischer geschrieben sind, was sich für einen ordentlichen Krimi auch gehört.
Ab und an fehlte mir ein wenig Spannung und der Plottwist war jetzt auch nicht so überraschend, die Geschichte hat mich dennoch überzeugt. Man kam sehr leicht in einen Lesefluss und der Schreibstil ist sehr angenehm.
Ich freue mich auf jeden Fall auch auf den nächsten Teil, der hoffentlich kommt.

Das Waldhaus

gut

Leider bin ich mit diesem Buch nicht so richtig warm geworden. Die Ansätze fand ich zwar ziemlich gut, zum Beispiel die Bewältigung der Selbstzweifel und auch die Aufarbeitung der Vergangenheit.
Jedoch wirkte mir das ganze einfach viel zu konstruiert und wie in einem übertriebenen Theaterstück. Hannah konnte meine Sympathie leider bis zum Schluss nicht gewinnen, was ich bei einer Protagonistin eher schwierig finde. Zudem war ich schnell von den ständigen Anspielungen auf ihrer „früheres“ Gewicht bzw. die Figur genervt, was zumindest in der ersten Hälfte das einzige gewesen zu sein scheint, womit sie sich definierte.
Die Geschichte an sich hatte Potenzial, wurde aber, zumindest für mich, nicht schön umgesetzt, sodass ich mich tatsächlich an einigen Stellen immer mal wieder etwas durchquälen musste.
Zudem irritierte mich der angekündigte und auch durch einen Sticker auf meinem Exemplar angekündigte Farbschnitt, welcher bei mir nicht vorhanden ist.

Die Influencerin

ausgezeichnet

Das Thema Influencer und Social Media wird immer mehr Thema in Thrillern und Krimis. So dreht es sich auch hier um die Gefahren aber auch Vorteile dieser Welt.
Die Story geht sofort mit der Situation der Influencerin Sarah los, die ihr sehr erfolgreiches Profil vorübergehend deaktiviert hat. Nach und nach kommt man in ihrem Leben und ihrer Geschichte an und ziemlich schnell kommt es auch zu den ersten Drohungen. Gleichzeitig gibt es immer wieder sehr kurze Kapitel aus der Sicht eines Followers, der wie besessen von ihr scheint.

Schnell wird die bedrohliche Situation sehr ernst, es decken sich aber auch immer wieder Hinweise und Lösungen auf. Zum Ende hin folgt, für mich unerwartet, ein Plottwist nach dem anderen, was mir sehr gefallen hat. Wenn man denkt, jetzt wurde alles aufgedeckt, kommt nochmal was überraschendes dazu 😅

Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen und es ließ sich auch super schnell lesen!

Die Burg

ausgezeichnet

Mich hat das Konzept von einem interaktiven und KI gesteuerten Escape Room schon vom Klappentext her extrem angesprochen. Das hat sich auch im Buch so gehalten. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und fand es unglaublich spannend.

Das ganze Setting in einer alten Burg scheint erstmal nicht dazu zu passen, aber das ist weit gefehlt. Man kann es sich super vorstellen und die Karte im Buch ist auch super hilfreich und unterstützt die Geschichte sehr gut.

Die Charaktere wurden mir relativ wenig Input trotzdem interessant aufgebaut.

Anfangs konnte ich noch nicht so richtig ahnen, wohin die Reise geht und was denn nun in diesem vermeintlich perfekten System schief gehen soll. Doch relativ schnell merkte man, wie die KI nach und nach der Kontrolle entgleitet und ihr eigenes, sehr perfides und teilweise auch brutales Spiel spielt.

Wie es dazu kommt, erfährt man aber in typischer Thriller-Manier trotzdem erst ganz am Ende.

Mir hat es insgesamt wirklich sehr sehr gut gefallen und war man wirklich was Neues. Nach wie vor bin ich ein Fan von Ursula Poznanski.

Hope's End

ausgezeichnet

Für mich war es das erste Buch von Riley Sager und ich war direkt begeistert. Schon das ganze örtliche Setting in diesem vornehmen Herrenhaus direkt an den Klippen - ich kann es mir so gut vorstellen. Die ganze Atmosphäre wird so gut beschrieben.
Ebenso die Situation mit der Betreuung der Lenora Hope, welche nur in der Lage ist, ihren linken Arm zu benutzen - so kommuniziert sie über eine Schreibmaschine.
Die Geschichte nimmt einen turbulenten Verlauf und führt an einigen Stellen zu Sprachlosigkeit und Verwirrung.

Das Buch springt zwischen der Realität und den Ausschnitten aus den Memoiren von Lenora hin und her. So erleben wir sie auch als junge Frau mit allen Höhen und Tiefen - und vor allem mit Geheimnissen. Nach und nach offenbart sich uns, was tatsächlich hinter dem Gruselmärchen von Hopes End steckt.

Das Buch hat mich insgesamt super unterhalten und ich konnte es kaum zur Seite legen. Es wird also nicht das letzte Buch von Riley Sager bleiben :)

Der Mentor

sehr gut

Schon das Cover hat mich sehr angesprochen und so wollte ich das Buch super gerne lesen. Anfangs ging es zwar sofort kopfüber in die Story, dennoch nahm das Ganze nur langsam an Spannung zu. Spätestens aber ab der Mitte konnte ich das Buch kaum noch zur Seite legen und wollte unbedingt immer weiterlesen.
Die Charaktere der Ermittler gefallen mir sehr gut und sind so aufgebaut, dass die Story sicher noch weitergehen wird.

Die ganze Geschichte ist ziemlich abstrus, aber ich habe auch nicht den Anspruch, dass alles möglichst realitätsnah ist. Der Plottwist kam dann auch ebenso überraschend und hat mir auch gut gefallen.
Insgesamt gibt es einige brutale Stellen, daher nicht für jeden geeignet. Die Idee an sich und die Verbindung zu einem Geheimbund, die allerdings nicht so recht zu Ende geführt wird, finde ich zwar gelungen, allerdings hätte man dies doch etwas besser ausführen können.

Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1

gut

Ich würde dem Buch gerne eine 3,5 geben wollen. Zunächst ist das Cover wirklich wunderschön gestaltet und sehr ansprechend. Das Buch hat mich anfangs sehr gepackt, vor allem das Setting im Blumenladen fand ist toll. Auch waren die beiden Protagonisten sehr spannend. Ab circa der Hälfte verlor ich leider mehr und mehr das Interesse an dem Buch. Mir wurde beim lesen leider schnell langweilig, weil ich plötzlich das Gefühl bekam, man tausche durch die Geschichte und der Tiefgang ging verloren. Auch ist es leider so, dass nicht wirklich viel passiert. Es gibt ein kleines hin und her zwischen den Charakteren, was aber super schnell aufgelöst wird. Teilweise hatte ich auch aufgrund der Handlungen der Protagonisten das Gefühl, es würde sich nicht um Anfang 20-jährige handeln, sondern um Teenager. Insgesamt finde ich die Idee und die Geschichten der beiden wirklich toll mit viel Potential. Das Buch geht auf jeden Fall ans Herz und bringt einen auch zum schmunzeln. Ein wenig mehr Handlung, welche nicht nur in der Gefühlswelt der beiden spielt, wäre mir persönlich aber lieber gewesen.