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Nina

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Bewertung vom 26.08.2013
Das Turiner Grabtuch und das Geheimnis der Auferstehung
De Wesselow, Thomas

Das Turiner Grabtuch und das Geheimnis der Auferstehung


schlecht

Man muss sich schon schwer wundern, weshalb Herr W. im ersten Teil des Buches, in welchem es um den Beweis der Echtheit des Grabtuchs geht, keine Mühe gescheut hat, die Evangelien daraufhin ausführlich zu untersuchen und zu vergleichen. Ja, man hat fast den Eindruck, ihm war es wichtig die Echtheit gerade anhand des Evangeliums zu "bezeugen". Um so erstaunlicher ist es, dass dieses Bemühen im zweiten Teil des Buches, wo das ganze theologisch behandelt wird, überhaupt nicht mehr wichtig zu sein scheint. Er rast durch das Neue Testament, zitiert hier und da verschiedene Stellen wild durcheinander, wie es ihm gerade in den Kram passt. Seine "geniale Entdeckung" ist die, dass alle Erscheinungen von Jesus im Neuen Testament schlicht und einfach immer das Grabtuch sind. Den Jüngern erscheint nicht Jesus, sondern das Grabtuch. Paulus erscheint nicht Jesus, sondern das geniale Grabtuch. Überall wo man Jesus nach der Auferstehung begegnet, begegnet man angeblich dem unglaublichen Grabtuch. Und wenn Herr W. einmal keine Beweise parat hatte oder eine Tatsache hätte unstimmig stehen bleiben können, dann betitelt er die Sache einfach unter "es KANN gar nicht anders gewesen sein". - Lächerlich!
Wo im ersten Teil des Buches genau untersucht wurde, wer was wann im NT gesagt hat, spielt auch das im zweiten Teil keine Rolle mehr. Alles was Jesus den Menschen nach seiner Auferstehung gesagt hat, haben die "Schreiber" seiner Meinung nach halt hinzugedichtet. Klar, wäre ja auch komisch, wenn das Turiner Grabtuch hätte sprechen können. Nein, nein, Herr W., so nicht! Man merkt, dass Herr W. Kunsthistoriker ist - demnach ist der erste Teil des Buches, die wissenschaftliche Untersuchung, sehr gut beschrieben und es hat mir Spaß gemacht, den Teil zu lesen. Mit Theologie hat er allerdings absolut gar nichts am Hut, deshalb hätte er davon besser die Finger gelassen. Man hat den Eindruck, der zweite Teil musste angehängt werden, um das Buch mit dem Auferstehungsmythos verkäuflich zu machen. Noch hinzu kommt, dass man den Eindruck hat, Herr W. hat diesen zweiten Teil gar nicht selbst verfasst, zu verworren der ganze Aufbau und zu schlecht der Schreibstil im Vergleich zum ersten Teil. Schade - das halbe Buch wäre ein tolles Buch gewesen. So im Ganzen zieht es den christlichen Glauben ins Lächerliche und hat eigentlich in der Buchhandlung unter "Religion" nichts zu suchen.

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