Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anja

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 04.04.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

mäßig thrillerisch

Bea reist für einen Modeljob nach Marokko. Da dieser sie nicht glücklich macht, flüchtet sie kurzerhand und wird direkt überfallen. Ohne Geld und Pass sitzt sie erst mal in dem fremden Land fest. Sie bekommt Hilfe, eine Unterkunft und einen Job. Bea lernt das Land und das Meer kennen und lieben. Als in der Pension, in der sie aushilft, ein Mann auftaucht, der nach seiner verschwundenen Schwester sucht, bietet Bea ihre Hilfe an. Doch je mehr sie nachforscht, desto mysteriöser werden die Umstände.

Den Handlungsort empfand ich als ungewöhnlich, zumindest habe ich noch nicht viele Geschichten gelesen, die in Afrika spielen. Ich mochte die Stimmung, die in dem ruhigen Küstenort herrscht und die vielen Beschreibungen vom Meeresrauschen, total gern.

Die Story konnte mich insgesamt gut unterhalten, hätte aber gern etwas mehr Tempo und Spannung haben dürfen. Nach dem dramatischen Beginn gibt es viel ruhigen Alltag. Bea lässt sich treiben und nimmt jeden Tag, wie er kommt. Sie nimmt die Leser:innen mit in ihr neues Leben und die Stimmung, die sie umgibt. Sie unternimmt keine Anstalten, das Land wieder zu verlassen. Ihre Angst nach einem schlimmen Erlebnis hält sie berechtigterweise zurück, etwas zu unternehmen. Allerdings scheint sie auch diese Situation nur in wenigen Momenten wirklich zu beunruhigen.

Als ein Gast seine verschwundene Schwester sucht, wird Bea neugierig. Zudem kann sie einen Teil ihrer eigenen Probleme lösen, wenn sie für ihn ein wenig nachforscht. Dabei stößt sie auf einige Dinge, die nicht zusammenpassen.

Neben dem Erzählstrang aus der Gegenwart, der aus der personalen Sicht von Bea geschildert wird, gibt es Rückblicke auf die verschwundene Frau, die ihre Geschichte Stück für Stück zusammensetzen.

Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr spitzen sich die Ereignisse zu. Es gibt immer neue Spuren und falsche Wendungen, bevor in einem ereignisreichen Finale alle Fäden zusammenlaufen. Ich habe die Auflösung nicht kommen sehen.

Fazit

Ich liebe das Küstensetting. Die Handlung ist über weite Strecken ruhig, fast schon langatmig, bietet aber im letzten Drittel einige unerwartete Erkenntnisse, die die Spannung enorm steigern.

Bewertung vom 04.04.2025
Der Sternenstaubdieb
Abdullah, Chelsea

Der Sternenstaubdieb


sehr gut

märchenhaft-magisch mit vielen Geheimnissen und Wendungen

Loulie al-Nazari verkauft als Mitternachtshändlerin magische Dschinn-Artefakte. Damit erregt sie die Aufmerksamkeit des Sultans, der sie festnehmen lässt. Sie soll für ihn eine mächtige, magische Lampe finden. Dabei wird sie vom Sohn des Sultans, dem Dschninnmörder-Prinzen, begleitet, den Loulie nicht ausstehen kann. Da der Weg sehr gefährlich ist, sind sie zur Zusammenarbeit gezwungen.

Das märchenhafte Setting hat mir unglaublich gut gefallen: endlose Wüsten, eine magische Wunderlampe, 40 Räuber…
Die facettenreiche Welt wird immer detaillierter, je weiter die Geschichte voranschreitet. So manche Annahme der Menschen wird im Verlauf durch die Dschinn und ihr Wissen über die Geschichte richtig gestellt. Dabei musste ich mich erst in die Welt mit all ihren Eigenheiten hineinlesen. Ein Glossar hilft, sich in den arabischen Begrifflichkeiten zurechtzufinden.

Das Geschehen wird aus der personalen Perspektive verschiedener Figuren geschildert, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Jeder Charakter trägt seine Geheimnisse mit sich herum, nicht zuletzt die eigene Identität betreffend. Die ganze Geschichte steckt voller Geheimnisse, Lügen, Machtspielchen und Intrigen, sodass es immer wieder zu Wendungen innerhalb der Handlung kommt.

Loulies Suche nach der Lampe führt sie auf abgelegene Pfade, die sie immer wieder mit verschiedenen Gefahren, aber auch mit neuen Erkenntnissen zur Geschichte des Reiches und der Dschinn konfrontieren. Dabei ist es nicht immer leicht, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden und aus so mancher Zwangsgemeinschaft entwickeln sich Verbündete.
Über weite Strecken fand ich das Geschehen sehr spannend und habe bei all den Schwierigkeiten mit den Figuren mitgefiebert. Allerdings hatte die Handlung für mich auch kleine Längen.

Es handelt sich um einen Fantasyauftakt voller Magie und ungewöhnlicher Wesen. Liebesdramen sucht man vergeblich. Ich bin gespannt auf den zweiten Band.

Fazit

Ein märchenhaftes, orientalisches Setting voller Magie, Geheimnisse und Intrigen, in der die Figuren immer wieder von neuen Gefahren überrascht werden, überraschende Entdeckungen machen und unerwartete Bündnisse schließen.

Bewertung vom 04.04.2025
The Serpent and the Wolf
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


ausgezeichnet

Toller Auftakt

Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen!

Vaasa ist eine starke, schlagfertige Protagonistin. Nach der erzwungenen Hochzeit will sie sich nicht einfach in ihr Schicksal fügen. Auf den Deal mit Reid – sie spielen aus politischen Motiven das glückliche Paar, dafür lernt sie ihre Magie zu kontrollieren – lässt sie sich nur ein, weil sie sich einen Vorteil davon erhofft.
Reid hingegen ist durchweg sympathisch. Er ist ein rücksichtsvoller Mann, der Vaasas Abwehr jederzeit akzeptiert, sie aber dennoch gern neckt. Er ist zudem ein bedachter Anführer.

Während Reid Vaasa von Beginn an toll findet, sieht sie ihn zunächst als Feind. Anfangs kann sie die gespielte Nähe zu Reid nur schwer ertragen, hinter verschlossenen Türen keift sie ihn kräftig an und meidet seine Nähe. Nur langsam baut sie Vertrauen auf und die zwei werden zu Verbündeten. Vaasas Gefühle entwickeln sich ganz allmählich, sodass die Liebesdramen über weite Strecken kein zentrales Thema des Buches sind, was ich sehr angenehm fand.

Stattdessen stehen Vaasas magische Ausbildung und die politischen Entwicklungen im Vordergrund. Die entworfene Welt mit den verschiedenen Reichen, die aufgrund teils unterschiedlicher Ressourcen voneinander abhängig sind, ist komplex und spannend, hätte an einigen Stellen aber gern etwas ausführlicher erklärt werden dürfen. Das gilt auch für das Magiesystem mit den verschiedenen Hexenzirkeln, die über unterschiedliche Kräfte verfügen, worüber ich gern noch mehr erfahren hätte.
Die Handlung ist voll von Lügen, Intrigen und Geheimnissen. Dabei sorgen unerwartete Verräter für spannende und dramatische Wendungen.
Während in manchen Situationen ein paar zu viele Details des Alltags geschildert werden, macht die Handlung an anderen Stellen kleine zeitliche Sprünge aus denen man etwas wenig erfährt. Insgesamt habe ich die abwechslungsreiche und spannende Geschichte aber inhaliert und mit den sympathischen Figuren mitgefiebert.

Nach dem Cliffhanger bin ich sehr neugierig auf die Fortsetzung.

Fazit

Eine tolle Fantasygeschichte mit Überraschungen und Wendungen, in der die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwar präsent ist, aber nicht im Mittelpunkt steht, sodass die spannenden politischen Intrigen und magischen Entwicklungen ausreichend Raum bekommen.

Bewertung vom 04.04.2025
Seven Ways to Tell a Lie
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


sehr gut

Anders als gedacht, aber dennoch spannend

Ein Jahr ist es her, dass Enya verschwunden ist. Seit einem Jahr ist Jonahs Clique zerbrochen. Nun taucht ein Video auf, in dem Jonah und seine ehemaligen Freunde in einem Schulbus sitzen, der letztlich abstürzt… Das Video ist ein Fake und nur der Beginn des Albtraums. In der Folge werden weitere Deepfakes veröffentlicht, die nach und nach Geheimnisse von Jonahs Freunden veröffentlichen. Die Teenager wollen die Videoserie unbedingt beenden. Dafür suchen sie gemeinsam nach dem Ursprung und müssen ein vergangenes Ereignis aufarbeiten. Doch ihnen läuft die Zeit davon, denn das nächste Video könnte jederzeit erscheinen.

Nach dem Klappentext hatte ich andere Erwartungen an die Handlung. Dennoch hat mir die spannende Geschichte gut gefallen.

Wie gruselig ist die Vorstellung, dass plötzlich ein Video im Internet kursiert, in dem man seinen eigenen Tod sieht. Die heutige Technik macht es möglich… Die Videos wirken täuschend echt, sind aber dennoch Fälschungen. Was allerdings nicht falsch ist, sind die Inhalte. Abgesehen vom Busvideo decken die Videos verschiedene Geheimnisse der Clique auf, von denen kaum jemand wusste. Alle sind angespannt. Das nächste Video könnte das eigene sein. Welches dunkle Geheimnis wird ans Licht kommen. Wie wird die Umwelt auf das Geheimnis reagieren.
Mit jedem Video hat es die ehemalige Clique schwerer, aber je mehr ihre Mitschüler sie meiden, desto mehr müssen sie wieder zusammenrücken. Und irgendwie scheint alles mit der verschwundenen Enya zusammenzuhängen…

Die immer neuen Videos sowie die Spurensuche nach Enya sorgen für eine anhaltende Spannung und Aufregung. Es ist relativ schwer vorhersehbar, was als nächstes passieren wird und welche Geheimnisse noch ans Licht kommen.
Die einzelnen Enthüllungen sind alle ziemlich extrem und bringen der Geschichte eine ernste Note. Der ganze Ort kennt die Videos. Warum aber weder Eltern noch Lehrer darauf reagieren, bleibt für mich etwas unverständlich.

In die aktuelle Handlung, die aus der Ich-Perspektive von Jonah geschildert wird, sind kleine Rückblenden eingefunden, die nach und nach die vergangenen Ereignisse um Enyas Verschwinden zusammensetzen.
Im Verlauf konnten mich viele Dinge überraschen, andere Wendungen hingegen deuten sich an. Die Auflösung und letzten Kapitel kommen sehr dramatisch daher.

Fazit

Erschreckende, extreme Enthüllungen, große Geheimnisse und eine spannende Spurensuche, die in einem (über)dramatischen Finale gipfelt.

Bewertung vom 04.04.2025
Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1 (MP3-Download)
Omah, Anya

Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1 (MP3-Download)


gut

eher ereignisarm

Sofia sucht ihre vermisste Freundin, die zuletzt im Palast von Skønien gesehen wurde. Dass sie Prinzessin Linnea das Leben rettet, verschafft ihr letztlich die Chance, sich im Palast umzusehen und das Vertrauen der Geschwister Linnea und Maximilian zu erschleichen, während der Prinz seinerseits die Aufgabe hat, sie im Auge zu behalten…

Die Ereignisse wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Sofia und Maximilian geschildert. Gesprochen werden die Hauptfiguren von Chantal Busse und Vincent Fallow, denen man gut zuhören kann.

Zudem ist es leicht, dem Geschehen hörend zu folgen, weil letztlich leider nicht wahnsinnig viel passiert. Nachdem Sofia Linnea geholfen hat, ist ihr der erhoffte Schritt in den Palast gelungen. Viel zu lange schon sucht sie nach Spuren ihrer Freundin und tatsächlich fällt deren Name im Palast. Aber es bleibt bei unverständlichen Andeutungen, die Sofia nicht voran bringen. Und so führt sie mal hier und da ein Gespräch, schaut sich um und sucht nach Antworten.
Sie sucht den Kontakt zu beiden Geschwistern, versucht Linneas Freundschaft zu gewinnen und flirtet mit Maximilian in der Hoffnung auf Hinweise. Dass Maximilian seinerseits versucht, ihre wahren Absichten zu ergründen, macht die Sache ein wenig verworren.
Einerseits knistert es zwischen ihnen, andererseits lügen sie einander an und spielen sich etwas vor. Daher ist es schwer, die Annährung zwischen den beiden wirklich einzuordnen.
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr verstrickt Sofia sich in ihren eigenen Lügen und den aufgeheizten Gefühlen. Sie lügt und betrügt, um nicht ertappt zu werden und ihre Antworten zu finden, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer. Sie ist schlagfertig, tough und mutig, aber ihr rücksichtsloses Vorgehen macht sie dennoch nicht gerade zur sympathischsten Protagonistin.

Mit dem Cliffhanger wird das Geschehen erstmals richtig dramatisch. Am Ende bleiben zahlreiche Fragen offen.

Fazit

Auch wenn sich die Geschichte gut hören lässt, empfand ich die Story als unspektakulär. Große Spannung kommt nicht auf. Protagonistin Sofia erhält kleine Hinweise auf ihrer Suche, die aber nur neue Fragen aufwerfen.

Bewertung vom 04.04.2025
What the River knows (MP3-Download)
Ibañez, Isabel

What the River knows (MP3-Download)


gut

History meets Fantasy

Inez’ Eltern reisen regelmäßig nach Ägypten und lassen sie dafür monatelang allein. Sie würde sie so gern begleiten und das fremde Land selbst entdecken, doch dann bekommt sie einen Brief, dass ihre Eltern gestorben sind. Inez begibt sich auf eine lange Reise nach Kairo, um herauszufinden, was passiert ist. Vor Ort trifft sie auf ihren Onkel und dessen Handlager, die sie unbedingt loswerden wollen. Das macht Inez nur noch neugieriger und misstrauischer.

Inez ist eine aufgeweckte, neugierige und mutige Protagonistin. Allein begibt sie sich auf die Reise von Südamerika nach Ägypten, um die letzten Wege ihrer Eltern zu rekonstruieren. In Empfang genommen wird sie von Whit, der für ihren Onkel arbeitet und sie direkt auf das nächste Schiff zurück schaffen möchte. Doch Inez lässt sich von dem muskulösen Mann genauso wenig einschüchtern, wie von den Waffen, die in der Folge hin und wieder auf sie gerichtet werden.
Ihr Interesse an der Kultur und der Geschichte des Landes vermischt sich mit dem unbedingten Drang, die Wahrheit herauszufinden, wobei Inez in einigen Situationen recht naiv agiert.
Und dann ist da auch noch Inez’ Gabe, bei dem Kontakt mit magisch aufgeladenen Artefakten kleine Visionen zu bekommen.

Inez stößt auf jede Menge Geheimnisse und Halbwahrheiten. Sie schafft es, ihren Onkel bei dessen Arbeit auf verschiedenen Ausgrabungsstätten zu begleiten und wird immer misstrauischer, während sie Whit gleichzeitig immer lieber gewinnt – und das auf keinen Fall zulassen möchte.
Whit hingegen bleibt die komplette Zeit recht rätselhaft und undurchschaubar, da er nicht viel von sich preisgibt.

Es entwickelt sich eine abenteuerliche Suche, in der sich Geschichte und Fantasy vermischen. Wobei die Handlung durch den Schauplatz im 19. Jahrhundert ebenfalls bereits ein historisches Setting hat und Inez mit ihrem Freiheitsdrang als alleinreisende Frau an so manche Grenze dieser Zeit stößt.

Inez sucht nach Hinweisen, nach versteckten Gräbern und magischen Schätzen. Sie findet vom allem etwas – verbunden mit einigen Gefahren und Schwierigkeiten, die sie überwinden muss.
Insgesamt empfand ich die Geschichte als etwas zu lang, dafür dass insgesamt dann gar nicht so wahnsinnig viel passiert. Es gibt kleinere Wendungen, jede Menge Geheimnisse, Lügen und Intrigen. Spannende Passagen wechseln sich mit zähen Kapiteln ab. Von einer Wende werden zumindest die Figuren extrem überrascht, obwohl sie ziemlich offensichtlich ist. Der Magieaspekt kommt insgesamt relativ kurz.

Am Ende überschlagen sich die Ereignisse in einem turbulenten, dramatischen Finale, dass im Vergleich zum Rest der Handlung sehr extrem daherkommt.
Es bleiben viele Fragen offen.

Der überwiegende Teil der Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Inez geschildert. Dazwischen gibt es ein paar kurze Kapitel aus Whits Sicht. Gesprochen wird die Geschichte von Leonie Landa und Martin Valdeig, denen ich beiden gut zuhören konnte.

Fazit

Das historische Ägypten, in dem noch weiter nach Schätzen der Vergangenheit gesucht wird, hat mir gut gefallen. Die Handlung bietet spannende Momente, allerdings auch viele Passagen, an denen das Geschehen nur vor sich hin plätschert.

Bewertung vom 02.02.2025
Das gestohlene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.2
Kehribar, Beril

Das gestohlene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.2


sehr gut

spannender als Band 1

Achtung: 2. Band. Inhaltliche Spoiler zum ersten Teil vorhanden

Die Idee von Band 1 hat mir gut gefallen, packen konnte mich das Buch allerdings nicht. Zoé empfand ich als zu passiv, dennoch hatte mich das Ende neugierig gemacht.

Zoé gefällt mir hier etwas besser, sie hat mehr eigenen Antrieb und handelt von allein, wobei sie schon hier und da auch einen Anstoß braucht.
Während Band 1 im Totenreich spielt, findet die Handlung nun fast komplett auf der Erde statt, wo Zoé als Geist vorsichtig sein muss. Menschen dürfen keine Geisteraktivitäten bemerken, sodass die Geister von sich aus nichts verändern dürfen, damit sie nicht auffallen und gejagt werden. Damit birgt jedes Türöffnen ein Risiko.

Der Klappentext von Band 1 deutet bereits an, dass eigentlich nicht Alexei – Zoés Liebhaber in Band 1 – der Love-Interest ist. Und so kommen sich Zoé und Kaspar hier langsam näher, obwohl Zoé zunächst überhaupt gar nichts mit ihm zu tun haben will.
Das Buch enthält einige Bettszenen, dabei haben die Figuren eigentlich großen Zeitdruck und dürfen auch nicht auffallen – aber für eine abenteuerliche Nacht muss trotzdem immer mal Zeit sein. Ihr Timing ist dabei so manches Mal fragwürdig.

Die Story hat spannende Momente, der ganze Handlungsverlauf ist für mich etwas aufregender als im ersten Teil, weil durch die Suche, die Flucht und Verfolger immer eine gewisse Dramatik über dem Geschehen liegt.

Kaspar wird als Monster dargestellt. Nach und nach offenbart sich, dass es vielleicht doch nicht ganz so einfach ist und er zumindest teilweise Gründe für seine Taten hatte. Ob dies allerdings seine Morde rechtfertigt?
Zumindest eine Tat bleibt bisher ungeklärt, auch wenn Kaspar andeutet, dass die Geschichte nicht so ablief, wie Zoé bisher denkt.
Daher bleiben für das Finale noch etliche Fragen offen, allen voran: Welche Charaktere lügen? Wer meint es ernst mit Zoé? Auch die Absichten vieler Figuren bleiben noch komplett im Dunklen.
Und nachdem das Ende mit zahlreichen unerwarteten Wendungen daherkommt, bin ich gespannt auf den Abschlussband.

Fazit

Band 2 hat mir etwas besser gefallen als der Auftakt. Die Handlung ist ereignisreicher und spannender und Protagonistin Zoé handelt mehr von sich aus, auch wenn ich nicht jede ihrer Taten nachvollziehen kann. Es bleiben noch viele Fragen offen.

Bewertung vom 02.02.2025
Die dunkle Hochzeit / Ever & After Bd.2
Tack, Stella

Die dunkle Hochzeit / Ever & After Bd.2


gut

Brutal und vollgestopft, aber auch oft spannend

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum ersten Band.

Ich hatte einige Schwierigkeiten, in die Geschichte zurückzufinden, da es ziemlich viele agierende Figuren gibt, die auf die ein oder andere Art in das komplizierte Konstrukt aus Geheimnissen und Intrigen verstrickt sind.
Nach der Erweckung des Prinzen droht der Weltuntergang. Doch was Rain und ihre Freunde auch versuchen, um das Unheil abzuwenden, der dunkle Prinz und seine Vasallen scheinen ihnen immer schon einen Schritt voraus zu sein, sodass sie von einer Katastrophe in die nächste stolpern, ohne dabei wirklich voran zu kommen.

Die Handlung ist extrem vollgestopft mit einer Vielzahl von Ereignissen. Dabei ist die Geschichte durchweg düster und extrem brutal. Es fließen einige Liter Blut und diverse Gliedmaßen fliegen durch die Gegend. Insgesamt empfand ich es irgendwann als zu viel: zu viele Kämpfe, zu viel Action, zu viele Schwierigkeiten, die die Figuren zwar nicht problemlos und verlustfrei meistern, letztlich aber natürlich doch überwinden, um direkt vor dem nächsten Problem zu stehen.
Mit all dem Zeitdruck, den Verlusten und der Aufregung wirkten die Bett- bzw. Duschszenen auf mich deplaziert.
Obwohl jedes einzelne Ereignis an sich spannend ist, empfand ich es in der Masse mit der Zeit doch irgendwann als zäh, da die Figuren keine wirklichen Fortschritte machen können.
Dies ändert sich erst kurz vor Ende, dann wird es ziemlich dramatisch mit einigen unerwarteten Wendungen.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Ich-Perspektiven, die einen Gesamtüberblick über die Geschehnissee an verschiedenen Orten liefern. Dabei bleibt der Einblick in die Gedanken der Figuren auf die Ich-Erzälerinnen beschränkt, sodass die Absichten anderer Figuren schwer durchschaubar bleiben.

Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich – in sämtlichen grausamen Details. An jedem Kapitelanfang gibt es ein Zitat aus verschiedenen Grimm’schen Märchen, teils bekannte Märchen und auch bekannte Zitate, die meisten Märchen waren mir aber unbekannt. Ein Großteil davon ebenfalls sehr blutig und düster.
Daneben enthält das Buch wieder einige Geschichten der Vasallen, in denen bekannte Märchenhandlungen verdreht werden.

Das Ende ist ein unerwarteter Cliffhanger, der für Band 3 absolut alles offen lässt.

Fazit

Geheimnisse, Rätsel und jede Menge Schwierigkeiten erwarten Rain und ihre Freunde. Dabei empfand ich die Handlung teilweise so überladen mit Konflikten, die sich nahtlos aneinander reihen, dass das Buch trotz vorhandener Spannung zäh wird. Das Ende kommt unerwartete.

Bewertung vom 07.12.2024
Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1
Ried, P. J.

Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1


ausgezeichnet

Spannende, wendungsreiche Geschichte (4,5)

Optisch gefällt mir dieses Buch unglaublich gut – aber auch der Inhalt hat mich überzeugt mit einer guten Mischung aus Spannung, Dramatik und Emotionen.

Eine der wichtigsten Entwicklungen der Story spoilert der Klappentext bereits – Laelia, eine Adlige, die zur Jägerin ausgebildet wurde, wird zur Gejagten. Ihr Jäger ist ihr Freund Laurent, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft gewünscht hatte. Doch nun wird einer von ihnen unweigerlich zum Verlierer werden und sein bisheriges Leben aufgeben müssen.

Lias Los kommt nicht überraschend, die Umstände sind es dafür umso mehr. So sehr sie mit ihrem Schicksal hadert, das Los ist Gesetz und Lia fügt sich in ihre neue Rolle, bereit, dennoch für ihre Träume zu kämpfen und einen Weg zu finden, ihr Leben mit Laurent zum Guten zu wenden.

Es entwickelt sich zunächst eine recht typische Geschichte: Mädchen aus gutem Haus lernt Menschen kennen, die kein so privilegiertes Leben führen und zum ersten Mal macht sie sich Gedanken über ihre eigene Lebensweise und das System, das – wie zu erwarten – unfair gegenüber allen sind, die nicht den Fürstenhäusern angehören.

Aber dies ist nicht das Einzige, worüber Lia im Verlauf ins Grübeln gerät. Trotz ihrer Ausbildung stellt die Insel sie vor viele Schwierigkeiten, schließlich hatte sie gelernt, Spuren zu lesen, nicht sich zu verbergen. Sie muss ganz neue Strategien entwickeln. Lia versteckt sich, kundschaftet aus und wird in verschiedene Konflikte hineingezogen. Und sie schließt unerwartete Freundschaften. Je mehr sie erlebt und erfährt, desto mehr verändern sich ihre Wahrnehmung und ihre Ziele.
Da die Jagd auf wenige Tage und eine Insel begrenzt ist, kommt es immer wieder zu brenzligen, actionreichen und aufregenden Situationen beim Aufeinandertreffen von Jägern und Gejagten, sodass das Buch trotz zwischenzeitlich ruhigerer Passagen insgesamt durchweg sehr fesselnd ist.

Manche Entwicklungen sind vorhersehbar, andere Zusammenhänge kommen überraschend. Besonders im letzten Drittel steigen Tempo und Dramatik stark an und die Auflösung der Intrigen und Geheimnisse habe ich nicht kommen sehen.

Was ich noch nicht ausreichend beschrieben fand, ist das Magiesystem. Es gibt fünf Fürstenhäuser unterschiedlicher Farbe, die einen anderen Menschen zeichnen können und ihn damit zu ihrem Eigentum machen. Eigentlich haben die Farben unterschiedliche Kräfte: beispielsweise Einfluss auf den Körper, die Erinnerungen oder Emotionen… Bei den Zeichnungen, die stattfinden, hatte ich aber das Gefühl, dass diese Bereiche nicht klar voneinander abgegrenzt sind (wenn beispielsweise jemand etwas tun und es dann vergessen soll = Einfluss auf Körper und Erinnerung?). Daher hoffe ich, dass sich dies im nächsten Band noch etwas klarer darstellt.
Zudem hätte ich mir eine Karte gewünscht, um einen Eindruck von Größe und Lage der Länder zu erhalten.

Was mir richtig gut gefallen hat, sind die fantasievollen, detaillierten Beschreibungen der Insel, auf der die Jagd stattfindet. Dort gibt es lauter ungewöhnliche Tiere und Pflanzen, die die Teilnehmer zusätzlich in unerwartete Schwierigkeiten bringen und immer wieder für Überraschungen sorgen.

Das offene Ende ist so spannend, dass ich sehr neugierig auf die Fortsetzung bin.

Fazit

Spannende, ereignisreiche Jagd in einem fantasievoll ausgearbeiteten Schauplatz. Protagonistin Lia macht im Verlauf eine deutliche Entwicklung durch und hinterfragt ihr Leben und die Absichten ihres Umfelds. Intrigen und Verrat stehen (neuen) Freundschaften gegenüber und sorgen für so manchen dramatischen Konflikt. Das Land und das Magiesystem hätten ausführlichere Beschreibungen benötigt.

Bewertung vom 07.12.2024
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

Spannender, packender Auftackt

Die Geschichte konnte mich von Beginn an fesseln. Schon der traurige Prolog wirft erste Fragen auf. Und es werden viele weitere folgen.

Remy liebt ihren Job in ihrer kleinen Werkstatt und im Blumenladen ihrer Schwester. Dennoch hat sie manchmal das Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt und ist sich unsicher, was sie mit ihren Leben anfangen soll.
Eine Begegnung mit Kasimir stürzt Remys Leben ins komplette Chaos. Sie erfährt von ihrer wahren Herkunft und dass sie die letzte Erbin zum Schutz der Mondia, der Weltenbibliothek, ist. Aber noch bevor Remy Antworten auf all ihre Fragen stellen kann, wird sie bereits von Feinden verfolgt…

Remy und Sim schildern abwechselnd das Geschehen aus der Ich-Perspektive, was ganz unterschiedliche Einblicke liefert. Während Remy nichts von ihrer Herkunft und der Weltenbibliothek wusste, führt Kasimir ein Leben unter den Straßen von Paris an einem Ort, von dem nur wenige Menschen wissen. Nach und nach weiht Kasimir Remy in die Geheimnisse der Mondia. Richtig viel Zeit hat Remy nicht, alles zu verarbeiten, schließlich sitzen ihnen nicht nur ihre Feinde im Nacken, sondern sie arbeiten auch gegen die Zeit, denn die Mondia ist wichtig für das Gleichgewicht der Welt und dieses gerät mehr und mehr aus den Fugen.

Das drohende Unheil und die ständige Gefahr, in der die Figuren schweben, sorgt für eine konstante Spannung in dieser turbulenten, actionreichen und abwechselungsreichen Geschichte.
Für Remy eröffnet sich eine völlig neue Welt voller Geheimnisse und Rätsel. Sie sucht nach Antworten, nach ihrer Herkunft und nach dem richtigen Weg für ihre Zukunft, während die Verfolger sie quer durch Europa jagen.
Dazwischen bleibt auch noch genug Zeit für eine vorsichtige Annährung der Figuren, die auf angenehme Art immer wieder ein wenig das Tempo aus der rasanten Handlung nimmt.

Der flüssige und anschauliche Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Was ich aber nicht gebraucht hätte, sind all die französischen Sätze und Ausrufe. Natürlich schafft das eine gewisse Atmosphäre, aber andererseits empfinde ich es als unnötig, einzelne Sätze in zwei Sprachen aufzuführen.

Am Ende bleiben noch viele Fragen zur Weltenbibliothek offen und ich bin gespannt, nach dem wednungsreichen Ende mehr über die Welt und Remys Schicksal zu erfahren.

Fazit

Spannende, temporeiche Geschichte mit einem abwechslungsreichen Mix aus Action und Gefahr, aber auch Raum für Emotionen und die Beschäftigung der Figuren mit sich selbst und den eigenen Zweifeln und Wünschen.

12