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black_snapper
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Heidelberg
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Ich lese zwischen 150 und 200 Bücher pro Jahr und rezensier alle. Gerne nehme ich auch an Leserunden teil, lese vorab und suche nach Schreibfehlern.

Bewertungen

Insgesamt 167 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2024
Das erste und letzte Abenteuer von Kit Sawyer
Harmon, S. E.

Das erste und letzte Abenteuer von Kit Sawyer


ausgezeichnet

Wer Lust auf eine paranormale Gay Romance hat, dem kann ich diese wunderbare Geschichte wärmstens ans Herz legen.
Dieser Abenteuerroman ist nicht nur unsagbar romantisch, sondern auch sehr witzig. Kit und Ethan sind nämlich zwei Stiefbrüder, die sich noch nie leiden konnten, aber auf dringenden Wunsch ihres Großvaters gezwungenermaßen zusammen arbeiten müssen. Diese Arbeit besteht aus einer Art Relikt-Suche im mexikanischen Dschungel a la Indiana Jones.
Kit ist der Erzähler. Er ist der belesene, einzelgängerische, leicht weltfremde Spross einer Archäologen-Dynastie, der bisher keinerlei Expeditionserfahrung gesammelt hat. Sein humoriger, bissiger und intelligenter Erzählstil hat mich köstlich amüsiert und mir regelmäßig Lachtränen in die Augen getrieben.
Ethan ist auch studierter Archäologe, aber der Macher der beiden: tough, einfallsreich, und hilfsbereit, ein Teamplayer. Abenteuerliche Expeditionen sind seine Leidenschaft.
Es ist so lesenswert, wie die beiden sich von Anfang an Wortgefechte liefern. Ein Schlagabtausch folgt dem nächsten. Auch später, wenn sie sich näherkommen, lässt das nicht nach. Man merkt aber von Anfang an, daß da mehr dahinter steckt. Nach und nach entwickelt sich eine innige Beziehung auf der Basis von Vertrauen und Leidenschaft. Ich liebe die offenen Gespräche und wie sie ihre unterdrückten Gefühle analysieren und zulassen.
„Ein Mann mit einer Ausstrahlung wie Sandpapier sollte nicht so weiche Lippen haben.“
Die Liebesgeschichte ist in ein spannendes Abenteuer gebettet. Es gibt Passagen mit faszinierender Landschaftsbeschreibung, herzerweichendem Teamgeist, atemberaubenden Unfällen, korrupten Schurken und nicht zuletzt einer schönen Schippe Mysthik. Dabei ist alles bestens ausbalanciert.
„Wir schliefen, doch der Dschungel schlief nicht.“ Es gibt einige Szenen, die mir eine wohlige Gänsehaut verliehen haben. Durch wohldosierte Wendungen kommt beim Lesen nie Langeweile auf, so daß ich das Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe.
Für mich ist es ein Lese-Highlight und absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 26.10.2024
Taylor Swift
Zaleski, Annie

Taylor Swift


ausgezeichnet

Zunächst erstaunte mich das große Format und das Gewicht des Buchs. Kein Wunder, es beinhaltet Infos über Taylor Swift Songs auf über 250 Seiten! Das finde ich ziemlich ungewöhnlich. So eine Biographie habe ich noch nie gelesen.
Hier findet man nicht den klassischen Aufbau vom Elternhaus bis zum Star, sondern die Sängerin wird anhand ihrer Songtexte portraitiert. Bei welcher Sängerin geht das besser als bei Taylor Swift, die ihr gesamtes Leben in ihren Texten verarbeitet?
Es findet sich jedes Album und jeder Song von 2006 bis 2024 in diesem Buch, darüber hinaus Informationen zu Erscheinungsdatum, den Songwritern, Produzenten und alternativen Versionen. Ferner wird jeder Song auf einer halben bis ganzen Seite erklärt. In welcher Verfassung hat Taylor ihn geschrieben? Wo war sie da gerade? Wer wird besungen? Was wird besungen? Dazu gibt es eine Vielzahl von grandiosen Bildern auf fast jeder Seite.
Das einzige, das ich bemängeln kann, ist, daß es kein Register zu den Songs gibt. Um ein bestimmtes Lied zu finden, muss man wissen, aus welcher Ära es stammt und in dem Kapitel suchen.
Es macht richtig viel Spaß, das Buch durchzublättern. Man kann alles von vorne bis hinten lesen oder nur einzelne Abschnitte. An den tollen Bildern bleibt der Blick immer wieder hängen.

Bewertung vom 24.10.2024
Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder / Der Weihnachtshund Bd.9
Schier, Petra

Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder / Der Weihnachtshund Bd.9


ausgezeichnet

Ich habe schon mehrere Romane der Autorin gelesen, und bisher haben mir alle sehr gut gefallen. Der vorliegende gehört in die Reihe Weihnachtsroman mit Hund. Die Hunde kommen durch ihre Gedanken auch immer zu Wort. Das ist sehr witzig und überhaupt nicht albern. Die Autorin fängt die Charaktere der Vierbeiner immer sehr gut ein. Man erkennt, daß sie Erfahrung hat und aus dem Leben schreibt.
Diesmal hat ein kleiner beiger Havaneser genau wie auf dem Cover die Hauptrolle. Buddy purzelt auf ganz tragische Weise in das Leben der beiden (Neu)-Arbeitskollegen Lena und Martin. Hier findet sich eine Parallele zu einem anderen Weihnachtsroman, denn Lena ist die Schwester von Lennard aus „Weihnachtszauber und Hundepfoten“. Das macht Petra Schier ganz gerne, und ich liebe es.
Mir hat die Geschichte zwischen Lena und Martin sehr gut gefallen, weil sie so liebevoll beschrieben ist: nicht zu schnell, nicht zu langsam und ganz ohne die gängigen Klischees. Schönstes slow burning. Aber diesmal gibt es noch ein weiteres Pärchen. Lasst Euch überraschen.
Ganz sicher haben die Elfen und Santa und seine Frau wieder alle Hände voll zu tun, alle Weihnachtswünsche so knapp vor Weihnachten zu erfüllen. Da müssen sie schon ganz schön tief in die Trickkiste greifen.
Die Autorin versteht es, die Stimmung immer wieder zu versüßen, sei es durch goldige Szenen, in denen Buddy zu Wort kommt, oder auch der Weihnachtsmann und seine Elfen.
Ganz besonders gelungen finde die authentischen und ungekünstelten Dialoge.
Das ist ein Weihnachtsroman, wie ich ihn mag. Er steht den anderen der Reihe in nichts nach, weswegen ich ihn uneingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung vom 15.10.2024
Coco und die Revolution der Mode
Johannson, Lena

Coco und die Revolution der Mode


ausgezeichnet

„Nein, das ist mein Stil. Mode wird es erst später.“


Dies ist bereits Band 27 der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“. Ich habe bisher 3 Bände gelesen und fand alle interessant, spannend und lehrreich.
Band 27 endet vor 1919. Er beleuchtet die ersten 30 Jahre von Gabrielle Chanel, die zu Coco Chanel wird, von der ärmlichen Kindheit, über ihre Zeit im Waisenhaus und Kloster bis hin zur Eröffnung ihrer ersten Geschäfte in Paris, Deauville und Biarritz.
Der Schwerpunkt liegt auf ihrer Herkunft, der Familie inklusive ihren Geschwistern, zu denen sie eine innige Beziehung pflegt, und der Verbindung zu den beiden wichtigsten Männern in ihrem Leben. Zwar spielen Chanels Entwürfe auch eine bedeutende Rolle im Buch, der Anteil hätte für mich aber gerne noch größer sein können. Eigentlich beginnt die Geschichte des Unternehmens gerade dort, wo dieser Band endet.
Direkt im Anschluß könnte man den 2018 erschienenen Band 5 lesen. „Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“ knüpft zeitlich direkt an den vorliegenden Band 27 an.
Die Romanbiographie hat mir das frühe Leben von Chanel auf kurzweilige Weise näher gebracht. Ich hätte am Ende direkt weiterlesen können. Da Coco Chanel bis 1971 gelebt hat, gibt es noch jede Menge mehr zu erfahren. Aber das bietet sicher noch Stoff für mehrere Bände.

Bewertung vom 03.10.2024
Christmas Cake und Glitzerschnee
Breidenbach, Ursi

Christmas Cake und Glitzerschnee


ausgezeichnet

Die Münchner Pharmakologin Jenny fährt für ein Forschungsprojekt nach Edinburgh. Im Gepäck hat sie die Adresse ihrer Großmutter, die sie noch nie gesehen hat. Zum Glück bringt Jenny den Mut auf, einfach an Ingrids Tür zu gehen. Wider Erwarten öffnet sie sich und das übergroße Herz ihrer Großmutter. Nicht nur sie, auch der gesamte schottische Clan heißt sie willkommen und nimmt sie wohlwollend in ihrer Mitte auf. Besonders gut versteht sie sich mit ihrem Stief-Cousin Callum.
Warum Jenny ihre Großmutter bisher nicht kannte, wird nach und nach klar. Ich hing regelrecht an den Seiten und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Alles ist so schlüssig, kurzweilig und gut nachvollziehbar beschrieben.
Jenny und Callum haben mir als Charaktere, aber auch gemeinsam besonders gut gefallen. Mir ist regelrecht das Herz aufgegangen, daß diese beiden wunderbaren Menschen sich gefunden und das auch bald erkannt haben. Es bedurfte keines Mißverständnisses oder konstruierten Dramas, um mich bei Laune zu halten. Das hat allein der wunderbare Erzählstil der Autorin vollbracht.
Das Buch bietet alles, was das Romantikerherz braucht: eine wunderschöne Annäherung der Protagonisten, tiefe und ehrliche Gefühle, schlüssige Entscheidungen, eine bezaubernde schottische Familie, Weihnachtstraditionen, die mein Herz berühren und einen mustergültigen offenen und ehrlichen Umgang miteinander.
Seit langem habe ich mal wieder ein Buch gelesen, bei dem ich auf der letzten Seite beinahe geweint hätte, weil es zu Ende ist. Wenn ich könnte, würde ich mehr als 5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 24.08.2024
Dunkle Künste und ein Daiquiri
Marie, Annette

Dunkle Künste und ein Daiquiri


ausgezeichnet

Durch diese Reihe habe ich Gefallen an Fantasy gefunden, kein Wunder bei dem Cover und Titel.

Ich bin leicht in die Geschichte eingestiegen, weil die magische Welt sehr gut erklärt wird. Sie wird aus Toris Sicht erzählt, und die hatte bisher noch weniger Berührungspunkte mit der mystischen Parallelwelt als ich. Im ersten Teil hat sie eine Stelle als Barkeeperin in einer Gilde gefunden und allerhand kuriose Begegnungen mit mythischen Wesen gehabt. Da begann ihre bizarre Karriere. Kein Wunder, daß sie auch im zweiten Teil wieder einige schräge Begegnungen hat. Ich mag Tori sehr gerne, weil sie furchtlos, mutig und liebenswert ist. Vor allem ihre (vor)witzige Art macht sie mir besonders sympathisch.

Die Kombination aus Mensch (Tori) und Magiern (Aaron, Kai und Ezra), sowie zahlreichen anderen Mythikern (Zauberern, Alchemisten, Telekinetikern,Telepathen, Feen, Hellsichtigen, usw.) ist ziemlich reizvoll. Es wird nie langweilig beim Lesen, weil ständig was neues passiert.

Ich liebe auch die Freundschaft, die sich zwischen den drei verdammt attraktiven Magiern und Tori entwickelt. Die drei begegnen ihr von Anfang an mit Sympathie, was mich sofort unumkehrbar für sie eingenommen hat, auch wenn sie freche Chaoten sind.

Am Ende angekommen wollte ich die Gilde mit ihren besonderen Mitgliedern gar nicht mehr verlassen, so wohl habe ich mich mitten unter ihnen gefühlt. Ich lechze nach dem nächsten Band.

Bewertung vom 23.04.2024
Inselglück auf Sylt
Rodeit, Julia K.

Inselglück auf Sylt


ausgezeichnet

Dies ist der dritte Band der Sylt-Serie. Ich habe die ersten beiden Teile nicht gelesen, habe mich aber sofort in der Geschichte zurecht gefunden. Mir war schnell klar, wer die Protagonisten aus den anderen Teilen sind.
Heike ist Einheimische und betreibt den Souvenirshop Möwennest, den sie von ihren Eltern übernommen hat. Es läuft nicht besonders gut, die Konkurrenz ist mit deutlich billigeren Produkten zu stark.
Joe ist ein Koch aus Berlin, der nach einer neuen Herausforderung sucht und eine Stelle im Hotel Strandmuschel bei Heikes Freundin Lene annimmt. Ihn umgibt eine geheimnisvolle Aura.
Es sind die bezaubernd liebevollen Charaktere, gefühlvollen Gesten und der Hauch von Wehmut, von dem das Buch lebt. Die Autorin hat es verstanden, eine wundervolle Geschichte über Freundschaft und Vertrauen zu erschaffen und damit das Herz des Lesers zu berühren. Bei ihr dürfen Männer auch mal scheitern, ohne Looser zu sein und Frauen aufbegehren, ohne zickig zu wirken. Ich mag die Ausgewogenheit und Authentizität ihrer Figuren.
Danke, daß wir Leser daran teilnehmen dürfen, wie eine Mahlzeit zu einem kreativen Essen, das nach Sommer und Lebensfreude schmeckt, werden kann.
Hach, ich fand‘s schön auf Sylt. Ich mag die Charaktere, die Konflikte, die leckeren Gerichte, den Zusammenhalt der Freunde und daß sich am Ende alles fügt. Ein richtiger Wohlfühlroman ohne unnötiges Drama, Mißverständnisse, Wegrennen und Ex-Freundin, die aus dem Nichts auftaucht und Ärger macht. So darf es sein, so ist es perfekt für mich.

Bewertung vom 17.04.2024
Café con Lychee
Lee, Emery

Café con Lychee


ausgezeichnet

Dieser Roman spielt mal nicht an einem College, sondern in der Highschool. Protagonisten sind zwei 16-jährige grundverschiedene Klassenkameraden, die sich nicht besonders gut leiden können.
Theo ist der unnahbare schwule Fußballgott und Gabi der sensible ungeoutete Tänzer, den seine Eltern lieber auf dem Fußballplatz als im Tanzstudio sehen. Durch finanzielle Probleme der beiden Cafes beider Eltern finden die beiden unfreiwillig zusammen.
Mir hat gut gefallen, wie sich beide, vor allem Gabi entwickelt haben. Sie haben Problemlösungen erarbeitet, Schulstress und einige Nebenjobs gemeistert und sind sich dabei näher gekommen. Sie haben ganz normale Probleme ganz normaler Teenager. Das ist authentisch und gut nachvollziehbar dargestellt. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Perspektive von Theo und Gabi geschrieben.
Die Autorin hat eine zarte Liebesgeschichte mit bezaubernden Protagonisten geschaffen: enemies to lovers, slow burn und cosy love. Ich liebe diese Geschichte.

Bewertung vom 06.04.2024
Nur noch kurz die Welt sehen
Wolfram, Carina

Nur noch kurz die Welt sehen


ausgezeichnet

Ich komme an, wenn ich ankomme
Heinz Stücke war 51 Jahre nonstop mit dem Fahrrad unterwegs. Dabei fuhr er 648000 km durch sage und schreibe 196 Länder.
Das Buch wurde von Journalistin Carina Wolfram geschrieben, die über den Film „The man who wanted to see it all“ auf den Globetrotter aufmerksam wurde und ihn anschließend kontaktiert und interviewt hat.
Dennis Kailing von der Generation Y ist ebenfalls mit dem Fahrrad um die Welt gefahren, allerdings nutzte er GPS dafür. Ihn hat die Autorin einige Monate vorher in „Besser Welt als nie“ gesehen und verglich die beiden automatisch. Auch er leistet einen kleinen Beitrag zu ihrem Buch.
Super finde ich, daß der Band regelrecht mit Bildern gespickt ist. Ich liebe sowas. Heinz Stücke war nicht nur mit zahlreichen Büchern im Gepäck unterwegs (eReader gab es noch nicht), sondern auch mit Fotoequipment und Tagebüchern. Auch sind immer wieder zeitnah Artikel in der Lokalpresse erschienen. Deswegen sind jetzt so viele wertvolle Aufzeichnungen erhalten.
Das Buch ist in 17 Essays gegliedert, weil ein fortlaufender Text über seine 51 abenteuerlichen Jahre den Umfang eines einzelnen Buchs sprengen würde. So hat sich die Autorin dafür entschieden, in jedem Kapitel einer Frage nachzugehen, die man sich zu Stückes Reise stellen könnte wie z.B. die Route, Menschen, Essen und Trinken und Gefahren. Am Ende fügen sich die Teile zu einem unvollständigen Mosaik zusammen, die dem Weltenradler nur teilweise gerecht wird. Man reitet eigentlich einen rasanten Höllenritt durch ein ganzes bewegtes Leben. Ich fand es zwar sehr angenehm, das Buch auf diese Weise zu lesen, weil man es auch nach längerer Pause wieder zur Hand nehmen kann. Und auch wenn man wenig Zeit hat, kann man schnell mal ein Kapitel zwischen rein schieben. Aber oft habe ich mir doch eine ausführlichere Beschreibung und persönlichere Einblicke gewünscht. Zum Beispiel werden verschiedene akute Erkrankungen erwähnt, aber nicht, wie er aus der jeweiligen Situation wieder herausgekommen ist oder wie er die Krankenhausaufenthalte finanziert hat.
Ich finde es sehr interessant zu beobachten, was die Reise mit ihm gemacht hat, wie er jetzt als über 80-jähriger in seinem Heimatdorf lebt, nachdem er jahrelang rastlos umhergefahren, Hunger gelitten, Killertrucks entkommen, Spenden gesammelt, von Naturgewalten überrascht, von Kindern mit Steinen beworfen und von Milizen bedroht und verletzt wurde.
Wer wissen möchte, wieso der Autoverkehr sein schlimmster Gegner war, welche Konsequenzen die Begegnung mit dem letzten Kaiser Äthiopiens hatte und wie er reagiert hat, nachdem er in Ägypten neben einer Leiche aufgewacht ist, dem lege ich dieses abenteuerliche und sehr kurzweilige Buch ans Herz. Freut Euch auf eine Fülle von aufregenden Fotos und einen spannenden Einblick in das ungewöhnliche Leben eines unspektakulären Mannes.

Bewertung vom 20.02.2024
Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
Allison, Zoe

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel


ausgezeichnet

Maja hat zehn Jahre lang in Glasgow gelebt, wo sie studiert und als Steuerberaterin gearbeitet hat bis ihre Firma Konkurs anmelden musste. Sie kehrt in das elterliche Haus in den schottischen Highlands zurück und begegnet am ersten Tag ausgerechnet Sam, mit dem sie eine (kurze) Vergangenheit teilt, die nie aufgearbeitet wurde. Schon die Situation, in der sie sich wiedersehen, ist lustig beschrieben, obwohl sie es für Sam keinesfalls ist. Er hütet nämlich ein spicy Geheimnis, mit dem er nebenher Geld verdient.
Maya muss sich nun ihrer Vergangenheit mit Sam stellen. Doch der steckt mittlerweile in einer ungesunden Beziehung mit Mayas ehemaliger Freundin.
Obwohl Maya eigentlich nach einer neuen Stelle als Steuerberaterin suchen sollte, beginnt sie, wieder im örtlichen Skizentrum zu arbeiten, was ihrem karriereorientierten Vater ziemlich mißgefällt. In diesem Spannungsfeld muss sie ihren eigenen Weg finden und eine Reihe von Konflikten lösen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es einen lebendigen Abschnitt aus Mayas Leben beschreibt. Es werden genügend Hintergrundinformationen gegeben, ohne daß es langweilig wird. So konnte ich mich gut in die Situation einfühlen. Auch die Ansichten der anderen Familienmitglieder und Freunde sind für mich glaubhaft und deren Handlungen schlüssig.
Die Geschichte wird aus Mayas und Sams Sicht in der dritten Person erzählt. Das ist meine liebste Erzählform. So bin ich immer ganz nah am Geschehen und den Gedanken der Protagonisten dran.
Themen wie toxische Beziehung, Migration, Selbstfindung und Erfolg in Karriere und Familie werden hinreichend beleuchtet. Der toxischen (Ex)-Partnerin wird gerade so viel Raum gegeben, dass man der Geschichte folgen und die Hintergründe verstehen kann. Ich begrüße es sehr, dass sie darüber hinaus keinen Raum für unnötige Dramen und Mißverständnisse bekommt.
Die Slow burn Liebesgeschichte mag ich sehr gern. Nicht nur Maya und Sam sind mir sympathisch, auch ihre Freunde sind angenehm und vielschichtig beschrieben. Da freue ich mich schon auf weitere Bände.
Viele schöne, kleine Ideen, haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wie zum Beispiel, dass die Protagonisten bei einem Spaziergang Weihnachtsdeko an Häusern bewerten. Ich bin dabei an ihrer Seite durch den Schnee gestapft und habe die Lichter bewundert. Auch habe ich so manches Mal geschmunzelt, weil Maya und ihre beste Freundin Liv sich immer wieder wie in einem Jane Austen Roman unterhalten. Ich mag es, so in ein Buch abzutauchen.
Ich empfehle die Geschichte sehr gerne weiter und bin nun auf Livs Band gespannt.