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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
millis.books
Wohnort: 
Karlsruhe

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


ausgezeichnet

Es hat kaum ein paar Sätze gedauert und schon war ich mitten drin im Geschehen von Katzenbrunn. Hier lernen wir nicht nur Hauptkommissar Stahl kennen und lieben, sondern bekommen auch einen Einblick in das Leben der anderen Dorfbewohner – die keinen glatten Charakter vorweisen, sondern viele Ecken und Kanten und Geheimnisse haben. Mir haben die unterschiedlichen perspektiven hier SO GUT gefallen und ich fand jede Figur charakteristisch einfach mega ausgearbeitet. Auch streut Ivar Leon Menger mit kleinen Hinweisen und Andeutung ständig eine Fährte – ob es dieses Mal wohl die richtige ist? Mit seinem mühelosen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten. Teilweise hab ich mir hier wieder länger Zeit genommen, um meinen Aufenthalt in Katzenbrunn zu verlängern. Für mich gibt es außerdem ein Plottwist, bei dem ich das Buch kurz weglegen und zur Sprachnachricht greifen musste. Tolle Unterhaltung, sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 05.08.2024
Wer Angst sät
Krüger, Martin

Wer Angst sät


ausgezeichnet

Toll toll toll! Ich kann nur von diesem Buch schwärmen. Die Storyline baut sich wunderbar im Umfeld der Kriminalhauptkommissarin Ella Berger und LKA-Profilerin Aya in einem kleinen Dorf, umgeben von Roggenfeldern, auf. Vor allem Letzterem hat der Autor in der Geschichte eine wunderbare Rolle zugeteilt. Wenn ich das nächste Mal Roggenfelder sehe, werde ich an dieses Buch und eine mysteriöse Schauergeschichte denken müssen und mich sehr wahrscheinlich schnell vom Feld abwenden.

Ganz selten lese ich solche Bücher, die so brutal und gruselig zugleich sind – und eine so einzigartige Story mit so sympathischen Ermittlerinnen haben. Endlich auch mal wieder Frauen, die das Zepter in der Hand halten. Wegen mir gerne mehr davon! Die Spannung war für mich hier durchgängig da, tolle Figuren, viele Ereignisse, flüssige Schreibweise, gute Kapiteleinteilung.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: Ich hab nix zu meckern. Wer in Thrillern nicht nur Morde, sondern auch mysteriöse Schauergeschichten mag – GO FOR IT! Dieses Buch finde ich mega und verdient ganz viel Aufmerksamkeit!

Bewertung vom 15.07.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


ausgezeichnet

Die Charaktere der Geschichte Grace und Evan hab ich sehr gemocht, weil sie ihre liebenswürdigen Eigenheiten haben. Dass beide ihre Päckchen zu tragen haben, kommt im Laufe der Geschichte immer mehr heraus – und eben auch, wie sie damit umgehen. Das Buch hatte einen tollen Tiefgang zu unterschiedlichen Themen wie Selbstfindung, Familie und Freundschaft und lässt einen länger darüber nachdenken. Besonders sticht für mich bei dieser Geschichte der Schreibstil hervor: Der Autor schreibt unglaublich atmosphärisch, sodass ich die irische Küste förmlich riechen konnte. Manchmal war’s vielleicht ein bisschen zu derb, die vielen Schimpfwörter bräuchte es hier gar nicht. Im Zusammenhang mit dem Mitternachtsschwimmen mochte ich, dass Wasser immer eine Nebenrolle gespielt hat. Auch fand ich’s toll, dass hier das Thema Taubheit toll aufgearbeitet wurde. Einfach ein wohltuendes Buch fürs Herz. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 15.07.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


gut

Ach, the good old times. Ja ich weiß, es war ne geile Zeit – und ich bin froh, mit den Songs von Juli aufgewachsen zu sein. Es sind aber nicht nur die Songs, sondern so viel mehr, was unsere Generationen geprägt hat. Im Buch spricht Niclas Seydack vieles davon an – offen, ehrlich und wehmütig. Wenn man in den 90ern aufgewachsen ist, ist das Buch wirklich ein Paket voller Nostalgie. Ich hab mich hier oft wiedererkannt und irgendwie haben wir wohl alle ein sehr ähnliches Leben geführt. Ab der zweiten Hälfte hab ich das Geschriebene dann leider als Gejammer empfunden und Ereignisse wurden angesprochen, mit denen nicht nur unsere Generationen zu kämpfen hat. „Muss man unsere Generation jetzt bemitleiden?“, dachte ich mir manchmal. Hoffentlich nicht. Ja, es war eine geile Zeit – aber das kommt im Buch nicht wirklich rüber. Mehr Dankbarkeit für die Zeit, die wir damals erleben durften, hätte ich schön gefunden. Eine Zeitreise, die ganz ok war, mich aber leider nicht tief genug erreichen konnte.

Bewertung vom 15.05.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


ausgezeichnet

In den unterschiedlichen Sichtweisen von Henrik, Nora, Rosa und Marla tauchen wir in ein unheimliches Abenteuer im Wald ab. Vera Buck beschreibt hierbei sehr anschaulich das alte Waldhaus des Opas sowie auch später das Baumhaus – genau das, was man sich vom Cover und Titel wünscht. Gespickt ist die düstere und dunkle Wald-Atmosphäre durch viele Geheimnisse, die aktuell auftauchen, die aber auch aus der Vergangenheit wieder an die Oberfläche treten. Sobald man am Anfang die unterschiedlichen Protagonisten kennengelernt hat, baut sich schnelle eine Spannung auf, die mit der Seitenanzahl zunimmt. Alle Erzählperspektiven mochte ich sehr, da jeder seine eigene Geschichte hat. Hierbei glänzt Vera Buck mit einem dynamischen und modernen Schreibstil. Zeitlich könnt ihr die ganze Geschichte spätestens am Schluss einordnen. Trotz kleiner Vorahnung konnte mich auch der Schluss dann noch überraschen. Ganz klare Leseempfehlung, holt euch das (hat sogar nen grünen Farbschnitt)!

Bewertung vom 13.05.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


sehr gut

Ach…nach diesem Buch möchte ich einfach nur am Strand auf Capri liegen und in der Sonne schwitzen. Genau das beschreibt auch die Gefühle, die man beim Lesen der Geschichte hat. Der Autor stellt hier einen tollen Capri-Vibe her, verpackt in einem kleinen Kriminalfall. Dieser steht hier zwar nicht im Vordergrund, die Spannung ist unterschwellig aber da – wenn auch auf eine gemütliche, wohlige Art und Weise. Der Protagonist und Inselpolizist Rizzi habe ich durch seine Empathie für sein Umfeld sehr sympathisch erlebt, die Nebenrollen war etwas oberflächlich aber trotzdem gut besetzt. Insgesamt plätschert die Geschichte hier etwas vor sich hin - aber gar nicht negativ gemeint, in dieses Plätschern kann man wunderbar abtauchen. Düstere und blutige Stellen findet man hier nicht, die braucht es meiner Meinung nach in dieser Geschichte aber auch nicht.

Bewertung vom 13.05.2024
Was das Meer verspricht
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


ausgezeichnet

WOW! Ich bin absolut geflasht und begeistert von diesem Buch. Ohne Erwartungen hab ich es begonnen und hab auf den ersten Seiten direkt bemerkt, wie außergewöhnlich stark diese Geschichte geschrieben ist. Wir erleben Vida als anpassungsfähiges junges Mädchen bis hin zur rebellischen jungen Frau. Ich habe es geliebt, diese Verwandlung mit ihr zu durchleben. Die Geschichte ist dabei mit so wenigen Worten so unglaublich emotional und atmosphärisch geschrieben. Ich konnte nicht nur das Salzwasser beim Lesen schmecken, sondern hab auch den Herzschmerz durchlebt. Das ist zwar keine leichte Kost aber irgendwie trotzdem so wunderbar. Das Ende ist dann auch noch ein absoluter Pageturner – was will man mehr? Ich hab hier ausnahmsweise gar nichts zu meckern und schließe mich vielen an: DAS IST GANZ GROSSE ERZÄHLKUNST.

Bewertung vom 13.05.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


gut

Carla Seidel als Ermittlerin hat mir ziemlich gut gefallen. Auch die Beziehung zu ihrer Tochter hat in der Geschichte eine gute Dynamik und lässt ausreichend in die Charaktere blicken. Der Schreibstil ist flüssig und das beschriebene Dorfambiente fügt sich allgemein gut in die Geschichte ein. Trotzdem hat mir hier das gewisse Etwas gefehlt, wiederum war es mir an mancher Stelle too much – insbesondere die Handlungen der Tochter fand ich teilweise doch sehr konfus. Auch der Schluss war dann irgendwie verwirrend und für mich leider nicht befriedigend. Ein mittelmäßiges Buch, dass man lesen kann aber sicher nicht muss.

Bewertung vom 20.02.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


sehr gut

Philipp und Faina lernen sich in der Schulzeit kennen – zuerst verbindet die beiden nur die auffälligen roten Haare, im Laufe der Jahre bildet sich aber eine feste Freundschaft. Zu Anfangs schwingt ein wohliges Gefühl mit, mit jeder Zeile wird aber klar, worum es in dieser Freundschaft wirklich geht: extreme Besitzansprüche und extreme Abhängigkeit, die beiderseits das Leben beherrschen.

Der einfache, lockere Schreibstil von Lana Lux steht im Gegensatz zu dem eigentlich verstörenden Verlauf einer Freundschaft/Beziehung. Für mich hat die Autorin mit dem Schreibstil das Thema trotzdem gut verpackt. Besonders interessant finde ich die jeweiligen Sichtweisen, die mal wieder zeigen, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann. Mich hat das Buch gefesselt, aber eher auf eine beklemmende Art und Weise. Der dramatische Plottwist am Schluss hat mich etwas sprachlos zurückgelassen. Insgesamt werde ich das Buch aber noch lange nicht vergessen.

Fazit: Eine starke Geschichte aber auch etwas verstörend. Für mich eine Leseempfehlung, nichts für schwache Nerven.