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Kati_lx

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.02.2025
Digitale Diagnosen
Wiesböck, Laura

Digitale Diagnosen


sehr gut

In „Digitale Diagnosen“ beleuchtet die Soziologin Laura Wiesböck die inflationäre Nutzung psychologischer Begriffe in den sozialen Medien und hinterfragt kritisch, wie sich der aktuelle „Mental Health“-Trend auf unser gesellschaftliches Verständnis von psychischer Gesundheit auswirkt. Begriffe wie „Trauma“, „triggern“ oder „toxisch“ sind allgegenwärtig, oft entkoppelt von ihrem ursprünglichen klinischen Kontext und leichtfertig für Selbst- und Fremddiagnosen verwendet. Wiesböck analysiert mit beeindruckender Präzision, wo die Grenze zwischen Enttabuisierung und problematischer Verharmlosung verläuft und welche Risiken die digitale Popularisierung psychischer Diagnosen mit sich bringt.

Das Buch ist hervorragend recherchiert und angenehm geschrieben – informativ, ohne überladen zu wirken. Besonders spannend fand ich das Kapitel zur „Illness Appropriation“, also der Vereinnahmung psychischer Erkrankungen, insbesondere im Kontext aktueller gesellschaftlicher Debatten über toxische Männlichkeit und die psychiatrische Einordnung von Tätern mit psychischen Erkrankungen. Das Buch regt dazu an, den eigenen Social-Media-Konsum sowie die dort präsentierten Inhalte kritisch zu hinterfragen.

Ein kleiner Kritikpunkt für mich ist das Kapitel zu !Selfcare als Wohlstandsphänomen“. Während Wiesböck hier einen wichtigen Punkt trifft – dass Selbstfürsorge oft als Konsumtrend vermarktet wird –, bleibt für mich ein Aspekt unberücksichtigt: Selbstfürsorge ist ein essenzieller Bestandteil der psychischen Gesundheit und auch in therapeutischen Ansätzen zentral. Die Darstellung könnte den Eindruck erwecken, als sei persönliche Resilienzbildung nahezu bedeutungslos. Hier hätte ich mir eine stärkere Differenzierung oder Ergänzung zu konstruktiven Möglichkeiten gewünscht, mit denen Menschen ihre psychische Widerstandskraft stärken können.

Die Länge des Buches ist ideal – nicht künstlich aufgebläht, sondern prägnant und auf den Punkt. Auch das Cover hat eine starke visuelle Wirkung, erinnert mich jedoch eher an psychedelische Drogen, was zunächst eine andere Thematik assoziieren lässt.

Insgesamt ist „Digitale Diagnosen“ eine kluge, zeitgemäße Analyse eines hochaktuellen Themas. Wiesböck schafft es, die Debatte um Mental Health differenziert zu betrachten, auch wenn einzelne Aspekte noch tiefgehender hätten ausgearbeitet werden können. Wer sich mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung psychischer Gesundheit auseinandersetzen möchte, findet hier ein wichtiges Buch, das Denkanstöße liefert und zum kritischen Hinterfragen anregt.

Fazit: Ein scharfsinniges Buch über den Einfluss von Social Media auf unsere Wahrnehmung von Mental Health – präzise, aufschlussreich und lesenswert.

Bewertung vom 26.02.2025
Something Old, Someone New
Rosen, Jessie

Something Old, Someone New


sehr gut

Jessie Rosen erzählt in „Something Old, Something New“ die Geschichte von Shea Anderson, die fest an den Aberglauben ihrer italienischen Nonna glaubt: Ein vererbter Verlobungsring bringt Pech. Als ihr Freund John ihr genau mit so einem Ring einen Antrag macht, ist sie verunsichert und begibt sich auf eine Reise, um die Geschichte des Schmuckstücks und dessen „Karma“ zu ergründen. Ihre Suche führt sie von New York bis nach Italien, Portugal und Boston – und damit auf einen Weg der Selbstfindung, auf dem sie ihre Vorstellungen von Liebe und Ehe immer wieder hinterfragt.

Der Roman erinnert in seiner Atmosphäre und Thematik etwas an „Eat Pray Love“, denn auch Shea macht eine persönliche Entwicklung durch, die über die bloße Frage nach dem Ring hinausgeht. Die Geschichte ist leicht zu lesen, und das ständige Hin und Her der Protagonistin macht sie besonders authentisch – schließlich sind echte Emotionen und Entscheidungen oft nicht geradlinig. Besonders schön ist die Lehre, die das Buch vermittelt: Dass eine Frau nicht einfach ihr Glück in einer Beziehung vom Mann abhängig machen sollte, sondern selbst Verantwortung für ihr eigenes Leben und ihre Liebe übernehmen muss.

Allerdings zieht sich die Handlung stellenweise etwas in die Länge, besonders da Shea immer wieder mit sich selbst ringt. Wer eine rasante Story erwartet, könnte hier ungeduldig werden. Doch gerade diese Unsicherheiten machen sie als Figur realistisch und greifbar.

Insgesamt ist „Something Old, Something New“ ein schöner, gefühlvoller Roman über Liebe, Selbstfindung und die Bedeutung von Traditionen, der mit seiner leichten Erzählweise und einer klugen Botschaft überzeugt.

Fazit: Ein warmherziger Roman über Liebe und Selbstfindung, der zum Nachdenken anregt – auch wenn die Geschichte gelegentlich etwas an Tempo verliert.

Bewertung vom 25.02.2025
Don't Let Her Stay
Sanders, Nicola

Don't Let Her Stay


gut

„Don't let her stay“ von Nicola Sanders entführt den Leser zunächst in ein nahezu perfektes Familienidyll: Joanne lebt glücklich mit ihrem wundervollen Ehemann Richard und der bezaubernden kleinen Evie in einem traumhaften Haus, bis Richards 20-jährige Tochter Chloe, die seit Joanne’s Hochzeit gemieden wurde, plötzlich auftaucht, um Frieden zu schließen und mit ihrem Baby als helfende Hand einzuziehen. Der Klappentext weckt sofort die Erwartung, dass dieses scheinbar ideale Bild schnell ins Wanken geraten könnte, denn schon bald fühlt sich Joanne zunehmend verunsichert und weiß nicht mehr, wem sie in ihrem eigenen Heim trauen kann. Die Sprache des Romans ist leicht und zugänglich, was das Buch anfangs sehr einladend macht; dennoch zog sich die Geschichte stellenweise in die Länge, sodass man das Gefühl hatte, ständig dranbleiben zu müssen, ohne dass wirklich spannende Ereignisse stattfanden. Erst im finalen Showdown überraschten mehrere Plottwists, die das zuvor gemächliche Erzähltempo aufbrachten und den Leser dazu brachten, sich die Frage zu stellen, was man glauben könne und was nicht. Insgesamt bietet „Don't let her stay“ also einen interessanten, aber ambivalenten Leseeindruck, bei dem die einfache Lesbarkeit und die überraschenden Wendungen den langatmigen Verlauf der Handlung teilweise wettmachen.

Bewertung vom 16.12.2024
Money Mindset. Finanzieller Erfolg beginnt im Kopf
Schöbel, Simon

Money Mindset. Finanzieller Erfolg beginnt im Kopf


gut

Simon Schöbels Buch „Money Mindset. Finanzieller Erfolg beginnt im Kopf“ verspricht, Denkblockaden zu lösen und Leser in die Lage zu versetzen, einen bewussteren Umgang mit Geld zu erlernen. Der Klappentext gibt sich optimistisch: Der Weg zu finanzieller Freiheit beginnt mit der richtigen Einstellung, und Schöbel zeigt Schritt für Schritt, wie man Glaubenssätze überwindet und Zinseszinsen für sich arbeiten lässt. Doch hält das Buch, was es verspricht?

Der Einstieg ins Thema gelingt überzeugend. Schöbel punktet mit einer leicht verständlichen Sprache und schafft es, wichtige sozialpsychologische Prinzipien wie den Umgang mit Glaubenssätzen oder die Selbstüberlistung anschaulich zu erklären. Besonders gelungen ist sein Ansatz, jedes Kapitel mit einer Anekdote oder einem Beispiel aus dem Leben bekannter Persönlichkeiten einzuleiten, was den Leser motiviert und neugierig macht. Diese Beispiele verleihen dem Buch eine lebendige und praxisnahe Note, die es für Einsteiger gut zugänglich macht.

Im Mittelteil verliert das Buch jedoch an Dynamik. Schöbel widmet sich detailliert verschiedenen Formen des Investments und erklärt Fachbegriffe und Strategien, was grundsätzlich positiv ist. Doch dieser Abschnitt wirkt überladen und eher wie ein Nachschlagewerk denn wie ein Leitfaden für Anfänger. Wer wenig Vorwissen mitbringt, könnte sich von der Fülle der Informationen erschlagen fühlen. Zudem fehlt es in diesen Kapiteln an einem klaren Fokus auf das „Money Mindset“, das im Titel des Buches so prominent angekündigt wird. Die Behandlung von Glaubenssätzen ist zwar ein guter Einstieg, bleibt aber an der Oberfläche und könnte stärker vertieft werden, um dem Thema gerecht zu werden.

Das Buch hat sicherlich seinen Wert, vor allem als Nachschlagewerk oder Einstieg in die Welt der Finanzen. Die klare Struktur und die gelungene Aufbereitung von Finanzthemen machen es zu einer hilfreichen Ressource, wenn man Begriffe oder Anlageformen genauer verstehen möchte. Allerdings fehlt ihm die Tiefe im zentralen Versprechen, die psychologische Seite des Umgangs mit Geld wirklich greifbar zu machen. Wer eine praktische Anleitung sucht, um sein Denken und Verhalten nachhaltig zu verändern, könnte hier enttäuscht werden.

Bewertung vom 01.08.2024
Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2 (eBook, ePUB)
Gold, Lily

Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Triple Duty Bodyguards" von Lily Gold** nimmt die Leser mit auf eine aufregende Reise voller Spannung, Leidenschaft und Nervenkitzel. Die Geschichte dreht sich um Briar, eine berühmte Schauspielerin, die nach einem gefährlichen Zwischenfall drei ehemalige Elitesoldaten als ihre persönlichen Bodyguards engagiert. Was folgt, ist ein fesselndes Spiel aus Schutz, Verführung und emotionalen Herausforderungen.
Die Handlung ist packend und voller Nervenkitzel. Die ständige Bedrohung durch den Stalker verleiht der Geschichte eine zusätzliche Schärfe, die den Leser immer weiter antreibt. Als Reverse-Harem-Romance bietet das Buch eine Vielzahl intensiver und gut beschriebener Sexszenen. Diese sind stilvoll und ästhetisch gestaltet, was sie angenehm zu lesen macht. Lily Gold schreibt flüssig und eingängig, was es leicht macht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen und mit den Charakteren mitzufühlen. Die drei Bodyguards – Glen, Kenta und Matt – sind nicht nur durch ihre militärischen Fähigkeiten, sondern auch durch ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten interessant und vielschichtig.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass die Bodyguards, obwohl sie als Profis dargestellt werden und sich mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) auskennen, Briars Symptome nicht sofort erkennen. Dies wirkt teilweise unglaubwürdig und etwas frustrierend. Auch hätte man gerne mehr über Briars Kindheit und Hintergrund erfahren, um ihre Charakterentwicklung noch besser nachvollziehen zu können. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte deutlich. Die Spannung und das erotische Knistern zwischen den Charakteren halten die Leser in Atem, und die Mischung aus Gefahr und Leidenschaft sorgt für ein durchweg fesselndes Leseerlebnis. Insgesamt ist "Triple Duty Bodyguards" ein spannendes und leidenschaftliches Buch, das Fans des Genres begeistern wird.

Bewertung vom 04.07.2024
Alles gut
Rabess, Cecilia

Alles gut


gut

Cecilia Rabess' Roman "Alles Gut" verspricht eine fesselnde Erzählung über die unerwarteten Verbindungen, die sich inmitten von Gegensätzen und Konflikten entfalten. Der Klappentext verspricht eine dynamische Handlung, in der die Protagonistin Jess einen spannenden Job bei Goldman Sachs in New York annimmt, nur um festzustellen, dass ausgerechnet ihr alter Bekannter Josh dort ebenfalls arbeitet. Was zunächst als eine Begegnung zwischen Kontrahenten beginnt, entwickelt sich schnell zu einer Partnerschaft, die Jess in den turbulenten Büroalltag benötigt. Doch die Geschichte geht weit über Bürointrigen hinaus, wenn Liebe und Vorurteile ihren Weg kreuzen.

Rabess' Erzählstil ist präzise und einfühlsam, was es dem Leser ermöglicht, sich in die Welt der Hauptfiguren einzufühlen. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Jess und Josh ist glaubwürdig und berührend, und Jess' fortwährender Kampf gegen Vorurteile und Rassismus verleiht der Liebesgeschichte eine zusätzliche Tiefe und Dringlichkeit.

Allerdings offenbart der Roman auch einige Schwächen. Zu Beginn gestaltet sich die Handlung etwas zäh und es dauert eine Weile, bis sie Fahrt aufnimmt. Dies könnte potenziell einige Leser abschrecken, bevor die eigentliche Geschichte in Gang kommt. Darüber hinaus ist die Verwendung vieler Fachbegriffe aus der Finanzbranche zwar realistisch, kann jedoch dazu führen, dass sich einige Leser überfordert fühlen und die Handlung verwirrend erscheint.

Obwohl die Liebesgeschichte in "Alles Gut" in gewisser Weise vorhersehbar ist, gelingt es Rabess, durch die thematische Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Rassismus eine relevante und spannende Geschichte zu erzählen. Letztendlich ist "Alles Gut" ein Plädoyer für Toleranz, Neugierde und den Wert des Dialogs, der auch über scheinbar unüberwindbare Unterschiede hinweg Verbindungen schaffen kann.

Fazit:
Insgesamt ist "Alles Gut" von Cecilia Rabess eine lesenswerte Geschichte, die trotz einiger Startschwierigkeiten fesselnd und relevant bleibt. Die authentische Darstellung von Beziehungen und die Thematisierung von Vorurteilen und Rassismus verleihen dem Roman eine zusätzliche Tiefe. Trotzdem könnten die zähe Einführung und die übermäßige Verwendung von Fachbegriffen potenziell einige Leser abschrecken. Wer jedoch über diese kleinen Hürden hinwegsehen kann, wird mit einer bewegenden Geschichte belohnt, die zum Nachdenken anregt und die Bedeutung von Toleranz und Dialog unterstreicht.

Bewertung vom 22.05.2024
Lebensfreude
Corssen, Jens;Ehrenschwendner, Stephanie

Lebensfreude


sehr gut

Der Klappentext von „Lebensfreude“ klingt zunächst wie ein typisches Sachbuch über Selbsthilfe und persönliche Entwicklung. Doch Jens Corssen und Stephanie Ehrenschwender haben diese Botschaft geschickt in eine narrative Struktur verpackt, was das Buch zu einer Art Roman macht. Die Geschichte dreht sich um fünf Fremde, die sich frühmorgens in einem Park treffen, um mehr Freude in ihrem Leben zu finden. Diese fiktive Erzählweise macht das Konzept der Selbstentwicklung auf eine sehr persönliche und greifbare Art und Weise erlebbar.
Die Autoren haben fünf sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen, deren Lebensgeschichten und Herausforderungen so verschieden sind, dass sich viele Leser sicherlich in einer der Figuren wiedererkennen können. Diese Vielfalt macht das Buch lebendig und realitätsnah. Es scheint, als könnte sich diese Geschichte tatsächlich in München zugetragen haben. Die wechselnden Perspektiven bieten zudem einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle der Charaktere, was die Leser emotional anspricht und fesselt.
Die Idee, dass sich fünf Fremde treffen und nach nur fünf Sitzungen grundlegende Veränderungen in ihrem Leben erfahren, wirkt jedoch etwas unrealistisch. Die Einsichten und Lebensveränderungen, zu denen die Mitglieder des „Freudekreises“ kommen, erscheinen manchmal zu vorhersehbar und einfach. In der Realität sind solche tiefgreifenden Veränderungen oft ein langer und mühsamer Prozess, was in dem Buch ein wenig zu kurz kommt. Diese Vorhersehbarkeit kann das Leseerlebnis stellenweise etwas zäh machen.
Das Cover des Buches ist hübsch gestaltet und passt gut zum Titel „Lebensfreude“. Es vermittelt sofort einen positiven und ansprechenden Eindruck, der neugierig auf den Inhalt macht. Das visuelle Erscheinungsbild unterstützt die Botschaft des Buches, dass das Leben trotz aller Schwierigkeiten bejahenswert ist.

Bewertung vom 02.05.2024
Bring dein Herz zum Tanzen
Wurster, Sandra

Bring dein Herz zum Tanzen


ausgezeichnet

In ihrem inspirierenden Werk "Bring dein Herz zum Tanzen" entfaltet Sandra Wurster eine bewegende Botschaft der Selbstakzeptanz und des inneren Wachstums. Der Klappentext verspricht nicht zu viel: Es ist eine Einladung, sich von den Fesseln negativer Körperbilder zu befreien und den Tanz des Lebens mit Leichtigkeit und Freude zu erleben.
Wursters Ratschläge sind nicht nur bemerkenswert, sondern auch äußerst ausdrucksstark. Sie vermittelt nicht nur Tanztechniken, sondern ermutigt ihre Leser auch dazu, sich selbst und ihre eigenen Werte zu hinterfragen. Ihr Buch ist eine Schatztruhe voller Lebensweisheiten, die weit über das Thema Tanz hinausgehen. Es ist ein Aufruf zur Selbstreflexion und zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.
Besonders toll ist die Verwendung des generischen Femininums, die das Werk inklusiv und zugänglich macht. Es lädt Menschen jeden Geschlechts ein, sich auf die Reise der Selbstentdeckung zu begeben. Die bunte und fröhliche Gestaltung verstärkt diesen positiven Eindruck und macht das Lesen zu einem wahren Vergnügen.
Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist die Offenheit der Autorin. Sie teilt nicht nur ihre wertvollen Erfahrungen, sondern räumt auch eigene Fehler aus der Vergangenheit ein. Dadurch wird ihre Botschaft authentisch und glaubwürdig.
Insgesamt ist "Bring dein Herz zum Tanzen" jedoch ein beeindruckendes Werk, das einen ganz persönlichen Tanz der Selbstliebe entfacht. Es ermutigt dazu, die eigenen Schritte im Leben mit Leidenschaft und Akzeptanz zu tanzen und lädt dazu ein, sich von den Fesseln der Selbstzweifel zu befreien.

Bewertung vom 03.04.2024
Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen
Fajembola, Olaolu;Nimindé-Dundadengar, Tebogo

Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen


ausgezeichnet

"Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen" ist ein wertvoller Ratgeber, das sich auf die komplexe Aufgabe konzentriert, Kinder und Jugendliche für die Vielfalt von Vorurteilen, Abwertungen und Ausgrenzungen zu sensibilisieren. Die Autorinnen Olaolu Fajembola und Tebogo Nimindè-Dundadengar, unterstützt von verschiedenen Expert*innen, bieten einen umfassenden Einblick in die Thematik und zeigen auf, wie Eltern ihre Kinder für das Thema Diskriminierung sensibilisieren können.

Der Klappentext verspricht nicht zu viel: Das Buch behandelt Diskriminierung in all ihren Facetten, sei es aufgrund von Gewicht, sexueller Orientierung, Behinderung, sozialem Status oder ethnischer Zugehörigkeit. Es bietet nicht nur Erklärungen zu wichtigen Begriffen, sondern beleuchtet auch die historischen Hintergründe und ermutigt dazu, eigene Verhaltensweisen zu hinterfragen.

Besonders positiv ist die Vielfalt der vorgestellten Empowerment-Möglichkeiten. Von Büchern über Filme bis hin zu Vereinen und Social-Media-Plattformen werden verschiedene Ressourcen genannt, die Kindern und Jugendlichen helfen können, sich stark und selbstbewusst zu fühlen. Dieser praktische Ansatz macht das Buch nicht nur zu einem informativen Ratgeber, sondern auch zu einem inspirierenden Werkzeug für Eltern und alle, die mit Kindern arbeiten.

Persönlich habe ich beim Lesen dieses Buches selten so viel gelernt. Es hat mir nicht nur geholfen, meine eigene Perspektive zu erweitern, sondern auch meine Fähigkeit gestärkt, schwierige Themen mit Kindern zu diskutieren. Ich plane, es als Nachschlagewerk zu nutzen und sicherlich öfter hineinzulesen.

Ein kleiner Kritikpunkt ist jedoch die teilweise wissenschaftliche Sprache und die Voraussetzung, dass bestimmte Begriffe bekannt sind. Obwohl ich mich bereits intensiv mit der Thematik beschäftigt habe, fand ich es manchmal herausfordernd, dem Text zu folgen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte dieses Buches bei weitem.

Insgesamt ist "Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen" eine unverzichtbare Ressource für Eltern und Erzieher*innen, die sich für die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft einsetzen möchten. Es bietet nicht nur Einsicht und Verständnis, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen, um Kinder vor den Auswirkungen von Diskriminierung zu schützen und sie zu starken, selbstbewussten Individuen heranwachsen zu lassen.

Bewertung vom 04.03.2024
Mutter ohne Kind
Lindner, Eva

Mutter ohne Kind


ausgezeichnet

Eva Lindners "Mutter ohne Kind" ist ein bemerkenswertes Buch, das ein Tabu bricht, von dem viele noch nicht einmal wissen, dass es existiert. Der Klappentext eröffnet einen Blick auf eine Realität, die oft übersehen wird: Jede dritte Schwangerschaft endet in einer Fehlgeburt, und dennoch wird darüber kaum gesprochen. Lindner, eine erfahrene Journalistin, die selbst durch dieses Leid gegangen ist, stellt sich dem Schweigen und bringt die Geschichten von Betroffenen und Experten ans Licht. Das Buch ist toll recherchiert und bietet einen eindringlichen Einblick in die Vielschichtigkeit des Themas. Lindner schafft es, die Angst vor diesem sensiblen Thema zu nehmen, besonders für junge Frauen, die oft von falschen Vorstellungen über Fehlgeburten geplagt werden. Durch die authentischen und einfühlsamen Geschichten verschiedener Frauen, einschließlich der Autorin selbst, wird deutlich, wie dringend es ist, über dieses Thema offen zu sprechen. Besonders beeindruckend ist, wie Lindner aufzeigt, was sich dringend ändern muss. Sie beleuchtet nicht nur die Mythen und Schuldgefühle, die oft mit Fehlgeburten einhergehen, sondern auch, wie andere Kulturen und Länder mit diesem Thema umgehen. Sie wirft sogar einen Blick auf mögliche Geschlechtsunterschiede im Umgang mit diesem Thema, was das Buch noch facettenreicher macht.
Neben den Geschichten bietet das Buch auch wertvolle Tipps, die Betroffenen helfen können, mit ihrem Verlust umzugehen. Lindner macht deutlich, dass dieses Thema nicht nur persönlich, sondern auch in Forschung, Medizin und Politik mehr Aufmerksamkeit benötigt. Insgesamt ist "Mutter ohne Kind" ein großartiges Buch, das nicht nur toll geschrieben und recherchiert ist, sondern auch dringend gebraucht wird. Es ermutigt, zu sprechen, zu verstehen und zu verändern. Ein Muss für alle, die mit diesem Thema konfrontiert sind oder es besser verstehen wollen.

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