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Laylahs Bücherblog
Über mich: 
http://laylahs-buecherblog.blogspot.de/ Spezialisiert auf paranormale und historische Liebesromane und Erotik, jedoch auch offen für einige andere Genres.

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.11.2013
Böse NachtGeschichten (eBook, ePUB)
Spanks, Catherine

Böse NachtGeschichten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

DER BANKER
Die Bankkundin Karen hat Schulden. Für ihre kleine Firma braucht sie dringend einen Kredit. Doch der Banker Martin ist gnadenlos, denn ohne weitreichenden Körpereinsatz kommt sie nicht an das benötigte Geld. Hier sind (nicht zu hartes) Spanking und weibliche Unterwerfung enthalten. Zum Reinschnuppern ist die Story daher geeignet, finde ich. Am Ende gibt es eine Überraschung.

FEST DER HIEBE
Eine weihnachtliche Geschichte, die sich SMler unterm Christbaum gegenseitig vorlesen. Kate wird von ihrem Freund Jason an Weihnachten versetzt, doch glücklicherweise kommt der Weihnachtsmann, um nachzuprüfen, ob sie ein gutes Mädchen war und zückt mal eben seine Rute. (Ich dachte immer, das wäre Knecht Ruprechts Aufgabe, aber vermutlich wurde sein Job, wie es in unserer Zeit so häufig vorkommt, wegrationalisiert.) Da Karen nicht nur böse war, kommt sie auch noch auf ihre Kosten und das mehr als sie anfangs denkt. Doppelt könnte man sagen.
Auch diese Geschichte ist nicht allzu hart, gegen etwas Spanking, das sich hier noch in Grenzen hält, sollte man jedoch nichts haben.

LUSTSKLAVE
Der arme Jason ist an seinem Geburtstag allein, er trauert aber noch seiner Ex-Freundin hinterher, die ihn wegen seiner starken devoten Neigungen verlassen hat, da sie damit nicht leben kann.
Mitten in der Nacht bricht jemand in sein Haus ein. Eine unbekannte Latex-Lady fesselt ihn an sein Bett und ... Na, was wohl. Es kommen einige mehr oder weniger schmerzhafte Toys zum Einsatz, was auch sehr gut beschrieben wird. Der Latex-Fetish wird hier heftig bedient. Jedenfalls findet nichts gegen seinen Willen statt, sondern er kann endlich seine geheimen, lange unterdrückten Neigungen ausleben.
Doch wer ist die geheimnisvolle Fremde?

DIE NEUE MADAME
Lilly will eine Domina werden. Hierzu begibt sie sich zu der berühmten Domina Madame Cassandra in deren nobles Boudoir der besonderen Art. Die Domina hält die Praxis für den besten Weg, um zu lernen und lässt sie teilhaben an der Unterwerfung eines ihrer Klienten. Unerwarteterweise findet Lilly das höchst anregend und schreitet selbst zur Tat.
Die Beschreibungen der Räumlichkeiten mit diesem besonderen Ambiente heben sich originell ab. Auch Cassandras blonde Zofe fand ich recht reizvoll, auch wenn sie leider nicht in die eigentlichen Handlungen involviert wurde. Sie würde sich für eine Nachfolgegeschichte eignen.
Auch hier gibt es überraschende Wendungen.

MEISTER DER LUST
Sue hat eine devote Ader, obwohl sie sonst sehr selbstbewusst ist und nach außen hin ein wenig unnahbar wirkt, sodass ihr Kollege Carl, der sonst nicht schüchtern ist, sich nicht an sie herantraut. Doch eines Abends kommt Carl durch Zufall dahinter und folgt ihr zu dem exklusiven Club, in dem sei sich mit fremden Männern trifft.
Dabei hat Sue schon länger ein Auge auf Carl geworfen, doch da er offenbar nicht dominant ist, ihn als Partner ausgeschlossen. Ein Irrtum?
Die Geschichte hat ihre leidenschaftlichen und gefühlvolle Momente. Die Erotik schlägt hier explosionsartig zu.
Im Club geht es allerdings härter zur Sache, was wohl eine gewisse Toleranz seitens des Lesers fordert.

DAS GESCHENK
Um in den Dark Desire-Club zu kommen will Ellas Meister Dean die Devote an den Club ausleihen. Hierbei hat sie allen anwesenden Clubmitgliedern anfangs als Möbelstück und später als sexuelles Objekt zu dienen, wobei diese sie rücksichtslos verwenden.
Warum Ella das mit sich machen lässt, verstehe ich ehrlich gesagt nicht, aber ich bin tolerant genug, es zu akzeptieren, da sehr deutlich herauskommt, dass sie dies FREIWILLIG tut und dieses FREIWILLIGE ist für mich der Knackpunkt, der sich in allen Geschichten von C. Spanks findet.

Für BDSMler könnte ich mir vorstellen, dass die in der Geschichte verwendeten Gegensätze zusätzliche Reize bieten:
Der exklusive, sehr nobel eingerichtete Club versus das karge Gefängnis mit der Pritsche.
Catherine Spanks eleganter Schreibstil versus die eingestreuten schmutzigen Wörter.

Bewertung vom 26.12.2012
Mein schottischer Ritter
Veronica Wolff

Mein schottischer Ritter


gut

Dieser Roman ist meiner Meinung nach eher durchschnittlich, weil die Handlung stellenweise vor sich hindümpelt. Ich habe ihn in der Weltbild-Ausgabe gelesen.
Nach dem Tod ihrer Großmutter reist Lily in deren Heimat Schottland. Hier fragte ich mich, warum sie nicht zuvor mit der Großmutter gemeinsam in deren Heimatland Urlaub gemacht hat, wo die alte Frau sich dies doch so gewünscht hatte.
Der Grund für die Zeitreise wurde zwar später erklärt und auch wie es vonstatten ging, doch mit Details wurde gespart. Allerdings ist das bei den meisten Romanen dieser Art so. Die Beschreibung der Hecke selbst fand ich jedoch interessant. In der ersten Hälfte des Romans erscheint Lily nicht besonders sympathisch, ist sie doch zickig, streitet häufig mit ihm und kramt auch in Ewens privaten Sachen rum (Schreibtisch).
Anfangs denkt sie, unter Realitätsverlust leidende Reenactor vor sich zu haben. Trotz anfänglicher kopfloser Handlung lebt sie sich erstaunlich schnell und unproblematisch in die andere Zeit ein. Da es sich um einen Zeitunterschied von mehreren Jahrhunderten handelte, war das nicht wirklich glaubwürdig.
Ewen will nach einer enttäuschenden ersten Ehe nie wieder heiraten, denn schließlich hat er für den Erben ja schon gesorgt. Das selbstgewählte Zöllibat finde ich jedoch übertrieben.
Auffallend gut ist der historische Teil des Romans, der gut recheriert wurde. Diese Details wurden auch gut mit in die Handlung eingepflochten. Es begegnen einem bei den Online-Händlern ja immer wieder Romane über fiktive Highland-Clans, wobei man sich auch über den Ort der Handlung entsprechend schwammig äußert, um sich die Recherche zu sparen. Die in diesem Roman vorhandenen Clans gab es damals und gibt es nach wie vor wirklich und auch die Fehde entsprach der damaligen Realität. Dass die Autorin sich diese Mühe gemacht hat, muss man einfach positiv erwähnen, weil es in dem Genre nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Doch recht klischeehaft kommt mir Liliys blonde Rivalin vor, die um jeden Preis Ewens Gunst erringen will. Und damit meine ich um wirklich jeden Preis! Die Frau hat überhaupt gar keine Skrupel, was Ewen natürlich noch nicht weiß. Doch Ewen hat nur Augen für die (in ihren eigenen Augen) unscheinbarere Lily und beachtet die auffallend schöne Blondine kaum. Wers glaubt …
Einige Details haben mich an die Saga von Diana Gabaldon erinnert. (die blonde, völlig skrupellose Rivalin, die sich sein Vertrauen erschleicht. Die Beinahe-Vergewaltung durch die britischen Soldaten und die Rettung.) So weit, dass es sich um Plagiat handelt, geht der Roman jedoch nicht. Wer jedoch ähnliche Spannung oder Tiefe erwartet wie bei den ersten Romanen Gabaldons, wird hier leider enttäuscht werden.

SPOILER ALERT!
Lily hingegen bringt sich durch eine kopflose, grundlose, vermutlich durch Panik oder zeitliche Desorientierung verursachte Handlung in Gefahr und entkommt einer mehrfachen Vergewaltigung durch natürlich besonders eklig beschriebene Typen gerade noch, weil Ewen sie rausschlägt, wozu er keinerlei Grund hatte. Ihre Handlungsweisen waren für mich nicht immer logisch.
Die Rettung oder wie es zu der Katastrophe kam, bei der Ewens Sohn gerettet wurde, erschien mir schon sehr konstruiert. Es gab zu viele Zufälle. Lily folgte einem unbestimmten Gefühl und rettet auf sehr spektakuläre Weise Ewens Sohn aus einem reißenden Fluß, während alle anderen die ganze Zeit nur außen rum gestanden und auf den Auftritt der Heldin gewartet haben. Die Rivalin dachte allen Ernstes, Ewens Gunst gewinnen zu können, indem sie seinen jungen Sohn ins Jenseits befördert, was natürlich wie ein Unfall aussehen soll. Dann bräuchte er ja wieder einen neuen Erben und müsste - obwohl heiratsunwillig - doch wieder auf Brautschau gehen.
Dieser Teil des Romans hat mir ziemlich viel verdorben daran. Allerdings darf man darüber die positiven Seiten des Romans nicht vergessen, die er durchaus hat.
SPOILER ENDE.

12