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TK

Bewertungen

Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2024
Aus dem Haus
Böttger, Miriam

Aus dem Haus


ausgezeichnet

Unglückshaus und kollektive familiäre Dachschäden

"Eigentlich ist jede Familie eine Sekte für sich", eine großartig treffende Beobachtung, zwischen so vielen treffenden, scharf beobachteten zwischenmenschlichen und vor allem familiären Szenen - wie und worüber definieren sich Menschen, und besonders Familien, für den inneren Zusammenhalt und die Abgrenzung nach außen?
Hier ist es das Unglückshaus, das zugleich problematisches Familienmitglied und der entscheidende Endgegner ist, indem es die Probleme der Familie quasi personifiziert. Also was macht es mit der Familie, wenn sie eben dieses Haus, das Zentrum ihrer persönlichen Familiensekte, verlassen wollen, es verlassen haben?
Was ist die Familie, wenn sie durch den (folgerichtigen?) Auszug aus dem verhassten Haus dieses identitätsstiftende Element verliert, dieses HAUS, welches sie gleichzeitig vereint und gegeneinander aufgestellt hat? "Denn was ist eine Unglückssekte schon ohne ihr Unglückshaus, ohne den Ort ihrer Religionsausübung?"

Wenn man die eigene Familie(nsekte) wiedererkennen sollte, die eigenen alternden Eltern, oder sich selbst, als erwachsenes Kind, welches schon längst "aus dem Haus" ist, in den familiären Eigenarten und Verhaltensweisen, trifft das Buch durchaus sehr emotional und regt definitiv zum Nachdenken und Reflektieren über die eigenen, weitergegebenen Arten der "Religionsausübung" an.
Dabei wird es durch Miriam Böttgers speziellen Stil nie zu schwermütig, sondern bleibt sehr amüsant.
Nur was die Stadt Kassel, die Kasseler und Kasselaner von diesem Buch halten, weiß ich nicht, denn sie kommen, als räumliche Erweiterung des Unglückshauses, als Unglücksstadt, wirklich nicht gut dabei weg.

Bewertung vom 16.09.2024
Über Leben und Tod
Klenk, Florian

Über Leben und Tod


sehr gut

Lebensnahe Reportage aus der Welt des Todes

Florian Klenks Reportage aus der Gerichtsmedizin ist trotz (oder gerade wegen?) des morbiden Themas sehr lebendig und lebensnah geschrieben, was sicher auch zu großem Maße an der sehr sympathischen Persönlichkeit von Christian Reiter liegt.

Die österreichischen Wörter und Wendungen machen das Ganze im Ton sehr charmant zu lesen, allerdings habe ich (aus Nordostdeutscher Sicht, also sprachlich schon recht weit entfernt) doch an einigen Stellen Probleme gehabt, den Inhalt so komplett zu erfassen - mit Wörterbuch oder Onlinesuche lese ich eigentlich sehr ungern, da wäre ein Glossar am Ende des Buches für die Nicht-Österreicher sehr willkommen gewesen.

Irritiert hat mich eine Textstelle auf Seite 126, über einen Chirurgen, der "in den 1860er Jahren die Verwundeten auf den Schlachtfeldern des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges" untersuchte - hier soll sicher der Civil War gemeint sein? Gerade in einem Sachbuch, auch wenn es recht populärwissenschaftlich ausgerichtet ist, sollten solche offensichtlichen Fakten schon stimmen.

An vielen Stellen wäre ich gerne noch etwas tiefer in die Materie eingestiegen, und das Buch hätte sehr gerne noch etwas umfangreicher sein dürfen. Der Klappentext, und auch der Titel Über Leben und Tod, verspricht da etwas viel, was auf den knapp 180 Seiten nicht ganz zusammenkommt. Insgesamt aber doch wirklich spannend, interessant und sehr gut zu lesen!

Bewertung vom 05.08.2024
Aufbruch nach Artimé / Wächter der Magie Bd.1
McMann, Lisa

Aufbruch nach Artimé / Wächter der Magie Bd.1


gut

Starker Ansatz, leider eher schwach umgesetzt

An sich hätte diese Geschichte von ihren Rahmenbedingungen (dystopische Gesellschaft, die Kreativität und Individualität verbietet PLUS Magie!) hier sowohl bei mir als auch bei den teenagerischen Leserinnen sehr gut ankommen müssen, aber leider konnte sie ihre Wirkung nicht vollständig entfalten.
Das liegt zum einen daran, dass die vielen, prinzipiell durchaus faszinierenden Figuren leider alle eher blass und etwas fern geblieben sind, wodurch wir emotional keinen richtigen Zugang zu ihnen finden konnten und in ihr Schicksal nicht so investiert waren, wie wir es uns gewünscht hätten.
Zum anderen wird die gesamte Geschichte etwas schnell abgehandelt, vom Einstieg in die Welt bis zu einem großen, alles entscheidenden Krieg.
Für einen Konflikt, der essentiell ein Bürgerkrieg ist, mit Geschwistern, die sich auf gegnerischen Seiten gegenüberstehen, und Kindern und Eltern, was ja durchaus ein sehr anspruchsvolles Thema für ein Jugendbuch ist, fanden wir das alles ein bisschen übereilt.
Gerade auch, wenn dies der erste Teil einer Buchreihe ist, hätte man sich doch sicher für alles etwas mehr Zeit nehmen können? So war hier leider keiner von uns überzeugt, auch noch weitere Teile unbedingt lesen zu müssen.

Leider weckt auch der Klappentext Erwartungen auf Ereignisse, die einfach im Buch gar nicht existieren ("In Quill werden alle Dreizehnjährigen bei einem gefährlichen Ritual in "Gewollte" und "Ungewollte" eingeteilt." - es gibt kein ~gefährliches Ritual~, die Jugendlichen stehen auf einem Platz und es werden Listen vorgelesen, wer zu welcher Gruppe gehört, was vorher von den Herrschenden entschieden wurde, und das Ganze ist bereits im ersten kurzen Kapitel erledigt...).
Auch den Buchtitel finde ich eher nicht gelungen, nach dem Original könnte das Buch einfach "Die Ungewollten" heißen, was für mich ein sehr viel stärkerer Titel ist. Stattdessen muss ein umständliches "Wächter der Magie: Aufbruch nach Artimé" daraus gemacht werden, was allerdings auch wieder dem Inhalt gar nicht entspricht: "Aufbruch nach Artimé" lässt einen langen, beschwerlichen Weg dorthin erwarten, und impliziert vor allem einen gezielten Plan, dort hinzukommen - allerdings wissen die Figuren ja gar nicht, dass Artimé überhaupt existiert, und zudem sind sie bereits im dritten Kapitel dort (noch unwissentlich) angekommen.
Und dann natürlich auch noch das Versprechen "Die Tribute von Panem meets Harry Potter"... vielleicht ganz oberflächlich und thematisch, aber vom emotionalen Tiefgang eher nicht.
Vielleicht hätte das Buch ohne diese falschen Erwartungen ganz anders gewirkt, aber das kann ich im Nachhinein natürlich nicht sagen.

Insgesamt sehr schade, wir hätten die Geschichte gern mehr gemocht!

Bewertung vom 05.08.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

wundervolle Charaktere

Die Geschichte müsste insgesamt eigentlich eher traurig sein, aber sie ist so schön hoffnungsvoll und versöhnlich und heiter erzählt, dass doch die meiste Zeit ein Gefühl des Glücks überwiegt - vielleicht nicht das, was man im Allgemeinen unter Glück versteht, oder was man auf den ersten Blick so nennen würde, aber das Gefühl, welches die Geschichte hinterlässt, ist definitiv ein positives.
Das liegt vor allem an Petra Pellinis Figuren: Linda und Hubert und Ewa sind ein in Alter, Lebenserfahrung und Einstellungen so ungleiches, aber sich gleichzeitig doch so ähnliches Team, sie verstehen sich, jeweils auf ihre ganz eigene Weise, und sie ergänzen sich so wunderbar... die Figurenkonstellation und wie sie interagieren ist wirklich eine Freude mitzuerleben. Besonders Hauptfigur Linda ist, auf ihre 15-jährige Art, verloren und gleichzeitig irgendwie weise, wie man es vielleicht nur in diesem Alter sein kann.
Und während Hubert sich immer mehr vom Leben entfernt, aber dabei durch Lindas Betreuung und ihre Akzeptanz und ihr teenagerisches "Dann lassen wirs eben, wenns nicht mehr geht" zufrieden ist, soweit es für einen Menschen mit fortschreitender Demenz möglich ist, findet Linda, die bereits ihren Ausstieg aus dem Leben geplant hatte, doch wieder Haltepunkte.
"Wir gleichzeitig Lebenden sind füreinander von geheimnisvoller Bedeutung."
Ganz wundervoll erzählt!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2024
Columbusstraße
Dahmen, Tobi

Columbusstraße


sehr gut

stellenweise sehr beeindruckendes Zusammenspiel aus Wort und Bild

Ein beeindruckendes Unterfangen, Briefe, Fotos, sonstige Dokumente und persönliche Erzählungen und Erinnerungen als Trittsteine zu nutzen, um die Geschichte der gesamten eigenen Familie zur Zeit des Dritten Reiches zu erzählen.
Und das mit vergleichsweise wenigen Worten, mit viel Bildsprache, die diese dramatische Zeit in atmosphärischen, düsteren Illustrationen zeigt. Das Zusammenwirken von Worten von Zeitzeugen und den starken Bildern schafft einige sehr beeindruckende Seiten in diesem Graphic Novel.
Besonders die Kriegserlebnisse, die aus Briefen wiedergegeben und zitiert werden, geben ein sehr intensives und berührendes Bild, gerade auch in Gegenüberstellung zu den Erlebnissen der restlichen Familie im bombardierten Deutschland, vor allem aus der Kindersicht von Karl Leo.

Ich bin sonst keine Leserin von Graphic Novels, dafür mag ich schöne Sätze und lange Texte zu sehr, wahrscheinlich hätte ich daher diese Familien- und Zeitgeschichte lieber als konventionelle Geschichte gelesen. An vielen Stellen bin ich zumindest für mich an die Grenzen des Mediums gestoßen, da es mir zwischen den vielen verschiedenen Figuren anhand von Illustrationen und Erzählinformationen nicht ganz möglich war zu folgen, bei wem wir gerade sind und mit wem wir gerade die Ereignisse erleben.
Das liegt aber zum Teil daran, dass in Text und Abbildungen manche Informationen, die zum Folgen nötig wären, schlicht und einfach fehlen.
So wird über Peter auf S. 108 gesagt, dass er Ende des Jahres 1940 Infanterist wird, danach folgen vor allem die Erlebnisse des älteren Bruders in Russland. Dann, auf S. 164 und inzwischen im Jahr 1942, erfahren wir "Peters Ruhezeit nach der Rückkehr vom Westfeldzug ist nicht von langer Dauer" - diese Stelle ist mir am meisten aufgefallen, weil ich da wirklich noch einmal komplett zurückblättern musste, weil ich dachte ich hätte diese Information übersehen, aber dazwischen werden er oder sein Aufenthaltsort tatsächlich nicht erwähnt.
Solche Momente haben mich leider sehr aus der Atmosphäre und der Handlung geworfen, dabei hätte man sich ja hier, selbst wenn es keine zitierbaren Briefquellen gibt, einfach mit einem Halbsatz (z.B. "wird Infanterist und wird an die Westfront geschickt") behelfen können.
Insofern liegt es wohl nicht nur am Medium, welches mir allerdings auch zumindest hier nicht immersiv genug ist, sondern auch am Erzählstil selbst... Schade, denn die Kombination von historischen Fakten und persönlichen Erfahrungsberichten, kombiniert mit den zum Teil sehr stimmungsvollen, beeindruckenden Illustrationen hätte mich eigentlich emotional viel mehr bewegen können.

Bewertung vom 26.05.2024
Vor einem großen Walde
Vardiashvili, Leo

Vor einem großen Walde


ausgezeichnet

Den Weg nach Hause finden

"Es heißt, man kann nie wieder nach Hause zurückkehren. Aber was, wenn doch? Was, wenn man es sollte? Was, wenn man immer wieder an dem Ort landet, den man nicht verlassen wollte, egal, was man tut?"

Protagonist Saba folgt einer Spur aus Brotkrumen und Erinnerungen in seine Heimatstadt Tbilissi, die er damals als Kind verlassen hat, und mit ihm erlebt man die georgisch-ossetische Geschichte aus der Sicht der Weggegangenen und der Zurückkehrenden, mit dem "Bedürfnis nach Abschließen-Können".
Saba begegnet eigenwilligen Charakteren, die mit ihren Erfahrungen zwischen persönlichem und kollektivem Trauma, postsowjetischem Sich-Durchschlagen, Gastfreundschaft und Freundschaft einen faszinierenden Hintergrund bilden.
Der Bruder, der Vater und die Mutter, die alle vor allem durch ihre Abwesenheit und durch Erinnerungen in Erscheinung treten, weil sie scheinbar alle nach und nach von diesem Land verschluckt werden, wie von einem düsteren Märchenwald, aber ganz real, zeigen ganz konkret, aber auch stellvertretend, die Geschichten von Familien, von Vätern und Brüdern, von Kindern und Eltern, die durch Gewalt, Krieg und Flucht auseinandergerissen wurden.

Beeindruckend fand ich beim Lesen das Gefühl der kalten Realität der Geschichte auf der einen Seite, die aber auf der anderen Seite unwirklich, weichgezeichnet und nicht ganz klar umrissen, wie in Traum oder Erinnerung, wahrgenommen wird. Auch inhaltlich, während die Handlung dunkler und bedrückender wird, erlebt man, wie die Figuren auf ihre Weise Frieden und Versöhnung finden, auch wenn dies Loslassen und Verluste bedeutet - denn Märchen müssen immer bis zu ihrem Ende erzählt werden, auch wenn man nicht weiß, ob einen dieses Ende wieder nach Hause führt.

Bewertung vom 26.05.2024
Die Stimme der Kraken
Nayler, Ray

Die Stimme der Kraken


ausgezeichnet

Bewusstsein, Kommunikation, Intelligenz - menschlich, künstlich, nichtmenschlich

"Die Stimme der Kraken" ist eine sehr spannende dystopische Vision einer gar nicht so fernen und gar nicht so fremden, abwegigen Realität, auf die sich die Menschheit auf verschiedenen Wegen tatsächlich schon zubewegt.
Die verschiedenen Handlungsstränge bewegen sich alle im Spannungsfeld zwischen menschlicher Intelligenz, künstlicher Intelligenz und dem Menschen ebenbürtiger (oder überlegener?) anderer intelligenter Lebensformen in tierischer Intelligenz, in diesem Fall der Kraken, die eine faszinierende Zivilisation aufgebaut haben. Daneben sind auch die anderen Figuren, menschlich oder nicht, sehr faszinierende Charaktere.
So entstehen sehr philosophische Fragestellungen zum Verhältnis von Menschen zur Natur und von Menschen zur Technik, die auch (zum Teil erschreckende) Erkenntnisse über das Verhältnis von Menschen zu anderen Menschen zutagebringen.
Den Originaltitel "The Mountain in the Sea" finde ich daher (wie bei vielen übersetzten Büchern) sehr viel passender, weil sehr viel vielschichtiger, so dass er sich besser auf die verschiedenen Teilgeschichten beziehen lässt.

Kein Buch, welches man mal eben so wegliest, dafür ist es viel zu komplex, und hat mich beim Lesen stilistisch und atmosphärisch immer wieder an David Mitchell erinnert. Auf jeden Fall eine beeindruckende Erfahrung, die noch eine ganze Weile nachklingt und im Kopf weiterarbeitet.

Bewertung vom 01.04.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


sehr gut

faszinierende Persönlichkeit, Schreibstil mitunter etwas zu reichlich

"Eine Fingerkuppe Freiheit" ist ein Roman, der mit seiner Atmosphäre und seinen Beschreibungen auf alle Sinne wirkt, so dass man von Anfang an darüber nachdenkt, wie und auf welchen Wegen man die Welt und sich selbst darin wahrnimmt.
Auch wenn der Roman recht kurz ist, hat man doch sehr lange etwas davon, weil die einzelnen Kapitel sprachlich und bildlich so reichhaltig sind, dass man sie nur in kleinen Häppchen genießen kann. Zugegeben waren mir die Bilder und Vergleiche manchmal etwas zu viel des Guten, so dass ich so sehr mit dem Schreibstil beschäftigt war und über eine einzelne interessante Formulierung nachgedacht habe, dass die Handlung dabei sehr in den Hintergrund gerückt ist.

Die Handlung selbst wirkt dann eher außerhalb der Lektüre nach und hat mich dazu gebracht, mich weitergehend mit dem Thema zu beschäftigen.
Brailles Lebensgeschichte, von seiner Erblindung in der Kindheit, über seine Jugend, die mit so viel Drang erfüllt ist, selbständig zu sein und lernen zu können, Wissen sammeln zu können, und auch anderen Blinden dazu zu verhelfen, zeugt von einer faszinierend starken Persönlichkeit.
Gerade dass Braille seine Schrift schon als Schüler entwickelt hat, ist wirklich beeindruckend. Wie diese Entwicklungen sowohl auf die Lebenswelt der Blinden und der Sehenden gewirkt haben muss, weckt spannende Gedanken über die Geschichte der Inklusion.

Bewertung vom 24.03.2024
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 4: Wir erforschen die Vulkane
Noa, Sandra

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 4: Wir erforschen die Vulkane


sehr gut

heißes und brodelndes Thema gut und umfassend erklärt

Wie von der Wieso-Weshalb-Warum?-Reihe gewohnt wird hier wissenschaftlich, aber gleichzeitig sehr kind- und altersgerecht ein neues Thema entdeckt, nämlich die Vulkane, und von allen Seiten betrachtet.
Damit einhergehend wird natürlich auch die Plattentektonik der Erde erklärt, die Formung der Erdoberfläche, verschiedene Vulkanarten und Formen, Lebensräume in der Nähe von Vulkanen und vieles mehr, bis hin zu Vulkanen im All, auf anderen Himmelskörpern.
Auch wo man in Deutschland Spuren von vulkanischer Aktivität sehen kann ist spannend, dann kann man vielleicht im nächsten Urlaub gleich zu einer Familien-Forschungs-Expedition aufbrechen.
Bei diesem Thema kann natürlich nicht verschwiegen werden, was bei möglichen Vulkanausbrüchen und Erdbeben passiert. Dies wird behutsam und sensibel angesprochen, mit dem Fokus auf Forschende, die die Aktivitäten beobachten, rechtzeitig warnen, und auf Helfer, die retten und wiederaufbauen, so dass bei den jungen Lesenden hoffentlich keine Angst geweckt wird. Da muss man natürlich das eigene Kind selbst einschätzen, wie es darauf reagiert.
Insgesamt überwiegt aber deutlich die Spannung des Themas, und es gibt viele Dinge und Informationen zu entdecken - auch als Vorlesende*r noch.
Durch das Buch führt die Figur Vulkaninchen, die hätte es für mich jetzt nicht gebraucht, schon allein weil die Namensassoziation eines Kaninchens so gar nicht zu dem schneemannähnlichen Steinwesen passen mag - aber ich konnte ähnlichen Figuren der Buchreihe noch nie viel abgewinnen, für mich spricht der restliche Inhalt ausreichend für sich selbst.
Aufgefallen ist mir, dass bei der Abbildung und Nennung von Giant's Causeway eine Übersetzung hilfreich gewesen wäre, vielleicht sogar die Legende dahinter, die zeigt, wie sich Menschen diese vulkanisch entstandene Struktur erklärt haben - etwas enttäuschend, denn das ist eine verpasste Möglichkeit einer Geschichte, die Kinder sicher spannend gefunden hätten!

Insgesamt jedoch ein spannendes, wie immer gut umgesetztes neues Buch der Reihe!

Bewertung vom 24.03.2024
Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume
Vieweg, Olivia

Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume


sehr gut

sehr spannend, wurde gleich mehrfach gelesen

Die 11-jährige Leserin sagt:
Das Buch ist spannend und interessant. Man weiß nie was als nächstes passiert. Die Figuren waren alle gut obwohl ich sie manchmal nicht auseinender halten konnte. Das Cover ist gut gestaltet und der Stil vom Buch wird in einfachen Farben gehalten. Es gibt einige farblose Bilder. Manche Bilder bedecken eine ganze Seiten und auf Seite 8 endet das Wort mit einem Bindestrich und geht erst nach dem Bild weiter. Deswegen hab ich, nachdem ich das Bild angeguckt hab, vergessen womit das Wort angefangen hat.

Die 13-jährige Leserin sagt:
Die Handlung ist sehr spannend und gut nachvollziehbar. Ich konnte gar nicht aufhören, es zu lesen und musste dann gleich noch einmal von vorn anfangen. Der Schreibstil gefällt mir auch sehr gut. Im Buch sind allerdings leider ein paar Logik- und Rechtschreibfehler, zum Beispiel wurde auf Seite 129 "Triumph" mit "f" statt mit "h" geschrieben. Das triggert!!!, was schade ist, weil die Geschichte sonst richtig gut ist!