Das unsichtbare Band

ausgezeichnet

Der Debüt Roman von Al-Sayegh Haneen hat mich wirklich sehr gefesselt und berührt.

Wir tauchen ein in die Welt der 15 jährigen Amal. Sie gehört der Religionsgemeinschaft der Drusen an und lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in den Bergen des Libanons. Sie träumt davon ihren Abschluss am Gymnasium zu machen und danach studieren zu gehen. Doch in der Gemeinschaft der Drusen herrschen strenge Regeln. In der Hoffnung auf ein anderes Leben willig sie in die Heirat mit dem jungen Kaufmann Salem ein. Doch ihr Leben entwickelt sich nicht so, wie Amal es sich erhofft hat und muss für ihre Träume und ihre Unabhängigkeit kämpfen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich war unglaublich gefesselt von Amal und ihrer Geschichte. Wenn man selbst in einer völlig anderen Umgebung und Familie aufwächst und man nie um seine Unabhängigkeit kämpfen musste, kann man erstmal nicht nachvollziehen, warum sich die Frauen in dieser Gesellschaft so behandeln lassen. Al-Sayegh Haneen versteht es gut, den Leser in die Situation der Frauen, der Geschichte der Sitten und die Zwänge denen die Frauen unterliegen, einzuführen. Man beginnt zu begreifen, wie allumfassend die Regeln der Gesellschaft und die Erwartungen der Familien sind und wie schwer es für die Frauen ist aus dieser Welt auszubrechen. Amal auf ihrem Weg in ein anderes Leben zu begleiten war sehr ergreifend und das Buch hat mich sehr gefesselt.
Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm, wodurch das Buch einen schönen Lesefluss hat und man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, es ist eine wunderbare Lektüre. Besonders gefallen hat mir der Einblick in eine mir völlig andere Kultur und den Blick auf eine andere Glaubensgemeinschaft, Traditionen und die Entwicklung eines zurückhaltenden Jungen Mädchens zu einer jungen Frau, die für ihren Überzeugungen und Träume Trotz aller Wiederstände kämpft.

Vom Himmel die Sterne

gut

Vom Himmel die Sterne ist das erste Buch, das ich von Jeannette Walls lese. Es geht um die Familiengeschichte um Sallie Kincaid, die in Virginia zur Zeit der Prohibition aufwächst. Sie sieht immer zu ihrem Vater dem Duke auf und versucht ihm nachzueifern und zu gefallen. Sallie vergöttert ihren Vater regelrecht und für sie bricht eine Welt zusammen als er sie nach einem Unfall, in den sie und ihr Bruder verwickelt sind, wegschickt. Jahre später darf sie endlich in den Schoß der Familie zurück kehren, doch die Zeit mit ihrem Vater währt nicht lange, da der Duke plötzlich stirbt. Sallie mit den Herausforderungen einer von Männern dominierten Welt konfrontiert und kämpft sich entgegen der Erwartungen durch und wird von den Menschen in ihrer Umgebung anerkannt.

Das Buch hat mich leider nicht sonderlich gefesselt und ich konnte keine richtige Beziehung zu den Charakteren aufbauen. Es kommen so viele Charaktere ins Spiel und wahrscheinlich kann ich aufgrund der Vielzahl von Oberflächlich beschriebenen Charakteren mich auch nicht tiefer mit ihnen identifizieren.
Dennoch ist es nett geschrieben und eine angenehme Lektüre.

Heimwärts

sehr gut

In Heimwärts von Kate Morten reisen wir zusammen mit der Journalistin Jess von London zurück in ihre Heimat Australien, als ihre Großmutter Nora schwer verletzt im Krankenhaus liegt.
Jess taucht ein in die Geschichte ihrer Familie und ein tragisches Familiengeheimnis kommt nach und nach ans Licht.

Die Geschichte hat großes Potenzial und man fragt sich direkt am Anfang, was der armen Familie am Fluss geschehen ist, warum eine Mutter und ihre 3 Kinder sterben mussten und warum das Baby vermisst wurde. Leider lässt die Spannung vom Anfang ziemlich schnell nach und das Buch fängt an sich in die Länge zu ziehen. Die Geschichte wird sehr umfangreich geschildert und es gibt sogar ein Buch im Buch zu lesen. Auch wenn es zwischen etwas langatmig ist, wird es zum Schluss noch mal unglaublich spannend und dann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Trotz der langatmigen Teile hat das Buch eine tolle Story, mit einem überraschenden Ende. Es hat mir sehr gut gefallen und ich muss jedem empfehlen, durchhalten und weiterlesen - es lohnt sich!

Fünf Sommer mit dir

ausgezeichnet

Eine tolle Sommerlektüre, die ich kaum aus der Hand legen konnte!
Carley Fortune erzählt uns die Geschichte von den Freunden Persephone (Percy) und Sam, die 5 gemeinsame Sommer in Barry´s Bay verbracht haben..
Percy lernt Sam und seinen Bruder Charlie kennen, als ihre Eltern ein Ferienhaus in Barry´s Bay kaufen, kennen. Percy und Sam entwickeln eine enge Freundschaft, die über 5 Sommer anhält und sich jeden Sommer mehr vertieft. Doch etwas ist vorgefallen, dass die Freundschaft trügt und der Kontakt zwischen Percy und Sam endet abrupt. 12 Jahre später begleiten wir die erwachsene Percy auf Ihrem Weg zurück nach Barry´s Bay, um der Beerdigung der Mutter Ihrer Freunde Sam und Charlie beizuwohnen. Auf dem Weg zum See tauchen wir ein in die 5 Sommer, in denen Sie Sam kennen lernte und erfahren nach und nach, was zum Bruch ihrer Beziehung geführt hat. Bis zum Schluss hat mich die Frage gefesselt, was passieren musste, dass die beiden den Kontakt abgebrochen haben.

Die Geschichte ist durch den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart sehr abwechslungsreich und auch der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Die Hommage an einen Sommer am See ist der Autorin gut gelungen, daher ist das Buch für mich die perfekte Sommerlektüre für einen Tag am See!

Im Glanz der Macht / Club Paradies Bd.1

sehr gut

In Caren Benedikt´s Buch "Club Paradise" geht es um die wohlhabende, berühmte Berliner Familie Borchardt.
Der Immonilienpatiarch Hanns Borchardt sonnt sich in der Aufmerksamkeit der feinen Berliner Gesellschaft und strebt immer größere Bauprojekte an. Hinter der perfekten Fassade sieht es aber anders aus: Hanns hat eine Affäre mit der Clubinhaberin des "Golden Paradise" Lea Stern und mit seinen Immobiliengeschäften gerät er ins straucheln. Seine Ehefrau Maria und die beiden Kinder Hanna und Holger leiden sehr unter seinem Größenwahn und seiner Geldgier. Maria denkt über die Scheidung nach und die beiden Kinder hatten noch nie eine gute Beziehung zu ihrem Vater.

Im Buch begleiten wir jedes Familienmitglied sowie Lea Stern in einem eigenen Erzählstrang was das Buch sehr abwechslungsreich macht. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und das Buch lässt sich angenehm lesen, trotz der verschiedenen Perspektiven, aus denen die Handlung erzählt wird. Es wäre schön gewesen, wenn bei einzelnen Themen (z. B. die Bewegung in die Holger hineingerät, die Geschichte von Lea Stern etc.) mehr in die Tiefe gegangen worden wäre. Die Geschichte blieb leider immer sehr an der Oberfläche, daher wurde für mein Empfinden keine große Beziehung zu den Protagonisten aufgebaut und auch die Spannungskurve blieb meist sehr niedrig.
Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen, vor allem der Schluss war dann noch nochmal sehr spannend!
Ich freue mich tatsächlich auch schon auf den nächsten Teil der Reihe, denn ich bin gespannt, wie es mit der Familie Borchardt weiter geht!

Die Odyssee

weniger gut

In Lara Willams "Die Odyssee" geht es um die junge Frau Ingrid die auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitet. Sie sucht nach dem Sinn des Lebens und gerät in ein ominöses Mentorenprogramm.

Der Buchdeckel und die Thematik des Buchs haben mich sehr angesprochen, Doch leider konnte mich das Buch mit seinem Inhalt nicht überzeugen. Vielleicht ist es eine persönliche Vorliebe, aber schon allein dass die Konversationen kursiv gedruckt wurden und nicht in Anführungszeichen gesetzt wurden haben mich beim lesen sehr gestört. Auch der Inhalt war für mich teilweise schwer nachzuvollziehen, wenn nicht sogar unpassend.
Das "Vater-Mutter-Kind Spiel" ist so eine seltsame Passage. Sie hat mich noch weiter von meiner Sympathie für die Protagonistin Ingrid entfernt. Auch ihre wirren Gedanken und ihr selbstverletzendes Verhalten haben es mir sehr schwer gemacht sie und das Buch zu mögen.

Nachdem ich das Buch gelesen hatte, war mir immer noch nicht klar, war genau die Quintessenz des Buches gewesen sein soll. Eigentlich Schade, es hätte rein von der Thematik her viel besser sein können! Für mich war es leider tatsächlich eine "Odyssee" das Buch zu lesen.

Fly into my Soul / Move District Bd.3

ausgezeichnet

Fly into my soul ist das erste Buch, dass ich von Maren Vivien Haase gelesen habe. Es handelt sich um den dritten Band ihrer Move District Reihe. Da ich die beiden Vorgänger des Buches nicht kenne, hatte ich etwas Angst, dass ich mit der Handlung nicht mit komme, oder dass mir "Vorwissen" fehlt.
Meine Befürchtung hat sich aber sehr schnell verflüchtigt! Auch wenn man die Vorgänger nicht kennt, taucht man schnell in ein in die New Yorker Atmosphäre und lernt die alte Clique von Mackenzie kennen.

Das Buch hat mich total schnell gefesselt, Romantik, Musik, Drama aber auch die kritische Auseinandersetzung mit Social Media haben mir sehr gut gefallen.
Die Autorin schreibt im Klappentext, sie hofft, dass sie mit diesem Buch ihren Lesern ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, genauso wie ihre Protagonistin Mackenzie es mit ihren Mitmenschen tut. Genau das hat Frau Haase geschafft, ich habe die Zeit im Move District genossen und hatte quasi dauerhaft ein Lächeln im Gesicht.
Vielen Dank dafür!

Zwei Herzen unter acht Millionen

ausgezeichnet

Eine unglaublich schöne Liebesgeschichte!
Ich habe mich schon beim Lesen des Klappentextes total auf das Buch gefreut. Erstmal angefangen zu lesen, habe ich es kaum mehr aus der Hand legen können.

Die Liebesgeschichte von Franny und Hayes beginnt in der U-Bahn, an Frannys schlimmsten Tag überhaupt, denn sie wurde gefeuert. Aber als ihr dann in der U-Bahn auch noch das Kleid am Rücken komplett aufreißt, ist der Tag für sie gelaufen.
Hayes bemerkt Franny sofort und eilt ihr zur Hilfe.
Damit nimmt der #UbahnCrush seinen Lauf und Frannys schlimmster Tag über geht zu ihrem Leidwesen auch noch viral.
Hayes und Franny begegnen sich immer wieder und die beiden kommen sich bald näher.

Die beiden Charaktere waren mir sofort sympathisch und es hat mir sehr gut gefallen, dass das Buch zwar romantisch, aber nicht übertrieben schnulzig war.
Wer ein schönes Buch fürs Herz braucht, ist hier genau richtig!

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück / Mütter-Trilogie Bd.1

sehr gut

Das Buch dreht sich um die junge Frau Minna. Sie lebt im Düsseldorf des Jahres 1924.
Sie verliebt sich in den gut situierten Fred. Durch ihn kommt sie in die gute Gesellschaft der Düsseldorfer und macht sich einen Namen als Schneiderin. Sie arbeitet hart, da sie aus einfachen Verhältnissen stammt und wird schnell sehr erfolgreich.
Doch ihre selbstständigkeit macht in ihrer Ehe immer wieder Probleme und Fred hat kein Verständnis für seine erfolgreiche Frau.

Minna kämpft für ihre Träume und rappelt sich immer wieder auf.
Wir begleiten sie bei allen Höhen und Tiefen.
Trennung, Angst, Krieg muss sie erleben, doch sie kämpft immer weiter.

Das Buch lässt sich angenehm lesen und der Schreibstil gefällt mir sehr gut.
Alles in allem ist das Buch eine Empfehlung wert!
Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Das letzte Bild

ausgezeichnet

Im November 1970 kommt eine junge Frau gewaltsam zu Tode. Jahre später ist die Identität der Toten immer noch unklar.
Was ist mit der Toten aus Isdal passiert?
Das fragt sich auch die Schriftstellerin Eva, die das Phantombild der Toten in der deutschen Zeitung sieht. Das Bild bewegt Eva enorm, denn die Tote sieht aus wie ihre Mutter. Doch die will mit ihrer Tochter nicht über das Bild sprechen.
Daher reist Eva nach Isdal um herauszufinden wer die Frau auf dem Bild ist und woher sie kommt.
Wir tauchen im Buch in ein spannendes Familiendrama ein und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Besonders interessant finde ich die parallelen zu den tatsächlichen Funden und Beweisen die der Polizei vorliegen. Die Autorin schafft es mit den Beweisen eine spannende Geschichte um die Tote zu schaffen, deren Identität bis heute ungeklärt ist.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die ein spannendes Buch mit einer Kriminalgeschichte und ein bisschen Historie mögen.