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ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 710 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2025
Die Flora schlägt zurück
Wunn, Carsten

Die Flora schlägt zurück


sehr gut

Moderne Fabel mit viel Humor und skurrilen Figuren

Mit diesem Buch legt der Autor Carsten Wunn eine moderne Fabel vor, die er mit reichlich Humor und skurrilen Figuren anreichert. Zwar konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen, unter dem Strich hat die Lektüre aber doch sehr viel Spaß und durchaus auch Lust auf mehr gemacht.

Dies ist bereits der dritte Roman des Autors, der im „Kniesel“-Universum angesiedelt ist. Dennoch braucht man hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Büchern, um die Geschichte lesen und verstehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Allerdings wird man dann nicht jede der zahlreichen Anspielungen auf frühere Ereignisse in Gänze nachvollziehen können, bei mir konnte dies den Lesegenuss aber nur unwesentlich schmälern.

Der Autor übernimmt hier selbst die Rolle des Ich-Erzählers und Chronisten der Parallelgesellschaft der Tiere. Eines Tages bittet ihn der baldriansüchtige Sammy Kater um Hilfe. In letzter Zeit hat es einige besorgniserregende Vorfälle gegeben, die den Verdacht nahelegen, dass die Fauna zum Gegenschlag gegen die Menschen und die Tierwelt ausholt und sich für die schlechte Behandlung rächen will. Oder steckt doch eine finstere Verschwörung hinter den Vorfällen ? Carsten und Sammy machen sich auf zu einem irrwitzigen Abenteuertrip, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen.

Mit einem packenden Schreibstil, der aber immer mit einem gewissen Augenzwinkern versehen ist, treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erschafft dabei mit viel Einfallsreichtum und Liebe zum Detail eine phantastische Welt voller Überraschungen. Diese bestückt er mit liebevoll gezeichneten Figuren, die bisweilen aber doch ziemlich skurril ausfallen. So entwickelt sich ein wahres Getümmel aus Humor, Situationskomik und überraschenden Wendungen, bei der die eigentliche Geschichte zwischendurch aber doch etwas zu sehr in den Hintergrund rückt. Zum Ende hin bekommt der Autor aber noch so gerade die Kurve und bringt die Geschichte in einem großen Showdown zu einem überzeugenden Ende, bei dem keine wesentlichen Fragen offenbleiben.

Wer Gefallen an humorvollen Büchern mit einer abgedrehten Geschichte und skurrilen Typen findet, wird hier gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 20.03.2025
Zwielicht 21
Blackwood, Algernon

Zwielicht 21


sehr gut

Gelungenes Horrormagazin mit 20 abwechslungsreichen Geschichten und 2 interessanten Artikeln

In der inzwischen bereits 21. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den Bereichen Horror und phantastische Literatur zusammengestellt.

In insgesamt 20 Kurzgeschichten wird ein gelungener Querschnitt der Möglichkeiten, den dieses Genre bietet, abgebildet, so dass jeder Liebhaber hier die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden sollte. Darunter befinden sich nicht nur neue Geschichten, sondern auch ein paar ältere Beiträge aus den Jahren 1893 bis 1950, die aber kein bisschen bzw. nur wenig angestaubt rüberkommen.

Meine persönlichen Favoriten waren die Geschichten von Charline Winter, Erik Hauser, Michael Tillmann und Karin Reddemann. Aber auch die übrigen Geschichten konnten mich gut unterhalten, echte Ausreißer nach unter gab es hier für mich nicht.

Neben den Geschichten befinden sich in dem Buch noch zwei Artikel von Karin Reddemann. Im ersten Beitrag beleuchtet sie ein besonders extremes Beispiel aus der Zeit der Hexenverfolgung. Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit dem Regisseur Sam Raimi und bietet interessante Einblicke, die sich vor allem auf seine Anfangsjahre beziehen. Und dann gibt es noch eine Auflistung aller Werke, die im Jahr 2023 mit dem Vincent- und dem Rein A. Zondergeld-Preis ausgezeichnet wurden. Weitere Informationen zu den an diesem Buch beteiligten Autoren dürfen am Ende des Buches natürlich nicht fehlen.

Das Coverbild von Björn Ian Craig ist auch diesmal wieder ein echter Blickfang. Und auch die Innenillustrationen von Frank G. Gerigk und Adrian van Schwamen sind sehr gelungen und werten das Buch optisch noch einmal deutlich auf.

Auch mein inzwischen fünftes Buch aus der Zwielicht-Reihe konnte mich wieder gut unterhalten und wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Bewertung vom 14.03.2025
Tatort Ostsee: Falsche Fährten
Esser, Frank

Tatort Ostsee: Falsche Fährten


ausgezeichnet

Gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von der Ostsee

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Frank Esser ein neues Ermittler-Duo ins Rennen, das mich gleich von sich überzeugen konnte. Nach Aachen, Köln und Hamburg ist diese Reihe nun in Wismar angesiedelt und liefert neben viel Spannung auch eine ordentliche Portion Lokalkolorit von der Ostseeküste.

Als am Strand der Insel Poel die Leiche einer Frau gefunden wird, übernehmen der erfahrene Hauptkommissar Enno Schulz und seine junge Kollegin Karoline „Karo“ Lürssen von der Kriminalpolizei Wismar die Ermittlungen. Bei dem Opfer handelt es sich um Nicole Klassen, die mit ihrem Verlobten, dem Krimiautor Hartmut Krüger, Urlaub auf Poel gemacht hat. Als sich herausstellt, dass die Mordmethode der Beschreibung in einem noch unveröffentlichten Krimi von Krüger nachempfunden ist, rückt dieser ins Visier der Ermittlungen. Hat er den Mord begangen oder will ihm jemand aus seinem Umfeld die Tat anhängen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erzählt er die Geschichte fast ausschließlich aus der Perspektive der beiden Ermittler. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Perspektive einer geheimnisvollen Person, deren Rolle lange im Unklaren bleibt, sorgen für zusätzliche Spannung, ohne bereits zu viel über die Identität des Mörders und die Hintergründe der Tat zu verraten. So ist man als Leser die ganze Zeit auf Augenhöhe mit Enno und Karo, ohne dabei einen Wissensvorsprung zu besitzen, und kann aus den Ermittlungsergebnissen eigene Schlüsse ziehen und Theorien aufstellen, um am Ende doch von der verblüffenden Auflösung überrascht zu werden.

Wer auf spannende Kriminalromane mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf weitere Auftritte dieses sympathischen Teams bin ich schon sehr gespannt.

Bewertung vom 12.03.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Packender Krimi aus dem deutsch-dänischen Grenzgebiet

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Karen Kliewe ihr deutsch-dänisches Ermittler-Duo, die Archäologin Fria Svensson und Kommissar Ohlsen Ohlsen von der Kriminalpolizei Flensburg, in ihren zweiten Fall und konnte mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit den beiden Ermittlern und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus dem ersten Band der Reihe fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Im deutsch-dänischen Grenzgebiet werden die Leichen von zwei jungen Frauen gefunden, die nach einem Ritual der Wikinger bestattet wurden. Während die Kollegen aus Dänemark nicht lange zögern, Fria zu den Ermittlungen hinzuzuziehen, hadert Ohlsen zunächst noch damit, erneut mit ihr zusammenzuarbeiten. Weitere Vermisstenfälle junger Frauen setzten die Polizei aber unter großen Druck und lassen die Ermittlungen zum Rennen gegen die Zeit werden.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und garniert sie mit jeder Menge Lokalkolorit aus dem hohen Norden. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittler, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht einiger Frauen, die auf unterschiedliche Art und Weise in den Fall verstrickt sind, sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über die Identität des Täters zu verraten. Am Ende gibt es einen krachenden Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Neben der überzeugenden Kriminalgeschichte kommt aber auch das Privatleben der Ermittler nicht zu kurz, insbesondere Frias Familie und ihr Mitbewohner Marten spielen hier tragende Rollen. Diese Elemente fügen sich gut in das Hauptgeschehen ein und tragen ihren Beitrag zum überzeugenden Gesamtbild bei, ohne dabei den Krimiplot in Sachen Spannung auszubremsen.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 11.03.2025
Die Herde
Winter, Thilo

Die Herde


sehr gut

Packender Umwelt-Thriller mit einem Szenario, das auf realen Ereignissen beruht

Mit diesem Buch legt der Autor und Wissenschaftsjournalist Thilo Winter seinen dritten Thriller vor, der sich diese Bezeichnung aber erst spät verdient. Angesiedelt ist die Geschichte hauptsächlich in China und Mexiko, darüber hinaus werden aber auch noch ein paar reizvolle Nebenschauplätze geboten.

Der schwedische Zoologe Peter Danilsson reist nach China, um dort gegen die Errichtung der Drachenmauer, einem riesigen Staudamm mit verheerenden Auswirkungen auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt, zu protestieren. Als er vor Ort erfährt, dass eine Herde Elefanten ihr angestammtes Revier verlassen und sich auf den Weg Richtung Norden gemacht hat, beschließt er, dem rätselhaften Verhalten auf den Grund zu gehen, zumal es auch an anderen Orten auf der Welt seltsame Vorkommnisse gibt, an denen Tiere beteiligt sind. Doch die örtlichen Behörden haben längst die Jagd auf die Elefanten eröffnet. Zeitgleich hält sich sein Vater Abel Söneland, zu dem Peter ein ziemlich angespanntes Verhältnis hat, in Mexiko auf, und stößt dort auf ein altes Geheimnis, dass ihn in große Gefahr bringt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie dabei mit einem hohen Erzähltempo auf einen krachenden Showdown zu. Geschickt entwickelt er dabei einige parallele Handlungsstränge, die er im Verlauf der Geschichte immer stärker miteinander verknüpft, bis sich am Ende das Gesamtbild enthüllt und eine gelungene Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Echte Thrillerspannung kommt dabei zwar erst spät auf, dennoch konnte mich der Autor von Beginn an in den Bann der atmosphärisch dichten Geschichte ziehen. Getragen wird das Ganze von einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Gerade der Hauptbösewicht ist dabei allerdings doch ein wenig überzeichnet und wandelt zuweilen knapp an der Grenze zur Karikatur. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen, auch wenn der gute Gesamteindruck dadurch nur unwesentlich getrübt wird. Ein Nachwort, das aufklärt, was hier Dichtung und was Wahrheit ist, rundet das Ganze am Ende noch hervorragend ab.

Wer auf spannende und facettenreiche Umwelt-Thriller steht, wird hier insgesamt sehr gut bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 03.03.2025
MORD UND MEER Ostsee Erbe
Jansen, Lea

MORD UND MEER Ostsee Erbe


ausgezeichnet

Spannender Kriminalroman von der Ostseeküste

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Lea Jansen den dritten Band ihrer Reihe um das Ermittler-Duo Anna Larsson und Max Humboldt von der Kriminalpolizei Kiel vor, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Hinter dem Pseudonym der Autorin verbirgt sich Jona Sheffield, die bislang eher im Bereich Science-Fiction unterwegs war, inzwischen aber längst bewiesen hat, dass sie auch das Genre Krimi sehr gut beherrscht.

Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden der Reihe braucht man für das Verständnis der Geschichte nicht, alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der beiden Hauptfiguren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal auch diese bereits beste Krimiunterhaltung liefern.

Als auf Schloss Salzau die Leiche des Hausherrn aufgefunden wird, stellt sich schnell heraus, dass der Graf von Knuschke über einen längeren Zeitraum vergiftet wurde. Der Täter muss also entweder aus dem familiären Umfeld des Opfers kommen oder unter den Angestellten des Gutes zu finden sein. Anna und Max übernehmen die Ermittlungen und merken schnell, dass es rund um das Schloss an Motiven nicht mangelt. Um den Täter zu ermitteln, müssen Anna und Max daher ein dichtes Netz aus Lügen und Abhängigkeiten durchdringen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran, garniert sie dabei mit jeder Menge Lokalkolorit aus dem hohen Norden und bietet am Ende eine gelungene Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dass die Autorin selbst an der Ostseeküste aufgewachsen ist und ein großes Faible für die Region hat, merkt man der Geschichte dabei jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das gelungene Zusammenspiel von Anna und dem nicht immer einfachen Max bietet neben reichlich Konfliktpotential auch Momente, die zeigen, dass hier inzwischen ein ziemlich schlagkräftiges Duo zusammengewachsen ist. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der beiden Ermittler lockern das Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht dabei aber immer im Mittelpunkt der Geschichte.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Nordens steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Band der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt, zumal sich hier bereits einige Veränderungen rund um Anna und Max andeuten, die einiges an Konfliktpotential aufweisen.

Bewertung vom 03.03.2025
Die Schlange von Hamburg
Ehlers, Jürgen

Die Schlange von Hamburg


sehr gut

Auch der dritte Auftritt von Bernd Kastrup und seinem Team weiß wieder zu überzeugen

Ein toter Student in der S-Bahn führt Kommissar Bernd Kastrup und sein Team auf die Spur der mysteriösen Schlange von Hamburg, die ihre Morde scheinbar wahllos und ohne Motiv begeht. So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem auch einige gute oder auch weniger gute Bekannte aus früheren Fällen kräftig mitmischen.

Dieser Thriller ist der inzwischen dritte Band der Reihe um Bernd Kastrup und seinem Team von der Hamburger Kriminalpolizei. Zwar lässt sich grundsätzlich jedes Buch der Reihe auch einzeln lesen, doch speziell in diesem Buch werden neben der spannenden Mördersuche auch noch relativ viele Stränge aus den Vorgängern weitergeführt und zum Ende gebracht, so das es sich hier empfiehlt, die beiden ersten Bücher zu kennen. Zudem geht ansonsten bei den Informationen aus diesem Buch auch noch einiges an Lesevergnügen und überraschenden Wendungen in den ersten beiden Bänden verloren.

Neben einer spannenden und gut konstruierten Krimihandlung, einem hohen Erzähltempo und überzeugenden Charakteren bietet das Buch auch wieder eine Menge Hamburger Lokalkolorit, man merkt jederzeit, das der Autor sich in seiner Stadt bestens auskennt und es versteht, dieses Wissen auch gut in die laufende Handlung einzubinden, ohne dabei von der Geschichte abzulenken oder gar zu langweilen.

Auch wenn die "Tier-Trilogie" mit diesem Band eigentlich zu Ende erzählt ist, hoffe ich doch auf weitere Fälle mit Bernd Kastrup und seinem sympathischen Team. Entsprechendes Potential ist in den gut gezeichneten Figuren durchaus noch vorhanden.

Bewertung vom 03.03.2025
Die Hyäne von Hamburg
Ehlers, Jürgen

Die Hyäne von Hamburg


sehr gut

Spannender Thriller für Hamburg-Liebhaber und solche, die es noch werden wollen

Im Trauns-Park in Hamburg liegen die Leichen von zwei Kleindealern, die sich scheinbar gegenseitig erschossen haben, zudem wurde eine junge Frau dabei angeschossen. Bernd Kastrup und sein Team übernehmen die Ermittlungen und merken schnell, das mehr hinter der Sache steckt. Ein mysteriöser Täter, der sich selbst "Die Hyäne" nennt, hat die Taten vorher in einer E-Mail an Kastrup angekündigt. Und so bekommen es die Ermittler mit einem Gegner zu tun, der einen finsteren Plan verfolgt, vor nichts zurückschreckt und den Ermittlern dabei die eine oder andere böse Überraschung bereitet.

In diesem Hamburg-Thriller ermitteln Kommissar Bernd Kastrup und sein Team in ihrem zweiten Fall, den man aber problemlos lesen kann, auch ohne das erste Buch der Reihe zu kennen. Neben einer gut konstruierten Story, überzeugenden Charakteren und einem hohem Erzähltempo weist das Buch darüber hinaus noch viel Hamburger Lokalkolorit auf und entführt die Leser dabei an viele bekannte und auch weniger bekannte Orte in der Stadt an der Elbe. Bei den präzisen Beschreibungen dieser Orte merkt man jederzeit, das der Autor weiß, worüber er schreibt.

Ein Ermittlungsteam mit Ecken, Kanten und viel Potential für weitere Fälle.

Bewertung vom 03.03.2025
Der Wolf von Hamburg
Ehlers, Jürgen

Der Wolf von Hamburg


sehr gut

Ein Wolf als Mordwaffe - spannender Hamburg-Krimi

Ein Wolf als Mordwaffe - Der Hamburg-Krimi von Jürgen Ehlers wartet mit einer Interessanten Ausgangssituation auf, aus der sich ein spannender Krimi entwickelt.
Ein sympathisches Ermittlerteam sucht einen ungewöhnlichen Mörder auf einem Rachfeldzug, die Spuren führen zu einem Fall aus der Vergangenheit, in den auch Kommissar Bernd Kastrup verwickelt war.
Gut geschrieben, trotz kleinerer Logiklöcher absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 28.02.2025
Der Fädenzieher
Hebesberger, Roland

Der Fädenzieher


ausgezeichnet

Grandioser Thriller mit irren Wendungen und einer verblüffenden Auflösung

Mit diesem Buch legt der Autor Roland Hebesberger den dritten Band seiner Thriller-Reihe um die Fallanalysten Lisa Seifert und Jan Theurer vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Grundsätzlich sind hier keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden erforderlich, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf vergangene Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Diesmal ermitteln Lisa und Jan in ihrem bislang persönlichsten Fall, der auch ihrem Binnenverhältnis jede Menge abverlangt. In Berlin werden einige ehemalige und aktuelle BKA-Agenten ermordet, die allesamt einer Einheit angehört haben, zu der auch Jan und sein Vorgesetzter Boris Wolff gehört haben, bis ein missglückter Einsatz in Kaiserslautern, bei dem Jan sein Bein verloren hat, zum Ende der Einheit geführt hat. Auch auf Wolff wird ein Anschlag verübt, den dieser knapp überlebt. Da der Verdacht besteht, dass der Täter aus den Reihen der Polizei kommt, übernimmt Emma Scholz von der internen Ermittlung den Fall und nimmt ziemlich schnell Jan als möglichen Täter ins Visier. Kann Lisa ihrem Partner noch vertrauen, zumal dieser offensichtlich etwas vor ihr verbirgt ?

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, die er hauptsächlich aus den immer wieder wechselnden Perspektiven seiner beiden Ermittler erzählt. Die Geschichte ist diesmal im Jahr 2001 angesiedelt, so dass den Ermittlern auch weiterhin nicht die technischen Hilfsmittel von heute zur Verfügung stehen. Dieser Umstand lässt beim Lesen ab und an sogar etwas Nostalgie aufkommen. Viel Zeit lässt uns der Autor dafür aber nicht, denn er treibt seine Geschichte konsequent und mit irren Wendungen auf einen fulminanten Showdown zu, der eine verblüffende Auflösung liefert und dabei keine wesentlichen Fragen offenlässt. Zugleich stellt das Ende aber auch einschneidende Weichen für die nachfolgenden Bände. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf packende und atmosphärisch dichte Thriller steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten. Die Messlatte für die weiteren Bände liegt noch einmal ein ordentliches Stückchen höher.