Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 693 Bewertungen
Bewertung vom 20.01.2025
Der Narbenschneider (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Narbenschneider (Thriller)


ausgezeichnet

Packender Thriller mit einem tollen Ermittlerteam, das auch beim zweiten Auftritt absolut überzeugen kann

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz das Ermittlerteam um Tabea Kurz und Frank Schünemann in ihren zweiten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. War der erste Fall noch in Lüneburg angesiedelt, verschlägt es die Ermittler diesmal nach Hamburg.

Man braucht hier aber grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als in den dunklen Gassen des Hamburger Hafens eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden wird, zieht der Leiter der Kriminalpolizei Tabea Kurz zu den Ermittlungen hinzu, obwohl sich diese eigentlich noch in der Ausbildung befindet. Frank Schünemann ist darüber zunächst alles andere als begeistert, schließlich hat Tabea es vor einem Jahr noch abgelehnt, in sein Team zu kommen. Doch der neue Fall fordert schnell ihre ganze Aufmerksamkeit, denn der Mörder, der am Tatort eine Haarlocke hinterlassen hat, die nicht vom Opfer stammt, hat eine klare Mission und dafür längst weitere Frauen ins Visier genommen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, legt geschickt ein paar falsche Fährten und liefert am Ende einen fulminanten Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird fast ausschließlich aus den wechselnden Perspektiven der beiden Hauptermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten. Doch auch die übrigen Mitglieder des Ermittlerteams bekommen hier Raum zur Entfaltung, auch wenn die Geschichte im Wesentlichen auf Tabea und Frank zugeschnitten ist. Fein dosierte Ausflüge in das komplizierte Gefühlsleben der beiden ungleichen Ermittler lockern das eher düstere Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Ermittlungen steht dabei aber immer im Mittelpunkt des Geschehens.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände wird noch einmal ein Stück höher gehängt.

Bewertung vom 13.01.2025
Alstergrab
Hansen, Leo

Alstergrab


ausgezeichnet

Packender und komplexer Kriminalroman aus Hamburg

Mit diesem komplexen und ziemlich aktuellen Kriminalroman legt der Autor Leo Hansen den dritten Band seiner Reihe um den Privatdetektiv Dr. Elias Hopp, die Ex-Soldatin Janne Bakken und den LKA-Profiler Heiner „Zille“ Zillinski vor. Auch diesmal konnte mich das ungewöhnliche Ermittler-Trio wieder auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem wird hier neben den aktuellen Ermittlungen auch der Nebenstrang um den leiblichen Vater und den Adoptivvater von Elias Hopp weitergeführt und zu Ende gebracht.

Als es im Umfeld eines kurz bevorstehenden Zukunftskongresses zu einigen Entführungen und Todesfällen unter den Teilnehmern kommt, zieht die Hamburger Kriminalpolizei um Kriminalhauptkommissar Pöppelmann auf Vorschlag von Zille erneut den Privatdetektiv Elias und seine Mitarbeiterin Janne zu den Ermittlungen hinzu. Die Suche nach den Hintergründen zu diesen Verbrechen führt zu einer mysteriösen Gruppierung, die aus Angst vor einem apokalyptischen Zukunftsszenario zu drastischen Maßnahmen greift, um sich dagegen zu wappnen, und vor nichts zurückschreckt, um dieses Ziel auch zu erreichen.

Mit einem packenden Schreibstil und viel Lokalkolorit aus Hamburg treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die auch bis zum Schluss hält. Am Ende des Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das Personenaufgebot ist dabei doch ziemlich groß, so dass man hier gerade zu Beginn schon sehr aufmerksam lesen muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Allerdings sind viele der Figuren bereits aus den ersten beiden Bänden bekannt und die neuen Charaktere fügen sich perfekt in das gut aufeinander abgestimmte Ensemble ein, so dass sich diese Anfangsprobleme schnell legen und man sich danach voll und ganz auf die komplexe Geschichte voller Überraschungen und Abgründe einlassen kann.

Wer auf packende Kriminalromane zu aktuellen Themen steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 09.01.2025
Im Zeichen der Lämmer (eBook, ePUB)
Benedict, Emilia

Im Zeichen der Lämmer (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender und recht blutiger Thriller

In diesem Thriller entführt uns die Autorin Emilia Benedict zum zweiten Mal nach Jefferson City und schickt ihre Ermittler in die doch recht blutige Jagd nach dem Metzger, einem brutalen Killer, der reichlich Angst und Schrecken in dem Ort verbreitet. Zwar konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Für mich war es dabei der erste Besuch in der Stadt im Bundesstaat Missouri und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus dem ersten Band fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als auf dem Gelände einer Schule die Füße einer zunächst unbekannten Frau gefunden werden, übernehmen Inspector Aidan Carter, sein Partner Ethan Jones und ihr Team die Ermittlungen. Auch die Autorin Jessica Duncan, Aidans Freundin, wird auf den Fall aufmerksam. Da sie gerade auf der Suche nach einem neuen Stoff für ihr nächstes Buch ist, von Aidan aber keine Informationen zu erwarten hat, beginnt sie selbst in dem Fall zu ermitteln und bringt sich dabei in große Gefahr. Denn der Metzger von Jefferson Hill sieht sich auf einer Mission und die ist noch lange nicht beendet.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran, legt geschickt ein paar falsche Fährten und garniert das Ganze mit dem einen oder anderen doch recht blutigen Moment. Getragen wird die atmosphärisch dichte Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir das temporeiche Geschehen hauptsächlich aus den wechselnden Perspektiven von Jessica und Aidan, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei schon zu viel über dessen Identität zu verraten. So erhält man neben einem krachenden Showdown auch eine verblüffende Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer Gefallen an spannenden Thrillern findet und kein Problem mit blutigen Einlagen hat, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Ich freue mich auf jeden Fall bereits auf weitere Besuche in Jefferson City.

Bewertung vom 08.01.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


ausgezeichnet

Eiskalter Thriller, der tief unter die Haut geht

Bei seinem Debüt legt der Autor Quentin Peck gleich einen spannenden Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Bei einer nächtlichen Tour mit ihrem Trekkingrad wird die junge Studentin Laura Gehler in einem verschneiten Waldgebiet von einem SUV angefahren und findet sich nach ihrem Aufwachen in einem Gefängnis aus Plexiglas wieder, in dem sie in ein perfides Spiel mit verstörenden Aufgaben verstrickt wird. Mit den Ermittlungen in diesem Fall wird Kommissar Lukas Johannsen vom LKA Thüringen beauftragt, der in einer Botschaft, die an Lauras Mutter, einer Landrätin aus Bayern, geschickt wurde, die Handschrift eines nie gefassten Mörders erkennt. So wird die Suche nach Laura schnell zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Dass der Autor seit über 30 Jahren als Fernsehjournalist und -produzent unterwegs ist, merkt man seinen bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino permanent auf Hochtouren laufen lassen, jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Neben den Kapiteln aus den Perspektiven von Laura und Lukas gibt es noch einen zusätzlichen Erzählstrang, der über lange Zeit parallel zur Haupthandlung verläuft, dann aber für eine schockierende Wendung sorgt, die alles in Frage stellt. Geschickt eingesetzte Rückblenden sorgen für zusätzliche Spannung, ohne bereits zu viel über die schlüssige und äußerst konsequente Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, zu verraten.

Wer auf spannende Thriller steht, die tief unter die Haut gehen, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt von Lukas Johannsen, der bereits angekündigt ist, bin ich schon sehr gespannt.

Bewertung vom 07.01.2025
Admiral Nelson - Unter Englands Flagge / Lord Nelson - Über alle Meere Bd.2
Lorne, Mac P.

Admiral Nelson - Unter Englands Flagge / Lord Nelson - Über alle Meere Bd.2


ausgezeichnet

Grandioser Abschluss der Dilogie über den englischen Seehelden

Mit diesem packenden historischen Roman legt der Autor Mac P. Lorne den zweiten Band seiner Dilogie um den englischen Seehelden Horatio Nelson vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Grundsätzlich benötigt man hier keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Allerdings verzichtet der Autor hier auf einen Rückblick auf die Geschehnisse im ersten Band, alle für das Verständnis nötigen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden aber gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Geschichte und die Entwicklung der Hauptfiguren in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die beiden Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Der zweite Band umfasst die Ereignisse in den Jahren von 1797 bis 1805 und beschreibt den Weg von Horatio Nelson zwischen seiner Ernennung zum Konteradmiral der Royal Navy und der finalen Seeschlacht gegen die Franzosen, in der sich sein Schicksal erfüllt. Neben den Ereignissen an Bord der Schiffe, die in dieser Zeit unter seinem Kommando stehen, spielt auch die Dreiecksgeschichte zwischen ihm, seiner Ehefrau Fanny und seiner großen Liebe Lady Emma Hamilton, die mit dem britischen Botschafter in Neapel verheiratet ist, eine große Rolle, zumal ihn dieser Konflikt fast seine Karriere kostet.

Mac P. Lorne legt hier wieder eine atmosphärisch dichte und ausgesprochen gut recherchierte Geschichte vor, die er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo vorantreibt. Mit einer ausgefeilten Mischung aus fiktiven und historisch verbürgten Protagonisten, die durchgehend sehr vielschichtig angelegt sind, hält er sich dabei zwar eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, nutzt die durchaus vorhandenen Zwischenräume aber auch geschickt aus, füllt sie mit zahlreichen Spannungsmomenten und lässt dabei seiner schriftstellerischen Freiheit ziemlich freien Lauf, ohne dabei das Gesamtbild zu verfälschen.

Ein Personenregister sowie die historischen Anmerkungen incl. einer Zeittafel und einem Glossar am Ende des Buches runden das Ganze überzeugend ab und sind auch äußerst hilfreich, um sich im ab und an doch etwas unübersichtlichen Geschehen und dem doch recht großen Personenaufgebot zurechtzufinden.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte historische Romane mit einer satten Portion Seeabenteuer steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 07.01.2025
STARCK und der erste Tag
Jaschinski, Christian

STARCK und der erste Tag


ausgezeichnet

Packender Auftakt einer neuen Thriller-Reihe um einen ehemaligen Staatsanwalt

Mit diesem Thriller legt der Autor Christian Jaschinski den Auftaktband seiner als Trilogie angelegten Reihe um den ehemaligen Staatsanwalt Andreas Starck vor, dessen Karriere jäh beendet wurde, als er selbst hinter Gittern gelandet ist.

Als Andreas Starck aus der JVA Düsseldorf entlassen wird, hat er drei Ziele: Er will endlich seine Tochter Greta wieder in die Arme schließen, den Unfalltod seiner Frau aufklären und seine eigene Unschuld beweisen. Doch schnell muss er feststellen, dass all dies nicht einfach zu bewerkstelligen sein wird, denn seine Feinde von einst warten längst auf ihn und schrecken vor nichts zurück, um ihn aufzuhalten.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und schlägt dabei ein ziemlich hohes Tempo an, das einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Am Ende entlädt sich die Spannung in einem fulminanten Showdown, der die Geschichte allerdings nur zu einem vorläufigen Ende bringt. Es bleiben noch ein paar Erzählstränge offen, die in den nachfolgenden Bänden weitergesponnen werden.

Wer auf spannende und rasante Thriller mit vielen überraschenden Wendungen und Cliffhangern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf die weiteren Bände der Trilogie bin ich nun schon sehr gespannt, die Messlatte wird hier gleich ziemlich hoch gehängt, auch wenn noch ein klein wenig Luft nach oben bleibt.

Bewertung vom 19.12.2024
BOX - Nimm dich in Acht vor dieser KI
Linell, Alexa

BOX - Nimm dich in Acht vor dieser KI


sehr gut

Packender Thriller mit hohem Technik- und Wissenschaftsanteil

Mit ihrem zweiten Buch gelingt der Autorin Alexa Linell erneut ein spannender Thriller mit hohem Technik- bzw. Wissenschaftsanteil, der mich vor allem durch seine gelungene Figurenzeichnung überzeugen konnte.

Die Juristin Veda kann nicht glauben, dass sich ihr Ex-Freund Danilo wirklich das Leben genommen hat. Als sie über dessen Bruder an Unterlagen zu einigen mysteriösen Kriminalfällen gelangt, mit denen sich Danilo kurz vor seinem Tod beschäftigt hat, stößt sie schnell auf Details, die ihr Misstrauen verstärken. Mit Unterstützung ihres besten Freundes Philipp und der Kommissarin Talli versucht sie, Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei geraten die drei ins Visier mächtiger Gegner, die alles dafür tun, um ihre Geheimnisse zu wahren.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die auch bis zum Schluss hält. Am Ende des überzeugenden Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Für meinen Geschmack liefern das Cover und der Klappentext allerdings bereits etwas zu viele Informationen, durch die ich auch frühzeitig geahnt habe, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte. Meinen Lesegenuss konnte dies aber nur unwesentlich trüben.

Wer auf packende Thriller mit facettenreichen Protagonisten steht, wird hier unter dem Strich sehr gut bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 12.12.2024
Ihr letzter Tanz
Dessaul, Arne

Ihr letzter Tanz


ausgezeichnet

Spannender und überaus launiger Krimi aus Bochum

Mit diesem Kriminalroman legt der Autor Arne Dessaul den fünften Band seiner Reihe um den Bochumer Privatdetektiv Mike Müller vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man benötigt hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Diesmal gerät Mike Müller in ein ziemliches Dilemma, denn er soll seinen Freund, den Journalisten Jakob Dieckmann, im Auftrag von dessen Frau überwachen und feststellen, ob er eine Affäre hat. Kurz darauf steht er vor der Leiche einer jungen Frau, zu dessen Wohnung er Jakob gefolgt ist, und muss sich die Frage stellen, ob sein Freund vielleicht sogar ein Mörder ist.

Mit einem packenden Schreibstil, reichlich Bochumer Lokalkolorit und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und liefert am Ende eine ziemlich überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erzählt der Autor seine Geschichte aus den wechselnden Perspektiven von Jakob und Mike, der hier auch wieder als Ich-Erzähler fungiert und mit seinem lakonischen Erzählstil eine ordentliche Portion Humor mit ins Spiel bringt, ohne dass dabei die Spannung zu kurz kommt.

Natürlich tauchen hier auch wieder einige bekannte Figuren aus der früheren Reihe des Autors auf. Der damalige Hauptermittler Helmut Jordan ist nach seinem Ausscheiden bei der Polizei mit seiner Freundin Jutta Langner von Wolfenbüttel nach Bochum übergesiedelt, wo diese nun ein Restaurant in unmittelbarer Nähe des Bochumer Schauspielhauses betreibt. Und Jordans ehemalige Mitarbeiterin Lisa Bertram hat sich der Liebe wegen nach Bochum versetzen lassen und ermittelt nun im KK 11 der dortigen Kriminalpolizei, befindet sich aber derzeit im Schwangerschaftsurlaub. Die „alten Figuren“ übernehmen allerdings auch diesmal nur Nebenrollen, die aber durchaus tragend ausfallen. Zudem gibt es in diesem Band einige Querverweise zum ersten Band der Reihe um Helmut Jordan.

Als besonderes Bonbon hat der Autor auch diesmal wieder jedem Kapitel Songtitel zugeordnet, die allesamt einen Bezug zum Thema Tanzen aufweisen. Informationen zu den Songs, ihren Interpreten und sonstigen Besonderheiten kann man einem Glossar am Ende des Buches entnehmen.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 09.12.2024
Lovecrafts Schriften des Grauens 43: Die Dunkelheit am Grunde der See (eBook, ePUB)
Korb, Markus K.

Lovecrafts Schriften des Grauens 43: Die Dunkelheit am Grunde der See (eBook, ePUB)


sehr gut

20 abwechslungsreiche Kurzgeschichen aus den Bereichen Horror und Mystery

In dieser Anthologie versammelt der Autor Markus K. Korb 20 seiner Kurzgeschichten aus den Bereichen Horror und Mystery und bietet dabei gut aufgebaute Storys, die mit überraschenden Schlusspointen und einigen effektvollen Schockmomenten aufwarten. Ein packender Schreibstil und bildhafte Beschreibungen lassen beim Lesen das Kopfkino auf Hochtouren laufen.

Als besonderes Bonbon liefert der Autor zu jeder Story noch eine kurze Einleitung zur Entstehungsgeschichte und zu kleineren Funfacts rund um die einzelnen Geschichten, die diese ganz hervorragend abrunden.

Wie immer kann in einer solchen Sammlung nicht jeder Beitrag den persönlichen Lesegeschmack zu 100 Prozent treffen, hier lag die Trefferquote aber schon ziemlich hoch. Meine persönlichen Favoriten sind dabei die Beiträge „Nachts am hohen Kreuz“, „Der Untergang der Jean Gougy“, „Eisbärenwache“ und die Titelgeschichte „Die Dunkelheit am Grunde der See“. Aber auch die anderen Geschichten weisen durchgehend einen hohen Unterhaltungswert auf und üben ihren ganz eigenen Reiz aus.

Hier sollte daher jeder Liebhaber von gruseligen Kurzgeschichten den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden. Mich konnte das Buch auf jeden Fall gut und spannend unterhalten.

Bewertung vom 09.12.2024
Tote Frauen lieben ewig
Schwarz, Gunnar

Tote Frauen lieben ewig


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittlerinnen-Duo

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz sein Ermittlerinnen-Duo Charlotte „Charlie“ Bekker und Stella Meislow in ihren dritten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem zieht sich zusätzlich zum in sich abgeschlossenen Hauptfall ein roter Faden durch die Reihe, der sich um einen alten Fall von Charlie dreht und in diesem Band zum (vorläufigen ?) Abschluss gebracht wird.

Bei ihrem dritten Fall bekommen es Charlie und Stella mit einem Frauenmörder zu tun, der seine Opfer erhängt und mit einem mysteriösen Brandzeichen versieht. Während die beiden Ermittlerinnen und ihre Kollegen der Spezialeinheit noch im privaten Umfeld der Opfer nach Motiven und Verbindungen suchen, hat der Täter längst sein nächstes Opfer ins Visier genommen. Und so werden die Ermittlungen urplötzlich zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dabei schlägt er ein hohes Tempo an, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittlerinnen erzählt, die nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen längst zu einem schlagkräftigen Team zusammengewachsen sind. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Perspektive des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten. Auf die weiteren Auftritte der beiden gut aufeinander abgestimmten Ermittlerinnen bin ich schon sehr gespannt.