Nscho-tschi und ihre Schwestern

weniger gut

Der Autorin gelingt ein unterhaltsamer, teilweise innovativer und wirklich neuer Blick auf einen bisher weniger beachteten Teilaspekt der May'schen Reise- und Jugenderzählungen(die Kolportageromane und Dorfgeschichten werden ausgeklammert). Etwas störend wirken der uneinheitliche Stil und einige penetrant wiederholte Wortschöpfungen ("Mayversum").
Auf einen gewichtigen Aspekt, der letztlich den ganzen Text entwertet, muß jedoch hingewiesen werden: Es ist ein Unding, in einem Sachtext über den Autor Karl May ausschließlich nach der extrem bearbeiteten Ausgabe der Gesammelten Werke zu zitieren! So ist der Erkenntnisgewinn doch stark beeinträchtigt (da man letztlich mehr über das Frauenbild der bearbeitenden Herrenrunde der 20er-50er Jahre als über dasjenige des Autors erfährt - ohne freilich darauf hingewiesen zu werden.
Trotzdem ein lesenswertes Buch, leider mit vielen verschenkten Möglichkeiten!