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Benutzername: 
Blinkiblue
Wohnort: 
Ludwigsburg

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2022
Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4
Caspian, Hanna

Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4


ausgezeichnet

Der 4. Band von Hanna Caspians großer Familiensaga "Gut Greifenau" trägt den zu den 20er Jahren passenden Titel Goldsturm.
Wie auch schon bei den Vorgängerbüchern gelingt es Caspian wieder wunderbar die damalige Zeit auferstehen zu lassen. Die Geschichte spielt in Hinterpommern ab 1919. Die Lebensgeschichten mit allen Höhen und Tiefen von Konstantin, Katharina, Albert und Gräfin Feodora... werden wunderbar weitererzählt.
Der Autorin gelingt es die spannende Epoche der goldenen 20er Jahre für den Leser wieder lebendig werden zu lassen und mit der Familie mit zu fiebern, zu hoffen und zu bangen. Vielfältige Themen sind in die Geschichte verwoben, das Ende der Monarchie, das Ende des ersten Weltkriegs, die Hyperinflation, aber auch die schöne Zeit der 20er Jahre mit dem Waldorf Astoria und vielen glanzvollen Augenblicken. Auch die kleinen Dramen kommen wie immer nicht zu kurz, auch Schwangerschaften und Fehlgeburten werden thematisiert.
Die ganze Saga ist empfehlenswert um in die deutsche Geschichte einzutauchen und vieles auch mal von anderen Sichtweisen, zum Beispiel aus der Sicht des Adels oder aus Sicht der Dienerschaft zu betrachten. Aus meiner Sicht eine tolle Lektüre, die nicht nur der Unterhaltung dient.

Bewertung vom 01.07.2022
Der englische Liebhaber
de Cesco, Federica

Der englische Liebhaber


sehr gut

"Der englische Liebhaber" von Federica de Cesco erzählt die traurige Geschichte einer verlorenen Liebe von Anna und Jeremy. De Cesco ist bekannt für gut recherchiere, tolle Romane und auch hier wird der Leser nicht enttäuscht. Das Titelbild ist vielversprechend und lässt eine schöne Romanze erwarten. Doch ganz so romantisch wird es dann leider doch nicht. Im Nachkriegsdeutschland verliebt sich die junge Dolmetscherin Anna in Captain Jeremy und sie wollen trotz Hindernissen heiraten, Anna wird schwanger und steht plötzlich allein da. Was folgt ist viele Jahre später die Recherche ihrer unehelich geborenen Tochter Charlotte, die als Besatzungskind in Münster keine schöne Kindheit und Jugend hatte. Die Geschichte soll auf einer wahren Begebenheit basieren und ist spannend und gut erzählt. Dennoch erreichen mich die Figuren nicht ganz, manches bleibt etwas im Dunkeln.
Trotzdem vermittelt die Geschichte einen guten Einblick in die Besatzungszeit und ist flüssig und angenehm zu lesen, so dass ich das Buch gern weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 01.07.2022
Wie man sich einen Lord angelt
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt


sehr gut

Der Roman "Wie man sich einen Lord angelt" von Sophie Erwin ist laut Klappentext eine vielversprechende Mischung zwischen Bridgerton und Jane Austen.
Der Titel ist kitschig oder auch herzerwärmend rosa gestaltet, wer zu diesem Buch greift, ahnt wohl worauf er sich einlässt.
Erzählt wird die Geschichte von Kitty Talbot, die im Jahre 1818 alles daran setzt ihre Schwestern vor dem Armenhaus zu retten. DIe einzige Möglichkeit, die sie hierzu sieht, ist es, einen reichen Ehemann zu finden. Mit Hilfe ihrer Tante macht sie sich in der Oberschicht Londons auf die Suche. Sie findet viele Verehrer, doch es schlägt ihr auch Misstrauen entgegen. Kittys Erlebnisse mit den Männern und der beginnenden Ballsaison sind sehr amüsant dargestellt.
Die Ergebnisse ihrer Suche sind allerdings etwas vorhersehbar, daher kann ich keine volle Punktzahl vergeben, da mir die Spannung trotz zahlreicher Irrungen und Wirrungen etwas gefehlt hat. Für Bridgerton-Fans ist dieses jedoch sicherlich ein lesenswertes Buch, ebenso wie für Austen-Fans, die hier auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 15.05.2022
Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


sehr gut

Kluftinger ermittelt wieder - leider nicht in Bestform. Lange musste ich als eingefleischter Fan auf den 12. Band warten. Der Titel und das Cover sind vielversprechend, halten aber nicht ganz was sie versprechen.
Der Leser trifft auf viele alte "Bekannte": Kluftinger, Langhammer, Richie Maier, Sohn und Schwiegertochter, Kluftingers Ehefrau und seine Eltern und alle bleiben auch brav in ihren bekannten Rollen. Ich kann die Protagonisten durch Kenntnis der Hörbücher fast sprechen bzw. fluchen hören und muss dabei immer wieder schmunzeln.
Der eigentliche Fall dreht sich um den Mord an einem Forscher, darum herum ist ein interessanter Plot über Ausgrabungen und Forschungen über die Urzeit aufgebaut.
Allerdings finden sich aus meiner Sicht deutlich zu viele Nebenhandlungen die teilweise im Sande verlaufen und nicht ganz aufgeklärt werden. Es geht um social media, um eine verdächtige kinderfrau, um eine abstruse Flohmarkt-Sammlung für Flüchtlinge, Drohnenflüge, eine osteuropäische Sekte mit absonderlichen Gedankengut und vieles mehr - nur Corona wird glücklicherweise nur am Rande erwähnt.
Alles in allem ist das Buch für eingefleischte Kluftinger Fans sicherlich amüsant zu lesen, kommt aber bei weitem nicht an einige Vorgängewerke heran und lässt Erstleser wahrscheinlich etwas ratlos zurück.