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Floh 38

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


ausgezeichnet

Beutekunst, deutsche Kriegs-/Nachkriegszeit und der Bezug zur Gegenwart

Der Kunsthistoriker und Gutachter Lennard Lomberg erhält einen mysteriösen Anruf eines Mannes, der sich als Gilles Dupret vorstellt und ihn nachdrücklich auffordert, ihm bei der diskreten Rückgabe eines Gemäldes aus der Nazizeit zu helfen.
Kurze Zeit später ist der Anrufer tot und Lennard Lomberg beginnt, die Hintergründe gemeinsam mit seiner Tochter Julie und später auch mit einigen Freunden zu ermitteln. Er taucht tief in die dunkle deutsche Kriegs-/Nachkriegszeit und die eigene verschwiegene Familiengeschichte ein.
Der Kunst-Historien-Krimi spielt in drei verschiedenen Zeitebenen: 1943, 1966 und 2016. Diese werden sehr detailliert und stimmig beschrieben.
Man sollte aber ein gewisses geschichtliches Vorwissen und Interesse haben und bereit sein, sehr konzentriert und aufmerksam zu lesen, dann ist dieser Krimi ein Genuss.

Bewertung vom 21.08.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


sehr gut

Eine Schiffspassage ins Verderben
Das Buchcover stimmt auf eine Reise auf einem Luxusdampfer der späten Zwanziger Jahre ein.
Der Fotojournalist Theodor Jung aus Berlin begleitet seine Frau Dora und deren reiche Hamburger Familie, die ihn verachtet, auf einer Schiffspassage von Marseille nach Maskat, die dort neue Geschäftsfelder für ihren Gewürzhandel erschließen wollen.
Es ist ein Versuch Jungs, die Ehe zu retten, die seit langem in der Krise steckt.
Kurz nachdem Dora ihm eröffnet hat, dass sie nach 10 Jahren endlich schwanger geworden sei, verschwindet sie spurlos.
Die Schwiegerfamilie und andere Mitreisende behaupten, Dora nicht gesehen zu haben. Sie sei nie an Bord gewesen. Alles, was auf sie hindeutet, ist verschwunden. Jung ist verunsichert und verzweifelt. Hat er sich alles nur eingebildet? Nur die Kabinenstewardess Fanny, die selbst einen schweren Verlust erlitten hat, bestätigt ihm, dass Dora an Bord war und will ihm helfen.
Im Laufe der Handlung muss sich Jung einigen unangenehmen Wahrheiten über den Charakter seiner Frau stellen.
Die Stimmung der späten Zwanziger Jahre, das dekadente Leben, der Drogen-und Alkoholkonsum, die Mode - all das wird sehr detailliert beschrieben und eingefangen.
Die Handlung ist nachvollziehbar und auch spannend, der Schreibstil flüssig.
Nun kommt das große Aber: Das Ende ließ mich enttäuscht zurück. Es war antiklimatisch, es fehlte der große Showdown.

Bewertung vom 13.07.2022
Im Feuer / Lilly Hed Bd.1
Ericson, Pernilla

Im Feuer / Lilly Hed Bd.1


ausgezeichnet

Ein brandheißer Sommerkrimi

Die Gestaltung des Covers passt perfekt zum Inhalt des Buches.
Die erfolgreiche Polizistin Lilly Hed lässt sich in die Provinz versetzen, um ihrem persönlichen Albtraum zu entkommen.
Es ist Hochsommer, seit Wochen herrscht eine Hitzewelle in Schweden und im Rest der Welt, kein Regen ist in Sicht - aber viele Menschen wollen den Sommer genießen, auch mit Feuer.
Nachdem es den ersten Brand mit einem Toten gegeben hat, fällt dem Feuerwehrchef Jesper eine Unstimmigkeit auf. Er äußert seinen Verdacht, der Lillys kriminalistischen Spürsinn weckt.
Es werden zwei Themen behandelt: Der Klimawandel und die damit einhergehenden Gefahren sowie Gewalt gegen Frauen und die Scham zuzugeben, selbst Opfer geworden zu sein.

Der Krimi ist spannend und glaubwürdig aufgebaut, die Charaktere sind sympathisch und die Auflösung überraschend.
Dieses Buch habe ich in die Hand genommen und nicht wieder aus der Hand gegeben.
Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.