Agency for Scandal

ausgezeichnet

Lesevergnügen pur!
“Agency for Scandal” hat es geschafft: ich habe gegrinst, mich gewundert, ‘war ja sowas von klar’ gedacht, aber auch ‘oh, ungewöhnlich - aber gute Idee’, ich war stolz auf die weiblichen Ermittlerinnen, habe die Handlung gespannt verfolgt und hatte auch meinen kleinen ‘Darcy’-Moment.
Die Figuren sind ausreichend glaubwürdig gezeichnet, das ausgehende 19. Jahrhundert ist spürbar. Es gibt Partys und Reisen, Termine bei der Schneiderin, und Momente der Zweisamkeit mit einem Augenzwinkern.
Die Protagonistin ist etwas Besonderes: sie kann Schlösser und Tresore knacken, trotz Verliebtheit Haltung bewahren und ein Pokerface machen, sie verkleidet sich als Junge und sie sorgt dafür, dass ihre Familie versorgt ist, trotz der Schulden, die ihr Vater hinterlassen hat. Sie ist gewitzt und stark, aber hat eine Schwäche für ihren männlichen Gegenpart - reich, aus gutem Hause, gutaussehend (natürlich!) - ein echter Duke eben, der auch noch sowas wie ein früher Geheimagent ist, aber plötzlich verdächtigt und zum Gejagten wird.
Puh, es ist einiges los - dabei gibt es immer wieder amüsante Details, gerade auch wenn man der Protagonistin Izzy beim Denken zuhört. Es wird nie langweilig: der Fall wird gelöst, brenzliche Situationen werden glimpflich aufgelöst und man kann auf eine Romanze (im nächsten Band?) hoffen.
Lesen!

Tödliches Moor (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

“Tödliches Moor” ist ein spannender Thriller, dabei abwechslungsreich und mit einer komplexen Handlung. Auch die Nebenfiguren sind ausreichend plastisch und glaubwürdig dargestellt. Die Protagonistin, DI Galena, war mir zunächst nur bedingt sympathisch, das änderte sich aber mit dem Fortgang der Geschichte, die Einsicht in ihr Denken und Fühlen und in ihre Vergangenheit bietet. Mit ihrer Tochter, die lange Zeit im Koma lag und nun im Wachkoma ist, hat Nikki Galena privat ein schweres Kreuz zu tragen. Hinzu kommt, dass es damit eine Verbindung zu aktuellen Verbrechen gibt. Hilfe hat DI Galena von einem Kollegen auf Zeit, Sergeant Easter, der sie mit der Zeit dazu bringt, Dinge neu einzuordnen und vor allem auch, ihr Handeln in einem Schlüsselmoment zu überdenken. Da will man natürlich wissen, wie deren Beziehung sich weiterentwickeln wird - vielleicht im nächsten Band?
Die Handlung hält einen auf Trab, es gibt verschiedene Verbrechen, deren Verbindung erst einmal nicht klar ist. Straßenkriminelle, Computerkram, Drogen, Bandenkriege, skrupellose Täter und Verbrecher mit Ehrenkodex - als das findet man in diesem Buch, sowie eine ordentliche Portion ‘menscheln’, das macht das Ganze kurzweilig und lesenswert. Klare Leseempfehlung!

Das letzte Vermächtnis

sehr gut

„Das letzte Vermächtnis“ war mein erster Jill Carter Thriller, aber dabei wird es wohl nicht bleiben.
Die Idee, Archäologie und Abenteuer zu verbinden, ist nicht neu - Indiana Jones kennt wohl jede/-r. Dies ist quasi die weibliche Ausgabe; im Roman selbst wird mit ‚Indiana Jill‘ witzig darauf angespielt.
Genauso rasant geht es hier zu: unsere Protagonistin begibt sich von einer brenzligen Situation in die nächste, und diese spannungsgeladenem Situationen sind gelungen, da glaubwürdig und kurzweilig beschrieben.
Was allerdings manchmal etwas zu dezentem Augenrollen führt, sind die nicht immer natürlich und realistisch eingebauten Hintergrundinfos zu archäologischen und geschichtlichen Gegebenheiten, gerade wenn z.B. ein ansonsten nicht doofer Praktikant keine Ahnung von grundlegenden und allgemeinen Informationen in seinem Bereich hat. Aber natürlich weiß dann Jill alles.
Die Bösewichte sind hinreichend böse, manche Irrungen und Wirrungen recht unerwartet, es gibt sogar Leichen - und natürlich kommt Jill Carter hinter die letzten Geheimnisse und an die vielversprechendsten Fundorte.
Insgesamt ist dieses Buch eine gelungene Mischung aus Humor, Spannung und Abenteuer.

Cottage mit Mord (eBook, ePUB)

sehr gut

Dies war mein erster Constable-Evans-Krimi, und obwohl er Nummer 8 in der Reihe ist, konnte ich problemlos folgen.
Constable Evans ist ein gut aussehender und pfiffiger Ermittler, der aber auch liebenswert menschlich ist. In diesem Krimi ist er kein constable, sondern verdeckter Ermittler, kann aber dadurch gut seine eigenen Wege gehen.

Er hat gerade ein cottage in einer bergigen Gegend von Wales für sich und seine Verlobte gekauft, und stolpert in dessen Garten förmlich über eine Leiche. Obwohl der Fall Jahre her ist, will er die Lösung finden, denn er kannte die Tote persönlich.
Gleichzeitig beschäftigt ihn aber sein eigentlicher, aktueller Fall, bei dem auch ein Mädchen verschwunden ist.
Natürlich klärt er beide auf. Beim aktuellen verhält er sich nicht immer vernünftig, es wird hochdramatisch, aber mit einer Portion Glück geht alles gut aus. Beim alten Fall ermittelt er zwangsläufig inmitten der schrulligen Waliser, wobei jüngst Zurückgekehrte besonders verdächtig erscheinen und es Evans schwer machen, objektiv zu bleiben, da er sie von früher kennt.
Insgesamt ein unterhaltsamer, durchaus spannender Krimi, der ohne übermäßig grausame Details auskommt. Empfehlung für Fans von Wales und cosy crime.