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Mandel61118

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2025
Magic of Moon and Sea. Die Diebin der vielen Gesichter
Harlow, Clare

Magic of Moon and Sea. Die Diebin der vielen Gesichter


ausgezeichnet

Das Mädchen mit der Gezeitengabe

Das Cover wirkt auf mich sehr detailreich und fantasievoll, ich finde, es ist eine gute Einstimmung auf die Geschichte über Ista Flit.

Ista lebt in der magischen Stadt Shelwich, in der die Bewohner magische Fähigkeiten haben. Ista ist Meisterdiebin, sie kann andere Gestalten annehmen. Ista hat sich die Aufgabe gestellt, ihren verschwundenen Vater zu suchen. Sie lernt die beiden Schwestern Nat und Ruby kennen und macht sich mit ihnen auf die Suche ...

Ista ist als Protagonistin ein echtes Role Model für Kinder, da sie sehr mutig und sympathisch ist. Der Autorin gelingt es hervorragend, auf bildhafte Weise eine magische Welt vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Viele kleine zauberhafte Details tragen hierzu bei. Die Geschichte wird spannend erzählt und sorgt für so manche Überraschung. Auch sprachlich finde ich das Buch sehr gelungen. Ich würde es für ältere (Grundschul)kinder ab etwa 10 Jahren empfehlen.

Bewertung vom 01.04.2025
Sommer ohne Plan
Swanberg, Johanna

Sommer ohne Plan


ausgezeichnet

Schwedisches Landleben
Seit einem Burnout, den die junge, erfolgreiche Restaurantmanagerin Cassi erlitt, sieht sie keinen Sinn mehr im Leben. Sie geht einem stupiden Job in einem Großmarkt nach, hat ein schäbiges Zimmer gemietet und keinerlei soziale Kontakte mehr. Als ihr die kleine Wohnung gekündigt wird, muss sie eine Alternative finden und stößt auf ein altes Häuschen auf dem Land. Überraschenderweise halten die Dorfbewohner sie für jemand anderen, als sie ist, und bald steht Cassi in dem Ruf, Yoga-Stunden zu geben bzw Therapiestunden in innerer Einkehr zu erteilen ...

Das Buch liest sich flüssig und leicht. Die Ausgangssituation ist sehr interessant, Cassis Burnout, ihre Abgestumpftheit und das traurige Leben, das sie führt, werden sehr anschaulich beschrieben. Der Umzug aufs Land bildet einen Wendepunkt in Cassis Dasein, als Leserin erlebt man hautnah mit, wie sie allmählich wieder zu sich findet und neue Kraft schöpft. Das ist sehr schön zu lesen. Die Beschreibung der Natur und des gemächlichen Dorflebens sind der Autorin sehr gut gelungen.
Die Dorfbewohner sind allesamt etwas schrullig, aber trotzdem sehr liebenswert, ein weiterer Grund, warum das Buch von einer angenehmen Leichtigkeit durchdrungen ist.
Die Sprache war mir an vielen Stellen etwas zu einfach, aber das ist mein einziger Kritikpunkt.

Bewertung vom 29.03.2025
Die Angst, die niemals endet / Detective Robert Kett Bd.3
Smith, Alex

Die Angst, die niemals endet / Detective Robert Kett Bd.3


ausgezeichnet

Toller Abschluss der Reihe
Da ich die ersten beiden Bände rund um Robert Kett unheimlich spannend fand, wollte ich auch unbedingt den dritten Teil lesen, um endlich zu erfahren, was seiner Ehefrau Billie zugestoßen war und wer sie entführt hatte.
Auch bei diesem letzten Teil wurde ich nicht enttäuscht. Dieses Mal konzentrierte sich die Geschichte ganz auf Billie Kett, es gab keine Nebenschauplätze.
Der Autor erzählt in gewohnt fesselnder Manier, wie Kett sämtliche Regeln bricht, um seine Frau und den Entführer aufzuspüren. Kett ist wahnsinnig sympathisch - einerseits der zu allem bereite Polizist, den keine Vorschriften interessieren, andererseits der liebevolle Vater, der seinen Töchtern die Mutter zurückbringen will.
Mit von der Partie sind viele Bekannte aus den anderen Bänden, allen voran die Polizisten Porter und Savage, deren Geplänkel das Ganze lockerer gestalten.
Die hinter den Entführungsfall steckende Geschichte ist fast gruselig, nichts für schwache Nerven, wie ich finde.
Der Schreibstil des Autoren ist hervorragend und trägt einen wie im Flug durch das Buch. Ein würdiger Abschluss einer tollen Krimi-Reihe!

Bewertung vom 22.03.2025
Raus in die Natur! Alles, was du über Camping, Wandern und Backpacking wissen musst
Tazz, Iron;Stanev, Martin

Raus in die Natur! Alles, was du über Camping, Wandern und Backpacking wissen musst


ausgezeichnet

Tolles Buch für junge Outdoor-Fans
Das Buch ist großformatig und liegt durch seine relative Schwere toll in der Hand.
Als erstes haben mich die etwas nostalgisch anmutenden Illustrationen angesprochen, die ich wunderschön finde. Sie vermitteln ein wunderbares Gefühl für die freie Natur. Durch die wechselnden Schrifttypen gestaltet sich auch der Text sehr abwechslungsreich.
Der Inhalt ist breit gefächert: Es gibt 90 Kapitel auf jeweils einer Doppelseite. Die Überthemen sind Strände und Küstenwege, Waldgebiete, Wüsten, Klettern, Nachthimmel, Bergwanderungen, Lager aufschlagen und viele mehr. Eigentlich jeder Aspekt eines Aufenthaltes im Freien und jede Landschaftsform wird behandelt. Es gibt viele praktische Tipps und Hilfen, damit Kinder ein Grundwissen über den Aufenthalt und Wanderungen im Freien erwerben. So erhalten sie zum Beispiel "Essentials" über die Themen Orientierung, Sonnenschutz, Kleidung, Erste Hilfe, Feueranzünder und so weiter.
Als Vorbereitung für Outdoor-Ausflüge oder auch einfach nur zum Schmökern finde ich das Buch toll. Ich würde es für Kinder ab 9 oder 10 Jahren empfehlen, entweder zum allein Lesen oder zum Betrachten mit den Eltern.

Bewertung vom 20.03.2025
Halbinsel
Bilkau, Kristine

Halbinsel


sehr gut

Ruhiger Mutter-Tochter-Roman
In dem Buch geht es um die 49-jährige Annett, deren 24-jährige Tochter Linn nach einem Schwächeanfall wieder bei ihr einzieht. Für die beiden Frauen ist es gar nicht so leicht, sich wieder aneinander zu gewöhnen. Viele Fragen und Unsicherheiten stehen zwischen ihnen: Wie lange soll das Zusammenleben gewähren? Wie soll sich Linns Zukunft von nun an gestalten?
Der Roman ist aus der Sicht von Annett geschrieben. Man erhält tiefe Einblicke in ihr Denken und Fühlen.
Das Buch beinhaltet keine einzelnen Kapitel, sondern ist eine Ansammlung kürzerer Abschnitte, die sich sehr angenehm weglesen lassen.
Der Schreibstil ist gehoben, voller treffender Beschreibungen und Empfindungen.
An manchen Stellen störte mich die häufige Aneinanderreihung mehrerer Nebensätze in einem Satz etwas.
Der Roman ist still und leise, lässt einen teilhaben an alltäglichen Begebenheiten und universalen Gefühlen. Man kann sich sehr gut mit Annett identifizieren, mit ihren ständigen Sorgen um die Tochter, mit ihrer noch immer anhaltenden Trauer um den vor Jahrzehnten verstorbenen Ehemann, mit ihren Zukunftsängsten. Sie möchte ihr Kind beschützen und behüten, möchte, dass es eine gute und glänzende Zukunft hat. Demgegenüber steht das leise erwachende Bedürfnis, zu schauen, wohin sie selbst will in ihrem Leben, ob sie bereit ist für Veränderungen.
Sehr schön fand ich auch die Thematisierung der Klimakrise.
Insgesamt ein sehr schönes und nachdenklich machendes Buch.

Bewertung vom 13.03.2025
Wenn die Tage länger werden
Stern, Anne

Wenn die Tage länger werden


ausgezeichnet

Ruhiger und besinnlicher Roman

Für die Gymnasiallehrerin Lisa starten die Sommerferien, doch sie sieht ihnen mit Unbehagen entgegen, denn zum ersten Mal wird sie drei Wochen lang von ihrem sechsjährigen Sohn Paul getrennt sein, da dieser mit seinem in Norddeutschland lebenden Vater an die Ostsee fährt. Lisa möchte die Zeit nutzen, um sich mit ihrer früher ungeliebten Geige zu beschäftigen...

Der Roman besticht durch anspruchsvolle Sprache und wunderschöne Beschreibungen. Die Kapitel lassen sich leicht und locker lesen, man genießt dabei die sommerliche Atmosphäre, die überall mitschwingt.
Die Überlegungen Lisas zur Mutterschaft kann man als Leserin allesamt im Großen und Ganzen nachvollziehen, an manchen Stellen erschienen sie mir etwas zu wehklagend. Auf jeden Fall macht das Buch nachdenklich und lässt einen über die angesprochenen Themen grübeln.
Interessant ist auch die Beziehung zwischen Lisa und ihrer Mutter Barbara. Schön fand ich Lisas Entwicklung - sie bemühte sich zunehmend, die Sicht ihrer Mutter zu verstehen, was auch gelang.
Es gefiel mir sehr gut, dass die Autorin keine Liebesgeschichte in den Fokus des Buches stellte - auch wenn zum Schluss eine solche ganz leise anklang - , sondern das Hauptaugenmerk auf Lisas Persönlichkeitsentwicklung und die Mutter-Tochter-Beziehung legte. Auch die wachsende Freundschaft zu der spröden Ute erhielt genug Raum.
Lisas Nachforschungen bezüglich ihrer alten Geige lockerten die Beziehungsgeschichten auf und brachten noch einen historischen Aspekt hinzu.
Insgesamt gesehen finde ich, dass dieses Buch eines der besten von Anne Stern ist.

Bewertung vom 06.03.2025
Die Kammer
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

Klaustrophobische Hochspannung
Die Sättigungstaucherin Ellen Brooke nimmt einen neuen Auftrag auf einem Schiff an. Zusammen mit fünf anderen Tauchern - alles Männer - soll sie 28 Tage in einer Kammer von der Größe eines Kleinbusses verbringen, um zu Forschungszwecken in Zweierteams auf den Meeresboden hinabgelassen zu werden. Die ganze Zeit werden sie von der Außenwelt abgeschlossen sein.
Doch nur Ellen und der Taucher André schaffen es, in die Tiefe hinabgelassen zu werden. Kurz nachdem sie wieder sicher in der Kammer sind, stirbt einer der anderen Taucher. Den Zurückgelassenen fällt es schwer, nicht in Panik zu verfallen. Die Forschungsarbeiten werden abgebrochen, dennoch kann das Team nicht gleich wieder in die zivilisierte Welt zurückkehren, da sie erst einige Tage dekomprimieren müssen.
Während dieser Zeit geschieht viel. Die fünf Taucher werden von Angst und Unsicherheit gequält. Dann stirbt ein zweites Teammitglied ...

Der Thriller zog mich von Anfang an in seinen Bann. Der Schauplatz, die enge Kammer unterhalb eines Schiffes, ist außergewöhnlich. Als Leser verbindet man ihn sofort mit Enge, Klaustrophobie und Verlust der Privatsphäre. Deshalb ist es hochspannend, den sechs Tauchern zuzusehen, wie sie mit dieser Situation zurechtkommen. Zwar sind sie alle Profis, doch werden ihre Nerven auf eine immer größere Zerreißprobe gestellt.
Die Protagonistin Ellen Brooke ist eine sympathische Frau, mit der man sich schnell identifizieren kann. Die Muttergefühle gegenüber ihren Kindern und die Sehnsucht nach der Familie machen sie authentisch. Auch die anderen Taucher werden allesamt als Individuen mit Ecken und Kanten dargestellt.
Das Geschehen in der Kammer wirkt auf den Leser immer bedrohlicher, man ahnt, was passieren wird und rätselt mit mit, welche Hintergründe es gibt. Erst gegen Ende lüftet der Autor den Schleier, sodass man erfährt, was hinter den Morden steckt. Diese Wendung ist schockierend und faszinierend zugleich! Dem Autor ist hier wirklich ein Meisterstück gelungen.
Das Ende ist nicht ganz einfach zu verstehen, doch wenn man ein bisschen darüber nachdenkt, wird jeder Leser wohl die Schlüsse ziehen, die der Autor - denke ich - im Sinn hatte.
Ein hochspannendes Buch, das mir großes Vergnügen bereitet hat!

Bewertung vom 04.03.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


gut

Leichter Unterhaltungsroman
Leichter Unterhaltungsroman

Patrick, der Ehemann von Miriam und Vater von Luzie, ist vor einigen Jahren gestorben. Die beiden vermissen ihn noch immer sehr. Luzie nimmt an einem Wettbewerb eines Spielzeuggeschäftes teil, bei dem man einen Wunsch an einen Luftballon heften und ihn fliegen lassen soll. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, einen neuen Papa zu bekommen. Der Schriftsteller Gabriel findet den Luftballon. Da er gerade eine Schreibblockade hat und ihm die zündende Idee für einen neuen Roman fehlt, nimmt er unter falscher Identität Kontakt zu Miriam und Luzie auf ...

Der Schreibstil des Romans ist locker und leicht, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Miriam und Gabriel geschrieben, so dass man einen guten Einblick ins Denken und Fühlen der beiden erhält.

Die Schauplätze finde ich sehr schön, vor allem Miriams Secondhand-Kinderkleidungsgeschäft wird sehr liebevoll und anschaulich beschrieben.

Vom Inhalt her ist der Roman sehr vorhersehbar, man weiß schon am Anfang, was alles passieren und wie die Geschichte enden wird. Für jemanden, der leichte Unterhaltung zum Abschalten sucht, ist dies genau das richtige. Für mich war die Geschichte leider etwas zu belanglos. Ich hätte mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Manche Stellen waren mir zu flapsig und klischeehaft, z.B. die, an der Gabriel Grundschullehrer als Schmalspurakademiker bezeichnet. Solche Respektlosigkeiten finde ich nicht unterhaltend.

Bewertung vom 28.02.2025
Der Duft von Kuchen und Meer
Barns, Anne

Der Duft von Kuchen und Meer


sehr gut

Ruhiger Amrum-Roman
Das Cover des Buches mit dem Gebäck und der Muschel finde ich sehr schön, es gibt einen guten Vorgeschmack auf den Inhalt der Geschichte.
In dem Buch geht es um die alleinerziehende und verwitwete Maren und ihre sechsjährige Tochter Leni. Als Marens Oma Undine ihr eines Tages eröffnet, dass sie ein Haus auf Amrum besitzt, ist Maren sehr erstaunt. Zusammen mit Leni reist sie auf die Insel, um sich um das Haus zu kümmern und macht dort die Bekanntschaft von Gesche und Martje, die das Haus bewohnen, und von Omas abweisendem Bruder Ocke. Was ist in der Vergangenheit vorgefallen, das dazu geführt hat, dass Oma Undine nie mehr etwas von der Insel wissen wollte?

Anne Barns erzählt in ihrer typischen Manier eine Wohlfühlgeschichte, die sich gemächlich und ruhig dahin zieht. Der Schreibstil ist angenehm und anschaulich, man kann sich das Meer und die Insel bildlich vorstellen.
Maren und Leni sind sehr sympathische Personen, an die man als Leser sofort sein Herz verliert. Es störte mich allerdings ein wenig, dass Leni für eine Sechsjährige oft sprach, als sei sie schon erwachsen. Ich hätte mir gewünscht, dass sie realistischer dargestellt wird.
Anne Barns greift auf altbekannte Bestandteile zurück - die Verbindung von Nordsee und Backen, am Ende findet sich auch die für diese Art von Büchern typischen Backrezepte. Für mich war wenig Neues dabei, ich bin mir aber sicher, dass die Stammleserinnen auf ihre Kosten kommen.

Die Geschichte entwickelt sich langsam, alles bleibt in einem ruhigen Fluss. Nach und nach erfährt Maren, was damals vorgefallen ist. Rückblicke in die Familiengeschichte sorgen dafür, dass man noch einmal eine andere Perspektive erhält.

Alles in allem eine schöne Geschichte mit einem vorhersehbaren Ende, geeignet für alle Leser, die gerne lockere und leichte Bücher lesen, die an malerischen Orten spielen.

Bewertung vom 22.02.2025
Chopin in Kentucky
Heichelbech, Elizabeth

Chopin in Kentucky


ausgezeichnet

Mitreißend
Kentucky 1977: Die 10jährige Marie wächst als eines von sechs Kindern in einer strenggläubigen Familie auf. Sie sind arm, der Vater gewalttätig. Trotzdem lässt Marie sich nicht unterkriegen, ist ein kreatives und fantasievolles Kind. Sie hat einen imaginären Freund -den Komponisten Frédéric Chopin - und lebt fürs Ballett. Zum ersten Mal in ihrem Leben findet sie eine echte Freundin, ihre Mitschülerin Misty, die genau wie sie einen Traum hat und Elvis-Double werden will.
Das Buch besteht aus kurzen, leicht zu lesenden Kapiteln. Auch die Sprache ist leicht und beschwingt, sodass man richtiggehend durch den Roman fliegt.
Schon nach den ersten Kapiteln gerät man als Leser in den Sog der Erzählung, ist Teil des Kleinstadtlebens in Kentucky, dieser Familie, in der der Vater bei jedem kleinen Vergehen den Gürtel auszieht, um die Kinder zu züchtigen.
Wie Marie sich ihren eigenen Weg ins Leben bahnt, während ihre Familie zerfällt, erfüllte mich beim Lesen mit Bewunderung und gleichzeitig Wehmut. Ein großartiges Buch, das berührt.