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Anno
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B

Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


sehr gut

Mir war dieses Buch etwas zu langatmig und es hätte für mein empfinden gerne gekürzt werden können. Es wird sehr ausführlich beschrieben, geht auch auf kleine Details ein und ist dadurch teilweise etwas zäh. Dennoch faszinierte mich das Verschwinden der Kinder, deren Fälle in 14 Jahre auseinander liegenden Zeitsträngen mit wechselnden Perspektiven erzählt werden. Besonders interessant fand ich die Handlung um Barbara, deren Fall, ohne näher darauf eingehen zu wollen, deutliche Fragen und Ungereimtheiten aufzeigt und mich bis zum Schluss im Unklaren lies. Ich auch habe während der gesamten Lektüre einen Bezug zum Titel gesucht, ihn aber erst zum Ende hin wirklich gefunden. Ein gelungener Schachzug, der der Handlung separat nochmal sehr viel Aufmerksamkeit verlieh.

Dieses Buch vereint verschiedene Genre miteinander- es hat sowohl Facetten eines Gesellschaftsromans , aber auch die eines Krimis.

Bewertung vom 09.04.2025
Der Duft des Wals
Ruban, Paul

Der Duft des Wals


gut

Eine seltsame, etwas rätselhafte Story. So ganz hab ich nicht begriffen, was mir das Hörbuch damit sagen wollte. Und es lässt mich etwas ratlos zurück. Ein am Strand angespülter Walkadaver untergräbt mit seinem Gestank die Urlaubsidylle und legt das wirkliche Leben der Menschen frei. Aber wirklich Zugang fand ich zu diesen nicht. Insbesondere die Tochter wirkte auf mich sehr unnatürlich in ihrem Denken und Handeln.
Gelesen wurde dieses Audiobook von mehreren bekannten Sprechern, die ihre Sache wirklich gut machten. Doch weder Sie noch das sehr interessante Cover konnten für mich diese seltsame Geschichte retten.
Vielleicht gehörte ich nicht zur Zielgruppe, vielleicht habe ich eine mögliche unterschwellige Botschaft ja auch nicht verstanden, doch klar ist, dass mich das Buch nicht erreichen konnte und mich stattdessen eher verwirrte. Schade

Bewertung vom 07.04.2025
Weißt du noch? Ein Bilderbuch vom Abschiednehmen
Engler, Michael

Weißt du noch? Ein Bilderbuch vom Abschiednehmen


ausgezeichnet

„Weißt du noch?“ ist ein recht schmales, aber dennoch sehr ausdrucksstarkes Buch über das Vermissen, den Tod und die Trauer.

Die Waldtiere bemerken die Abwesenheit ihres Freundes, dem Eichelhäher und spekulieren wo er wohl sein könnte. Sie suchen ihn, finden ihn jedoch nicht. Auch nicht an seinem Lieblingsplatz. Der Specht wusste aber zu berichten, dass ihr Freund in der letzten Zeit schwach und kränklich wirkte und nach und nach begreifen die Tiere, dass sie den Eichelhäher wohl nicht wiedersehen werden. Doch sie erinnern sich an ihn, sprechen von ihren Erlebnissen mit ihm und beginnen eine Tradition zu seinem Gedenken ins Leben zu rufen und finden Frieden in ihrem Tun.

Mir gefiel an diesem Buch sehr, dass der Tod nur vage gehalten wurde, es keinen sichtbaren Beweis, außer den Federn gab und dies sehr schön mit der Abwesenheit eines verstorbenen Menschen gleichgesetzt werden kann. Das Buch ist dazu auch frei von religiösen Annahmen, wodurch es alle Menschen einschließt, die um einen geliebten Menschen (oder auch Tier) trauern. Es beschäftigt sich mit den Gefühlen der Hinterbliebenen und verbreitet die Botschaft, dass der Verstorbene in unseren Gedanken, in den Erinnerungen und seinen Taten noch immer unter uns weilt.
Eine sehr schöne und tröstliche Vorstellung, wie ich finde!

Dieses Buch geht ans Herz, ist aber auch für sensible Kinder sehr gut geeignet. Es kann bei akuter Trauer, als auch als „normale Lektüre“ gelesen werden.

Bewertung vom 04.04.2025
Das Kamel Leon
Jeschke, Mathias

Das Kamel Leon


ausgezeichnet

Haltet mich für doof, aber tatsächlich ist mir die Doppeldeutigkeit des Titels nicht aufgefallen, bis mich mein Kind darauf stieß. Kamel Leon… sehr passend. Denn dieses Kamel möchte gern mal jemand anderes sein. Oder zumindest mal der Wildeste, der Mutigste, der Schnellste oder Schönste. Es fühlt sich in allem als Mittelmaß und versteht erst durch das Chamäleon, dass auch er selbst schon längst der Beste ist- der beste Freund.

Es war spontane Verliebtheit, die wir diesem Buch entgegenbrachten. Die Bilder sind einfach wunderschön, sehr bunt und sehr lustig. Darin verändert das Kamel auch sein Aussehen und verdeutlicht dadurch seinen Wunsch. Toll!
Die Text wiederum sind kurz, Reimen sich zwar nicht, klingen aber dennoch in in Mutter- und Kinderohren schön. Genauso, wie die Botschaft, die diese Geschichte in sich trägt.

Bewertung vom 02.04.2025
Freunde finden für Anfänger / Willkommen bei den Grauses Bd.2
Bohlmann, Sabine

Freunde finden für Anfänger / Willkommen bei den Grauses Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem die Grauses in der Sackgasse angekommen sind und erste Schritte der Akklimatisierung hinter sich haben, trudeln nun schon die nächste Forderung des IFAW ins Haus. 13 Tage hat jedes Mitglied der Grause-Familie Zeit um einen Freund zu finden. Und Ottilie hilft nach alles Kräften mit. Ihr Vorschlag: eine Arbeitsstelle oder Hobby könnte helfen Anschluss zu finden. Doch auch sie selbst ist nicht gerade Profi auf diesem Gebiet. Wird es also den Grauses wirklich gelingen? Und das ohne dass ihre Krähe zu viele Strafpunkte vermerkt?

Ich muss gestehen, dass ich, nein wir- mein Kind natürlich auch- die Bücher von Sabine Bohlmann ungeheuer lieben. Ein Mädchen namens Willow oder Frau Honig werden bestimmt die ein oder anderen schon kennen. Die Grauses aber stehen dieses bekannten Reihen in nichts nach. Sabine Bohlmann schreibt sehr bildlich, humor- aber auch gefühlvoll. Und so dauerte es auch bei diesem Buch nicht lange, bis wir seinem Zauber verfallen sind. Diese skurril komische Familie und ihre menschliche Freundin Ottilie muss man aber auch einfach lieben. Durch ihre Herkunft und ihren Eigenheiten kommt es zu zahlreichen urkomischen Situationen, man empfindet aber zugleich auch sehr mit ihnen mit. Auch wird immer wieder ein anderes Mitglied näher betrachtet, so dass man gut nachvollziehen kann, wie die jeder der Grauses entwickelt und vor welchen Herausforderungen sie stehen. Ottilie erweist sich dabei wieder als außerordentlich gute Freundin, die ihre Nachbarn nimmt wie sie sind und sie auf ihrem Weg unterstützt. Besonders deutlich wird dies gegen Ende des Buches wo sie sich mit einer berührenden Rede für die Grauses einsetzt.

Gelesen habe ich dieses Buch gemeinsam mit meinem Kind, das hochmotiviert zuhörte, bzw. mitlas und kaum zu bremsen war. Ich hoffe nur dass mit der Eingliederung der Grauses in die Gesellschaft diese Reihe kein Ende finden wird. Denn genug haben wir von der Sackgasse und ihren Bewohnern noch lange nicht.

Bewertung vom 31.03.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


sehr gut

Faszinierend, aufsehenerregend und etwas voyeuristisch.
Ich muss zugeben „ ein ungezähmtes Tier“ war mein erstes Hörbuch von Joel Dicker und wusste nicht so recht was mich erwarten wird. Eines aber war rasch klar- diese Handlung wird mir in Erinnerung bleiben. Sie sticht heraus, ist unerwartet vielschichtig und lies mich lange über deren Sinn und Zusammenhänge rätseln. Vielleicht waren es deren teilweise sogar etwas too much, doch es wurde trotzdem sehr gut verpackt und in die Handlung integriert. Die sehr individuellen Charaktere der die Handlung beeinflussenden Personen, ihre Gedanken und Reaktionen, die unterschiedlichen Lebensweisen und gesellschaftlichen Stellungen- all das fand ich höchst interessant zu verfolgen und es erzeugte den Schein einer faszinierenden Idylle, deren Zerfall ich nur zu gerne verfolgt habe.

Bewertung vom 31.03.2025
52 wilde Fermente
Goertz, Alexis;Grube, Jonas

52 wilde Fermente


sehr gut

Dieses Buch besitzt einen sehr ausführlichen theoretischen Teil, der neben allgemeinen Grundlagen auch die historischen Hintergründe zu Fermentation beleuchtet. Es nutzte hierfür einen interessanten und modernen Sprachstil, der mich persönlich sehr anzusprechen vermochte, auch wenn ich manche der hier dargebotenen Exursionen, doch etwas weitschweifig fand. Nichts desto trotz ging ich dann recht euphorisch an die weitere Lektüre, die daraufhin ihren Stil zu praxisbezogeneren Themen änderte. Nun wurden verschiedene Methoden erklärt und die hierfür benötigten Materialien bestimmt. Viele dieser Methoden waren mir bisher nur flüchtig bekannt und ich freute mich sehr hier mehr über Kefir, Kombucha und co zu erfahren. Die daran anschließenden Rezepte nutzen tatsächlich hauptsächlich Wild wachsende Pflanzen und kommen teilweise recht wunderlich daher. Obwohl mich Heilkräuter privat recht faszinieren, bin ich mir noch nicht sicher ob ich all diese Rezepte wirklich umsetzen werde oder möchte oder überhaupt mutig genug dafür bin. Vielleicht aber kommt dies auch noch mit der Zeit. Schließlich konfrontiert dieses Buch mich mit einem für mich recht neuem Themengebiet.

Bewertung vom 30.03.2025
Ist das okay?
Lavoyer, Agota

Ist das okay?


ausgezeichnet

Ich habe dieses Buch zuerst allein, dann gemeinsam mit meinem Kind gelesen. Zuvor hatte ich erwartet, dass es dicht macht, davon womöglich nichts wissen möchte, weil das Thema doch als unangenehm empfunden werden könnte. Doch ich lag völlig falsch! Mein Kind verlangte nach Austausch und gab mir die Rückmeldung, dass es das bewusste Besprechen von persönlichen Grenzen bisher vermisst hatte und dieses Buch dafür sehr hilfreich fand.

Aufgebaut ist dieses Buch so, dass es Texte und Seiten gibt, die sich explizit an Eltern richten und andere gemeinsam mit dem Kind erarbeitet werden. Dabei stellt das Buch sehr viele Fragen, die Eltern helfen mit dem Kind ins Gespräch zu kommen und dessen Grenzen auszuloten und zu veranschaulichen. Begleitet werden diese Fragen aber auch mit tiefer reichenden Texten speziell für Kinder, die die Sachverhalte darlegen. Wie genau aber dieses Buch funktioniert, wird auch auf den ersten Seiten noch gut erklärt.

Mir gefiel die Struktur und Herangehensweise des Buches sehr gut. Man kann je nach Alter das Thema mehr oder weniger vertiefen und dabei auch gut auf die Reaktionen des Kindes eingehen. Das Buch spricht Dinge klar an, schürt aber keine Ängste und hilft enorm dabei klarer zu sehen und Situationen zukünftig besser einzuschätzen.

Bewertung vom 28.03.2025
Wie Wildkräuter wirken
Schroeder, Renée

Wie Wildkräuter wirken


gut

„Altes Wissen, moderne Erkenntnisse: Wissenschaft trifft Tradition“


Dieses Buch möchte die Lücke zwischen Naturheilkunde und modernen Medizin schließen und stellt hierfür die Inhaltsstoffe von gut 60 Heilpflanzen vor, zeigt zudem höchst faszinierende mikroskopische Aufnahmen der Gewächse und verweist auf den aktuellen Stand der Forschung. Leider aber reichte mir die eher theoretische Betrachtung noch nicht aus um die Wirkungsweisen der Heilpflanzen wirklich zu verstehen.
Die Autorin wirkt fundiert, in ihrem Vorwort äußerst sympathisch, neigt aber aufgrund ihres Wissensstandes dazu einiges vorauszusetzen. So wurde z.B. auf Bestimmungsbilder und Merkmale von Pflanzen komplett verzichtet. Und im Praxisteil werden zwar grundlegende Arbeitstechniken vorgestellt, diese aber nicht ausreichend und nur mit lückenhaften Angaben erklärt.
Es wird also zur Anwendung des hier vermittelten Wissens womöglich weitere Literatur von Nöten sein.

Bewertung vom 27.03.2025
OTTO fährt los - Ein Sommer in den Bergen
Ottenschläger, Madlen

OTTO fährt los - Ein Sommer in den Bergen


ausgezeichnet

Im dritten Band von Ottos Abenteuern geht es in die Berge und macht dabei an folgenden Punkten halt

DEUTSCHLAND:
- Bodensee
- Schloss Neuschwanstein
- Herzogstandbahn

ÖSTERREICH:
- Salzburg
- Zell am See

SCHWEIZ:
- Graubünden
- Rheinfall

Vielleicht sucht ja jemand explizit nach Regionen und benötigt diese Angaben. Sie sind aber auch auf der vorderen Vorsatzseite in Form einer Landkarte zu finden. Und genau diese hat bei uns dann auch zu jede Menge Freude geführt. Denn ohne es zu ahnen ist einer von Ottos Halte in der Nähe unseres Wohnortes. Dass dieses Buch allein dadurch schon für uns zu etwas ganz besonderen wurde, muss ich wohl nicht erwähnen.
Aber nun zurück zur eigentlichen Geschichte. Ottos Urlaubsfamilie besteht diesmal aus Mutter, Vater und Zwillingsmädchen. Sie alle werden mit dem lebendigen Bus Otto in die Berge fahren. Doch zuerst wird, wie auch in den Bänden zuvor, gepackt und dazu die Dinge auf dem Boden ausgebreitet und benannt (Adleraugen werden hier auch das erste Otto-Band erspähen. Doch dies ist dieses Mal tatsächlich der einzige subtile Vermerk auf vorangegangene Bücher).
Und dann geht es endlich los, wobei die Mädchen doch wirklich die Anreise verschlafen! Die Familie macht daraufhin Spätstück am See, lernen die Natur und den Nachthimmel kenne, klettern mit Ottos Hilfe, wandern, radeln, baden und fahren mit einer Gondelbahn auf einen Berg. Sie sehen sich Neuschwanstein und den Rheinfall an und erfahren auf einer Alp, wie man Käse herstellt und erleben einen Almabtrieb.

Ganz schön viel Programm für ein Kinderbuch, aber ein sehr abwechslungsreiches und liebevoll dargestelltes. Otto ist dabei nicht nur Randfigur, sondern oft Teil des Geschehens, was mir und den Kinder besonders gut gefiel. Man spürt auch dieses Mal wieder sehr schön, wie das Flair dieser Gegend eingefangen werden konnte. Natürlich ist nicht Platz all die Themen sehr zu vertiefen und einige der Orte werden innerhalb der Geschichte nicht einmal namentlich benannt. Das machte aber überhaupt nichts- unsere Heimat haben wir dennoch im Buch wiedererkannt. Andere Ziele werden aber durchaus intensiver behandelt und geben einen tollen Einblick in die Regionen und ihre Besonderheiten.

Wir kennen alle drei der bereits erschienenen Bände. Bisher war Schweden unser absoluter Favorit. Doch das wird sich mit den Bergen nun wohl ändern.