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Nina.Christin

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 05.06.2025
Atmosphere
Reid, Taylor Jenkins

Atmosphere


ausgezeichnet

Was für ein Buch! Atmosphere hat mich von der ersten Seite an mitgerissen und ist bisher das Lesehighlight diesen Jahres.

Die Geschichte ist klug konstruiert – die spannende Gegenwartshandlung bildet den Rahmen für die eigentliche Hauptstory: Joan, eine Astrophysik-Professorin, die in den 1980er-Jahren den intensiven Auswahl- und Trainingsprozess zur NASA-Astronautin durchläuft.

Während des Buches wächst mir Joan richtig ans Herz – nicht nur als leidenschaftliche Wissenschaftlerin, sondern auch als Schwester und fürsorgliche Tante. Ihre Beziehung zu ihrer Familie, ihre wachsenden Freundschaften im NASA-Umfeld und die mit Fingerspitzengefühl eingebaute Liebesbeziehung machen sie zu einer tiefgründigen und vielschichtigen Figur. Die Liebesgeschichte ist wohlüberlegt eingeflochten und ergänzt die Handlung perfekt.

Die Raumfahrt-Thematik ist beeindruckend recherchiert und faszinierend aufbereitet – wer vorher nichts mit dem Space-Shuttle Programm oder dem Reisen im Weltraum anfangen konnte, wird hier garantiert eines Besseren belehrt (und vielleicht sogar ein kleiner Fan des Sternenhimmels, so wie ich nach dem Lesen).

Besonders beeindruckt hat mich das Vorwort der Autorin: Ihre intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ist in jeder Zeile spürbar. Taylor Jenkins Reid gelingt es, Wissenschaft greifbar zu machen und gleichzeitig eine zutiefst emotionale Geschichte zu erzählen.

Und dann das Ende. Ich war tief bewegt und traurig, dass die Geschichte vorbei ist. Dieses Buch war wie ein Sog – und ich weiß schon jetzt: Ich werde es definitiv noch einmal lesen.

Bewertung vom 14.05.2025
Als ich dich traf
Serle, Rebecca

Als ich dich traf


ausgezeichnet

Eine gelungene Mischung aus Romantik, Magie und Großstadtflair

"Als ich dich traf" von Rebecca Serle ist ein Liebesroman mit einer übernatürlichen Note. Die Idee, dass Daphne Bell vor jeder neuen Beziehung einen geheimnisvollen Zettel mit dem Namen ihres nächsten Partners und der genauen Dauer der Beziehung erhält, ist originell und spannend.

Besonders gelungen fand ich die Rückblenden auf Daphnes frühere Beziehungen – jede mit eigenem Charakter, eigener Geschichte und oft mit ganz eigenem Stadtgefühl. Ob Paris, San Francisco oder vor allem Los Angeles – die Orte sind nicht nur Kulisse, sondern ein fühlbarer Teil der Handlung, was dem Buch eine besondere Atmosphäre verleiht.

Daphnes aktuelle Beziehung zu Jake, dessen Zettel ausnahmsweise keine Zeitangabe enthält, bringt eine spannende Unsicherheit mit sich: Ist er „der Eine“? Gerade dieser Kniff hält die Geschichte lebendig und fesselnd. Als Leserin habe ich mich ständig gefragt, was es mit dem geheimnisvollen Zettelsystem wirklich auf sich hat – und genau zum richtigen Zeitpunkt wird ein neues gut gehütetes Geheimnis gelüftet, das der Geschichte eine tiefgründige und emotionale Wendung gibt. Dabei bleibt der Stil aber angenehm leicht und flüssig – eine tolle Balance, die das Buch sowohl nachdenklich als auch unterhaltsam macht.

Das Ende war in gewisser Weise absehbar, aber trotzdem nicht langweilig – es gab genug kleine Überraschungen, die mich berührt und überzeugt haben.

Fazit: Ein wunderbarer Roman mit einer magischen Idee, gefühlvoll erzählt und voller Atmosphäre. Perfekt für alle, die Liebesgeschichten mit einem Hauch Übersinnlichem und viel Herz suchen.

Bewertung vom 24.04.2025
Das Licht in den Wellen
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


ausgezeichnet

Das Licht in den Wellen war mein erstes Buch von Janne Mommsen. Bekannt für seine Wohlfühlromane, wagt er sich hier erstmals an einen historischen Stoff, was ihm sehr gut gelingt.

Im Mittelpunkt steht Inge Martensen, die in jungen Jahren von Föhr nach New York auswandert. Ihre bewegende Geschichte wird in der Gegenwart eingerahmt, als sie mit ihrer Enkelin noch einmal per Schiff nach New York reist – ein schöner Generationenbogen.

Das Cover wirkt upmarket, fast schon literarisch. Tatsächlich war die Geschichte erfreulich bodenständig und leicht zugänglich, aber trotzdem mit Tiefgang und Substanz. Inges Auswanderung wird nicht übermäßig dramatisiert oder romantisiert, sondern sehr realitätsnah und glaubwürdig geschildert. Mit all den Herausforderungen und Heimweh, die ein solcher Schritt mit sich bringt. Besonders gefallen hat mir, wie nachvollziehbar Inges Weg in der neuen Welt geschildert wird – vom Ankommen, die Aufnahme in die Föhrer Gemeinde in New York bis hin zum Aufbau eines eigenen Lebens. Ein leiser und eher zurückhaltender Erzählton, der aber genau dadurch überzeugt. Das kleine Geheimnis, das Inge mit sich trägt, fügt sich stimmig in die Handlung ein, ohne künstlich Spannung erzeugen zu wollen.

Für mich war das Buch durch seine Authentizität und ruhige Erzählweise ein echtes Lesehighlight. Ein durchweg glaubwürdiger und faszinierender Blick auf ein Frauenleben zwischen zwei Welten.

Bewertung vom 04.03.2025
Lebensträume. Ärztin einer neuen Zeit
Lenz, Svea

Lebensträume. Ärztin einer neuen Zeit


sehr gut

Svea Lenz hat in „Lebensträume – Ärztin einer neuen Zeit“ wieder einmal beeindruckend recherchiert und eine tolle Geschichte über eine junge Ärztin am Flughafen Frankfurt geschaffen.

Der Beginn des Buches hat mir am besten gefallen. Es ist 1961. Vicky lebt in Ostberlin und studiert Medizin in Westberlin. Ich war mittendrin und dabei in der Küche mit ihrer Mutter, bei der Studentenvilla am See und ihrem Nebenjob in der Metzgerei. Dabei habe ich so viele interessante Details über den Osten und Westen zu dieser Zeit erfahren. Ganz besonders emotional war für mich die Szene als Ostberlin so plötzlich abgeriegelt wurde. Vicky entscheidet sich für eine Flucht in den Westen und findet eine Stelle als Assistenzärztin am Flughafen Frankfurt.

Nach der Flucht fühlt sich die Geschichte ein bisschen wie ein anderes Buch an. Der Fokus liegt nun auf Vickys Leben als Ärztin, ihren Kollegen, Freunden und den Einsätzen am Flughafen. Die detaillierte Recherche ist beeindruckend, und die vielen realen Geschichten, die in den Roman eingeflossen sind, machen ihn umso authentischer und waren spannend zu lesen. Ich hätte allerdings gerne mehr über das Leben in Ostberlin erfahren und wie es für die Menschen oder Vickys Mutter dort weiterging.

Mein Fazit: Lebensträume ist ein bewegender Roman über den Mut zur Veränderung, mitreißend erzählt und voller Zeitgeschichte. Svea Lenz schreibt einfach großartig.

Bewertung vom 22.12.2024
Wir leben unsere Träume / Himmelsstürmerinnen Bd.2
Lark, Sarah

Wir leben unsere Träume / Himmelsstürmerinnen Bd.2


sehr gut

Der zweite Band punktet mit einer neuen Protagonistin und spannenden Schauplätzen wie Südafrika, Frankreich, Schottland und den USA. Dabei werden Themen wie Emanzipation, Rassentrennung, der erste Weltkrieg und die Prohibition behandelt.
Im zweiten Band „Die Himmelsstürmerinnen – Wir leben unsere Träume“ von Sarah Lark geht der Fokus von den Protagonistinnen auf die Waise Mary Ann über. Aber die Charaktere aus dem ersten Band werden erneut in die Handlung eingebunden, was sehr schön war.
Mary Ann wächst in einem Waisenhaus auf und wird mit dem Orphan Train zu einer Pflegefamilie gebracht. Sie findet aber ihren Weg und arbeitet als Krankenschwester im zweiten Weltkrieg in Frankreich in einem nur von Frauen geführten Krankhaus. Ailis wandert nach Südafrika aus, Emily forscht als Ornithologin weiter und Donna baut nicht nur Ballons, sondern Flugzeuge.
Im Gegensatz zu den starken Frauen des ersten Bandes nimmt Mary Ann ihr Schicksal eher passiv hin. Auch die die Grundstimmung im zweiten Band ist durch die Themen des Buches deutlich düsterer und bestimmen die Atmosphäre.
Wie bereits im ersten Band kombiniert die Autorin historische Ereignisse geschickt mit fiktionalen Elementen, sodass der Roman eine spannende und unterhaltsame Lektüre bleibt. Auch wenn durch die Fülle an Ereignissen manche Themen nur an der Oberfläche behandelt werden, gebe ich eine klare Leseempfehlung für alle, die sich von einer Geschichte mitreißen und unterhalten lassen möchten.

Bewertung vom 22.10.2024
Das Land der verborgenen Wünsche / Wishkeeper Bd.1
Laban, Barbara

Das Land der verborgenen Wünsche / Wishkeeper Bd.1


gut

In „Wishkeeper“ von Barbara Laban werden unerfüllte Wünsche in die magische Welt von Everwish gebracht. Nur Wishkeeper wie Milo und Lexi haben die Fähigkeit, die Wunschschmetterlinge zu sehen, die in Everwish zu verschiedenen Wesen werden und an besondere Orte gelangen müssen.

Leider konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Es gab einige Längen. Oft fehlte mir nach einem Kapitel der Drang, sofort weiterzulesen. Der Einstieg in die komplexe Fantasiewelt mit ihren vielen Wesen war nicht leicht – und das nicht nur für die Hauptfiguren. Zahlreiche kleine Probleme traten auf, wurden jedoch meist direkt wieder gelöst, was die Spannung minderte. Erst gegen Ende, als die Zerstörung von Everwish droht, zieht der Spannungsbogen etwas an.

Was das Buch aber definitiv auszeichnet, ist die wunderschöne Gestaltung. Sowohl das Cover, der Farbschnitt als auch die Illustrationen im Buch und auf dem Umschlag sind großartig gelungen – ein echtes Gesamtpaket für Fans liebevoll designter Bücher!

Trotz spannender Ansätze und einer besonderen Fantasiewelt hat mich der Funke leider nicht ganz erreicht.

Bewertung vom 22.10.2024
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


sehr gut

Der Beginn des Buches hat mich sofort neugierig gemacht und gleichzeitig verwirrt zurückgelassen. Ich wollte unbedingt wissen, was mit Sarah Peters los ist und was es mit dem zweiten Erzählstrang rund um den mysteriösen Mann auf sich hat.

Sarahs Perspektive auf dem Kreuzfahrtschiff ist rasant und mit einem humorvollen Unterton erzählt. Durch Rückblenden wird immer mehr von der Geschichte aufgedeckt. Obwohl Sarah Angst vor Wasser hat, ist das Kreuzfahrtschiff eine perfekt gewählte Kulisse. Es wirkt nicht bedrohlich, sondern ist auch eine kleine Parodie auf typische Kreuzfahrt-Urlauber. In der Mitte gab es ein paar Längen, da Sarahs Job auf dem Schiff und ihre Verwirrung viel Raum eingenommen haben. Doch zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, und die Zusammenhänge werden immer klarer – ein gelungener Showdown.

Sarah Peters war mir anfangs nicht direkt sympathisch, das ist auch mal erfrischend. Im Laufe der Geschichte komme ich ihr viel näher und sehe die echte Sarah, die ich sehr viel mehr mag. Ich bin gespannt, welchen Fall sie im nächsten Band lösen wird und was für eine Location mich erwarten wird.

Die Einzelheiten des Falls (Triggerwarnung: Kinder als Opfer) wurde zum Glück nicht zu detailliert oder plakativ beschrieben. Dennoch hätte ich mir ein leichteres Thema gewünscht, da der Roman insgesamt einen so humorvollen Unterton hat.

Das Buch hat übrigens ein ungewöhnliches Cover: Ein ausgeschnittenes Bullauge – ein absoluter Eyecatcher!

Bewertung vom 09.10.2024
Weihnachten in der Rosenholzvilla
Bach, Tabea

Weihnachten in der Rosenholzvilla


ausgezeichnet

Wer die ersten beiden Vorgänger-Bände kennt, wird diesen bezaubernden Weihnachtsband besonders genießen – auch wenn man gut ins Geschehen findet, ohne die anderen Teile gelesen zu haben. Die Erklärungen sind wunderbar und holen jeden Leser ab. Alles in allem ein sehr stimmiger und rundum schöner Roman!

Die malerische und stimmungsvolle Beschreibung der Villa und Umgebung ist einfach wunderschön. Die positive Stimmung und die Botschaft, dass trotz aller Herausforderungen am Ende alles gut wird, passt perfekt zur Weihnachtszeit.

Besonders gelungen finde ich die Ausarbeitung der Charaktere, die alle ihre Stärken und Schwächen haben. Elisas Mutter bleibt dabei für mich immer noch eine Herausforderung. Sie ist wie ein Kind, das von ihrer Tochter getröstet werden muss. Elias Haltung beeindruckt mich dabei jedes Mal: Sie macht weder ihre Mutter, noch ihren Großvater für ihre Probleme verantwortlich, obwohl sie durchaus Grund dazu hätte.

Wie in anderen Reihen von Tabea Bach gibt es in diesem Band als spannende Komponente eine Naturkatastrophe. In diesem Fall basiert die Geschichte auf realen Ereignissen und ist perfekt in die Geschichte eingebunden. Genau wie andere kleine Details, wie das Glockenläuten drei Tage vor Weihnachten oder die Spampezie, die auch als Rezept im Einband versteckt sind.

Ein rundum gelungenes Buch und eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte, die ich nur empfehlen kann!

Bewertung vom 29.09.2024
Die Frauen jenseits des Flusses
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

„Die Frauen jenseits des Flusses“ von Kristin Hannah ist eine tief bewegende und fesselnde Geschichte, die mich emotional sehr stark berührt hat. Für mich ist dieses Buch mein Highlight des Jahres.

Im Mittelpunkt steht Frances, eine junge Krankenschwester, die sich während des Vietnamkrieges freiwillig meldet. Inspiriert von den Männern ihrer Familie will sie ihren eigenen Beitrag leisten und ihre Familie stolz machen. In Vietnam helfen ihr Barb und Ethel den harten Job im OP und dem Alltag in Vietnam zu meistern. Als sie am Ende ihres Einsatzes zurückkehrt, wird sie nicht als Heldin begrüßt. Ihre Eltern schämen sich für sie und sie wird mit den Friedensprotesten konfrontiert. Wie ihre Freundinnen kämpft sie mit den körperlichen und seelischen Wunden des Krieges.

Nach dem Lesen habe ich noch tagelang über das Buch nachgedacht und intensive Gespräche mit meinem Mann über den Vietnamkrieg geführt. Viele Begebenheiten, Vorfälle und Ereignisse werden im Buch aufgearbeitet, die mir nicht bewusst waren. Kristin Hannah beschreibt auch sehr detailliert und nicht nur einmal die Gräueltaten des Krieges und die Erlebnisse der Krankenschwestern und Ärzte. Genau das macht das Buch aber so intensiv, dass es mich nicht mehr losgelassen hat.

Kristin Hannah hatte die Idee zu diesem Buch bereits vor 20 Jahren. Da es ihr ein Anliegen war, dem Thema gerecht zu werden, hat sie sich erst jetzt, mit mehr schriftstellerischer Erfahrung, entschieden, es umzusetzen.

Es ist eines dieser Werke, das einen emotional so sehr packt, dass es nachhallt. Wer nicht zu zart besaitet ist, wird dieses Buch mit jeder Faser seines Herzens lieben.

Bewertung vom 12.08.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


sehr gut

In „Letzte Lügen“ von Karin Slaughter überrascht Ermittler Will Trent seine Frau Sara Linton, Gerichtsmedizinerin, in den Flitterwochen mit einem Aufenthalt in der abgelegen Ridgeview Lodge. Fast direkt vor ihren Augen wird die Geschäftsführerin und Tochter der Besitzer, Mercy, ermordet. Ein spannender Fall, der mir einen Einblick in eine kranke Familie gewährt. Bis zum Schluss könnte so gut wie jeder der Gäste oder der Familienmitglieder der Mörder von Mercy sein.

Im Mittelpunkt des Falls steht Ermittler Will Trent. Obwohl ich mit diesem Band inmitten der Georgia-Reihe eingestiegen bin, bekomme ich schnell ein Bild von Trent Denn er wird auf der abgelegenen Lodge mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Will hat keine einfache Kindheit hinter sich, ist aber nicht ein verschrobener Ermittler, sondern ein Mann mit Werten, der das richtige tun möchte. Das macht ihn für mich sehr sympathisch.

Mir hat gefallen, dass die Ermittler-Truppe weibliche Verstärkung durch Will´s Frau Sara und seiner Partnerin Faith bekommt. Karin Slaughter zeigt den Charakter auch dieser beiden Figuren intensiv und detailliert.

Der Fokus liegt nicht immer nur auf dem Mord, sondern es wird immer mehr von der Vergangenheit des Opfers Mercy und ihrer Familie aufgedeckt. Deshalb hat es sich manchmal ein bisschen in die Länge gezogen, war aber durchaus immer noch spannend.

Ein wirklich guter Thriller, dessen Reihe ich auf jeden Fall weiterverfolgen will, bzw. mit dem ersten Band demnächst weiterlese.

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