Daisy Jones and The Six

sehr gut

Dieses Buch habe ich erst auf Empfehlung in die Hand genommen. Ich konnte weder mit dem Titel noch mit dem Cover etwas anfangen, so dass ich es nicht weiter beachtet habe. Als ich es jedoch begonnen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören.
Man erhält einen ungeschminkten Blick auf das knallharte Musikbusiness und erlebt den Aufstieg einer Schulband zur erfolgreichsten Rockband des Landes.

Die ganze Geschichte wird als Interview mit verschiedenen Partnern erzählt und nur gelegentlich durch Kommentare ergänzt. Dieser Stil ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch erhält die Geschichte dadurch viel Tiefgang, da die gleiche Szene aus mehreren Blickwinkeln festgehalten wird. Dies macht das Lesen sehr abwechslungsreich.

Schnell ziehen einen die unterschiedlichen Charaktere an – manche wird man lieben, für andere kaum Verständnis haben.

Es ist eine Kunst den Spannungsbogen buchstäblich bis zur letzte Seite halten zu können.
Ich fand das Buch herrlich erfrischend und mal etwas ganz anderes.

Die Verlorenen

sehr gut

Die Geschichte greift ein sehr trauriges Thema auf. Mütter die aus Armut gezwungen waren, ihre Kinder schon nach der Geburt abzugeben und immer hofften, sie eines Tages wieder nach Hause holen zu können.

Der Schreibstil hat mich abgeholt. Ich konnte mich gut in die Szenen, die Personen und ihre Gefühle hineinversetzen. Man leidet mit ihnen mit und bekommt ein beeindruckend klares Bild der damaligen Zeit. Gelungen fand ich auch die Aufteilung des Buches in zwei Sichtweisen. So erhält man Einblick in zwei Welten, die kaum unterschiedlicher sein könnten.

Die Handlung ist an sich ziemlich vorhersehbar. Ich hätte mir etwas mehr „Objektivität“ gewünscht, denn durch die Erzählung wird schnell klar, für welche Frau der Leser sich entscheiden soll. Mir persönlich war der Schluss auch zu schnell. Sowohl die Liebesbeziehungen der beiden Protagonistinnen, also auch die Lösung des Problems kommen für mich etwas kurz. Ich hatte etwas das Gefühl, dass die Geschichte nun schnell zum Ende kommen muss.

Ansonsten ist es jedoch ein Buch, dass einem unter die Haut geht und daher empfehlenswert.