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Benutzername: 
FFuetz
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Bad Essen

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Bewertung vom 12.01.2011
Die letzte Party
Büttner, Olaf

Die letzte Party


ausgezeichnet

Kritik zum Jugend-Thriller „Die letzte Party“

„Die letzte Party“ von Olaf Büttner hat die Bezeichnung „Jugend-Thriller“ eindeutig verdient. Denn neben einer gutverständlichen Story, logischen Handlungsabläufen und realistischen Beziehungen zwischen den Jugendlichen enthält das Buch trotzdem immer wieder unerwartete, spannende und teils auch bedrohliche Momente, die einen dazu bewegen das Buch gar nicht mehr aus der Hand zu legen.

Olaf Büttner gelingt es sehr gut, die Gedankengänge und Emotionen der einzelnen Jugendlichen nachvollziehbar zu beschreiben und sorgt dafür, dass nicht nur die Hauptperson (David), ein gewöhnlicher Junge mit denen sich auch Schüler identifizieren können, teilweise plötzlich überrascht wird oder eine Reaktion eines anderen Charakters schon vermuten kann, sondern auch der Leser selber. In der anderen Hauptperson (Lukas), Davids besten Freund, hat Olaf Büttner einen Jungen gewählt, der nach außen hin auch eher gewöhnlich, wenn auch etwas hochmütig, wirkt, jedoch in der Wirklichkeit viel vielschichtiger und komplizierter ist, als es der erste Blick vermuten lässt. In ihm gelingt es dem Autor auch zu verdeutlichen, wie ein Junge durch familiäre Vorfälle und Konstellationen auch in ein psychisches Loch fallen kann, aus dem ihn keiner rauszuhelfen vermag, was vor allem dadurch bedingt ist, dass auch keiner der Bezugspersonen wirklich fähig ist, seine Probleme im Ganzen Maße zu erkennen.

Zum Sprachstill ist zu sagen, dass Olaf Büttner es versteht den Jugendlichen eine Sprache zu geben, die auf der einen Seite nicht zu kindisch oder übertrieben wirkt, aber trotzdem ganz klar auf der anderen Seite auch einen Teil zu der Einordnung der Charaktere in Bezug auf Verhalten und Denkweisen beiträgt. Ebenfalls zeigt sich im Praxistest bei Schülern, dass der Sprachstil größtenteils als angenehm und passend empfunden wird.

Zusätzlich wird noch durch die gut gewählten und tiefsinnige Songzitate, die immer wieder in den Situationen einfließen, ebenfalls die Fantasie angeregt, wie die Textpassagen mit der weiteren Handlung zusammenhängen können und warum gerade die gewählten Stücke der bestimmten Interpreten mit der Thematik zu tun haben könnten.

Alles in allem ist das Buch „Die letzte Party“ sowohl als Privatanschaffung und auch als Schullektüre zu empfehlen, da es sehr spannend, mitreißend und auch verständlich geschrieben ist und zu dem meist älteren Sprachstil der Pflichtlektüren eine gute Abwechslung bietet. Zum anderen hat das Buch mit 212 Seiten (inkl. Anhang) und einem Kaufpreis von 6, 50 € (beides für die Ausgabe vom Arena-Verlag) eine passende Länge und einen vernünftigen Preis, sodass es sich für jede Art von Schüler und auch für den Gelgenheitsleser unter den Jugendlichen eignet. Als kleine Abschwächungen der Kaufempfehlung sollte man jedoch sehen, dass es für viele Jugendliche unter 16 Jahren unter Umständen doch zu komplex oder auch „erschreckend“ sein kann, da, wie bereits erwähnt, die Bezeichnung Thriller sehr zutreffend ist und so eine Lektüre daher nicht jedem jüngerem Kind zuzumuten ist, wobei natürlich auch hier Ausnahmen vorhanden sind.

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Rezension von Frank Fütz, Schüler (Klassenstufe 10, Gymnasium)

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