Altern

ausgezeichnet

Ein Buch, das vom Altsein erzählt und dabei Mut macht

„Das Bewusstsein altert nicht, nur der Körper“. Elke Heidenreich schreibt ein sehr persönliches Buch über das Altwerden, darüber, wie sie es empfindet, wie sie über die vergangenen ersten zwei Drittel ihres Lebens denkt und wie sie das letzte Drittel gestaltet und genießt.
Sie lässt uns an ihrer Lektüre zahlreicher Autoren teilhaben– Philosophen, Schauspieler, Musiker und Dichter, von Aristoteles bis zu Keith Richard, von denen sie glaubt, dass sie klüger sind als sie. Und sie zitiert beinahe auf jeder Seite ihres kleinen Buches, was diese über das Altern schreiben. Das ist sehr spannend und facettenreich und bietet so einige Anregungen für weitere Lektüren.
Schön ist der Gedanke, dass man sich im Alter zurücklehnen darf und dass vieles nicht mehr so wichtig ist, dass man loslassen kann und muss. „Ich sitze hier und atme“.

Mit Verstand altern

sehr gut

Das kleine Buch von Marianne Koch rät uns keine Angst vor dem Alter zu haben, sondern mutig zu sein.

Es ist einfach und verständlich geschrieben, die einzelnen Absätze sind kurzgehalten (lässt sich schnell lesen) und farbige Texte sowie hübsche Bilder geben dem Buch eine persönliche Note. So eignet es sich auch sehr gut als kleines Geschenk.

Alle relevanten Themen, wie das Nervensystem, Gehirntraining, Ernährung, Bewegung und Krankheiten werden angesprochen und man bekommt viele Anregungen um auf einfachem Wege etwas für sich zu tun. Kurz, knapp und auf den Punkt gebracht.

Anhand eines Interviews werden abschnittsweise Fragen zu den einzelnen Themen gestellt und auch wenn diese Themen nicht unbedingt neue Erkenntnisse beinhalten, ist es nicht schlecht daran erinnert zu werden wieder etwas mehr für sich zu tun um im Alter geistig fit und lebendig zu bleiben.

Vielleicht hätte man den Preis nicht ganz so hoch ansetzen müssen, aber wahrscheinlich liegt dies daran, dass die Autorin eine aus Film und Fernsehen berühmten Persönlichkeit ist.

Die hellste Nacht

ausgezeichnet

In diesem Thriller geht es um mehr als um das Verschwinden von 2 Kindern und einem Insassen der Psychiatrischen Klinik dem Freigang gewährt wurde und der nicht mehr zurückgekommen ist. Es geht um ein großes Kinderpornografie-Netzwerk und welche Kreise dieses zieht. Wer hängt da alles mit drin und von wem hätte man dies nie erwartet? Keine Fiktion, sondern brutale Realität. Das allein schon führt zu einer enormen Spannung, die einen von Anfang an durch das (Hör-)Buch begleitet.

Aufgrund der Thematik und weil das Hörbuch von einer tollen Frau (Katja Pilaski) gesprochen wurde, welche diese Geschichte fantastisch herübergebracht hat, fand ich es teilweise sehr emotional und als am Ende die Spannung fast überläuft, habe ich echt die Augen schließen müssen – was bei einem Hörbuch natürlich gut möglich ist.

Von Anfang an hatte ich so meinen Verdacht – dieser jedoch durch tolle Wendungen immer wieder von mir selbst angezweifelt worden ist. Katja Pilaski schafft es die vielen Charaktere großartig zu interpretieren und die Bösen wirklich psychotisch erscheinen zu lassen.

Großartige Unterhaltung, flüssig zu hören, fesselnde Spannung, viele Emotionen und ein abgeschlossenes Ende – so wünsche ich mir ein (Hör-)Buch.

Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11

ausgezeichnet

Das brillant gestaltete Cover muss einem einfach ins Auge springen. Es ist äußerst gelungen und animierte sogar mich, die bisweilen regionale Krimis eher für fade hielt, es in die Hand zu nehmen und zu lesen. (Auf jeden Fall auch als Geschenk sehr zu empfehlen!)

Schon gleich am Anfang begeisterte mich die flüssige Schreibweise des Autos, die einen durch das ganze Buch begleitet. Die einzelnen Charaktere haben Herz und Verstand und werden einem schnell sympathisch.

Auch ohne die anderen Bände zu kennen ist man sofort in der Geschichte drin und Andreas Föhr versteht es, diese bildhaft mit viel Humor rüberkommen zu lassen.
Hierbei ist sie jedoch keineswegs kitschig, sondern so lebendig wie das Leben spielt mit kleinen Romanzen, Krankheit, Tod, Entführung, Erpressung, Mord, dem Alter, Gemeinschaft und den Bewohnern dieser wunderschönen Gegend (allesamt mit einem mehr oder weniger großen Spleen).
Ich fand es sehr schön, dass es nicht nur um Mord und Ermittlungen geht, sondern es eine leicht zu lesend und sehr amüsante Geschichte ist, die für beste Unterhaltung sorgt. Lesevergnügen vom Feinsten.

Freue mich schon auf das nächste Buch von Andreas Föhr.

Gemüse einfach wunderbar

ausgezeichnet

Hier geht es um so viel mehr als um ein vegetarisches Kochbuch. Es geht um gesunde Ernährung und mit fundiertem Wissen wird auf eine sehr angenehm geschriebene Art die Lust gemacht, sich darin zu versuchen und einige der Rezepte auszuprobieren. Der Focus liegt auf eine vollwertige Ernährung und das Wissen als auch die Herzlichkeit der Autorin, welche ich schon von ihrer Homepage her kannte, spiegeln sich in diesem Buch wieder.
Sie legt Wert darauf, dass die Gerichte alltagstauglich sind und die Aufteilung nach Jahreszeiten lässt uns möglichst regional (bestenfalls mit Zutaten aus dem eigenen Anbau) kochen.
Ich kannte kein einziges dieser Gerichte und hab viele tolle neue Anregungen bekommen was ich davon gerne nachkochen möchte. Die Zutaten sind nicht schwer zu besorgen und die Zeitangaben absolut im Rahmen.
Für mich neu und sehr gelungen finde ich am Ende des Buches die sehr ausführliche Inhaltsangabe nach den einzelnen Themen also z.B. Thai-Basilikum (und dann folgen alles Gerichte damit) oder Ziegenkäse. Das finde ich sehr hilfreich, wenn man Anregungen braucht, was man mit den vielen Zucchini im Garten zaubern könnte oder mit dem Thymian der grad so schön wächst.
Mein aktueller Favorit sind die gebackenen Möhren und Kichererbsen-Bällchen mit Basilikum-Feta-Pesto. Ich war nie der Fan von Kichererbsen aber auf diese Art zubereitet sind sie unvergleichlich gut. Alice Hart schafft es einen an Lebensmittel heranzuführen, denen man bisher noch nicht wo wohlgesonnen war und Ihre Kombinationen sind unglaublich lecker.
Von all ihren Kochbüchern finde ich dieses hier am schönsten und es ist ein tolles Geschenk an sich selbst und für Menschen, denen man eine Freude machen möchte.

Angezählt

ausgezeichnet

Deutschland und die EU: Interessante Einblicke in eine wichtige Beziehung
Ist Deutschland Taktgeber der EU? Oder doch Hauptzahler? Wer profitiert hier von wem und wie verschieben sich die Paradigmen gerade? In seinem Buch „Angezählt“ taucht Markus Preiß tief ein in die Geschichte der Beziehungen zwischen den Deutschen und den Partnerstaaten aus der Europäischen Union. Der Leiter des ARD-Studios in Brüssel arbeitete dort bis Jahresbeginn mitten im Zentrum der Macht.
Nun zeigt er offen die verschiedenen Rollen der BRD auf, seien sie nun von Arroganz geprägt, als Vorbild, langweiliger Besserwisser, Profiteur oder schwächelnder Musterschüler. Es ist interessant, seinen Ausführungen zu folgen und sich an manches zu erinnern, das durch die Zeitläufte in Vergessenheit geraten ist.
Der Journalist bringt in seiner Analyse scharfsichtig zusammen, warum die EU wichtig - und vorteilhaft - für Deutschland ist. Dessen Dominanz schwächelt, auch und gerade durch Putins Krieg. Wie wichtig ein vereintes Europa für den Frieden ist, welche Herausforderungen aktuell wichtig sind und warum Visionen mehr als notwendig für die Zukunft sind, das erklärt Preiß gut lesbar und fundiert. Spannend für alle, EU-Befürworter und -Skeptiker – und jene, die ihr politisches Wissen vertiefen wollen.

Bannmeilen

ausgezeichnet

Die andere Seite von Paris – Tolle Sprache und interessante Denkanstöße
Sacre-Coeur, Eiffelturm, Haussmann-Ästhetik. Das lieben wir an Paris. Doch es gibt auch eine andere Seite, die „93“. Jene Départements, die ein Teil von Paris sind und dabei eine ganz andere Stadt als der schöne Schein an der Seine.
Diese Banlieu, die dem Touristen und vielen Einheimischen unbekannten Vororte der französischen Hauptstadt, fernab aller Sehenswürdigkeiten, hat Anne Weber gemeinsam mit einem Freund durchstreift. Sie: vielfach ausgezeichnete, in Paris lebende, deutsche Autorin. Er ist Filmemacher, Sohn eines Algeriers und einer Französin und hat zumindest mental die „93“ nie wirklich verlassen. Eigentlich dienen die Spaziergänge einer Dokumentation der Olympiabaustellen. Wo neben Brachen, vergammelten Wohnsilos und Autobahnen glitzernde Stadien für die Weltspiele entstehen. Doch im Laufe des Buches „Bannmeilen“ erwandert sich die Autorin nicht nur ein komplexes Bild einer Parallelgesellschaft. Zwischen Autowracks, Müll und Camps unter Autobahnbrücken, trostlosen Spielplätzen und Drogendealern kommen immer mehr Fragen zur eigenen Sicht auf die Welt auf, auch im - oft ironischen Dialog – mit ihrem Begleiter.
Die langen Spaziergänge durch seelenlose Straßen, aufgelassene Cités, die dortigen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen und ihren Schicksalen sind spannend. Sie spähen buchstäblich über die unsichtbare Grenze zwischen den Bevölkerungsschichten, in die „Bannmeilen“ der Wohlstandsgesellschaft. Dabei entsteht ein neuer Blick auf viele schwierige Themen unserer Zeit, etwa auf die Frage nach Heimat, Menschenwürde und was eigentlich Diskriminierung ist. Äußerst interessant zu lesen, mit einer wunderbaren Sprache und nachhaltiger Wirkung. Daher nicht nur für Parisliebhaber geeignet.

Das Lebensfreude-Kochbuch

ausgezeichnet

Das Cover des Buches (Schrift/Farbe) gefällt mir nicht so gut, aber durch die tolle Leseprobe wurde ich auf das Buch neugierig und beim Durchblättern dann hat es mich begeistert. Tolle Fotos von Gerichten, die nach Jahreszeiten aufgegliedert sind, was ich sehr begrüße. So kann man sich bestens regional und saisonal versorgen und schließlich sind die Gelüste der einzelnen Jahreszeiten ja auch immer sehr unterschiedlich.

Sehr schön finde ich auch die Einstimmung auf die jeweiligen Jahreszeiten mit einer kleinen Geschichte, Tipps und Vorschlägen sowie jeweils 5 Lebensmitteln der Saison und eine kleine Beschreibung hierzu. Die Rezepte selbst hätte ich mir für dieses Buch etwas persönlicher gestaltet gewünscht. Sie sind wie in jedem Standard-Kochbuch: Was braucht man, wie lange dauert es, wie viele Kalorien hat das Gericht und natürlich die Beschreibung. Wobei die Zutaten einfach zu besorgen und die Rezepte sehr verständlich geschrieben sind. Dadurch verursachen das Einkaufen sowie das Kochen keinen Stress und genau so soll es ja auch sein um Lebensfreude zu verspüren.

Ausgesprochen gut finde ich ist, dass jedes Gericht mit einem tollen Foto versehen wurde, da ich nur durch die Fotos Lust auf das jeweilige Gericht bekomme und zum Nachkochen animiert werde. Und diese Fotos hier sind wirklich zum Anbeißen. Nett sind auch die kleinen Lebensweisheiten, die sich immer wieder durch das gesamte Buch ziehen.

Was ich unglaublich schön finde, ist das Rezept der Hühnersuppe mit Nudeln und dass hier Sternchennudeln verwendet worden sind. Sternchennudeln als auch Buchstabennudeln erinnern mich sehr an meine Kindheit und ich kann diese Suppe schon förmlich auf der Zunge schmecken. Mit Hummus und den ganzen orientalischen Gewürzen hab ich es nicht so, aber das Möhrenpesto will unbedingt gekocht werden.

Ich finde, in diesem Kochbuch ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ob Brot, Nachtisch, Suppen, Pizza, Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst - ein jeder dürfte hier etwas finden. Alles in allem ein tolles Buch, welches definitiv Lust macht ein paar neue Gerichte für sich zu entdecken.

Emrald (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Nicht weit von der Realität entfernt
Ich verzichte auf eine Beschreibung des Inhaltes, da diese bereits genannt worden ist und kann an dieser Stelle nur sagen: Dieses Buch muss man gelesen haben.

Die Geschichte ist grandios. Absolut spannend und sehr flüssig zu lesen. Auch für Menschen, die mit diesem Genre nicht so vertraut sind. Bei mir war es auch das erste Buch dieser Art und es hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Vor allem weil es auch gar nicht so „Science fiction“ ist, sondern doch schon sehr Realitätsbezogen (sein könnte). Wer weiß, ob dass der ein oder andere von uns nicht auch schon erleben wird?

Die 2 Hauptcharaktere Julian und Kenda waren mir, jeder auf seine Art, auf Anhieb sehr sympathisch und der Schreibstil des Autos ist sehr fesselnd. Auch wenn ich mich weder mit KI, VR-Brillen, Zukunft Szenarien und dergleichen auskenne war ich von der ersten Seite an mit der Story fest verwurzelt, hab mir mein eigenes Bild vor Augen machen und so Handlung problemlos folgen können.

Das ganze Buch über werden Spannung und Lesefluss aufrechterhalten und man möchte es am liebsten in einem Rutsch durchlesen. Die am Ende noch im Raum stehenden Fragen machen definitiv Lust auf eine Fortsetzung und ich würde mich freuen, wenn das der Autor ebenso sieht.