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Crazzoline_leseratte
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Leseratte, Sportskanone, überzeugte low-carberin

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2024
Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber / Das schottische Bücherdorf Bd.4
Herzog, Katharina

Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber / Das schottische Bücherdorf Bd.4


sehr gut

Bereits zum 4. Mal bin ich gedanklich nach Schottland in das kleine Bücherdorf gereist. Katharina Herzog hat mir wieder tolle Lesestunden bereitet.

Ihr Schreibstil ist so angenehm, dass man immer weiter lesen möchte. Eine gelungene Mischung aus leichter Sommerlektüre, Liebesgeschichte mit rätselhafter Vergangenheit, gewürzt mit einer Prise Intriganz.

Im vierten und abschließenden Band der Reihe um das kleine Bücherdorf geht es um die Geschichte Anns und um ein geheimnisvolles Brautkleid, das scheinbar allen, die es tragen Pech bringt.

Für mich war es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. In allen 4 Teilen treten gewisse Personen, die Bewohner Swintons, immer wieder auf. Jeder der 4 Teile ist einer oder eines Hauptprotagonisten gewidemet. In Sommerzauber ist Ann an der Reihe. Sie führt in Swinton einen Vintage Laden, in welchem sie ein traumhaft schönes Brautkleid ausgestellt hat. Was keiner weiß, dieses Kleid hat ihr vor Jahren Pech gebracht.

Man kann die Bände der Reihe zwar einzeln lesen, dennoch empfiehlt es sich für das Gesamtverständnis die Reihenfolge einzuhalten.

Obwohl es sich um einen Liebesroman handelt, fehlt es der Geschichte zu keiner Zeit an Spannung. Es gibt unterschiedliche Blickwinkel und Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen.

Neben einer ordentlichen Portion Tragik, lebt auch dieser Band wieder von sehr vielen Zufälle, über die ich mehrfach schmunzeln musste.

Sehr gut gefallen hat mir, dass auch wieder die Thematik rund um Bücher, das Lesen und das Autorendasein gut in das Geschehen eingeflochten wurden.

Sommerzauber rundet die Reihe gelungen ab.

Wer eine Romanreihe lesen möchte, die luftig leicht zu lesen ist, berührende Themen aufgreift und in einem traumhaften schottischen Bücherdörfchen spielt, dem lege ich die 4 Bände von "das kleine Bücherdorf" wärmstens ans Herz.
4,5 🌟

Bewertung vom 25.09.2023
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


sehr gut

Das Cover, der Titel und der Klappentext haben mich neugierig gemacht.
Das Buch wurde letztes Jahr sehr gehyped und ich war mir nicht sicher, ob meine Erwartungen vielleicht zu hoch sein werden...einer der Gründe, warum ich es erst jetzt gelesen habe.

Gleich vorab, die Geschichte war anders, als erwartet.
Am Anfang wusste ich nicht so richtig, wohin das Ganze führen wird.
Im Mittelteil empfand ich ein paar unnötige Längen.
Der Schreibstil hat mir aber sehr gut gefallen. An den richtigen Stellen humorvoll, sodass ich mehrfach herzhaft lachen musste. Dann gab es Passagen, die mich wütend gemacht haben, auf das damals vorherrschende Frauenbild.

Protagonistin Elizabeth wurde meiner Meinung nach passend charakterisiert und ich mochte ihre Art.

Eine Frage der Chemie ist ein Roman und kein Tatsachenbericht. Die Geschichte ist so, wie sie geschrieben ist, sicher nicht realistisch, aber das muss sie auch gar nicht.

Die Idee mit Hund Halbsieben fand ich witzig. Besondere Menschen dürfen auch besondere Hunde haben.

Das Ende gibt der Geschichte einen runden Abschluss und mir hat es gefallen, auch wenn hier sehr viele Zufälle reingespielt haben.

Es mag sicher Leser*innen geben, die eine seriösere Handlung erwartet haben.
Die Portion Humor und die kleine Prise Phantasie haben Elizabeths Geschichte für mich aufgelockert.

Ich habe Eine Frage der Chemie sehr gern gelesen.

Bewertung vom 25.09.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

"Mit kalter Präzision" ist der Auftakt der Rechtsmedizin-Thriller-Reihe um Dr. Sabine Yao, neue stellvertretende Leiterin der rechtsmedizinischen Spezialeinheit "Extremdelikte" des BKA.

Bereits der Titel, das Cover und der Klappentext, haben mich neugierig auf das Buch gemacht.

Um es kurz zu machen, der Autor hat mich mit diesem Thriller absolut überzeugt.

Ich mochte vor allem die vielen rechtsmedizinischen Details. Ich habe mich gefühlt, als stünde ich direkt neben Frau Yao im Sektionssaal.

Wichtig zu wissen, wo Rechtsmedizin-Thriller draufsteht, ist auch Rechtsmedizin drin.
Neben der Suche nach dem Täter, geht es in diesem Buch natürlich auch um das wie.

Genau wie Sabine Yao hatte ich mehrfach ein großes Fragezeichen im Kopf. Wie hat der Täter das gemacht? Womit hat er sein Opfer getötet und vor allem, wie kann man ihm seine Tat nachweisen?

Der Thriller enthält sowohl ruhigere, als auch rasante Abschnitte.
Vor allem am Ende steigt der Spannungsbogen rasant an.
Eine gelungene Mischung.

Sabine Yao war mir bereits aus dem Kurzthriller "kaltes Land" bekannt und sympathisch.
Nun freue ich mich auf weitere spannende Fälle mit ihr.
Sehr gut gefallen hat mir, dass viele Personen aus den vorigen Tsokos Thrillern wieder auftreten.

Fazit: Ein Muss für alle Fans von Thrillern oder Krimis mit rechtsmedizinischem Background.

Bewertung vom 25.09.2023
Ich war erst Fünf
Feyli, Melanie

Ich war erst Fünf


sehr gut

Die Autorin hat mit "Ich war erst fünf" ein ganz besonderes Buch geschrieben.
Mit viel Liebe zum Detail wurde der komplizierte Ablauf einer Traumatherapie in ein gut durchdachtes Hexenmärchen verpackt.

Begriffe wie Dissoziation, inneres Kind, Achtsamkeit und die Täterentmachtung werden verständlich erklärt.

Es handelt sich vom Aufbau nicht um einen klassischen Roman. Es gibt immer wieder Merkkästen mit Begriffserklärungen.

Auch wenn es sich hier um ein Märchen handelt, ist die Thematik echt harter Tobak und definitiv nicht für jeden geeignet. Das Buch liest man nicht mal eben nebenbei. Ich habe bestimmt eine Woche mit Pausen gelesen.

Worum geht es?
Hexe Funktionella wurde bereits im Alter von 5 Jahren von ihrer Oma Perfekta misshandelt und missbraucht. Nach einem Schicksalsschläg gerät ihr scheinbar normales Leben aus den Fugen. Die Erinnerungen kommen ans Tageslicht. Für ihre Tochter Schillerella steht fest, Funktionella muss eine Therapie machen.
Es geht nach Schloss Geistreich, die Schule für das kleine Ich. Dort unterrichten Herr Mutmacher, Frau Freudentänzerin, Frau Achtsamkeit, Herr Innere Stärke, Frau Selbstliebe...
Dort lernen die Schüler beispielsweise, mit Schuld, Scham, Schmerz und Angst umzugehen.
Auch die Täterentmachtung wird thematisiert und bildet das große Finale der Geschichte.

"Eine Täterentmachtung... ist das seelische Erklimmen des Mount Everests."

Besonders berührend fand ich auch den Anhang, in welchem die Autorin nochmal unbeschönigt über ihre Vergangenheit spricht.
Was sie erlebt hat, wünscht man nicht seinem größten Feind .

Ich empfehle das Buch jedem, der mit der Thematik klarkommt.

4,5 Sterne von mir.

Bewertung vom 12.07.2023
Pina Colada Küsse
Moore, Daisy

Pina Colada Küsse


sehr gut

Das sommerlich, karibische Cover hat mich direkt neugierig gemacht auf das Buch.
Es hat mir angenehme Lesestunden bereitet. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig, man kann das Buch an einem heißen Sommertag am Stück lesen.
Was die Geschichte angeht, so hat mich die Autorin überrascht. Ich hätte etwas ganz anderes erwartet. Wer glaubt, hier geht es nur um eine seichte Liebesgeschichte am Pool und Strand, der täuscht sich.
Emma, frisch getrennt, reist in die Karibik in den Urlaub. An ihrem Hotel angekommen, gibt es direkt einen Zwischenfall, weshalb alle Gäste auf andere Hotels verteilt werden.
So auch Terry, ein Mann, den Emma zunächst unsympathisch findet. Im weiteren Verlauf lernen sich die beiden näher kennen, doch Terry ist für Emma geheimnisvoll. Er gibt nichts über sich Preis, weshalb sie irgendwann vermutet, er könnte in kriminelle Geschäfte verwickelt sein.
Dann gibt es noch Jacob. Er flirtet heftig mit Emma und erwartet sich mehr von ihr.
Zwischen Cocktails, Karibikfeeling und 2 gutaussehenden Männern, versucht Emma mit ihrer gescheiterten Ehe und der Enttäuschung zurecht zu kommen.

Man merkt, dass die Autorin auch Thriller schreibt. Die Geschichte enthält auch viele spannende Passagen und man weiß lange nicht, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird.

Fazit: Urlaubsroman meets Abenteuer. Vor allem für Leserinnen und Leser geeignet, denen reine Liebesromane zu seicht sind.

Bewertung vom 06.07.2023
Der Lehrmeister: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Lehrmeister: Thriller


ausgezeichnet

Auch mit ihrem neuesten Thriller "der Lehrmeister" konnte mich Catherine Shepherd wieder fesseln.

Es handelt sich um einen Thriller der Laura Kern Reihe.

Der Schreibstil war wieder gewohnt spannend von Anfang an. Damit es dem Leser nie langweilig wird, gibt es wechselnde Blickwinkel, eine Tätersicht und in regelmäßigen Abständen eine weitere Leiche.

Auch an möglichen Verdächtigen spart die Autorin nicht. Viele Personen verhalten sich komisch, aber ein richtiges Motiv kann man lange nicht finden.

Auch bei der Täterperspektive achtet die Autorin darauf, dass nie zu viel verraten wird. Vor allem in der zweiten Hälfte versucht man herauszufinden, ob man eine wichtige Information überlesen hat, was den Täter angeht. Auch wenn sich viele Fragezeichen nach und nach auflösen und auch der Täterkreis zunehmend eingeschränkter wird, fehlt fast bis zum Schluss das letzte Puzzleteilchen.

Was den Spannungsbogen angeht, steigt die Autorin direkt mit dem ersten Opfer ein. Vor allem in der zweiten Hälfte steigt die Spannung nochmal sprunghaft an. Auf den letzten 50 Seiten rutscht man als Leser nervös hin und her.

Fazit: Auf Catherine Shepherd ist Verlass. Immer fesselnd von Anfang bis zum Schluss.

Bewertung vom 06.07.2023
Dorf, Stadt Fluss (eBook, ePUB)
Lehmbeck, Sabine

Dorf, Stadt Fluss (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieses Buch hat mir wirklich amüsante Lesestunden beschert. Es ist eine herrlich leichte Lektüre für Zwischendurch.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge.
Die Geschichte wird aus der Ich Perspektive von Protagonistin Ela Brockmeyer erzählt. Sie lebt seit 50 Jahren in einem kleinen Dorf bei Hamburg und hat beschlossen über ihre Erlebnisse ein Buch zu schreiben. Dabei erzählt sie von ihrer Kindheit, der Jugend, der Hochzeit und ihrem Familienleben. Das Landleben wird hier ordentlich auf die Schippe genommen. Aber auch ein paar ausgewählte Erlebnisse aus der Stadt laden zum Schmunzeln ein. Das Manuskript mit den jeweiligen Geschichten gibt sie ihrer Tante Tilda, auch TT genannt.
Am Ende jedes Kapitels gibt TT ihren Senf zur jeweiligen Geschichte ab. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund.

"Gemeinsam erinnern sich Ela und ihre Tante an alte Zeiten, die nicht immer nur gut waren."

Beim Lesen habe ich mich immer wieder an meine eigene Kindheit auf dem Dorf erinnert. Auch wenn ich noch keine 50 Jahre Lebenserfahrung habe, so musste ich oft schmunzeln, da mir einiges bekannt vor kam.

Fazit: Ein bunter Strauß an Erinnerungen vonäm Leben auf dem Dorf und Ausflügen in die Stadt, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Humor.

Bewertung vom 06.07.2023
Gleich unter der Haut
Obermanns, Berthe

Gleich unter der Haut


ausgezeichnet

"Gleich unter der Haut" war ein Lese-Highlight für mich.
Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, wie mich die Geschichte von Niklas und Lou gefesselt, schockiert und getroffen hat.
Berthe Obermanns Schreibstil hat mich auf ganz besondere Weise berührt.
Die Personen waren perfekt charakterisiert. Die Autorin spielt gekonnt mit der Sprache. An den richtigen Stellen direkt und pointiert. Dann gab es auch Stellen mit Interpretationsspielraum. Es wurde nie zu viel gesagt.

Es geht um Themen wie Verlust und Trauer, Suizidalität, Depression, Selbstverletzung, Essstörung, Vertrauen und Freundschaft. Das Buch ist definitiv keine leichte Kost. Ich musste das Gelesene zunächst mental verdauen.

In Protagonist Niklas konnte ich mich von Anfang bis zum Schluss gut hinein versetzen.
Seine Eltern kamen bei einem Autounfall ums Leben. Völlig überfordert mit der Pflege seiner dementen Oma, konnte er den Verlust seiner Eltern nie verarbeiten. Er versucht nur zu funktionieren, hat kein eigenes Leben mehr, kann das Verhalten seiner Mitmenschen nicht verstehen.
Dann trifft er Lou. Sie phasziniert ihn vom ersten Moment. Sie ist anders. Ein bisschen wie er. Doch Lou bleibt immer geheimnisvoll, gibt nur wenig von ihrer Vergangenheit Preis.

Die Stimmung von Niklas kann man als Leser*in ganz deutlich spüren. Er war mir direkt sympathisch.Die Geschichte wird hauptsächlich aus seiner Perspektive erzählt.
Es gibt auch mehrere kurze Kapitel über Lou. In diesen Abschnitten erfährt man häppchenweise etwas über sie. Ansonsten bleibt Lou für Niklas und für den Leser nicht richtig greifbar. Man kann Vieles erahnen, was sich erst ganz am Ende bestätigt.

Das Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen. Allerdings musste ich auch mehrfach tief Luft holen. Die Geschichte trifft mitten ins Herz.

Ich empfehle das Buch jedem, dem die Thematik nicht zu viel ist.
Berthe Obermanns hat für mich ein Highlight geschrieben.