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Benutzername: 
Hannah

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2023
Herzsprechstunde
Eifert, Sandra;Kirschner-Brouns, Suzann

Herzsprechstunde


sehr gut

Das Buch bietet einen wahnsinnig großen Überblick über das (weibliche) Herz.
Die Autorinnen wollen die Geschlechter Unterschiede hervorheben, was ihnen sehr gut gelungen ist.
Leider ist das Buch für Menschen, die keine Medizin studiert haben oder durch ähnliche Ausbildungen Einblick in die Medizin haben doch recht anspruchsvoll. Es wird wirklich so gut es nur geht erklärt, aber dennoch ist es mir teilweise schwer gefallen, mitzukommen bei den medizinischen Begriffen. Dennoch hätte ich mir nicht gewünscht, dass es anders geschrieben wäre - Man kann ja Symptome/Krankheitsbilder, die einen nicht so sehr interessieren überspringen und so ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das eigene Thema vorkommt.
Es muss einem einfach bewusst sein, dass es keine Bettlektüre ist ;)
Gefallen haben mir auch die wertvollen Tipps allgemein für Arztgespräche und auch bei speziellen Krankheiten, wenn z.B. eine Chemotherapie ansteht: dass man den Arzt*die Ärztin darauf hinweisen sollte, dass z.B. bestimmte Dosen an den eigenen Körper angepasst werden sollen und wie man dies berechnen kann.
Vor allem auch die Ausrichtung, was man vorbeugend auch mit pflanzlichen Mitteln für die eigene Herzgesundheit tun kann fand ich wertvoll!
Interessant fand ich auch den letzten (kleinen) Abschnitt, in dem auch die seelische Komponente beleuchtet wurde unabhängig von evidenzbasiertem Wissen: dennoch sehr informativ und wer sagt schon, dass nur richtig ist, was durch wissenschaftliche Studien bewiesen ist. Das "alte" Wissen wird aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet und ein guter Überblick darüber vermittelt. Es war für mich eine gelungene Mischung aus verschiedenen Bereichen.
Gefehlt hat mir lediglich, dass nur zu hoher Blutdruck als Thema vorkommt.
Zu niedriger Blutdruck macht mir auch Probleme und es hätte mich interessiert auch darüber etwas zu lesen.

Bewertung vom 09.10.2023
Wir müssen gar nichts!
Maylou, Hannah

Wir müssen gar nichts!


sehr gut

Das Buch ist klar und verständlich geschrieben und die Autorin behandelt einige sensible Themen, über die man sich vielleicht nicht immer im Privaten auszutauschen traut. Außerdem weiß man ja nie, ob man sich in der eigenen Bubble befindet und über manche Themen eine allgemeinere Statistik lesen zu können, fand ich einfach interessant. Ein gutes Beispiel, über das ich mir definitiv mehr Aufklärung wünschen würde, war, wie viele Frauen über Vaginalsex zum Höhepunkt kommen.
Zu berücksichtigen ist nur, dass die Statistiken nicht sehr wissenschaftlich belastbar sind, da sie Umfragen aus ihrer Community nutzt. Eine gewisse Orientierung gibt es aber dennoch.
Zu bemängeln habe ich auch, dass die Zitate nicht immer klar gekennzeichnet waren und teilweise hätte ich mir ein besseres Lektorat gewünscht.
Ich persönlich finde den Titel nicht ganz passend, weil ich es eher allgemein als Ermutigungsbuch wahrgenommen habe, zu sich selbst zu stehen, als etwas nicht tun zu müssen.
Einige Stellen habe ich inhaltlich noch sehr positiv in Erinnerung, z.B. hat die Autorin für Dehnungsstreifen einen besonders interessanten Begriff.
Außerdem fand ich das Thema interessant, in dem sie Frauen ermutigt, zu ihrem Körper zu stehen und nicht nur das Äußere wahrzunehmen sondern auch dankbar zu sein, was er alles leistet und wozu er in der Lage ist.
Auffallend ist auch, dass sie konsequent so gendert, dass sich beispielsweise auch Trans-Personen angesprochen fühlen können. Manches klingt dadurch aber auch leicht merkwürdig:
Beispielsweise wird an einer Stelle vom Gegenüber gesprochen, in der Wiederholung wird als Pronomen "es" verwendet.
Was ich auch sehr interessant fand, war eine geschichtliche Einordnung darüber, wie es zum Patriarchat kam. (Das gab's nämlich nicht schon immer! ;)
Auch die Zusammenstellung über die männliche Sicht und Interpretation der Menstruierenden hat mir neue Einblicke gebracht. Besonders die Schlüsse, die sie daraus zieht, weshalb vor allem Männer immer noch bei der Menstruation an etwas schlechtes denken, das es zu verstecken gilt, fand ich bemerkenswert, wenn ich auch nicht sicher bin, ob ich der gleichen Meinung bin.
Ich könnte noch weitere Stellen aufzählen, will aber ja nicht das ganze Buch verraten.
Wichtig fand ich auch das Kapitel über Partnerschaftlichen Sex - es müsste noch viel mehr Frauen bewusst werden, dass auch Männer nicht pauschal immer Sex wollen. Hilfreich können denke ich auch die Gesprächstipps zum Thema Beziehung und Sex sein.
Es waren vielleicht wenige ganz neue Erkenntnisse für mich im Buch zu finden, aber manches war mir mindestens nicht ganz bewusst und es war auch einfach interessant zu lesen.