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Benutzername: 
Lies
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2022
The Moment I Lost You / Lost Moments Bd.1
Weiler, Rebekka

The Moment I Lost You / Lost Moments Bd.1


ausgezeichnet

Von einem gelungenen Roman erwarte ich nicht nur eine schöne Liebesgeschichte, sondern auch eine tiefergehende Botschaft, die mich noch lange nach dem Lesen weiter beschäftigt.

"The Moment I lost You" liefert beides und zwar auf hervorragende Weise. Ich war schon nach den ersten Seiten absolut gefesselt von diesem Buch und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Dieses Buch beschäftigt sich mit der Thematik von Trauer, Verlust, Schuld und Vergebung und das auf so einfühlsame und intelligente Weise, dass es in diesem Genre wirklich seinesgleichen sucht. Ich will hier nicht zu viel vorweg nehmen, aber die innere Reise der Protagonisten zu Heilung und Aufarbeitung geht wirklich unter die Haut.

Tolle, glaubhafte Storyline

Stark ist auch die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Hauptfigur Mia und Nathan. Die Ausgangssituation ist denkbar kompliziert, immerhin trägt Nate die Schuld am Tod von Mias bestem Freund - ein Verlust, der sie auch nach vier Jahren noch sehr beschäftigt und belastet. Dennoch erscheint ihre Annäherung aneinander niemals unlogisch oder weit hergeholt.

Geschickt in die Handlung eingeflochtene Enthüllungen werfen für mich als Leser zudem ein neues Licht auf vergangene Szenen und sorgen dafür, dass ich die Beweggründe der Figurebund ihr Verhalten immer besser nachvollziehen kann, je besser ich sie und ihre Vergangenheit kennenlerne.

Starke Charakterentwicklung, tolle Protagonisten

Üerhaupt fand ich die Charakterentwicklung unglaublich stark. Die Autorin hat ein Händchen dafür, glaubhafte und lebensnahe Figuren zu erschaffen, zu denen ich als Leser eine sehr starke emotionale Bindung aufgebaut habe.

Und das gilt nicht nur für die beiden Protagonisten. Selbst die Nebenfiguren sind wunderbar ausgearbeitet und die Autorin hat die perfekte Balance getroffen, sie alle mit interessanten und detaillierten Backstorys auszustatten, ohne sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren oder von der zentralen Storyline abzulenken. Ich für meinen Teil bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band der Reihe, der andere Figuren aus der Clique in den Fokus stellt.

Wichtige Leitthemen, einfühlsam behandelt

Die wichtigen Leitthemen von Trauer, Schuld und Vergebung werden mit viel Fingerspitzengefühl und Realismus behandelt. Die vermittelte Botschaft ist sehr wichtig und kann hoffentlich auch Lesern in ähnlichen Situationen weiterhelfen. Trauer ist eine Reise, die sehr individuell ist - es gibt keinen vorgeschriebenen Rahmen, wann und wie jemand einen Verlust zu verarbeiten hat. Sich Hilfe zu holen ist ein Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge, keine Schwäche.

[Achtung, leichter Spoiler: Auch die Art, wie Nathan mit seinen Schuldgefühlen umzugehen lernt, ist sehr gut und realistisch beschrieben. Auch hier handelt es sich um einen Prozess, der zum Ende des Buches noch nicht abgeschlossen ist - aber man sieht, dass er den Weg in die richtige Richtung gefunden hat. Mias Unterstützung hat ihm dabei geholfen, aber letztlich musste diese Entwicklung aus ihm selbst heraus erfolgen.]

Die stellenweise fast poetische, dabei aber sehr klare und bildhafte Sprache hat für mich das Ganze noch perfekt abgerundet. Ich finde, die Autorin hat einen wunderschönen Stil, der mir sofort Lust auf weitere Werke von ihr gemacht hat. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von ihr.

Für "The Moment I lost You" gibt es von mir auf jeden Fall fünf Sterne und eine dicke Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.09.2020
Firewall
Lange, Erin Jade

Firewall


ausgezeichnet

Seit sich ein Mitschüler an Elis Schule aufgrund von Mobbing selbst in Brand gesetzt hat, gelten landesweit strenge Regeln für die sozialen Medien und die Kommunikation von Jugendlichen im Internet.

Eli widersetzt sich als außergewöhnlich begabter Hobby-Hacker aber nicht nur diesen Bestimmungen, sondern hat bereits ganz andere Coups gelandet - und sich dabei auch schon an den Rand der Legalität bzw. knapp darüber hinaus gewagt.

Das will er allerdings nicht wieder tun. Die Hacker-Ethik ist Eli sehr wichtig, er will seine Fähigkeiten nicht für illegale Dinge nutzen. Sein Traum ist es, als Profi-Hacker für ein großes Unternehmen viel Geld zu verdienen - am besten direkt nach dem High School Abschluss.

Kein Wunder, dass er nicht widerstehen kann, als zwei Mitschüler ihn bitten, sie bei ihrem Bewerbungsprojekt für einen wichtigen Hacker-Wettbewerb zu unterstützen. Eine einmalige Chance, denn bei einem Sieg könnte Eli tatsächlich von einem seiner Traum-Arbeitgeber entdeckt werden. Titel der Website soll "Freunde von Springer" sein, denn das Ziel ist es, das tote Mobbing-Opfer zu rächen. Alle, die ihn gequält haben, sollen nun selbst online bloß gestellt werden.

Und damit gerät Eli auf eine moralische Rutschbahn, die ihn immer weiter in die Grauzone der Ethik und Moral befördert und viele Fragen aufwirft.

Hat jemand, der Schlimmes tut, es tatsächlich verdient, selbst schlimm behandelt zu werden? Und wer hat das Recht, solche Taten zu bewerten und beurteilen? Wo liegt die Grenze zwischen Rache und Gerechtigkeit? Ist es in Ordnung, sich auf dieselbe Stufe zu begeben wie die Täter? Und wie weit darf man dabei gehen?

Eli besitzt eigentlich einen starken moralischen Kompass. Diesen lässt er jedoch aus verschiedenen Gründen immer wieder außer Acht - etwa wegen seines Ehrgeizes oder wegen seines Temperaments. Er lässt sich von seinem Teamkollegen zu Dingen hinreißen, die er eigentlich selbst nicht gut findet. Dieses moralische Dilemma macht ihn einerseits zu einer sympathischen und realistischen Hauptfigur, sorgt andererseits aber auch für Spannung. Toll fand ich auch die Beschreibung seines sozialen Umfelds, das am Schluss eine wesentlich wichtigere Rolle für ihn spielt als er sich anfangs hätte eingestehen wollen.

Die beiden Grundthemen des Buches sind Mobbing und Rache vs. Gerechtigkeit. Beides wird sehr spannend und klug behandelt und regt zum Nachdenken an. Das hat mir sehr gut gefallen und im Rahmen dessen fand ich auch den Schluss wirklich gelungen. Jedenfalls hat mich das Buch auch nach dem Lesen noch lange beschäftigt und ich habe viel darüber nachgedacht.

Der Schreibstil ist flüssig und liest sich schnell und angenehm. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das Buch inhaltliche Längen hatte, sondern fand es durchgehend interessant und spannend. Außerdem ist es für Jungs und Mädels gleichermaßen geeignet und auch für verschiedene Altersklassen eine tolle und aktuelle Lektüre. Man muss kein Computer-Enthusiast sein, um sich mit Eli zu identifizieren und mit ihm mitzufiebern. Ich könnte mir "Firewall" gut als Klassenlektüre für die weiterführenden Schulen vorstellen.

Eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne von mir!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2020
Pretty Dead. Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte (Romantic Suspense meets Dark Academia)
Hasse, Stefanie

Pretty Dead. Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte (Romantic Suspense meets Dark Academia)


ausgezeichnet

Ein neuer YA-Thriller, der in einem Atemzug genannt wird mit "Pretty little Liars" und "One of us is lying"? Da war klar, dass ich den unbedingt lesen muss! Ich war gespannt, ob das Buch von Stefanie Hasse dem Vergleich mit den anderen, sehr erfolgreichen Werken gerecht wird.

Fazit: Ich wurde nicht enttäuscht. Die Story war spannend bis zum Schluss und trotz allen Rätselratens hat mich die Auflösung absolut überrascht.

Die Spannung wird auch zwischendurch hervorragend gehalten. Es gab keine Längen oder langweiligen Stellen - im Gegenteil. Das Buch ist sehr dicht geschrieben und ich hatte Schwierigkeiten, es aus der Hand zu legen - am liebsten hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen (ist nur leider nicht so einfach mit drei Kindern ^^). Auch die Sprache ist sehr schön. Klar und bildhaft, dazu angenehm zu lesen, stilistisch wirklich gut.

Das Mitfiebern, Raten, Spekulieren und Kombinieren macht bei diesem Buch richtig Spaß: Was hat es mit dem Unfall auf sich? Wer verschickt die geheimnisvollen Botschaften? Wer hat Sarah umgebracht? Ist es dieselbe Person? Und handelt es sich um ein Mitglied der Clique? Aber um wen?

Die Mitglieder der Clique sind hervorragend und realistisch ausgestaltet - mit Ecken und Kanten, dabei aber trotzdem jeder auf seine Art sympathisch. Ich liebe Charaktere, die nicht in ein Schwarz-weiß-Schema passen. Auch die Nebenfiguren erfüllen diese Voraussetzung und wirken sehr lebensnah. Jeder hat seine Rolle in der Geschichte zu spielen.

Eine Liebesgeschichte gibt es auch und zwar zwischen Brooke und Chase, der besten Freundin und dem Ex der Toten. Mit den Beiden habe ich sehr mitgefiebert und ihnen unbedingt ein Happy End gewünscht. Allerdings steht ihnen viel im Weg - nicht nur Sarahs Tod, sondern auch diverse Schatten aus der Vergangenheit. Werden sie es schaffen, diese Hindernisse zu überwinden oder zerbricht ihre Liebe?

Insgesamt ein wirklich lesenswertes Buch - verdiente fünf Sterne von mir!!!

Bewertung vom 06.07.2020
SCHLEICH® Horse Club - Mia traut sich

SCHLEICH® Horse Club - Mia traut sich


ausgezeichnet

Ein tolles Buch für pferdebegeisterte Leseanfänger.

Meine Tochter ist sieben und in der ersten Klasse. Durch die Corona-Einschränkungen müssen wir sehr viel zuhause Lesen üben und brauchen entsprechend viel Lesestoff. Das ist gar nicht so einfach, weil meine Tochter keine Leseratte ist, die alles verschlingt, sondern Bücher braucht, die ihr richtig gut gefallen und sie motivieren.
"Mia traut sich" war perfekt für sie.

Sie kennt Mia und die Horse Club Mädchen von den Hörspielen, der Zeitschrift und den Büchern für Ältere, von denen ich ihr schon ein paar vorgelesen habe. Deshalb war sie sehr begeistert, dass es ein Buch mit diesen Charakteren gibt, das sie auch selber lesen kann. Die Geschichte hat ihr auch sehr gefallen. Mit Mia konnte sie sich richtig gut identifizieren und hat ihr fest die Daumen gedrückt.

Was mir als Mutter besonders gut gefallen hat:
- Gut verständliche Sprache, aber nicht zu simpel gestrickt
- Guter Wortschatz
- Kurze Kapitel motivieren zum Weiterlesen
- Gute Länge insgesamt für Leseanfänger
- Sympathische Charaktere
- Schöne Geschichte mit guter Botschaft
- Hochwertige Aufmachung

Was meiner Tochter besonders gut gefallen hat:
- Dass die Horse Club Mädchen vorkommen
- Gut zu lesen
- Tolle Bilder
- Sehr schönes Cover
- Geschichte ist sehr spannend
- Spotty :)

Sie hat manche Szenen auch mit ihren Horse Club Figuren von Schleich nachgespielt und die Geschichte noch weitergesponnen. Das Buch regt also die Fantasie und Vorstellungskraft an. Das fand ich wirklich toll.

Und das andere Erstlesebuch vom Horse Club steht jetzt natürlich ganz oben auf der Einkaufsliste. Ich hoffe, es wird noch viele in dieser Reihe geben! Fünf Sterne***** von uns!

Bewertung vom 12.09.2019
Fips will keine Schildkröte mehr sein
Gruber, Simone

Fips will keine Schildkröte mehr sein


ausgezeichnet

Wenn man ein Buch noch gar nicht ganz aus dem Karton gezogen hat und das große Kind schon ehrfürchtig haucht: "Oooh, lesen wir heute gleich das schöne Buch?" - dann weiß man, dass man einen Volltreffer gelandet hat!

Die süße Geschichte von Fips gehört mittlerweile schon zu unserem Abendritual. Der Text ist von der Länge her perfekt, dass unsere kleine Maus (2 Jahre) wirklich von Anfang bis Ende begeistert mithört - und dabei witzig und spannend genug, dass die Große (6 Jahre) es auch immer wieder hören möchte. Sie liebt die Wortspielereien und Wortneuschöpfungen und hat auch schon selbst so einige Mischmasch-Tiere erfunden in Anlehnung an das Buch.

Das zauberhafte Bilderbuch regt die Fantasie an und wird auch beim x-ten Mal vorlesen für mich als Mama nicht langweilig. Das liegt zum einen an dem schönen Text mit der wichtigen Botschaft ("Du bist gut so wie du bist!"), zum anderen auch an den wundervollen Bildern. So farbenfroh und lebendig, dass wir uns alle gar nicht sattsehen können. Ein Highlight sind die kleinen Details und "Nebengeschichten", die man zum Teil erst beim mehrmaligen Anschauen entdeckt. Die haben sogar meinen Mann total begeistert.

Zu guter Letzt habe ich mich sehr über die hochwertige Verarbeitung gefreut. So ein Buch macht auch im Bücherregal richtig was her und ist jedes Mal eine Freude, wenn man es in die Hand nimmt. Ebenfalls ein Pluspunkt ist der niedliche Bastelbogen. So eine tolle Idee! Das wird ein schönes Projekt für den nächsten Regentag.

Tipp: Auf der Seite des Verlags gibt es auch Ausmalbilder zum Ausdrucken. Meine Mädels waren hin und weg, dass sie ihren neuen Helden selber ausmalen konnten.

Bewertung vom 21.07.2014
Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte
Park, Jessica

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte


ausgezeichnet

EIN SUPERLATIV DER AKTUELLEN TEENIE-LITERATUR

****Inhalt

Alptraum zum Semesteranfang: Statt in der erwarteten Studenten-WG landet Julie auf der Straße vor einem Burrito-Laden (ausgerechnet Burritos!). Zum Glück kommt sie vorübergehend bei einer alten Studienfreundin ihrer Mutter unter. Dort trifft sie auf den sympathischen Supernerd Matt, die altkluge und etwas seltsame Celeste und den schweigsamen Papp-Finn. Dass Papp-Finn so wenig Tiefgang beweist, ist kein Wunder: Es handelt sich um einen Pappaufsteller von Finn, dem ältesten Sohn der Familie, der sich gerade auf Weltreise befindet. Celeste vergöttert ihren Bruder und vermisst ihn schmerzlich.

Aber Julie ist überzeugt: Es muss noch mehr hinter dem merkwürdigen Verhalten der 13-jährigen stecken. Doch zu dem Thema schweigt die Familie hartnäckig. Auch Finn, den sie per Facebook kontaktiert, weicht aus. Julie nimmt sich fest vor, Celeste aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Bei ihren Versuchen, hinter das Geheimnis zu kommen, freundet sie sich mit Matt an … und auch Finn kommt sie (trotz der großen Entfernung) immer näher.

****Kurzmeinung

Manchmal hat man das Glück, einem Buch zu begegnen, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen will: Das hier ist so ein Buch. Ich habe mir direkt im Anschluss das englische Original (Flat Out Love) für meinen Kindle geholt, weil ich die deutsche Übersetzung schon so genial fand, dass ich nun auch die Schreibe der Autorin selbst kennenlernen will. Und dann warten auch noch Teil zwei und drei („Flat out Matt“ und „Flat Out Celeste“) auf mich …

****Wunderschönes Cover

Zwar lasse ich mich von einem gelungenen Cover ebenso sehr beeindrucken wie wohl die meisten Leser, aber normalerweise gehe ich in einer Rezension nicht darauf ein, weil es für das Leseerlebnis nicht so entscheidend ist und eine Rezension sich ja möglichst auf alle Ausgaben eines Buch beziehen sollte. Trotzdem möchte ich hier ein Lob aussprechen – dieses Cover ist eines der schönsten, die ich seit langem gesehen habe. Zusammen mit der hochwertigen Hardback-Gestaltung und dem traumhaften Inhalt hat sich „Im freien Fall“ schon einen Platz in meinem Show-Regal für besonders schöne Bücher gesichert.

****Charaktere, die ans Herz wachsen

Die Charaktere sind genial gezeichnet, sympathisch, lebensnah und dreidimensional (sogar Papp-Finn) … Julie mit ihrer frechen Schnauze und dem großen Herzen hat mir auf Anhieb gefallen. Auch den anderen Figuren, etwa Julies Freundin Dana, der superintelligente Matt oder die eigenwillige Celeste würde ich zu gerne mal im wahren Leben begegnen – auch wenn sie durchaus ihre Ecken und Kanten haben.

****Berührende Story

Die Story ist kreativ und ungewöhnlich. Sie folgt definitiv nicht dem „Schema F“ der Jugendliteratur. Wer einfach nur eine seichte Liebesgeschichte erwartet, wird sich wundern. „Im freien Fall“ hat sehr viel Tiefgang und behandelt durchaus ernste Themen, bei denen ich stellenweise schon auch mal schlucken musste. Trotzdem bewahrt es sich eine Heiterkeit und einen Optimismus, der sich durch das ganze Buch zieht und auch nach dem letzten Zuklappen noch lange beim Leser bleibt. Ein Buch, das einem den ganzen Tag über ein gutes Gefühl gibt!

****Wunderbare, spritzige Sprache

Die Übersetzung ist sehr gelungen – das Buch liest sich so locker und unterhaltsam, dass ich an einem einzigen Nachmittag komplett durchgerauscht bin. Die Schreibe ist sehr gekonnt, witzig und amüsant und behandelt auch ernste Themen nicht beklemmend. Ich bin schon gespannt auf die Originalausgabe und die Fortsetzungen.

****Fazit: Unbedingt lesen!!!

Witzig, berührend, heiter, amüsant, ernst, tiefgängig, optimistisch, lebensfroh, romantisch, traurig, einzigartig … mir fallen gar nicht genug Adjektive ein, um dieses großartige Buch zu beschreiben. Also am besten: einfach selber lesen!!!

Egal, ob Jugendliche (ab zwölf) oder Erwachsene - dieses Buch wird viele Leser faszinieren.

Bewertung vom 15.07.2014
Auf den Schwingen der Sterneneule
Seven Deers, Sanna

Auf den Schwingen der Sterneneule


ausgezeichnet

Inhalt

In einer kanadischen Nebelnacht begegnet die Deutsche Sarah der Indianerin Little Drum und deren Tochter Elizabeth. Eine schicksalshafte Begegnung, denn Little Drums weiser Rat rettet Sarahs ungeborener Tochter das Leben. Jahrzehnte später erreicht Sarah und ihre Tochter Stella ein Brief: Little Drum ist gestorben und möchte, dass die beiden ihrer Begräbniszeremonie beiwohnen. Im Indianerreservat werden Sarah, Stella und Stellas Sohn Niklas mit der harten Lebensrealität der Ureinwohner konfrontiert.

Und nicht nur das: Auch eine Umweltzerstörung mit katastrophalen Ausmaßen findet hier statt, beim lukrativen Ölsands. Plötzlich verschwindet der Ehemann von Little Drums Enkelin Lynn. Wusste er zuviel über die dubiosen Machenschaften der Abbaufirma? Und was hat der geheimnisvolle Indianer Luke damit zu tun, zu dem Stella sich so hingezogen fühlt? Die Ereignisse spitzen sich zu und gipfeln in der dramatischen Entführung des kleinen Niklas.



Kurzmeinung

Eine Gänsehautbuch – die perfekte Verbindung von Action, Liebe und Mystik vor dem unglaublichen Hintergrund einer Umweltkatastrophe. Mir hat jede Seite beim Lesen den Atem geraubt.



Moderne Indianer

Besonders gelungen fand ich, dass Sanna Seven Deers die Lebenswirklichkeit der Indianer nicht verschönert oder verklärt, sondern die schwierige Situation sehr realistisch beschreibt. Sie thematisiert Probleme wie Rassismus und Armut, ohne jedoch einen optimistischen Unterton zu verlieren. Auch die Mystik und Kultur der Indianer wird glaubhaft in die Handlung verwoben und dem Leser so auf subtile und doch lehrreiche Art nähergebracht.

Umwelt und Geld

Bei der Beschreibung der katastrophalen Auswirkungen, die der Ölsandaubbau auf die Natur Kanadas hat, nimmt Sanna Seven Deers kein Blatt vor den Mund. Ich war zuerst sprachlos vor Entsetzen, zumal mir eine schnelle Google-recherche bestätigt hat, dass die Autorin keineswegs übertreibt. Diese unfassbare Zerstörung passiert täglich und nahezu unbemerkt.

Trotzdem hatte ich beim Lesen nie das Gefühl, dass ein belehrender Zeigefinger erhoben wird. Zwar wird sehr deutlich, auf welcher Seite Elizabeth, Lynn und Luke stehen, doch auch die andere Partei kommt zu Wort. Der Konflikt zwischen den Arbeitsplätzen, die für viele Indianer ein Auskommen und Sicherheit und Nahrung für ihre Familien bedeuten, und der Zerstörung ihrer Heimat und ihrer Kultur wird sehr einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben.

Nicht gut weg kommen die korrupten, geldgierigen Firmenbosse und Politiker, die sich am Ölsandabbau schamlos bereichern wollen und denen dafür jedes Mittel – bis hin zu Mord – recht ist. Noch dazu erfährt der Leser quasi nebenbei etwas über Politik und Gesetze der Indianerreservate Kanadas.

Filmreife Action

Beim Lesen dachte ich mir mehrfach: Das würde ich gerne im Kino sehen! Tatsächlich ist die Sprache so bildhaft und realitätsnah, dass ich bei vielen Szenen das Gefühl hatte, sie direkt vor Augen zu haben. Das Buch würde eine großartige Filmvorlage abgeben und hat alles, was ein Hollywood-Blockbuster braucht: Drama, Action und Liebe.
Warner Bros. Falls Ihr das hier lest: Sichert Euch die Rechte!!!

Fazit

Ich kann Fans von actionreichen Büchern mit kritischem Hintergrund nur empfehlen: Holt Euch dieses Buch. Es war mein erster Roman von dieser Autorin, aber es wird ganz sicher nicht der letzte gewesen sein. Ein Bonus war die Indianerthematik, die mich persönlich sehr interessiert.