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atlaentis

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2024
Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1
Ried, P. J.

Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1


sehr gut

Unvorhersehbar

Das Cover finde ich einfach schon super ansprechend mit seinen Farben und der düsteren Stimmung, die passend zur Geschichte gewählt wurde. Auch der Farbschnitt ergänzt das Cover großartig und macht einen fabelhaften ersten Eindruck, der auch über den Großteil der Geschichte hinweg aufrechterhalten wird. Die grundlegende Idee mit der Jagd auf einer einsamen Insel mit äußerst merkwürdigen Tieren erinnert mich durchaus an Tribute von Panem, aber das Ganze mit den Farben zu verbinden, schafft dann doch eher zwei Lager und nicht eine Jeder-gegen-jeden-Stimmung. Den Einstieg finde ich bereits sehr spannend, da man rasant in die Handlung einsteigt und Lias Emotionen gut nachempfinden kann. Hier und da fand ich ihre Gedanken nach der Zeremonie aber dann ein wenig zu ausschweifend und hätte mir mehr Handlungen gewünscht, insbesondere, da mir das erste Ankommen auf der Insel dann doch ein wenig zu langatmig war. Dadurch hat man sich zwar das Leben und die Gefahren dort gut vorstellen können, aber leider ging es mir an dieser Stelle etwas zu schleppend voran. Ansonsten fand ich das Buch nämlich einfach großartig. Eine Vielfalt an Charakteren bringt den Leser zum Lachen, zum Mitfiebern und zum Bangen, wobei die Überraschungen gegen Ende hin immer mehr zunahmen. Da dachte man, man wisse, wie die Geschichte enden könnte und schon kam ein weiteres Detail dazu, das den gesamten Verlauf wieder durcheinanderwirbelte. Ich fand die Liebesgeschichte und die verschiedenen Freundschaften oder Verbündetenbeziehungen sehr authentisch geschrieben, wobei mich die Entwicklung der Charaktere auch sehr gefreut hat. Die düstere Atmosphäre während der Jagd wurde durch die einzelnen Verluste gut untermauert und hat ab der zweiten Hälfte des Buchs immer wieder der Spannung beigetragen. Auch die aufgedeckten Geheimnisse am Ende haben gemischt mit dem tollen Schreibstil das Buch in einen Pageturner verwandelt. Über den fiesen Cliffhanger gibt es ja wohl kaum mehr zu sagen, als dass ich sehnsüchtig auf den zweiten Teil warte, denn das Ende kann ich so einfach nicht akzeptieren. Grundsätzlich also eine tolle Romantasy-Geschichte, die zu Beginn ein wenig schwächelte, aber dann doch noch an Fahrt aufnahm, mit unvorhersehbaren Wendungen zu einem Lesegenuss führte und neugierig auf die Fortsetzung macht.

Bewertung vom 13.10.2024
The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1 (Deluxe-Ausgabe)
Owen, Abigail

The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1 (Deluxe-Ausgabe)


sehr gut

Spannungsgeladen

Wenn man das Buch zum ersten Mal in die Hand nimmt, fällt einem sofort auf, wie dick es ist. Bei solchen Wälzern bin ich dann doch öfters mal etwas enttäuschter, weil der Mittelteil häufiger langatmig wird. Das kann ich hier so nicht unterschreiben, da für ausreichend Spannung gesorgt wurde, jedoch gibt es dennoch kleine Defizite. So etwa das Cover, das für mich zwar zum Inhalt des Buches passt, aber dann doch etwas zu verspielt und mit seinen vielen Farben fast zu kindisch ist, um die ab und zu düsteren Kapitel einzufangen. Klar überzeugt das Buch durch verschiedene Orte, teilweise wunderschön, aber eben auch hin und wieder grausam, dass für mich ein etwas dunkleres Cover besser gepasst hätte, aber das ist auch Geschmackssache. Der Schreibstil ist für Jugendliche / junge Erwachsene durchaus angenehm, da Lyra mit ihren manchmal derben Ausdrücken für das ein oder andere Schmunzeln sorgt und das ihren Charakter durchaus auch ausmacht, aber dennoch kommen mir ein paar der Begriffe dann doch zu oft vor. Lyra selbst ist ein sehr ansprechender Charakter, da sie mit ihrer Vergangenheit vorbelastet ist und sich dennoch nicht so schnell geschlagen gibt. Genau das scheint Hades an ihr reizend zu finden, bei dem ich die ganze Zeit mit der dramatischen Wendung gerechnet habe, immerhin hat man einen schlechten Ruf ja nicht ohne Grund. Cerberus und Charon fand ich einfach toll, sodass ich mich jedes Mal darüber gefreut habe, wenn wieder eine Begegnung anstand. Weniger begeistert war ich von Boone, da er für mich eher die Funktion erfüllte, eine potentielle Dreiecksbeziehung zu kreieren. Dafür hat aber schlicht und ergreifend die Chemie zwischen Lyra und Boone nicht gestimmt. Die vielen anderen Charaktere waren mir einfach zu viele. Klar, da alle Götter einen Kämpfer für sich aussuchen, trifft man als Leser nun einmal auf unendlich viele Namen, aber am Ende konnte ich immer noch einzelne nur schwer voneinander unterscheiden, was auch damit zu tun hatte, da sie zwar entweder auf Lyras Seite standen oder nicht, aber oftmals nicht mehr Informationen gegeben wurden. Einzelne Nebenfiguren hatten durchaus Tiefen, aber andere blieben mir dann doch etwas zu oberflächlich, um dann wild mit ihren Namen um sich zu werfen. Dennoch muss man der Autorin anerkennen, dass sie es geschafft hat, sich tolle Aufgaben der Götter zu überlegen, die mich doch immer wieder den Atem haben anhalten lassen, weil der Ausgang oftmals nicht vorhersehbar war und es durchaus den ein oder anderen Verlust gab. Das Ende kam ebenfalls überraschend, wodurch auch die letzten Seiten geradezu an einem vorbeifliegen. Zusammenfassend ist das Buch also definitiv eine spannende, abwechslungsreiche Lektüre, auch wenn mir die vielen oberflächlichen Charaktere dann doch zu schaffen gemacht haben.

Bewertung vom 01.09.2024
Five Broken Blades
Corland, Mai

Five Broken Blades


sehr gut

Überraschungsmomente

Da ich das Buch bereits öfter im englischsprachigen Raum gesehen habe, freute es mich umso mehr, dass es nun ins Deutsche übersetzt wurde. Das Cover liebe ich sehr und hat mich immer wieder gerne zum Buch greifen lassen. Die ersten hundert Seiten waren ein absoluter Lesegenuss. Man erfährt allmählich mehr über die einzelnen Charaktere, über die Beziehung untereinander und ihre Motive, wobei das Worldbuilding nebenher abläuft. Hier hätte man gerne ein wenig mehr Licht ins Dunkle bringen können, da die erschaffene Welt durchaus sehr viel Potential hat und dennoch so einige Fragen unbeantwortet blieben. Als die Reise der Verräter weiter ging, zog sich die Geschichte nun doch immer mehr und das machte den Mittelteil der Geschichte vorhersehbar. Hätte mich auch gewundert, wenn einer der Charaktere stirbt, der für das Vorhaben unersetzlich ist und somit waren die einzelnen Spannungsmomente doch nicht so spannend, wie vermutlich intendiert. Zu den Charakteren gilt zu sagen, dass hier wirklich Vielfalt geboten wird, auch wenn mir Aeri als Einzige auf die Nerven ging, da sie sich für ihre vierundzwanzig Jahre sehr unreif verhält, aber das Ende bringt dann doch noch die nötige Aufklärung hierzu. Die anderen Perspektiven haben mir jedoch alle gefallen, besonders Sora und Mikail mit ihrer individuellen Vergangenheit, sodass die verschiedenen Wechsel abwechslungsreich und interessant waren. Die ganze Zeit über versucht man als Leser dahinter zu kommen, wer von der Gruppe ein falsches Spiel spielen könnte, daher hat die Spannung gegen Ende nun doch noch zugelegt, zumal es ja wirklich drunter und drüber ging. Demnach haben die letzten Seiten definitiv nicht enttäuscht, vor allem da die Überraschungen für mich persönlich unvorhersehbar und somit gelungen waren. Die Auflösung machte größtenteils Sinn, jedoch fügt sich das vorher mühsam erschaffene Bild des grausamen Herrschers da nicht ganz hinein, sodass ich zugleich überrascht, als auch ein wenig enttäuscht war. Enttäuscht haben mich zudem auch die intimen Szenen, da das Buch eher für Erwachsene geschrieben wurde, jedoch alle Szenen unvollständig bleiben. Ich verlange ja nicht zehn vollständige Szenen, aber zumindest einen Moment hätte man genauer beschreiben können, nachdem die Personen doch vorher seitenlang umeinander herumtänzeln. Trotzdem war das Buch mit seiner Reise in eine andere, teils sehr skrupellose Welt ein interessantes Abenteuer mit dem ein oder anderen Überraschungsmoment am Ende, das durchaus Lust auf mehr macht, wobei der Mittelteil ein wenig schwächelte.

Bewertung vom 09.08.2024
Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4
Goldfarb, Tobias

Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4


sehr gut

Angenehm

Wenn man das Buch in einem Wort beschreiben will, so passt angenehm für mich einfach am besten. Die Geschichten rund um Spekulatius sind immer mit dem liebenswerten Drachen und den zwei Kindern, einer kreativen Geschichte und spannenden Abenteuern gefüllt, wobei die Lösung des Problems nie zu sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt. Dieses Mal treffen wir den Weihnachtsdrachen jedoch nicht wie für gewöhnlich in seiner Lieblingsjahreszeit wieder, aber dennoch hat mich die Thematik rund um den Herbst gut angesprochen, auch wenn mir tatsächlich der besondere Zauber der Geschichte fehlt. So wird der Herbst zwar durchaus schön eingebunden, dennoch verläuft sich die Atmosphäre gegen Ende hin ein wenig. Selbst das Geisterfest kann dies nicht mehr retten und so gefällt mir die Geschichte an sich durchaus wieder sehr, auch wenn es von der Stimmung nicht ganz mit den Weihnachtsgeschichten mithalten kann. Für Spannung wird wieder einmal reichlich gesorgt, sodass die Kinder gebannt zuhören. Die Bilder unterstützen das Vorlesen oder auch selbstständige Lesen sehr, da sie fast jede Seite begleiten und zu Gesprächen anregen oder von den Kindern Vermutungen aufgestellt werden können, was denn nun als nächstes geschehen mag. Dabei sind diese einfach super schön und ansprechende gestaltet und auch die Kapitellänge ist wie gewohnt klasse. Specki unterhält erneut mit seiner lustigen Sprache, die den Geschwistern doch auch wieder sehr zur Hilfe kommt, da ihnen so eine Kommunikation mit den Tieren möglich ist, welche mit dem Freiherr vor einem schwierigen Problem stehen. An sich ist es wieder eine tolle, unterhaltsame und vor allem angenehme Geschichte mit dem Weihnachtsdrachen, obwohl die Stimmung den Vorgängern nicht vollkommen gerecht werden kann.

Bewertung vom 26.07.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


sehr gut

Komplex

An sich hat das Buch all meine Erwartungen erfüllt und mich mit einer kreativen Welt, abwechslungsreichen Charakteren und einer angenehmen Lovestory empfangen. Der Anfang ist sehr rasant, da man Raeve in ihrem Element erlebt und durch einen Verlust auch ihre verletzliche Seite zu spüren bekommt. Verwirrt haben mich jedoch die vielen Begriffe, die einfach so in den Raum geworfen werden, ohne ausführlicher erklärt zu werden, zumindest im Text. Hinten ist ein Glossar, doch das ständige Blättern zwischen Geschichte und Glossar wird schnell anstrengend und so habe ich mich damit abgefunden, mir viel durch den Kontext und meine eigene Fantasie zusammenreimen zu müssen. Das hätte man durchaus geschickter lösen können, indem ein kurzer Nebensatz die Begriffe umschreibt. Auch die Begriffe Dae, Mah und Pah waren für mich überflüssig. Wie üblich vom Tag oder den Eltern zu sprechen, hätte nicht geschadet und nur mehr Fragezeichen vermieden. Trotz der komplexen Welt, auf die zu wenig in der Geschichte selbst eingegangen wird, muss ich dennoch anmerken, dass mir der Rest gut gefallen hat. Raeve ist eine dynamische Protagonistin, die von ihren Rachegelüsten getrieben wird und durchaus gegen Ende mehr Einsicht hätte zeigen können, dass auch sie Liebe verdient hat, da sich Kaan 800 Seiten lang sehr Mühe gegeben hat. Kaan selbst fand ich sympathisch, da er nicht der skrupellose Herrscher ist, für den Raeve ihn hielt, auch wenn ich mir mehr Informationen über die Beziehung zu seinem Drachen gewünscht hätte. Die verschiedenen, anderen Charaktere machen die Geschichte spannend und teilweise unvorhersehbar, dennoch bleibt der Fokus immer auf der Liebesgeschichte. Die Drachen kommen mir eine Spur zu kurz, aber dafür tauchen weitere magische Wesen auf, die hin und wieder die Handlung beeinflussen. Grundsätzlich hätte man ein wenig mehr aus der erschaffenen Welt holen können, da das Potential definitiv gegeben war, doch so verlaufen sich einige Szenen, mit denen man noch mal zusätzliche Spannungsmomente hätte kreieren können, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob diese im zweiten Teil überhaupt noch aufgegriffen werden. Positiv hervorheben muss ich jedoch die weicheren Momente zwischen Kaan und Raeve, als auch der geniale Wechsel zu Kampfszenen, die eindrucksvoll geschrieben sind, sodass man mit ihnen einfach mitfiebern muss. Der Schreibstil ist somit sehr beeindruckend und macht es trotz einer teils zu komplexen Welt möglich, das Buch kaum aus der Hand zu legen, weil man unbedingt wissen möchte, wie es nun weitergeht.

Bewertung vom 30.06.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


weniger gut

Vorhersehbar

Die wahre Liebe erst dann zu treffen, wenn man bereits gestorben ist, ist natürlich sehr bitter, es sei denn, man begegnet einer liebenswerten Em, die andere Pläne für einen hat und so landet Delphi plötzlich wieder zurück in ihrem Leben. Wo der Anfang noch durch Originalität, Spannung und viel Humor überzeugte, lässt der Mittelteil der Geschichte dann aber auch in den ersten beiden Aspekten schnell nach. Das hat es für mich zugegeben doch sehr schwer gemacht, das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen, weil Delphis Mission nur war, so schnell es geht Jonah zu finden, wobei das ständige Scheitern irgendwann zu vorhersehbar wurde. Auch die Wandlung ihres Verhältnisses zu den Menschen um sich herum und vor allem mit Cooper hat mich keineswegs überrascht. Das Happy End war daher schon hundert Seiten zuvor zu erahnen, wobei der kleine Schreckmoment gegen Ende keinen neuen Schwung hereinbrachte. Mit dem Schreibstil der Autorin bin ich leider auch nicht warm geworden. Es wirkte für mich einfach zu sehr nach erzwungenem Humor und Ironie, als dass dieser sehr an Gedanken ähnelnde Schreibstil authentisch wirken konnte. Sehr schade, da die Geschichte definitiv mehr Potential hätte. Viele Nebencharaktere laufen einfach so am Rande mit, tauchen hier und da auf, aber bis auf Mr. Yoon fehlt ihnen die Tiefe. Delphi, Cooper und Jonah sind mir dennoch sympathisch geworden, auch wenn dies letztendlich nicht ausgereicht hat, sodass ich bei diesem Buch von einem Lesegenuss sprechen konnte. Man lässt sich einfach in der Geschichte treiben und weiß, was passiert, bevor es passiert. Die Auflösung des Problems rund um Jonah hat mich auch nicht zufrieden gestellt, genauso wenig wie der Moment, indem Jonah dann doch angelaufen kam und von der besonderen Verbindung sprach. Dass Delphi da bereits mit ihm abgeschlossen hatte, kam mehr als nur deutlich hervor, aber dennoch geht es hier wortwörtlich um Leben und Tod und da könnte ich mir strengere Konsequenzen aus dem Jenseits vorstellen. Allgemein muss ich also sagen, dass mir die Geschichte schlicht und ergreifend zu langweilig und vorhersehbar war, aber wer eine lockere, unterhaltsame Lektüre will, ist sicherlich weniger enttäuscht.

Bewertung vom 28.05.2024
Mutmurmeln für den ersten Schultag
Welk, Sarah

Mutmurmeln für den ersten Schultag


sehr gut

Mutmacher

Viele Kinder fürchten sich vor dem ersten Schultag, da sie plötzlich an einem völlig neuen Ort sind und sich dort erst zurecht finden müssen. Dass ihnen dabei vorher gerne etwas mulmig zumute ist, ist daher keine Überraschung. Schön finde ich dabei den Vergleich, dass da Murmeln in unseren Bäuchen sind, die für diese Gefühl verantwortlich sind. Aber die beiden Geschwister finden eine prima Lösung, um mit ihrer Nervosität umzugehen. Die Mutproben als solche finde ich größtenteils passend, wobei ich den Kirschbaum inhaltlich weggelassen hätte, da es mit zu vielen Gefahren einhergeht, doch die anderen Mutproben lassen sich gut von neugierigen Kindern nachmachen, um auch ihre Murmeln mit Mut zu füllen. Somit ziehe ich ein Stern ab, da die Kinder dazu ermutigt werden, auf einen Baum zu klettern, wo ich mir doch deutlich ungefährlichere Mutproben hätte vorstellen können. Dennoch gefällt mir die Grundidee sehr und auch die Umsetzung bis zur Einschulungsfeier beeindruckt mich. Die farbenfrohen Bilder nehmen die ganzen Seiten ein und eignen sich dementsprechend gut, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Die beiden Protagonisten wirken sympathisch und ideenreich, wodurch sie sich gut als Identifikationsfiguren anbieten. Zwischen den einzelnen Mutproben wird schnell gewechselt, sodass sich die Geschichte auch nicht zieht, sondern ein angenehmes Tempo aufweist. Grundsätzlich gefällt mir auch die hochwertige Aufmachung und das große Format des Werkes, wodurch es gut in der Hand liegt und von mehreren Augen gleichzeitig bestaunt werden kann. Zusammenfassend handelt es sich hier also um ein geeignetes Vorlesebuch, mit dem Kindern die Angst vor dem ersten Schultag genommen werden kann, auch wenn sicherlich nicht jede Mutprobe von jedem Kind nachgemacht werden sollte.

Bewertung vom 24.04.2024
Glow Like Northern Lights / Strong Hearts Bd.1
Stankewitz, Sarah

Glow Like Northern Lights / Strong Hearts Bd.1


sehr gut

Ergreifend

Cover und Titel passen perfekt zum Inhalt des Buches, auch wenn man dies erst gegen Ende hin komplett versteht. Auf den Farbschnitt hätte ich durchaus verzichten können, weil es so wirkt, als wäre die Farbe ausgegangen, sodass es nicht für die ganze Seite gereicht hätte, aber dennoch passt auch dieser gut zu Geschichte. In diese wird man sehr schnell geworfen und mit dem konfrontiert, womit Lilly durchwegs zu kämpfen hat. Der Tod des Bruders hat mich sehr berührt, obwohl man weder die Protagonistin, noch ihn lange gekannt hat und doch geht der Schreibstil und die enge Bindung der beiden Geschwister unter die Haut. Dass Lilly dennoch eine Kämpferin ist, gefällt mir sehr. Mit ihren Eltern hat sie es auch nicht sonderlich leicht, daher gefällt es mir, dass sie aus ihrer Situation ausgebrochen ist und die Reise nach Island gewagt hat. Die erste Begegnung mit Aron war überraschend kühl, jedoch wachsen die beiden über den Verlauf der Geschichte sehr zusammen. Schön fand ich dabei, dass Aron einfach nur nach ihr geschaut hat und sie dadurch zum ersten Mal erfahren durfte, wie es ist, wenn nicht ein Anderer im Fokus steht. Die Entwicklung und die Beziehung zwischen ihnen wurde in einem guten Tempo erzählt und Lillys Zerrissenheit zwischen Glücklich- und Traurigsein dennoch authentisch widergespiegelt. Beeindruckt hat mich auch sehr, wie viele unterschiedliche Charaktere eingefangen wurden, wobei man manche erst im Verlauf des Buches zu schätzen gelernt hat. Die Wendung am Ende kam überraschend, auch wenn es hin und wieder kleinere Andeutungen gab, aber diese doch erst kurz vor der großen Enthüllung zu einem Bild wurden und die Spannung somit erhalten blieb. Tatsächlich hatte ich erwartet, dass Johanna mehr Probleme bereitet, aber die Charaktere handeln durchwegs sehr erwachsen und das schlägt sich eben oftmals in ihren überlegten Taten nieder. Der Cliffhanger am Ende ist absolut gemein, da mit dem Anfang dieses Buches zu erwarten ist, dass es kein klassisches Happy End geben wird, obwohl sie es sich alle redlich verdient hätten. Lediglich das letzte Kapitel aus Arons Perspektive hat mich gestört. Das Buch wird durchlaufend aus Lillys Perspektive erzählt und dann wird man als Leser für wenige Seiten ganz am Ende in eine neue Perspektive gerissen, die zwar weiterhin gut geschrieben ist, aber mir zu willkürlich eingeworfen wurde und inhaltlich auch nichts Neues beiträgt. Dennoch muss einmal betont werden, dass die Geschichte sämtliche Emotionen authentisch einfängt und mit einem traurigen, aber zugleich auch hoffnungsvollen Unterton sehr ergreifend ist.

Bewertung vom 14.04.2024
The Happiness Blueprint
Zetterberg, Ally

The Happiness Blueprint


sehr gut

Wohlfühlcharaktere

The Happiness Blueprint ist ein super angenehmer Roman, wenn man einfach mal abtauchen will und bereit ist, sich auf besondere, aber dennoch absolute Wohlfühlcharaktere einzulassen. Das Buch habe ich dabei schon gerne wegen des Covers in die Hand genommen, wobei ich sehr schön finde, dass hier auf so kleine Details wie Klaras Ohrringe geachtet wurde, die einem doch immer wieder im Buch begegnen. Auf den einfarbigen Farbschnitt hätte ich durchaus verzichten können, da er nichts Besonderes ist. Der Anfang der Geschichte zieht sich ein wenig, bis die beiden Protagonisten aufeinandertreffen, dennoch hat es mich hier nicht gestört, da man die beiden so zunächst einmal getrennt mit ihren individuellen Problemen kennengelernt hat. Beide werden sehr authentisch dargestellt und in ihren Gefühlen intensiv begleitet, wobei der Perspektivenwechsel hier einen wichtigen Teil beiträgt. Klara habe ich von Anfang an sofort liebgewonnen, da sie nicht die perfekte, makellose Protagonistin ist, aber sich deswegen trotzdem nicht einfach alles gefallen lässt. Ihre autistischen Züge fallen von den ersten Seiten an auf, doch man gewöhnt sich schnell an ihr Denken und ihre Art, die Welt in Schriften und Schuhen zu betrachten, was zwischendurch auch mehrmals für amüsante Gespräche geführt hat. Generell liegt dem Roman ein humorvoller Unterton bei, der mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht und die Geschichte aufgelockert hat. Mit Alex selbst musste ich zunächst warm werden, was dabei weniger an ihm und seiner Persönlichkeit lag, sondern dem abgehackten Schreibstil geschuldet war. Nachdem ich mich damit jedoch angefreundet habe, ist er mir auch sofort ans Herz gewachsen, vor allem für seine Art, Klara so anzunehmen, wie sie ist und sich liebevoll um sie zu kümmern. Die Google Suchanfragen am Anfang von Klaras Kapiteln und die Kalendereinträge bei Alex haben immer einen kleinen Ausblick gegeben, aber dennoch konnte ich nicht immer vorhersagen, was nun passieren würde, wodurch sie sehr passend gewählt waren. Klara und Alex haben beide ihr Päckchen zu tragen und das steht ihnen durch einen Haufen Misskommunikation doch deutlich im Wege, aber genau das macht das Buch interessant. Ein wenig mehr Spannung hätte ich mir jedoch gewünscht, insbesondere da durch die von Klara gefeuerten Kollegen, wofür ich sie wirklich sehr bewundert habe, reichlich Potential gewesen wäre. Dass diese der Firma die Aufträge wegschnappen, hätte dafür gesorgt, dass sich das Buch nicht komplett in der Liebesgeschichte verliert, dennoch hat mich das Wiedersehen mit einem gewissen Herrn im Gericht dann doch überrascht. Toll finde ich auch, dass Klaras Schwester Saga anfangs nicht unbedingt eine sympathische Person war, aber mit der Zeit deutlich an Tiefe gewonnen hat und auch klar wurde, dass ihr Leben nicht so perfekt ist, wie Klara es oftmals annimmt. Das hat Saga nahbarer gemacht und sie in die Reihe von Charakteren gefügt, die man doch einfach nur gerne auf den Seiten des Buches antrifft. Schlussendlich bleibt mir also nur zu sagen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe, insbesondere durch Klara und Alex, die zwei absolute Wohlfühlprotagonisten mit ihren authentischen Fehlerchen und Schwierigkeiten sind, der Schreibstil mir nach einer kurzen Gewöhnungsphase an Alex‘ Perspektive gut gefiel, aber durchaus noch mehr Potential mit einem bereits gegebenen Konflikt möglich gewesen wäre. Wer jedoch gerne einfach mal abtauchen und nach Schweden reisen möchte, ist hier definitiv richtig.

Bewertung vom 17.03.2024
Hunting Souls Bd.1 (MP3-Download)
Köpke, Tina

Hunting Souls Bd.1 (MP3-Download)


weniger gut

Eintönig

Eigentlich hatte ich mich sehr auf dieses Hörbuch gefreut, da Romantasy mein absolutes Lieblingsgenre ist, aber schnell musste ich feststellen, dass dieses Werk eine Qual für mich werden würde. An sich verspricht der Klappentext eine interessante Geschichte und man kann keineswegs behaupten, dass das im Klappentext Erwähnte nicht erfüllt wurde, aber viel mehr ist da auch nicht passiert und das war schon sehr enttäuschend. Katrina und Tate kommen sich natürlich näher, auch wenn die Funken zwischen den beiden bei mir nicht angekommen sind. Dazu fand ich Katrina aber letztendlich auch einfach zu anstrengend. Am Anfang kommt sie noch sehr tough und teils humorvoll rüber, doch dass sie tausende Male erwähnt, dass sie eine Untote ist und normale Menschen absolut langweilig findet, wird auf die Dauer von elf Stunden nur noch nervig. Es würde auch ein oder zwei Mal reichen, dass sie von ihrer besonderen Lebensweise berichtet, aber letztendlich wird hierfür viel zu viel Zeit verschwendet, sodass für andere Dinge nicht wirklich Platz bleibt. Somit erreichen neben Katrina und Tate andere Charaktere keine wirkliche Tiefe, abgesehen von Katrinas Schwester, und die ganze Geschichte ist sehr vorhersehbar, da Katrina und Tate leicht zu durchschauen sind. Katrina ist definitiv kein statischer Charakter, sondern ändert sich zum Ende hin deutlich, doch für mich rettet die letzte halbe Stunde nicht, was vorher über zehn Stunden doch sehr handlungslos und eintönig war. Zudem bin ich nach Ende des Hörbuches nach wie vor der Meinung, dass die Stimme der Sprecherin für das vorgesehene Alter der Protagonistin zu alt wirkt. Umso mehr habe ich mich über jeden Wechsel in Tates Perspektive gefreut, auch wenn er am Ende nur noch ein verliebter Kerl ist und deutlich an Tiefe verliert. Als Jäger hätte ich hier deutlich mehr Potential gesehen, aber daraus wurde leider nichts gemacht. Positiv hervorzuheben ist jedoch der Auftritt von Tod. Damit hatte mich die Geschichte tatsächlich ein einziges Mal überrascht und auch seine anschauliche Beschreibung und seinen Charakter fand ich sehr passend gewählt. Dennoch war das Hörbuch sehr langatmig, vor allem den fehlenden Handlungen und Überraschungen geschuldet, und konnte mich weder mit authentischen Charakteren noch einer überzeugenden Umsetzung einer doch eher vielversprechenden Idee überzeugen. Schade, denn aus diesem Buch hätte man sicherlich viel mehr holen können, doch so war ich letztendlich froh, als ich am Ende ankam und werde mich trotz Cliffhangers auch nicht für den zweiten Teil noch einmal in dort erschaffene Welt begeben.