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atlaentis

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2024
Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt - Kinderbuch ab 3 Jahre, Bilderbuch, Vorlesebuch
Schmidt, Nicola

Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt - Kinderbuch ab 3 Jahre, Bilderbuch, Vorlesebuch


sehr gut

Streit mit Worten lösen

Das Bilderbuch spricht mich rein optisch schon einmal total an, da die Tiere sehr liebevoll gestaltet wurden, auch wenn das Reh für mich im ersten Moment eher wie ein Wildschwein aussah, da die Proportionen, insbesondere die Länge der Beine, gar nicht passt. Daran gewöhnt man sicher aber schnell, sodass die detailreichen Bilder gerne betrachtet werden. Auch die kleinen Suchrätsel am Ende des Buches waren eine nette Überraschung, die das Thema ein wenig auflockerten. Grundsätzlich fokussiert sich die Geschichte auf das, was im Titel versprochen wird, wobei die Streitsituation nicht künstlich provoziert wirkt, sondern genau so aus dem Alltag gegriffen sein könnte. Ebendas macht es einfach, sich in die Lage der Tiere hineinzuversetzen. Besonders schön finde ich, dass das Buch von Anfang an Wert darauflegt, dass ein Streit mit Worten zu lösen ist, was unter Kindern absolut nicht selbstverständlich ist. Die Fragen der Erwachsenen regen zum Nachdenken an, auch wenn ich hier einen kleinen Kritikpunkt benennen muss, da die Antworten der Tierkinder utopisch sind und in der Realität wohl weniger zu erwarten sind. Vor allem der Perspektivwechsel, also wie sich der Gegenüber wohl fühlen mag, fällt den Kindern in jungen Jahren noch sehr schwer, weshalb diese Frage eher weniger zielführend ist. Die anderen Fragen kann man dennoch gut einsetzen, um Kinder über die Situation und ihr Handeln nachdenken zu lassen, damit eine gewaltfreie Lösung gefunden werden kann, die nicht nur sie selbst zufrieden stellt. Insgesamt ist das Bilderbuch eine tolle Starthilfe, um mit Kindern den Umgang mit Streit zu thematisieren, auch wenn man bei so manch einer vorgestellten Frage nicht unbedingt die Antwort wie im Buch erwarten sollte.

Bewertung vom 16.12.2024
Say You Swear
Brandy, Meagan

Say You Swear


sehr gut

Mal zu schnell, mal zu langsam

Das Cover und die allgemeine Aufmachung des Buches gefallen mir gut. Das Titelbild passt super zur Geschichte und das Buch liegt auch angenehm in der Hand, obwohl es ein wenig dicker ist. Die Geschichte selbst ist eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle. Man lacht, fiebert und leidet mit den Protagonisten mit, weil die Autorin es super hingebracht hat, dass man Ari und Noah einfach nur lieben muss. Beide haben authentische Tiefen und Gefühle, die den Leser sofort in den Bann nehmen, und Chase keine Chance lassen, der Liebling zu werden. Die anderen Charaktere sind sehr unterschiedlich, wobei ich mit Cameron einfach nicht warm geworden bin. Auch wenn sie Ari immer eine gute Freundin ist und am Ende einen entscheidenden Teil dazu beiträgt, dass sich alles zum Guten wendet, fand ich die ständige Bezeichnung als Bitch nicht wirklich passend oder respektvoll. Dennoch muss ich anmerken, dass die vielen Gefühle und der Plottwist nicht ganz das Potential entfalten konnten, da mich eine Sache grundlegend gestört hat. Das ständig hin und her springende Tempo der Ereignisse empfand ich als anstrengend, insbesondere den Tod einer gewissen Person. Der kam so plötzlich, wurde schnell abgehandelt und schon ging es weiter, sodass die Wirkung des Verlustes nicht wirklich realistisch rübergebracht wurde. Dafür fand ich den ein oder anderen Moment in der ersten Hälfte des Buches zu schleppend, weil es zwar romantisch und angenehm zu lesen, aber weniger spannend war. Dazu kamen die Rechtschreibfehler, die mir mehrmals aufgefallen sind, sowie ein unangekündigter Perspektivenwechsel, was bei einem erneuten Drüberlesen sicherlich aufgefallen wäre. Trotzdem habe ich das Buch gerne in die Hand genommen, denn die Geschichte als solche ist zwar nichts Neues, aber ganz angenehm zu lesen, mit abwechslungsreichen Charakteren gespickt und somit keine schlechte Lektüre, auch wenn die Länge des Buches dann doch ein wenig zu viel des Guten ist.

Bewertung vom 07.12.2024
Mein Körper / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.15
Noa, Sandra

Mein Körper / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.15


gut

Schwer zu lesen

Die Erstleserbücher sind einfach toll, nicht nur vom glänzenden und stabilen Cover her. Sie schaffen es immer wieder, tolle Bilder und Fotos miteinander zu vermischen, um die leicht verständlichen Texte zu begleiten und zum Nachdenken und Sprechen anzuregen. Die Rätsel selbst sind natürlich auch ein absoluter Spaß, wenn man sich durch die Kapitel gearbeitet hat und sein Wissen überprüfen möchte. Dass die Sticker den Text zum passenden Sticker überdecken, sobald man sie einklebt, ist bei allen Erstleserbüchern so und stört mich leider jedes Mal aufs Neue, insbesondere, wenn ein informativer Satz dadurch überdeckt wird. Die Schrift ist angenehm für Leseanfänger und die Sätze kurz und informativ. Was mich an diesem Buch leider etwas enttäuscht, ist dass möglichst viele Themen auf den Seiten angesprochen werden und der Körper vielfältig beleuchtet wird, aber die Tiefe ausbleibt oder die Sätze ein wenig unzusammenhängend erscheinen. Es wirkt, als versuche man möglichst viel auf eine Seite zu packen, auch wenn das Verständnis dadurch erschwert wird, weil die Sätze dadurch dicht an Informationen sind oder die Kinder einen kleinen Gedankensprung machen müssen, um den Sinn folgen zu können. Beispielsweise wird in einem Satz vom Sauerstoff gesprochen und im darauffolgenden vom Gas, wobei mehr berücksichtigt werden sollte, dass viele Kinder nicht wissen, dass Sauerstoff ein Gas ist. Hier, und an einigen anderen Stellen auch, hätte ein kurzer Einschub zum Verständnis nicht geschadet. So kenne ich das von anderen Erstleserbüchern nicht und es hat mich dann doch sehr überrascht, da die kindgerechte Aufbereitung und Verstehensleistung immer gut bedacht wurde. Dennoch finde ich es schön, dass die Reihe um ein wichtiges Thema erweitert und zahlreiche Aspekte aufgegriffen wurden, auch wenn ich mir an der ein oder anderen Stelle doch ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte.

Bewertung vom 16.11.2024
Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1
Ried, P. J.

Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1


sehr gut

Unvorhersehbar

Das Cover finde ich einfach schon super ansprechend mit seinen Farben und der düsteren Stimmung, die passend zur Geschichte gewählt wurde. Auch der Farbschnitt ergänzt das Cover großartig und macht einen fabelhaften ersten Eindruck, der auch über den Großteil der Geschichte hinweg aufrechterhalten wird. Die grundlegende Idee mit der Jagd auf einer einsamen Insel mit äußerst merkwürdigen Tieren erinnert mich durchaus an Tribute von Panem, aber das Ganze mit den Farben zu verbinden, schafft dann doch eher zwei Lager und nicht eine Jeder-gegen-jeden-Stimmung. Den Einstieg finde ich bereits sehr spannend, da man rasant in die Handlung einsteigt und Lias Emotionen gut nachempfinden kann. Hier und da fand ich ihre Gedanken nach der Zeremonie aber dann ein wenig zu ausschweifend und hätte mir mehr Handlungen gewünscht, insbesondere, da mir das erste Ankommen auf der Insel dann doch ein wenig zu langatmig war. Dadurch hat man sich zwar das Leben und die Gefahren dort gut vorstellen können, aber leider ging es mir an dieser Stelle etwas zu schleppend voran. Ansonsten fand ich das Buch nämlich einfach großartig. Eine Vielfalt an Charakteren bringt den Leser zum Lachen, zum Mitfiebern und zum Bangen, wobei die Überraschungen gegen Ende hin immer mehr zunahmen. Da dachte man, man wisse, wie die Geschichte enden könnte und schon kam ein weiteres Detail dazu, das den gesamten Verlauf wieder durcheinanderwirbelte. Ich fand die Liebesgeschichte und die verschiedenen Freundschaften oder Verbündetenbeziehungen sehr authentisch geschrieben, wobei mich die Entwicklung der Charaktere auch sehr gefreut hat. Die düstere Atmosphäre während der Jagd wurde durch die einzelnen Verluste gut untermauert und hat ab der zweiten Hälfte des Buchs immer wieder der Spannung beigetragen. Auch die aufgedeckten Geheimnisse am Ende haben gemischt mit dem tollen Schreibstil das Buch in einen Pageturner verwandelt. Über den fiesen Cliffhanger gibt es ja wohl kaum mehr zu sagen, als dass ich sehnsüchtig auf den zweiten Teil warte, denn das Ende kann ich so einfach nicht akzeptieren. Grundsätzlich also eine tolle Romantasy-Geschichte, die zu Beginn ein wenig schwächelte, aber dann doch noch an Fahrt aufnahm, mit unvorhersehbaren Wendungen zu einem Lesegenuss führte und neugierig auf die Fortsetzung macht.

Bewertung vom 13.10.2024
The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1 (Deluxe-Ausgabe)
Owen, Abigail

The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1 (Deluxe-Ausgabe)


sehr gut

Spannungsgeladen

Wenn man das Buch zum ersten Mal in die Hand nimmt, fällt einem sofort auf, wie dick es ist. Bei solchen Wälzern bin ich dann doch öfters mal etwas enttäuschter, weil der Mittelteil häufiger langatmig wird. Das kann ich hier so nicht unterschreiben, da für ausreichend Spannung gesorgt wurde, jedoch gibt es dennoch kleine Defizite. So etwa das Cover, das für mich zwar zum Inhalt des Buches passt, aber dann doch etwas zu verspielt und mit seinen vielen Farben fast zu kindisch ist, um die ab und zu düsteren Kapitel einzufangen. Klar überzeugt das Buch durch verschiedene Orte, teilweise wunderschön, aber eben auch hin und wieder grausam, dass für mich ein etwas dunkleres Cover besser gepasst hätte, aber das ist auch Geschmackssache. Der Schreibstil ist für Jugendliche / junge Erwachsene durchaus angenehm, da Lyra mit ihren manchmal derben Ausdrücken für das ein oder andere Schmunzeln sorgt und das ihren Charakter durchaus auch ausmacht, aber dennoch kommen mir ein paar der Begriffe dann doch zu oft vor. Lyra selbst ist ein sehr ansprechender Charakter, da sie mit ihrer Vergangenheit vorbelastet ist und sich dennoch nicht so schnell geschlagen gibt. Genau das scheint Hades an ihr reizend zu finden, bei dem ich die ganze Zeit mit der dramatischen Wendung gerechnet habe, immerhin hat man einen schlechten Ruf ja nicht ohne Grund. Cerberus und Charon fand ich einfach toll, sodass ich mich jedes Mal darüber gefreut habe, wenn wieder eine Begegnung anstand. Weniger begeistert war ich von Boone, da er für mich eher die Funktion erfüllte, eine potentielle Dreiecksbeziehung zu kreieren. Dafür hat aber schlicht und ergreifend die Chemie zwischen Lyra und Boone nicht gestimmt. Die vielen anderen Charaktere waren mir einfach zu viele. Klar, da alle Götter einen Kämpfer für sich aussuchen, trifft man als Leser nun einmal auf unendlich viele Namen, aber am Ende konnte ich immer noch einzelne nur schwer voneinander unterscheiden, was auch damit zu tun hatte, da sie zwar entweder auf Lyras Seite standen oder nicht, aber oftmals nicht mehr Informationen gegeben wurden. Einzelne Nebenfiguren hatten durchaus Tiefen, aber andere blieben mir dann doch etwas zu oberflächlich, um dann wild mit ihren Namen um sich zu werfen. Dennoch muss man der Autorin anerkennen, dass sie es geschafft hat, sich tolle Aufgaben der Götter zu überlegen, die mich doch immer wieder den Atem haben anhalten lassen, weil der Ausgang oftmals nicht vorhersehbar war und es durchaus den ein oder anderen Verlust gab. Das Ende kam ebenfalls überraschend, wodurch auch die letzten Seiten geradezu an einem vorbeifliegen. Zusammenfassend ist das Buch also definitiv eine spannende, abwechslungsreiche Lektüre, auch wenn mir die vielen oberflächlichen Charaktere dann doch zu schaffen gemacht haben.

Bewertung vom 01.09.2024
Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


sehr gut

Überraschungsmomente

Da ich das Buch bereits öfter im englischsprachigen Raum gesehen habe, freute es mich umso mehr, dass es nun ins Deutsche übersetzt wurde. Das Cover liebe ich sehr und hat mich immer wieder gerne zum Buch greifen lassen. Die ersten hundert Seiten waren ein absoluter Lesegenuss. Man erfährt allmählich mehr über die einzelnen Charaktere, über die Beziehung untereinander und ihre Motive, wobei das Worldbuilding nebenher abläuft. Hier hätte man gerne ein wenig mehr Licht ins Dunkle bringen können, da die erschaffene Welt durchaus sehr viel Potential hat und dennoch so einige Fragen unbeantwortet blieben. Als die Reise der Verräter weiter ging, zog sich die Geschichte nun doch immer mehr und das machte den Mittelteil der Geschichte vorhersehbar. Hätte mich auch gewundert, wenn einer der Charaktere stirbt, der für das Vorhaben unersetzlich ist und somit waren die einzelnen Spannungsmomente doch nicht so spannend, wie vermutlich intendiert. Zu den Charakteren gilt zu sagen, dass hier wirklich Vielfalt geboten wird, auch wenn mir Aeri als Einzige auf die Nerven ging, da sie sich für ihre vierundzwanzig Jahre sehr unreif verhält, aber das Ende bringt dann doch noch die nötige Aufklärung hierzu. Die anderen Perspektiven haben mir jedoch alle gefallen, besonders Sora und Mikail mit ihrer individuellen Vergangenheit, sodass die verschiedenen Wechsel abwechslungsreich und interessant waren. Die ganze Zeit über versucht man als Leser dahinter zu kommen, wer von der Gruppe ein falsches Spiel spielen könnte, daher hat die Spannung gegen Ende nun doch noch zugelegt, zumal es ja wirklich drunter und drüber ging. Demnach haben die letzten Seiten definitiv nicht enttäuscht, vor allem da die Überraschungen für mich persönlich unvorhersehbar und somit gelungen waren. Die Auflösung machte größtenteils Sinn, jedoch fügt sich das vorher mühsam erschaffene Bild des grausamen Herrschers da nicht ganz hinein, sodass ich zugleich überrascht, als auch ein wenig enttäuscht war. Enttäuscht haben mich zudem auch die intimen Szenen, da das Buch eher für Erwachsene geschrieben wurde, jedoch alle Szenen unvollständig bleiben. Ich verlange ja nicht zehn vollständige Szenen, aber zumindest einen Moment hätte man genauer beschreiben können, nachdem die Personen doch vorher seitenlang umeinander herumtänzeln. Trotzdem war das Buch mit seiner Reise in eine andere, teils sehr skrupellose Welt ein interessantes Abenteuer mit dem ein oder anderen Überraschungsmoment am Ende, das durchaus Lust auf mehr macht, wobei der Mittelteil ein wenig schwächelte.

Bewertung vom 09.08.2024
Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4
Goldfarb, Tobias

Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4


sehr gut

Angenehm

Wenn man das Buch in einem Wort beschreiben will, so passt angenehm für mich einfach am besten. Die Geschichten rund um Spekulatius sind immer mit dem liebenswerten Drachen und den zwei Kindern, einer kreativen Geschichte und spannenden Abenteuern gefüllt, wobei die Lösung des Problems nie zu sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt. Dieses Mal treffen wir den Weihnachtsdrachen jedoch nicht wie für gewöhnlich in seiner Lieblingsjahreszeit wieder, aber dennoch hat mich die Thematik rund um den Herbst gut angesprochen, auch wenn mir tatsächlich der besondere Zauber der Geschichte fehlt. So wird der Herbst zwar durchaus schön eingebunden, dennoch verläuft sich die Atmosphäre gegen Ende hin ein wenig. Selbst das Geisterfest kann dies nicht mehr retten und so gefällt mir die Geschichte an sich durchaus wieder sehr, auch wenn es von der Stimmung nicht ganz mit den Weihnachtsgeschichten mithalten kann. Für Spannung wird wieder einmal reichlich gesorgt, sodass die Kinder gebannt zuhören. Die Bilder unterstützen das Vorlesen oder auch selbstständige Lesen sehr, da sie fast jede Seite begleiten und zu Gesprächen anregen oder von den Kindern Vermutungen aufgestellt werden können, was denn nun als nächstes geschehen mag. Dabei sind diese einfach super schön und ansprechende gestaltet und auch die Kapitellänge ist wie gewohnt klasse. Specki unterhält erneut mit seiner lustigen Sprache, die den Geschwistern doch auch wieder sehr zur Hilfe kommt, da ihnen so eine Kommunikation mit den Tieren möglich ist, welche mit dem Freiherr vor einem schwierigen Problem stehen. An sich ist es wieder eine tolle, unterhaltsame und vor allem angenehme Geschichte mit dem Weihnachtsdrachen, obwohl die Stimmung den Vorgängern nicht vollkommen gerecht werden kann.

Bewertung vom 26.07.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


sehr gut

Komplex

An sich hat das Buch all meine Erwartungen erfüllt und mich mit einer kreativen Welt, abwechslungsreichen Charakteren und einer angenehmen Lovestory empfangen. Der Anfang ist sehr rasant, da man Raeve in ihrem Element erlebt und durch einen Verlust auch ihre verletzliche Seite zu spüren bekommt. Verwirrt haben mich jedoch die vielen Begriffe, die einfach so in den Raum geworfen werden, ohne ausführlicher erklärt zu werden, zumindest im Text. Hinten ist ein Glossar, doch das ständige Blättern zwischen Geschichte und Glossar wird schnell anstrengend und so habe ich mich damit abgefunden, mir viel durch den Kontext und meine eigene Fantasie zusammenreimen zu müssen. Das hätte man durchaus geschickter lösen können, indem ein kurzer Nebensatz die Begriffe umschreibt. Auch die Begriffe Dae, Mah und Pah waren für mich überflüssig. Wie üblich vom Tag oder den Eltern zu sprechen, hätte nicht geschadet und nur mehr Fragezeichen vermieden. Trotz der komplexen Welt, auf die zu wenig in der Geschichte selbst eingegangen wird, muss ich dennoch anmerken, dass mir der Rest gut gefallen hat. Raeve ist eine dynamische Protagonistin, die von ihren Rachegelüsten getrieben wird und durchaus gegen Ende mehr Einsicht hätte zeigen können, dass auch sie Liebe verdient hat, da sich Kaan 800 Seiten lang sehr Mühe gegeben hat. Kaan selbst fand ich sympathisch, da er nicht der skrupellose Herrscher ist, für den Raeve ihn hielt, auch wenn ich mir mehr Informationen über die Beziehung zu seinem Drachen gewünscht hätte. Die verschiedenen, anderen Charaktere machen die Geschichte spannend und teilweise unvorhersehbar, dennoch bleibt der Fokus immer auf der Liebesgeschichte. Die Drachen kommen mir eine Spur zu kurz, aber dafür tauchen weitere magische Wesen auf, die hin und wieder die Handlung beeinflussen. Grundsätzlich hätte man ein wenig mehr aus der erschaffenen Welt holen können, da das Potential definitiv gegeben war, doch so verlaufen sich einige Szenen, mit denen man noch mal zusätzliche Spannungsmomente hätte kreieren können, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob diese im zweiten Teil überhaupt noch aufgegriffen werden. Positiv hervorheben muss ich jedoch die weicheren Momente zwischen Kaan und Raeve, als auch der geniale Wechsel zu Kampfszenen, die eindrucksvoll geschrieben sind, sodass man mit ihnen einfach mitfiebern muss. Der Schreibstil ist somit sehr beeindruckend und macht es trotz einer teils zu komplexen Welt möglich, das Buch kaum aus der Hand zu legen, weil man unbedingt wissen möchte, wie es nun weitergeht.

Bewertung vom 30.06.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


weniger gut

Vorhersehbar

Die wahre Liebe erst dann zu treffen, wenn man bereits gestorben ist, ist natürlich sehr bitter, es sei denn, man begegnet einer liebenswerten Em, die andere Pläne für einen hat und so landet Delphi plötzlich wieder zurück in ihrem Leben. Wo der Anfang noch durch Originalität, Spannung und viel Humor überzeugte, lässt der Mittelteil der Geschichte dann aber auch in den ersten beiden Aspekten schnell nach. Das hat es für mich zugegeben doch sehr schwer gemacht, das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen, weil Delphis Mission nur war, so schnell es geht Jonah zu finden, wobei das ständige Scheitern irgendwann zu vorhersehbar wurde. Auch die Wandlung ihres Verhältnisses zu den Menschen um sich herum und vor allem mit Cooper hat mich keineswegs überrascht. Das Happy End war daher schon hundert Seiten zuvor zu erahnen, wobei der kleine Schreckmoment gegen Ende keinen neuen Schwung hereinbrachte. Mit dem Schreibstil der Autorin bin ich leider auch nicht warm geworden. Es wirkte für mich einfach zu sehr nach erzwungenem Humor und Ironie, als dass dieser sehr an Gedanken ähnelnde Schreibstil authentisch wirken konnte. Sehr schade, da die Geschichte definitiv mehr Potential hätte. Viele Nebencharaktere laufen einfach so am Rande mit, tauchen hier und da auf, aber bis auf Mr. Yoon fehlt ihnen die Tiefe. Delphi, Cooper und Jonah sind mir dennoch sympathisch geworden, auch wenn dies letztendlich nicht ausgereicht hat, sodass ich bei diesem Buch von einem Lesegenuss sprechen konnte. Man lässt sich einfach in der Geschichte treiben und weiß, was passiert, bevor es passiert. Die Auflösung des Problems rund um Jonah hat mich auch nicht zufrieden gestellt, genauso wenig wie der Moment, indem Jonah dann doch angelaufen kam und von der besonderen Verbindung sprach. Dass Delphi da bereits mit ihm abgeschlossen hatte, kam mehr als nur deutlich hervor, aber dennoch geht es hier wortwörtlich um Leben und Tod und da könnte ich mir strengere Konsequenzen aus dem Jenseits vorstellen. Allgemein muss ich also sagen, dass mir die Geschichte schlicht und ergreifend zu langweilig und vorhersehbar war, aber wer eine lockere, unterhaltsame Lektüre will, ist sicherlich weniger enttäuscht.

Bewertung vom 28.05.2024
Mutmurmeln für den ersten Schultag
Welk, Sarah

Mutmurmeln für den ersten Schultag


sehr gut

Mutmacher

Viele Kinder fürchten sich vor dem ersten Schultag, da sie plötzlich an einem völlig neuen Ort sind und sich dort erst zurecht finden müssen. Dass ihnen dabei vorher gerne etwas mulmig zumute ist, ist daher keine Überraschung. Schön finde ich dabei den Vergleich, dass da Murmeln in unseren Bäuchen sind, die für diese Gefühl verantwortlich sind. Aber die beiden Geschwister finden eine prima Lösung, um mit ihrer Nervosität umzugehen. Die Mutproben als solche finde ich größtenteils passend, wobei ich den Kirschbaum inhaltlich weggelassen hätte, da es mit zu vielen Gefahren einhergeht, doch die anderen Mutproben lassen sich gut von neugierigen Kindern nachmachen, um auch ihre Murmeln mit Mut zu füllen. Somit ziehe ich ein Stern ab, da die Kinder dazu ermutigt werden, auf einen Baum zu klettern, wo ich mir doch deutlich ungefährlichere Mutproben hätte vorstellen können. Dennoch gefällt mir die Grundidee sehr und auch die Umsetzung bis zur Einschulungsfeier beeindruckt mich. Die farbenfrohen Bilder nehmen die ganzen Seiten ein und eignen sich dementsprechend gut, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Die beiden Protagonisten wirken sympathisch und ideenreich, wodurch sie sich gut als Identifikationsfiguren anbieten. Zwischen den einzelnen Mutproben wird schnell gewechselt, sodass sich die Geschichte auch nicht zieht, sondern ein angenehmes Tempo aufweist. Grundsätzlich gefällt mir auch die hochwertige Aufmachung und das große Format des Werkes, wodurch es gut in der Hand liegt und von mehreren Augen gleichzeitig bestaunt werden kann. Zusammenfassend handelt es sich hier also um ein geeignetes Vorlesebuch, mit dem Kindern die Angst vor dem ersten Schultag genommen werden kann, auch wenn sicherlich nicht jede Mutprobe von jedem Kind nachgemacht werden sollte.