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Bewertungen
Insgesamt 2 BewertungenBewertung vom 16.09.2022 | ||
Deutsche Theologie im Dienste der Kriegspropaganda Ich möchte mich an dieser Stelle zum Perlentaucher-Kommentar äußern, der hier zur Rezension von Bert Rebhandl in der FAZ. vom 14.1.2022 zu meinem Buch veröffentlicht wurde. Der Kommentator hat einiges missverstanden. Das fängt damit an, dass er meint, ich hätte in den Anmerkungen sehr viel Englisch zitiert. Die „amerikanische Zitierweise“, die Rebhandl anspricht, bezieht sich aber nicht auf viele englischsprachige Zitate, sondern darauf, dass ich die Fußnoten nicht unten auf die entsprechenden Seiten gesetzt, sondern gesammelt in den Anmerkungsteil hinten im Buch gestellt habe. Das ist ein durchaus auch in Deutschland übliches Verfahren. Im Übrigen sind die meisten fremdsprachigen Zitate, in Anbetracht der damaligen deutsch- französischen „Erbfeindschaft“, französisch. Daran sieht man, dass der Kommentator mein Buch gar nicht selbst in der Hand gehabt hat, sondern unverstandene Dinge von sich gibt. Er scheint sich ebenso nicht ganz darüber im Klaren zu sein, dass mein Buch ein wissenschaftliches Buch ist, für das es angemessen ist, mit vielen Belegen, Dokumenten und Quellen zu arbeiten und kontextbezogen mit biographischen wie kulturgeschichtlichen Bezügen auch über den rein theologischen Tellerrand zu schauen. |
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Bewertung vom 11.03.2012 | ||
Die Herausstellung gemeinsamer Wurzeln von Christentum und Islam läuft bei Goetze auf eine "Gemeinsamkeit" von Christentum und Islam hinaus, die Letzterem das Fundament einer gestifteten Offenbarungsreligion unter den Füßen wegzieht, Muhammad zur Fiktion erklärt und die ältesten literarischen Schichten des Qurans bis zu 100% in das christliche Erbe aufsaugt. Das sieht kaum nach interreligiösen Dialog aus, den Goetze als Pfarrer für interreligiösen Dialog im Berliner Missionswerk führen möchte. Bei Goetze kommt es eher zu einer Art Wiederauflage des Bibel-Babel-Streites, in dem zu Anfang des 20. Jh.s das Alte Testament und damit das Judentum als Plagiat der babylonischen Religion dargestellt wurden (so von F. Delitzsch in seinem Buch "Die große Täuschung", 1920). Da nach rund 100 Jahren mit Goetzes Buch erneut eine Weltreligion als "gigantisches Fälschungswerk" klassifiziert wird, ist - nach den Erfahrungen mit der sog. religionsgeschichtlichen Schule (F. Delitzsch, P. Jensen, u.a.) vor rd. 100 Jahren - erneut die Frage zu beantworten, ob die Forschungsergebnisse - diesmal die der sog. Saarbrücker Schule (Luxenberg, Ohlig, Popp, Groß, etc.), an die sich Goetze unkritisch anschließt - in wissenschaftlicher Hinsicht überhaupt tragfähig sind. Renommierte und international anerkannte Arabisten und Islamwissenschaftler wie Tilman Nagel und Angelika Neuwirth u. v. a. bezweifeln das mit überzeugenden Argumenten. 26 von 27 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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