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Bielefeld

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Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4 (eBook, ePUB)
Schwiecker, Florian; Tsokos, Prof. Dr. Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im 4. Band der Reihe um den Rechtsanwalt Eberhardt und den Rechtsmediziner Jarmer stirbt ein Patient bei einer Routineoperation . Das besondere an diesem Fall ist, dass nicht nur die Ärzte in der Verantwortung sind, sondern diese Operation auch von der künstlichen Intelligenz geplant wurde. Im Verlauf des Romans wird die Handlung aus der Perspektive der verschiedensten Beteiligten beschrieben (Ärzte, Staatsanwaltschaft, Verteidigung, Rechtsmedizin, Angehörige, Presse und Softwareunternehmen. Besonders interessant war es für mich, hier die Haltung der Presse zu beobachten und wie aus Effekthascherei mit Themen umgegangen wird. Im Zitat aus dem Buch "Heute verkauft man Zeitungen, indem man Menschen in ihrer ohnehin schon vorgefertigten Meinung bestätigt" liegt viel Wahrheit.

Das Cover passt zum Buch und insgesamt auch zur Reihe. Als besonderen Kaufanreiz habe ich es allerdings nicht empfunden. Dies mag aber auch daran liegen, dass ich Bücher so gut wie nie nach Cover aussuche, sondern eher nach Genre bzw. Autor.

Hier hat mich das Thema KI in der Medizin angesprochen, dass in diesem Krimi gut ausgewogen von mehreren Seiten beurteilt wird. KI bietet Chancen, aber auch Risiken. Ein Thema, das uns wohl in Zukunft immer mehr beschäftigen wird.

Das Buch ist spannend geschrieben, ich habe es an zwei Abenden durchgelesen und war begeistert. Die Protagonisten kommen sehr sympathisch rüber und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Der Sprachstil hat mich ebenfalls angesprochen. Die Autoren haben es gekonnt verstanden, mich als Leser doch in die Irre zu führen und ein überraschendes Ende zu präsentieren. Aufgrund des Themas hat mich das Buch interessiert. Der Krimi war mein erstes Buch aus dieser Reihe, wird aber nicht das letzte gewesen sein. Ich werde ihn auf jeden Fall weiter empfehlen und gebe dafür gerne 5 Sterne!

Bewertung vom 25.01.2024
Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge (eBook, ePUB)
Tsokos, Anja; Tsokos, Prof. Dr. Michael

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wer bei diesem Roman von Tsokos & Tsokos eine Thriller erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Es handelt sich hierbei um die Geschichte des als "förderungsunfähig" bezeichneten mittlerweile fast 80-jährigen Heinz Labensky. Er lebt in einem Seniorenheim und bekommt eines Tages einen Brief. Der Brief stammt von der Tochter seiner Jugendfreundin Rita, die ihm mitteilt, dass sie, die ihr Mutter nie gekannt hat, ihn gerne kennenlernen möchte. Dem Brief beigelegt ist ein Zeitungsartikel über den Fund von Knochen, die nach fast 50 Jahren gefunden wurden. Kurzentschlossen macht sich Heinz auf den Weg nach Warnemünde. Er fährt mit dem Flixbus, schliesst sich einer Gruppe an, die noch ein Ticket übrig hat. Auf seiner Reise trifft er verschiedene Mitreisende und lässt -teils im Traum, teils durch Erzählungen- sein Leben Revue passieren. Ich konnte bereits nach den ersten Seiten in den Roman vollständig eintauchen und hatte ein Bild von Heinz vor Augen. Ich habe diesen Mann in mein Herz geschlossen.

Schwierig, diesen Roman zu beurteilen ohne zu spoilern... Es ist beeindruckend, was diesem naiven Mann in seinem Leben schon passiert ist. Die Geschichte des Heinz Labensky könnte sich tatsächlich so abgespielt haben. Heinz beurteilt alle anderen aus seiner Sicht, die des naiven und als Tölpel abgestempelten Menschen.

Es ist dem Autorenpaar gut gelungen, die Sprache den Schauplätzen anzupassen. Trotz des teilweise ernsten Themas musste ich an einigen Stellen laut lachen, weil die Schilderung der Ereignisse so witzig war. Der feine Humor zieht sich durch das ganze Buch. Wer sich mit der ehemaligen DDR einmal befasst hat, kann den Roman gut nachvollziehen. Man merkt, dass Anja Tsokos weiß, wovon sie schreibt (siehe Vita von Anja Tsokos am Ende des Romans )

Das Cover, das den einsamen Mann zeigt, passt gut zur Geschichte. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der Roman wird in meiner Sammlung unter der Rubrik "Lese ich nochmal" eingeordnet. Ich würde mich freuen, wenn es von diesem Autorenduo weitere Romane geben würde.