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Saskia125

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Bewertung vom 23.09.2015
Wunderläuferland Kenia
Fitschen, Jan

Wunderläuferland Kenia


ausgezeichnet

Was ist es denn nun, das Buch „Wunderläuferland Kenia – Die Geheimnisse der erfolgreichsten Langstreckenläufer der Welt“ von Jan Fitschen? Ein Reisebuch, ein Laufratgeber, vielleicht auch ein bisschen Kochbuch? Auf alle Fälle fesselte mich kein Buch in den letzten Monaten so sehr wie das des Europameisters über 10000 Meter von 2006. Die 42,195 Kilometer – so das ist Werk nämlich eingeteilt - vergingen wir im Fluge. Keine Sekunde Langeweile, keine Längen – Jan Fitschen ist seine Faszination fürs Laufen und für das „Wunderläuferland“ Kenia von der ersten bis zur letzten Zeile anzumerken. Kleine filmische Episoden und Tipps sowie faszinierende Aufnahmen von Sportfotograf Norbert Wilhelmi ergänzen das Buch und machen es zu einem Gesamtkunstwerk.

Wie kam es überhaupt zu dem Buch? Jan Fitschen zog es seit 2007 immer wieder in die Höhen Kenias, um sich auf Meisterschaften und wichtige Rennen vorzubereiten. Irgendwann hatte er nicht nur Laufschuhe und –bekleidung im Koffer, sondern vermutlich auch Stifte und Papier oder aber ganz modern einen Laptop. Er begann damit, Episoden und Begebenheiten schriftlich festzuhalten. Im Frühjahr 2014 reiste der laufende Autor noch einmal nach Kenia – dieses Mal zusätzlich mit Norbert Wilhelmi im Gepäck. Gemeinsam recherchierten sie für das Buch, das seit wenigen Wochen auf dem Markt ist.

„Wunderläuferland Kenia“ gewährt uns einen tiefen Einblick in die Lebensweise der Kenianer, in ihr Training, aber auch in ihren ganz normalen Alltag. Manche Episoden lassen den Leser lauthals lachen, andere sorgen für nachdenkliche Momente. Jan Fitschen scheut sich auch nicht, sich mit dem Thema Doping auseinanderzusetzen. Selbst Hobbyläufer können von dem Training der Kenianer profitieren, allerdings sollten sie dabei durchaus ihren Kopf einschalten, den 1:1 lassen sich die Programme von Mary Keitany und Co. sicherlich nicht kopieren. Selbst ein Europameister wie Jan Fitschen kam bei so mancher Trainingseinheit in den Höhen Kenias an seine Grenzen. „Genau das hat mich erfolgreich gemacht: Schauen, was man von besseren lernen kann, aber nichts einfach kopieren, sondern genau hinsehen, mit Menschen sprechen, dann umsetzen und für sich selber optimieren.“ Das rät auch Jan Fitschen.

Die 360 Seiten sind längst ausgelesen. Ich schmecke noch immer den bitteren Geschmack von sukuma wiki, spüre den roten Staub der Laufpiste auf meinen Zähnen. Ich merke, wie der Kreislauf auf über 2000 Meter Höhe spinnt, stehe auf dem Hochplateau und schaue herab. Jan Fitschen hat mich auf seine ganz persönliche Reise durch Kenia mitgenommen. Danke!

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